Biophysik: Quanteneffekte in der Biologie
Kann die (Quanten-)Physik die Biologie revolutionieren? Noch ist das nur eine provozierende Frage des Kernphysik-Professors und Wissenschaftskommunikators Jim Al-Khalili von der University of Surrey, die er hier in einem recht anspruchsvollen, aber dennoch auch für Laien sehens- und hörenswerten TED-Vortrag zu beantworten sucht.
Neuere Arbeiten zeigen tatsächlich, dass manche Tiere – Rotkehlchen etwa oder Zebrafinken – möglicherweise die Verschränkung von Quanten nutzen, um sich zu orientieren. Auch Pflanzen könnten davon profitieren, dass in dem für die Photosynthese wichtigen FMO-Proteinkomplex (Fenna-Matthews-Olson-Komplex) so genannte Superpositionen von Quanten eine wichtige Funktion ausüben. Selbst die Mutation von Genen oder die Faltung von Proteinen könnte mit Quantenphänomenen zusammen hängen.
Noch allerdings scheinen viele weitere Experimente nötig, um diese Hypothesen zu belegen. Und letztlich sind sie so überraschend nicht, auch wenn Al-Khalili gleich die Revolution der Biologie ausrufen will. Schon vor einigen Jahren bloggte der Atomphysiker und SciViews-Autor Joachim Schulz zum selben Thema: "Es ist völlig undenkbar, zellbiologische Vorgänge ohne Bezugnahme auf einzelne aktive Moleküle zu verstehen. Die Funktionsweise von Molekülen ist aber immer quantenmechanisch."
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