JuQueen: Supercomputing für Fortgeschrittene
Im Februar 2013 ging in Jülich einer der größten Supercomputer der Welt in Betrieb. Dr. Norbert Attig vom Institute for Advanced Simulation gibt Einblicke in die Technologie der JuQueen. Dieser Supercomputer kann theoretisch sechs Billiarden Rechenoperationen in der Sekunde bewältigen. Um die parallel arbeitenden Prozessoren effizient ausnutzen zu können, sind hochspezialisierte Algorithmen erforderlich, die die Berechnungen der Wissenschaftler darauf verteilen.
Supercomputer sind Rechenanlagen, in denen eine große Zahl von Prozessoren parallel arbeiten. Die in Jülich vor kurzem fertig gestellte JuQueen ist mit 458.752 dieser Rechenkerne ausgestattet. Finanziert wurde JuQueen, dessen Investition im zweistelligen Millionenbereich liegt, durch die Helmholtz-Gemeinschaft und – zu gleichen Teilen aus Bundes- und Landesmitteln – durch das Gauss Centre for Supercomputing GCS. Dazu gehören neben dem Forschungszentrum Jülich auch das Stuttgarter Hochleistungsrechenzentrum und das Leibniz-Rechenzentrum am Forschungsstandort München. Gemeinsam bilden diese Zentren jetzt die mit Abstand größte und leistungsfähigste Plattform für computergestützte Wissenschaften und Industrieforschung in Europa.
Um diese Hochleistungsmaschinen allerdings betreiben zu können, ist erhebliche Energie erforderlich. Der Betrieb der Anlage in Jülich kostet jährlich zwei Millionen Euro, wovon der Großteil in Stromkosten fließt. Die effiziente Nutzung des Rechners für den Einsatz in der Wissenschaft erfordert darüber hinaus spezielle Algorithmen, für die in Jülich das Simulation Lab fungiert. Es bildet die Schnittstelle, die dabei hilft, dass die Programme der Wissenschaftler auf die Anforderungen des extremen Parallelprocessing in den Supercomputern optimiert werden. HYPERRAUM.TV hatte Gelegenheit, mit dem Leiter des Simulation Lab am Rechenzentrum ein Gespräch über die JuQueen zu führen, und sprach dabei auch über die besonderen Herausforderungen, die Supercomputer an die Wissenschaft stellen.
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