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Indonesien: Bilder wie aus der Urzeit

Das Javanashorn existiert nur noch an der Westspitze Javas. Einem Naturfilmer gelangen nun einmalige Aufnahmen der vom Aussterben bedrohten Dickhäuter.
© WWF-Indonesia/David Hermanjaya
Javanashorn nimmt Schlammbad

Wie viele Javanashörner (Rhinoceros sondaicus) tatsächlich durch den Ujung-Kulon-Nationalpark an Javas Westspitze streifen, ist unbekannt: Viel mehr als die 68 bekannten Tiere werden es aber nicht sein, die im dichten Unterholz des Waldes leben – sie sind damit neben dem verwandten Sumatranashorn (Dicerorhinus sumatrensis) von der Nachbarinsel eine der seltensten Säugetierarten der Erde. Deshalb werden die Tiere streng bewacht, und nur wenige Menschen dürfen sich ihnen nähern, so wie ein Team um Robin Moore von der Naturschutzorganisation Global Wildlife Conservation und WWF Indonesia. Erstmals gelang es ihnen dabei, das Schlammbad eines Javanashorns zu fotografieren und zu filmen – Bilder, die urzeitlich anmuten.

Einst war die Art weit in Südostasien verbreitet, doch heute beschränkt sich ihre Heimat einzig auf den indonesischen Nationalpark. Vor einigen Jahren wurden zwar noch einige Tiere in Vietnam nachgewiesen, doch gilt der Bestand auf dem Festland mittlerweile als erloschen – wie bei den afrikanischen Verwandten stellen ihnen Wilderer nach, um das wertvolle Horn zu erbeuten (obwohl es keinerlei erwiesenen medizinischen Nutzen hat). Der Bestand im Ujung-Kulon-Nationalpark wächst seit einiger Zeit langsam, doch gerät das kleine Schutzgebiet mittlerweile an seine Kapazitätsgrenzen. Verschiedene Maßnahmen durch die indonesische Regierung und internationale Naturschutzorganisationen sollen dafür sorgen, dass ein zweiter Bestand in einem anderen Nationalpark aufgebaut werden kann. Auf Dauer lässt sich das Überleben der Art sonst nicht sichern, denn neben Krankheiten und Wilderern besteht latent auch das Risiko, dass der nahegelegene Krakatau-Vulkan ausbricht und die Region verwüstet.

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