Sterbehilfe: Warum wir zwei Menschen beim Sterben begleitet haben
Am 5. November 2018 begleiteten wir in einem Vorort von Basel das Ehepaar Seitz aus Deutschland auf seinem letzten Weg. Es war für alle Beteiligten der emotionale Schlussakt wochenlanger Vorbereitungen und Gespräche. Für das Ehepaar Seitz, die Ärztin, ihre Assistenten und: uns. Wir würden zwei Menschen bei ihrem kontrollierten Suizid begleiten. Bis zu ihrem unumstößlichen Ende. Und dabei gleichzeitig den Schlusspunkt einer 54 Jahre dauernden Liebesgeschichte auf Film konservieren. Letzter Akt: das Verlassen der Sterbewohnung in zwei schlichten Särgen.
Alles filmen? Wenn wir es angeboten bekommen, ja. Alles zeigen? Vermutlich nicht. Mal schauen.
Darf man das? Als Journalist darüber berichten? Das freiwillige Sterben sehen, filmen und auch zeigen? Oder überschreiten wir dabei ethische journalistische Grenzen?
Dass wir uns wenige Tage nach dem Dreh dazu entschieden, auch das Sterben von Emanoila und Johann Seitz zu zeigen, hat mit der Sanftheit der Bilder zu tun. Aber nicht nur. Wir kamen zu dem Schluss, dass man zeigen muss, worüber man berichtet. Und dass das Gefilmte zumutbar ist, authentisch, und mit Voyeurismus nichts zu tun hat.
Hilfe auf Abruf
Wenn Sie Hilfe benötigen, wenn Sie verzweifelt sind oder Ihnen Ihre Situation ausweglos erscheint, dann wenden Sie sich bitte an Menschen, die dafür ausgebildet sind. Dazu zählen zum Beispiel Ihr Hausarzt, Psychotherapeuten und Psychiater, die Notfallambulanzen von Kliniken und die Telefonseelsorge.
Die Telefonseelsorge berät rund um die Uhr, anonym und kostenfrei unter den Nummern: 0800 1110111 und 0800 1110222 sowie per E-Mail und im Chat.
Kinder und Jugendliche bekommen bei der »Nummer gegen Kummer« anonym und kostenfrei Hilfe und Unterstützung bei kleinen und großen Problemen des Lebens: 116111, montags bis samstags von 14 bis 20 Uhr.
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