Unterwasserarchäologie: Lange gesuchtes Schiffswrack an der Küste Norwegens entdeckt
Taucher haben bei Søgne vor der norwegischen Südküste ein rund 300 Jahre altes Schiffswrack entdeckt. Wie Archäologen des Norwegischen Meeresmuseums vermuten, gehören die Überreste zu einem lang gesuchten niederländischen Handelsschiff – der »Juffrau Elisabedt«. Das Segelschiff ging am 21. März 1760 unter. Aus Dokumenten jener Zeit geht hervor, dass die Besatzung das Schiff verlassen hatte, bevor der Zweimaster in der Art einer niederländischen Fleute einige Inseln vor der Küste touchiert hatte und dann mit Bug voran gesunken war.
Archäologe Frode Kvalø vom Norwegischen Meeresmuseum in Oslo erklärt, dass mehrere Indizien dafür sprechen, dass es sich bei dem Wrack tatsächlich um die »Juffrau Elisabedt« handelt. »Die Position stimmt mit der überein, die in Berichten vom März 1760 genannt wird. Außerdem passt die Fundlage zu der Beschreibung, dass das Schiff mit dem Bug voran sank.« Auch Größe und Form des Wracks lassen sich mit der Schiffsbeschreibung in Einklang bringen. Ebenso datieren die Funde in die zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts. »Wir wissen aus den Dokumenten jener Zeit, dass das Schiff ohne Ladung unterwegs war«, erklärt Kvalø. Und am Meeresgrund haben die Taucher bislang keine Reste einer Ladung entdecken können.
Das Wrack entdeckten Taucher des Søgne Tauchklubs. Sie hatten schon mehrere Jahre danach gesucht und waren im Frühjahr 2019 fündig geworden. Anschließend benachrichtigten sie das Norwegische Meeresmuseum über ihre Entdeckung, die erst jetzt bekannt gegeben wurde. Die Forscher übernehmen nun die Erkundung und die Dokumentation der Schiffsreste. So ist geplant, mit Hilfe der Fotogrammetrie ein 3-D-Modell des Wracks am Meeresboden zu erstellen. Ebenso sollen einige Funde geborgen werden.
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