Sonnensystem: Tanz um den Jupiter
Alle 53 Tage feiern Juno und Jupiter Hochzeitstag: So lange braucht die NASA-Sonde für einen Orbit um den Giganten des Sonnensystems. 2016 auf ihrer Umlaufbahn angekommen, durchflog Juno daher am 29. Oktober 2018 bereits zum 16. Mal ihr »Perijovum« – die engste Begegnung des Paares in einem Abstand von gerade einmal 3 500 Kilometern. Dabei bewegt sich Juno in immer weiterdrehenden Ellipsen vom Nordpol zum Südpol des Gasriesen, so dass sie jedes Mal eine andere Stelle des Jupiters aus der Nähe betrachten kann. Und jedes Mal bringt sie neue, spektakuläre Bilder mit – sowie Daten, aus denen wir immer mehr über die Zusammensetzung und Dynamik des Planeten lernen.
Jupiter ist bedeckt von einer gewaltigen Wolkendecke aus Wasser und Ammoniakeis, in der es turbulent zugeht. Dynamische Wolkenbänder ziehen sich um den Gasriesen, dazwischen toben Wirbelstürme, teils größer als die Erde. Dem Beobachter bieten diese Formen ein eindrucksvolles Schauspiel: Der Südpol schillert in bläulichen Tönen wie ein Van-Gogh-Gemälde, eine Wolkenformation sieht aus wie ein Delfin. Unter der sichtbaren Oberfläche geht es ähnlich weiter: Dorthin blickt Juno insbesondere mit ihren verschiedenen Spezialinstrumenten, beispielsweise für Gravitation oder Infrarotstrahlung. Damit kann sie auch seine tiefer liegenden Wolken und Wirbelstürme oder Aurorae untersuchen.
In das Video sind diese Daten nicht eingegangen. Trotzdem steckt darin eine Menge Arbeit: Kontrast und Farbe wurden im Nachhinein digital verstärkt, um Strukturen besser sichtbar werden zu lassen. Hinter der knappen Minute Film stecken dabei gerade einmal 21 Einzelbilder. Jedes von ihnen wurde zu einer einige Sekunden dauernden Filmsequenz gerendert, welche die Macher dann zusammengepuzzelt haben. Selbst das Ergebnis ist allerdings noch ein rasanter Schnelldurchlauf des atemberaubenden Schauspiels: Juno brauchte nahezu zwei Stunden für die Route, 125-mal so lange wie der Zuschauer.
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