Energieversorgung: Woher kommt der Strom?
Kaum etwas ist heute so selbstverständlich wie Strom aus der Steckdose. Doch die verschiedenen Arten der Energieerzeugung haben nicht nur Vorzüge, sondern auch gewaltige Nachteile. Ob Kohle, Kernkraft, Kernfusion oder erneuerbare Energien wie Windkraft und Solarstrom – sie bringen alle ihre eigenen Probleme mit sich wie etwa die globale Erwärmung durch die Freisetzung von Kohlendioxid im Zuge des Verbrennens fossiler Brennstoffe.
Der Stop-Motion-Film mit Legofiguren aus dem Hause des Hobbyfilmemachers Stefan Müller, ein Lehrer aus der Pfalz, stellt dies sehr schön und zudem kurzweilig dar. Er transportiert die wichtigsten Botschaften zur heutigen Energieproblematik in unaufgeregter und dennoch spannender Form. Damit dürfte er insbesondere jüngere Zuschauer ansprechen, die sich damit noch nicht so gut auskennen.
Auch wenn inhaltlich sonst alles stimmig ist, hat sich doch ein kleiner Fehler eingeschlichen: Das Problem bei der Lagerung von Atommüll ist nicht wie im Film behauptet das spaltbare radioaktive Isotop Uran-235, das die Energie in Atomreaktoren liefert und eine Halbwertszeit von 700 Millionen Jahren besitzt. Wenn tatsächlich dieses Isotop das Problem wäre, müssten wir für eine sichere Endlagerung für viele hundert Millionen Jahren sorgen. Doch in Wahrheit gehen die Schwierigkeiten von all den unterschiedlichen, allesamt radioaktiven Atomkernen aus, die bei der Spaltung von Uran-235 entstehen. Diese haben zwar meist eine deutlich kürzere Halbwertszeit, sind aber deutlich stärker radioaktiv als Uran-235. Deshalb muss Atommüll nach heutiger Planung "nur" rund eine Million Jahre sicher gelagert werden.
Zudem vermisst man einen Hinweis, welch entscheidende Bedeutung neue Methoden der Energiespeicherung und der Verteilung in großen Netzen haben werden. Denn wir benötigen etliche neue Lösungen für solche Momente, in denen die Sonne nicht scheint, kein Wind weht und auch kein konventionelles Kraftwerk in die Bresche springt, um einen Blackout zu vermeiden.
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