1 Pico da Neblina – das am schlechtesten erforschte Gebirge? |
Inmitten der Weiten Amazoniens erhebt sich nicht nur eines der ältesten Gebirge der Erde aus dem Regenwald, sondern womöglich auch eines der am schlechtesten erforschten: die Serra da Neblina mit dem knapp 3000 Meter hohen Pico da Neblina – dem höchsten Berg Brasiliens. Um ihn zu erreichen, muss man erst mehrere Tage durch den dichten Regenwald der Region laufen, bevor der Aufstieg überhaupt beginnen kann. Noch dazu liegt das Massiv in einem riesigen Nationalpark und Reservat der indigenen Yanomami, weshalb der Zutritt streng reglementiert wird. Wegen der abgeschiedenen Lage und der meist dichten Bewölkung in der Region, die sich im Namen des Gebirges widerspiegelt, wurden diese Gipfel erst in den 1950er Jahren von Außenstehenden richtig entdeckt. Das erklärt auch, warum bislang nur wenige wissenschaftliche Expeditionen hierher stattgefunden haben. Geologisch gehört die Serra da Neblina zum Guayana-Schild, einer mindestens 1,7 Milliarden Jahre alten geologischen Struktureinheit, zu der auch die bekannteren Tafelberge wie etwa der Roraima im Süden Venezuelas zählen. Sie gelten als "Inseln in der Zeit", weil auf ihnen zahlreiche endemische Tier- und Pflanzenarten überdauert und sich isoliert vom umliegenden Tiefland entwickelt haben.
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