Weltraum: Zu Monden und Planeten!
Sehnsuchtsorte müssen nicht von dieser Welt sein. Das demonstriert der Science-Fiction-Kurzfilm “Wanderers” von Erik Wernquist. Der Filmkünstler aus Stockholm nimmt den Zuschauer mit in eine Zukunft, in der Reisen zu den Planeten Normalität geworden sind. Die Orte in unserem Sonnensystem, die er in atemberaubenden Szenen vorstellt, sind aus den Berichten über die Planetenmissionen der vergangenen Jahre bekannt: Jupiter und sein großer roter Fleck kommen hinter der offenen Bucht eines Raumschiffs ins Bild, die öden Eiswüsten des Europa-Monds, an dessen Himmel auch Mondnachbar Io hängt, die Myriaden von Eisbrocken, die als Ringe den Saturn umschwirren oder die aktiven Geysire von dessen Trabant Enceladus – um nur einige zu nennen.
Bei der Darstellung all dieser "Reiseziele" stützt sich Wernquist auf Bilder und Daten, welche die Planetensonden heimwärts funkten. Dieser Part fällt also in die Kategorie Science. Die Fiction beginnt, sobald die realistischen planetaren Settings per Computer mit Astronauten bevölkert werden. Wenn der Filmemacher in seinen Visionen Weltraumaufzüge auf dem Mars erschafft, holte er sich Anregungen bei SF-Koryphäen wie Arthur C. Clarke oder Stanley Robinson.
Der Filmtitel ist übrigens durchaus doppelsinnig. Mit "Wanderers" sind nicht nur die Planeten gemeint, die über den Fixsternhimmel wandern ("Wandelsterne" nannte man sie früher), sondern auch die Menschheit in ihrem Drang, Grenzen zu überwinden. In dieser Vorstellung unserer Zukunft geht es um "unentdeckte Länder und neue Welten", wie es in eher philosopischen Worten die untergelegte Stimme von Carl Sagan ausdrückt. Mit einer ordentlichen Portion Pathos werden die Bilder quasi kommentiert, als hätte sie Sagan (1934 – 1996) selbst gesehen. Kaum vorstellbar, dass er sich die Zukunft der Menschheit anders ausgemalt hätte, als Wernquist sie in diesen vier Filmminuten eindrücklich imaginiert.
Sehr empfehlenswert, für Weltraum-Fans ein Muss.
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