Antidepressiva: So wirken Stimmungsaufheller
Obwohl Antidepressiva seit Jahrzehnten im Einsatz sind, tappen Forscher bei der Frage, wie genau sie ihre Wirkung entfalten, immer noch im Dunkeln. Das kurze Video auf dem YouTube-Kanal Seeker, der zum US-Konzern Discovery Communications gehört, gibt einen knappen, aber guten Überblick über einige Theorien. Dabei erwähnt es nicht nur die bekannteste Hypothese, derzufolge die Tabletten ein Ungleichgewicht des Botenstoffs Serotonin im Gehirn ausgleichen – eine Theorie, die heute viele Forscher als zu einfach oder gar als schlicht falsch ansehen.
Der informative Clip geht auch auf eine aktuellere Vermutung ein: Sie besagt, dass durch vermehrte Ausschüttung von Stresshormonen im Zuge einer Depression Nervenzellen zugrunde gehen und Antidepressiva möglicherweise wirken, indem sie die Bildung neuer Nervenzellen anregen – eine Hypothese, die bislang hauptsächlich durch Tierstudien gestützt wird.
Allerdings vermittelt das Video einen wohl eher zu positiven Eindruck von der Wirkung der Antidepressiva. Denn längst nicht bei allen Patienten wirken die "Stimmungsaufheller". Zudem ist eine Wirkung über den Placeboeffekt hinaus bislang nur bei mittelschweren bis schweren Depressionen belegt (siehe etwa Antidepressive helfen seltener als gedacht).
Schreiben Sie uns!
Beitrag schreiben