Robotik: Riesenschritte auf zwei Beinen
Auf der DARPA-Challenge im Jahr 2015 musste er sich noch einem Konkurrenten geschlagen geben. Doch inzwischen dürfte dem Roboter "Atlas", der für das US-Militär entwickelt wird, kaum einer noch etwas vormachen. Zumindest gewinnt man diesen Eindruck, wenn man sich das von der Entwicklerfirma Boston Dynamics veröffentlichte PR-Video anschaut. Auf den Aufnahmen ist zu sehen, wie der Zweibeiner durch einen verschneiten Wald stapft, Kisten aufhebt, Türen öffnet und sich nach einem Sturz eigenständig aufrichtet. Selbst Schubser mit dem Eishockeyschläger bringen ihn nicht zu Fall.
Ein "massives Upgrade" für das Atlas-Modell, urteilen Kenner der Roboterszene. Viel mehr Informationen, als in der Videobeschreibung bei YouTube aufgeführt werden, sind zurzeit allerdings nicht verfügbar. So ist beispielsweise nicht bekannt, wo, wie und wann Menschen in die Steuerung der Maschine eingreifen und ob sich Boston Dynamics vielleicht nur ein paar sehr glückliche Szenen für das Video herausgesucht hat.
Das Unternehmen gehört zu Google X, einem Ableger des Suchmaschinenriesen, der Forschungs- und Entwicklungsarbeit unter anderem im Bereich Künstliche Intelligenz betreibt. Bekannt wurde die Roboterschmiede durch die am Anfang des Videos gezeigten, vierbeinigen Verwandten. Diese demonstrierten als Erste eine erstaunliche Geländegängigkeit und ließen sich selbst durch beherzte Fußtritte nicht aus der Balance bringen.
Der neue Atlas ist 175 Zentimeter groß und wiegt etwas über 80 Kilogramm. Damit ist er kleiner und leichter als sein Vorgänger, wird aber wie dieser über hydraulische "Muskeln" gesteuert. Zwiespältig sind allerdings die möglichen Einsatzzwecke des Humanoiden zu sehen: Er könnte einst Verwundete bergen und Minen entschärfen, denkbar sind aber auch bewaffnete Exemplare.
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