Spiegelillusion: Wie Spiegel aus Kreisen Ecken machen
Kokichi Sugihara von der japanischen Meiji-Universität sorgt dafür, dass wir unseren Augen nicht mehr trauen: Er stellt kleine Röhrchen vor einen Spiegel – in dem sie wie rechteckige Hohlquader erscheinen. Und wenn er eckige Objekte an derselben Stelle positioniert – werden kreisrunde Röhrchen daraus.
Dem bekannten Illusionsexperten Sugihara ist damit ein Coup gelungen, der seinesgleichen sucht – zu Recht wurde er nun mit dem zweiten Platz im Illusion-of-the-Year-Contest der US-amerikanischen Non-Profit-Vereinigung Neural Correlate Society ausgezeichnet.
Der Zuschauer bekommt sogar Hinweise darauf, was hier vor sich geht – und versteht es doch nicht. Der Querschnitt der per 3D-Druck hergestellten Objekte, so erkennt man zumindest im Video, ist weder Quadrat noch Kreis, sondern ein Quadrat mit abgerundeten Ecken. Hinzu kommen gewölbte Oberkanten, die aus direkter wie aus gespiegelter Draufsicht jeweils unterschiedliche Form zu haben scheinen.
Die Lösung des Rätsels ist in der Funktionsweise unseres Gehirns zu suchen. An der optischen Täuschung ist es nämlich gewissermaßen selbst schuld: Das Hirn nimmt eine gerade Oberkante an, die im rechten Winkel zu den Seitenkanten steht – und führt sich und uns damit in die Irre. Eine genauere Erklärung liefert Martin Mißfeldt, ein Berliner Künstler und Internetdienstleister – oder man schaut sich ein Making-Of-Video an, das ein auf 3D-Druck spezialisierter YouTube-Kanal begleitend zu Sugiharas Experiment ins Netz gestellt hat.
Schreiben Sie uns!
1 Beitrag anzeigen