Seewespe (Chironex fleckeri) |
Die Seewespe, die in den Gewässern Nordaustraliens und Südostasiens lebt, gilt als das giftigste aller Meerestiere. Obwohl die meisten Kontakte mit Quallen mit schmerzhaften, aber milden Verbrennungen enden, sterben regelmäßig Menschen nach dem Kontakt mit diesen unscheinbaren Gallertwesen. Seewespen gehören zu den Würfelquallen, die nach ihrem kastenförmigen Schirm benannt und mit den klassischen Quallen nur entfernt verwandt sind. Nach Schätzungen besitzt ein einzelnes Tier genug Nesselgift, um 60 Menschen auf einmal zu töten – in extremen Fällen sterben die Opfer schon fünf bis zehn Minuten nach dem Kontakt.
Verantwortlich dafür sind vermutlich neben Ionenkanal-Inhibitoren die so genannten Cytolysine CfTX-1 und CfTX-2 im Gift der Seewespe, die beide Membranporen bilden. Dadurch gelangt so viel Kalium ins Blut, dass das Herz stehen bleiben kann. Durch die durchlöcherten Membranen platzen auch die roten Blutzellen, und das Gewebe rund um die Einstichstelle wird ebenfalls geschädigt; dadurch bleiben manchmal sichtbare Narben. Das Gift verursacht extreme Schmerzen, die vermutlich durch ein eigenes Protein hervorgerufen werden, zusammen mit dem für Nesselgifte typischen Brennen – nach Beschreibungen ähnlich einem auf die Haut gedrückten heißen Bügeleisen. Im Gegensatz zu dem, was Gerüchte behaupten, hilft es nicht, auf die Verbrennungen zu urinieren; doch Essig kann rasch helfen, nicht geplatzte Nesseln zu neutralisieren. Es gibt ein Gegengift, das allerdings rasch verabreicht werden muss.
Schreiben Sie uns!
Beitrag schreiben