Regenwald: Langzeitschäden nach Amazonasbränden
Der Regenwald ist von Natur aus feucht. Deshalb kann es dort eigentlich kein Feuer ohne menschlichen Eingriff geben. Diese vom Menschen verursachten Brände finden im Amazonas seit den 1970er Jahren in Form von Brandrodungen statt. Obwohl die Anzahl der Rodungen seit 2004 zurückging, ist die umweltschädliche und zerstörerische Praxis mit der neuen Regierung unter Jair Bolsonaro wieder angestiegen. Bei den Brandrodungen fällen Bauern zuerst die Bäume und transportieren sie ab, dann warten sie, bis die verbleibende Vegetation trocken genug ist, um sie anzuzünden. Forscher an der Universität von Helsinki sind nun der Frage nachgegangen, was mit den Waldgebieten passiert, die an die durch Brände gerodete Flächen angrenzen.
Dafür hat das Team um Eduardo Maeda in regelmäßigen Abständen Mikroklima-Sensoren aufgestellt, um Temperatur und Bodenfeuchtigkeit zu messen. In den untersuchten Gebieten haben sie festgestellt: Der Wasserkreislauf ist eingebremst, weniger Wasser kommt zurück in die Atmosphäre. Und es herrscht eine höhere Oberflächentemperatur. Maeda glaubt, dass diese Konsequenzen langfristig auch zu weniger Regenfällen in dem Gebiet führen könnten. Außerdem brauche es mehr als ein Jahrhundert, bis Biodiversität und Ökosystem nach den Brandrodungen wieder zum Normalzustand zurückkehrten, so der Forscher.
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