Gene: Wie wir entscheiden, wer wir sein werden
Wissenschaftler erforschen das menschliche Erbgut bis ins kleinste Detail, um genetisch bedingte Krankheiten zu erkennen und Heilungschancen zu eröffnen. Den Grundstein legte in den 1970er Jahren der Biochemiker Paul Berg. Er kombinierte erfolgreich die DNA von zwei verschiedenen Organismen. Gefahren und Chancen lagen dabei eng beieinander: Während die Wissenschaft über die Risiken der neuen Technologie diskutierte, entdeckten Unternehmer ihr wirtschaftliches Potenzial. Insulin wurde als erstes Medikament mit rekombinanter DNA entwickelt. Es war erst der Anfang der Gentechnik.
Das Humangenomprojekt sollte in den frühen 2000er Jahren weitere Antworten liefern: Auch wenn die Herausforderung unüberwindbar schien, entschlüsselten Wissenschaftler nahezu das gesamte menschliche Genom. Alleingänge mit dem Interesse an Patentierung von krankheitsverursachenden Genen und deren Behandlung konnten in dem weltweiten Projekt verhindert werden. Es war ein Meilenstein in der Menschheitsgeschichte.
2012 veröffentlichten Jennifer Doudna und Emmanuelle Charpentier ihre Erkenntnisse zu CRISPR-Cas9: eine Genschere, die die Manipulation von Erbgut ermöglicht. Leichter und effizienter als je vorstellbar und mittlerweile ein Standardverfahren. Der Fortschritt konfrontiert die Gesellschaft mit großen ethischen Fragen. Ihre Beantwortung berührt die Grenzen des Denkbaren und hat Konsequenzen für die gesamte Menschheit. Im zweiten Teil der Dokumentation berichtet der Mediziner und Bestsellerautor Siddhartha Mukherjee von den Meilensteinen der Genetik der vergangenen 50 Jahre.
Der öffentlich-rechtliche Sender ARTE ist eine deutsch-französische Kooperation mit Schwerpunkt Kultur und Gesellschaft.
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