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Astronomie für Einsteiger: Messier 31, unsere Schwestergalaxie in der Andromeda

Sie ist die uns nächste Spiralgalaxie und das fernste Himmelsobjekt, das wir mit dem bloßen Auge sehen können. Ihre volle Schönheit und prächtigen Details entfaltet sie auf lang belichteten Aufnahmen.
Andromeda im Infrarot

Wenn wir einmal das seltene Glück einer klaren Dezembernacht haben, dann steht am Abend ein ganz besonderes Objekt günstig zur Beobachtung hoch an unserem Südhimmel: Die bekannte Andromedagalaxie! Sie ist recht leicht oberhalb der Sternenkette der Andromeda aufzufinden. Im rechten Winkel über Beta Andromdae, Richtung Nordnordwest, steht sie am Ende einer kurzen Kette der Sternchen My und Ny Andromedae. Bei einem aufgehellten Himmel hilft ein Feldstecher, zumindest den helleren Innenbereich von Messier 31 zu sehen, ein dunkler Himmel zeigt die Galaxie aber schon dem bloßen Auge – das mit 2,6 Millionen Lichtjahren wohl fernste Objekt, das wir ohne alle optische Hilfe relativ leicht am Nachthimmel erkennen können! Unter einem dunkleren Himmel sind auch die hellsten Begleitgalaxien von M 31 in einem größeren Feldstecher zu sehen: die sehr kompakte M 32 und die nebligere M 110 (= NGC 205).

Die Große Andromeda-Galaxie Messier 31 | Ein Paradeobjekt für Astrofotografen: die Andromedagalaxie Messier  31 mit ihren Begleitern M 32 (unterhalb des Zentrums) und M  110 (rechts oberhalb des Zentrums). Walter Koprolin erstellte dieses Komposit aus zwei 60 Minuten langen Belichtungen auf 400-ASA-Farbfilm mit einem Zehn-Zentimeter-Refraktor.

Auf den Himmel kommt es an

Gerade wegen ihres hohen Bekanntheitsgrads bereitet M 31 vielen Einsteigerbeobachtern anfänglich eine herbe Enttäuschung. Man liest von ihren gewaltigen Dimensionen von bis zu drei Grad Länge und einer Gesamthelligkeit von etwa 3,5 mag – vergisst dabei aber, dass sich dieses Licht auf eine große Fläche am Himmel verteilt! Unter einem aufgehellten Stadthimmel ist dann nur die kleine, helle Kernregion zu sehen, und die Enttäuschung ist sehr groß. Unter einem richtig dunklen Himmel dagegen ist der Anblick schon in einem Vier-Zoll-Teleskop mit Vergrößerungen von 20- bis 30-fach einfach fantastisch!
Die Begleitgalaxie Messier 110 von Messier 31 | Messier 110 ist ein elliptisches Sternsystem in der Nähe der Andromedagalaxie M 31. Gerald Rhemann und Michael Jäger fotografierten mit einem 14-Zoll-Hypergrafen und CCD-Kamera in LRGB-Technik, die Gesamtbelichtungszeit betrug 35 Minuten.

Bei der Beobachtung von M 31 kommt es auch sehr auf penibel saubere Okularoptik und guten Streulichtschutz (mattschwarze Lackierung und Blenden!) im Teleskop an, um möglichst viel von der Spiralstruktur mit dunklen und hellen Bändern sowie den Ausläufern der Galaxie erkennen zu können. Noch eindrucksvoller ist der Anblick in einem 15 x 80- oder 20 x 100-Großfeldstecher auf einem kräftigen Stativ, da beidäugiges Sehen noch lichtschwächere Partien vom Himmelshintergrund unterscheiden kann. Auch hier sollte auf eine gute Vergütung und sauberste Optik geachtet werden.

Sternwolken und Kugelsternhaufen

Ab etwa 15 Zentimeter Öffnung des Teleskops werden zunehmend interessante Details in M 31 sichtbar, vor allem der punktförmige Kern der Galaxie im hellen Zentrum des inneren Nebelovals, und ein Lichtwölkchen am südwestlichen Ende der Galaxie: die junge, riesige Sternwolke NGC 206.

Ausgezeichnete Amateuraufnahmen können heute sogar die historische Aufnahme von Edwin Hubble mit dem 2,5-Meter-Teleskop auf dem Mount Wilson von 1924 nachvollziehen, mit der zum ersten Mal Einzelsterne in M 31 aufgelöst wurden. Damit wurde endgültig der Beweis erbracht, dass dieser Nebel eine Schwestergalaxie ist, und kein Gasnebel innerhalb der Milchstraße.

Ein großer Sternhaufen in Messier 31 | Die Sternenwolke NGC 206 in M 31, aufgenommen von Harald Strauß mit einem 14-Zoll-Hypergrafen.

NGC 206 enthält viele heiße, leuchtkräftige Sterne, verteilt über einen Bereich von 2000 Lichtjahren, und ist jünger als 40 Millionen Jahre. Es könnte hier einen Zusammenhang mit der Überkreuzung zweier Spiralarme an dieser Stelle geben. Die daraus resultierenden hohen Gasdichten würden dann erklären, warum gerade an dieser Stelle ein so großes Gebiet massenhafter Sternentstehung liegt.

Visuelle Beobachter mit größeren Optiken können sich den "Spaß" machen, einzelne Kugelsternhaufen von M 31 aufzusuchen. Aufsuchkarten enthält die klassische Arbeit von Sargent et al. (Astronomical Journal 82, S. 947 – 953, 1977). Etwa zehn Kugelsternhaufen sind heller als 15 mag und liegen damit in der Reichweite von 35-Zentimeter-Teleskopen.

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