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Martin Behaim: Der Mann, der die Welt auf eine Kugel bannte

Er gilt als Erfinder des Globus, sei der wichtigste deutsche Seefahrer gewesen und soll sogar Kolumbus und Magellan inspiriert haben. Tatsächlich ist aber vieles, was über Martin Behaim bekannt ist, rätselhaft – vor allem seine angeblichen Geheimkenntnisse.
Der erste Globus der Welt von Martin Behaim im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg.
In der Zeit von 1492 bis 1494 fertigte Martin Behaim diesen Globus. Seit Mai 2023 zählt das Stück im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg zum Welterbe.

Martin Behaim stellte die Welt erstmals als Kugel dar. So viel ist sicher. Doch bis heute halten sich auch waghalsige Gerüchte über den Nürnberger. Er sei es gewesen, der die Entdecker Kolumbus und Magellan mit neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen aufs hohe Meer hinausgelockt habe. Offenbar war er also weit mehr als nur ein geschickter Kosmograf. Behaim war als Kaufmann ausgebildet, führte das Leben eines Abenteurers und machte am portugiesischen Königshof Karriere. Er fuhr selbst zur See, mindestens entlang der Westküste Afrikas, und galt damit jahrhundertelang vielen Historikern als der bedeutendste deutsche Seefahrer. Schon der deutsche Kaiser Maximilian I. (1459–1519) wusste über Behaim Bescheid, nannte er ihn doch angeblich den »am weitesten gereisten Bürger meines Reiches«. Allerdings, was wusste der Kaiser wirklich? Denn das Seefahrerleben des Hasardeurs Behaim bleibt bis heute mangels Fakten, aber viel sagender Hinweise geheimnisvoll. Fachleute haben deshalb versucht, ihn gnadenlos zu entzaubern. Selbst sein Meisterwerk, der Nürnberger Globus, sei lediglich Teamwork gewesen.

Doch seit dem 18. Mai 2023 ist das Interesse an dem sagenumwobenen Martin Behaim wieder gestiegen. Die für den Erhalt von Kultur zuständige Organisation der Vereinten Nationen UNESCO entschied, den Behaim-Globus aus der Zeit von 1492 bis 1494 als das älteste erhaltene Objekt seiner Art in das Register »Memory of the World« einzutragen. Damit ist der »Erdapfel«, wie der Globus im Germanischen Nationalmuseum Nürnberg zu seiner Zeit genannt wurde, nun Welterbe – und lässt sich inzwischen auch virtuell in allen Details bewundern. In der Stellungnahme der UNESCO heißt es: »Mit seinen Hunderten von Piktogrammen und Ortsbezeichnungen, kleinen erzählerischen Texten, Herrscherbildern, Wappen, Fabelwesen und exotischen Tieren vermittelt der Globus ein enzyklopädisches Bild des geografischen und historischen Wissens am Ausgang des Mittelalters. Die Inschriften auf dem Globus nennen den Nürnberger Martin Behaim als Urheber von Bild und Text.«

Eine wesentliche geografische Kenntnis fehlt jedoch auf dem ersten Erdapfel: Er zeigt noch nicht Amerika, das zeitgleich von Christoph Kolumbus (1451–1506) wiederentdeckt worden war. Kolumbus selbst ging allerdings zu diesem Zeitpunkt davon aus, dass er auf dem westlichen Seeweg nach Indien gelangt sei. Insofern fiel damals nicht auf, dass der Behaim-Globus nicht die ganze Erde darstellte.

Geheimnisvolles Wissen über die Welt

Woher wusste der emsige Kaufmann Behaim so viel über die Welt? Martin Behaim wurde am 6. Oktober 1459 als Sohn eines Patriziers in Nürnberg geboren. Die Familie stammte aus Böhmen, das heute in Tschechien liegt. Daraus leitete sich der Familienname Behaim – »die aus Böhmen« – ab. Laut dem portugiesischen Geschichtsschreiber João de Barros (1496–1570) hat sich Behaim gerühmt, in seiner Jugend Unterricht bei dem Astronomen Regiomontanus (1436–1476) erhalten zu haben, damals einer der bedeutendsten Gelehrten Europas. Das behaimsche Elternhaus lag zumindest in der Nähe der Sternwarte des Astronomen. Susanne Thürigen, Behaim-Expertin am Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg, lässt diese historische Aussage jedoch nicht gelten: »Regiomontanus behielt seine Fähigkeiten für sich und sammelte keinen Schülerkreis um sich. Die Stelle ist wohl eher so zu lesen, dass Behaim die Werke von Regiomontanus kannte und mit ihnen vertraut war.«

Seinen europaweit anerkannten Ruf als der führende Astronom seiner Zeit kann man daran ermessen, dass sich die nachfolgenden Himmelsforscher Galileo Galilei und Nikolaus Kopernikus auf seine Forschungen beriefen. Regiomontanus selbst sagte einmal über sich, er wolle die »himmlischen Bahnen von ihrem Rost befreien«. Bei dieser Koryphäe also wollte Behaim Kosmografie gelernt haben.

Zumindest die Eltern bauten seine Karriere nicht auf ungewisse Himmelsbeobachtungen auf, sondern auf Handfestes. Martin wurde ins flandrische Mechelen und nach Antwerpen geschickt und ließ sich dort zum Tuchmacher und Kaufmann ausbilden. 1484 dann der plötzliche Bruch mit allem. Martin zog es in »ferne landt« nach Portugal. Ab diesem Zeitpunkt vermengen sich wenige überlieferte Tatsachen mit vielen Annahmen und Spekulationen, wie es aus dem Buch »Martin Behaim – His Life and His Globe« des Kartografen Ernst Georg Ravenstein aus dem Jahr 1908 hervorgeht.

Sternenkatalog | Diese später kolorierte Abbildung ziert die Titelseite von Regiomontanus’ Werk »Epytoma in almagestum Ptolemaei« aus dem Jahr 1496. Der Mathematiker übersetzte den antiken Sternenkatalog des Claudius Ptolemäus vom Griechischen ins Lateinische und kommentierte ihn.

Fest steht: In Lissabon ließ er sich als »Schüler des Regiomontanus« empfangen. Behaim verfügte offenbar über astronomische, mathematische und nautische Kenntnisse, die die Portugiesen verblüfften. Portugal war damals die führende Seefahrernation. Die Lissabonner Gelehrten hätten leicht einen Scharlatan entlarvt. Dieser Rückschluss ist der eigentliche – und bis heute einzige – Beweis, dass Behaim kein Hochstapler war.

Was wusste der Nürnberger wirklich?

Thürigen vermutet, dass Behaim »eventuell als Vermittler der Werke Regiomontanus’ wirkte«; dessen Bücher seien nämlich damals bereits in Portugal bekannt gewesen. Aber, so Thürigen weiter: »Wichtig war Regiomontanus für die Portugiesen, weil auf der Südhalbkugel der Polarstern als Orientierungsmarke versagte und man zur Bestimmung der geografischen Breite nun den Sonnenstand zu Hilfe nahm.« Deshalb kam Werken, in denen die Sonnenstände für jene südlichen Breitengrade aufgelistet waren, große Bedeutung zu. »Und Regiomontanus hatte solche Berechnungen vorgelegt«, erklärt Thürigen. Diese seien aber »für den täglichen Gebrauch noch unpraktisch« gewesen. Daher habe der portugiesische König den Auftrag erteilt, daraus brauchbare Handreichungen herzustellen. Behaim könnte sich auf diesem Gebiet Meriten erworben haben.

Durch Aufzeichnungen des portugiesischen Geschichtsschreibers und königlichen »Schatzmeisters für Indien« João de Barros ist bekannt, dass Behaim zum Beispiel die Handhabung des so genannten Jakobsstabs erklärt haben soll. Dieser diente als wissenschaftliches Gerät, um sich auf dem Land oder zu Wasser zu orientieren. Regiomontanus hatte eine Beschreibung der Funktionsweise in antiken Quellen entdeckt und das Instrument erneut zur Anwendung gebracht. Indem man mit dem Jakobsstab Sterne oder die Sonne anvisierte, ließ sich die eigene Position berechnen.

Hinzu kamen die von Regiomontanus zusammengestellten Ephemeriden-Tabellen. Das waren Jahrbücher, in denen der Astronom in Tabellen den Stand der Sonne, des Mondes und der damals bekannten fünf Planeten für die Jahre 1475 bis 1506 vorausberechnet hatte. Auch damit war eine relativ genaue Positions- und Zeitbestimmung möglich.

João de Barros schreibt dazu in seinen »Décadas da Ásia«: »Zu der Zeit, als die Entdeckung Guineas begann, erfolgte alle Schifffahrt längs der Küste, die man als Richtlinie nahm.« Und weiter: »Nun lehrt aber die Not alle Künste, und so vertraute König Johann II. diese Aufgabe seinen beiden Ärzten (…) an sowie einem gewissen Martin von Böhmen, der (…) sich rühmte, ein Schüler des Johannes Regiomontanus zu sein (…) Diese erfanden nun die Kunst, nach den Mittagshöhen der Sonne zu steuern, und fertigten Tafeln auf Grund ihrer Abweichungen an. Jetzt ist dies unter den Seeleuten allgemeiner Brauch.« Mit anderen Worten: Nach dem Unterricht durch Martin Behaim, gepaart mit eigenen Erkenntnissen, hätten die Portugiesen erkannt, dass sie sich hinaus aufs hohe Meer wagen konnten, fern der Küste.

Behaim im Schleier der Überlieferung

Thürigen lässt solche Aussagen indes nicht gelten: »Die Textstelle wurde viel diskutiert. Hier wird das navigatorische Problem der Positionsbestimmung auf der Südhalbkugel angesprochen.« Doch bereits 1462 seien erste Hinweise aufgetaucht, dass die Portugiesen mit der nautischen Astronomie vertraut waren, erklärt Thürigen. Der portugiesische Entdecker Diogo Gomes (1420–1502) etwa habe bei seiner Fahrt nach Sierra Leone die geografische Breite mit einem Quadranten und der Polhöhe bestimmt. Und die Sonnenstandsmessungen, die Portugals König Johann II. in Auftrag gegeben hatte, seien mittels des Astrolabiums zu Stande gekommen. Thürigen: »Die Zuschreibung der Erfindungen an Behaim hat sich als unhaltbar herausgestellt. Alles war entweder schon vor seiner Ankunft in Portugal bekannt oder wurde, wie der Jakobsstab, erst viel später eingeführt.«

Winkelmessung | Der Holzschnitt in dem Werk »Introductio geographica« des Mathematikers Peter Apian (1495–1552) stellt die Verwendung des Jakobsstabs dar. Mit dem Instrument bestimmten vor allem Seefahrer ihre Position.

Dennoch: Obwohl Ausländer und erst 25 Jahre alt, soll Behaim von König Johann II. (1455–1495) in die »Junta dos Matemáticos« aufgenommen worden sein, einen geheimen Schiffsrat aus Mathematikern, der alle Berichte und Entdeckungen sammelte und auswertete. Fortan war der Nürnberger Patriziersohn jedenfalls als Martinho da Boémia bekannt. Und nahm laut seinen eigenen Worten bereits einige Monate nach Ankunft in Portugal an der Umrundung Afrikas teil. In zwei seiner Inschriften auf dem Globus erwähnte Behaim eine solche Afrikareise aus dem Jahr 1485: »Darbey ich, der disen apffel angegeben hat, gewesen bin.« Ebenfalls auf dem Globus, in der Nähe der Inseln Sao Tomé und Príncipe, steht jedoch bereits für 1484: »Und keinen Menschen finden wir da, dann Waldt und Vogel.« In der Nähe des Kaps der Guten Hoffnung ist auf dem Globus die Rede von einer 1484 begonnenen Reise »und am 19. Monat kamen wir wieder zu unserem König«.

In der »Schedelschen Weltchronik« von 1493 ist die Afrikareise Behaims ebenfalls aufgenommen: 1483 sollen ein gewisser Jacobus Canus und Martin Beheym »über die Säulen des Herkules (die Meerenge von Gibraltar) hinaus nach Süden gesegelt« sein. Als Fahrtdauer werden hier 16 Monate angegeben. Die Erwähnung Behaims in dieser Weltgeschichte verwundert nicht, war sie doch ebenfalls in Nürnberg entstanden, betont Thürigen.

Zum Ritter geschlagen, aber warum?

Nach Rückkehr der portugiesischen Entdecker in Lissabon wurde Behaim zum Ritter geschlagen, er heiratete und erhielt Besitzungen auf den Azoren, die zur portugiesischen Krone gehörten. Thürigen gibt indes zu bedenken: »Wir wissen nicht genau, was seine Rolle am Hof in Lissabon war. Warum wurde er am 18. Februar 1485 zum Ritter geschlagen: wegen der Afrikareise? Wegen der Teilnahme an einem Kriegszug? Wegen der Einheirat in eine einflussreiche Familie? Die Daten sind spärlich.«

Von 1486 bis zu seinem Tod am 29. Juli 1506 in Lissabon tauchte Behaims Leben überwiegend ins Ungewisse ab. Wenn er, wie manche Indizien vermuten lassen, ein Träger von Entdeckungs- und Schifffahrtsgeheimnissen war, überrascht es jedoch nicht.

Europa und Nordafrika | Der Nürnberger Globus ist übersät mit Beischriften und Bildchen, als deren Urheber Martin Behaim genannt ist.

In der iberischen Welt wirkte sein Nimbus, über geheimes Wissen zu verfügen, weit über seinen Tod hinaus. So hatte etwa der aus Portugal geflohene Fernão de Magalhães (um 1485–1521), der von den Spaniern Fernando de Magallanes genannt wurde, unter Berufung auf Behaim noch 13 Jahre nach dessen Tod den spanischen König von seinem Plan einer Weltumsegelung Richtung Westen überzeugen können. Wie ihm das gelang, beschreibt fast 100 Jahre später, 1601, der spanische Historiker Antonio de Herrera y Tordesillas in seinem Geschichtswerk über die Taten der Kastilier: Magellan habe behauptet, es gebe am südlichen Punkt Amerikas eine Meerenge, die er finden werde, »da er sie auf einer Seekarte gesehen habe, die Martin de Bohemia, ein Kartograf von hohem Ruf, angefertigt hatte«.

Selbst Magellan vertraute auf Behaim – angeblich

Eine zweite Quelle, die viel dichter an den Geschehnissen war, stammte aus der Feder des Chronisten dieser Weltumseglung, Antonio Pigafetta (1492–1524): »Ohne das Wissen des Fernando Magellan hätten wir sicher diese Meerenge nicht gefunden, da sämtliche Kapitäne der übrigen Schiffe gegenteiliger Ansicht und des Glaubens waren, sie sei auf der anderen Seite geschlossen. Aber Fernando hatte Kunde, dass er durch eine seltsam versteckte Meerenge hindurchsteuern müsse, die er in den Archiven des Königs von Portugal auf einer von einem ausgezeichneten Mann Martín de Boemia angefertigten Seekarte gesehen hatte.«

Schwergewichtige Worte sind das, die Pigafetta für die Nachwelt festhielt. Dies hieße nämlich, dass Martin Behaim bereits im 15. Jahrhundert von jener Meerenge um Feuerland herum gewusst habe, die den Atlantik mit dem Pazifik verbindet. Sie wurde schließlich Magellanstraße genannt. Doch bereits 1561 schlug der französische Gelehrte Guillaume Postel, der mit portugiesischen und spanischen Quellen über Amerika bestens vertraut war, in seinem »Cosmographicae disciplinae compendium« vor, diese Meerverbindung in Behaimstraße umzubenennen, da auch er von Behaims »geheimem Wissen« lange vor Magellan überzeugt war.

Herrera und Pigafetta sind bis heute jene Quellen, die die Fantasien über Behaims vermeintliches Geheimwissen anheizen. In Deutschland erreichte der Mythos seinen Höhepunkt im 19. Jahrhundert, einer Epoche, in der die vielen deutschen Kleinstaaten ihre »Nation« und damit ihre Helden wiederentdeckten.

Einen Hinweis darauf, dass der gewiefte Nürnberger mehr gewusst haben mag, als er auf seinem »Erdapfel« abbildete, findet sich ebendort. Selbstbewusst hinterließ er auf dem Globus den Satz: »Diese Figur des Apffels gepracticirt und gemacht worden (…) durch (…) Herrn Martin Behaim Ritter, der sich dann in dieser Kunst Cosmographia viel Erfahren hat und bey einen Drittel der Welt umfahren.«

Seine Afrikareise kann er mit dem »einem Drittel der Welt umfahren« jedenfalls nicht gemeint haben. Allerdings lässt sich kein Wissenschaftler dazu hinreißen zu bestätigen, Behaim habe auch noch Kap Hoorn an der Südspitze Südamerikas umrundet.

Und so bleibt dieser Satz des berühmten Nürnbergers eines seiner vielen Rätsel.

Eine Kugel brachte Weltruhm

Seinen bis heute bestehenden Nachruhm errang Behaim jedoch auf eine Weise, die er sich wahrscheinlich nie hätte träumen lassen. Von 1491 bis 1493 hielt er sich noch einmal in seiner Vaterstadt auf, wo er nach dem Tod seiner Mutter Erbschaftsangelegenheiten mit seinen sechs Geschwistern zu regeln hatte. Auf die Bitte von Nürnberger Ratsherren hin ließ der Weitgereiste von Handwerkern einen »Erdapfel« anfertigen, wie es im Ausstellungskatalog »Focus Behaim-Globus« aus dem Jahr 1992 dargelegt ist. Dafür zeichnete er zunächst eine Weltkarte. Dann ließ er die Karte von Handwerkern in eine Kugelform umsetzen: Geleimte Holzstreifen, mit Papier und Gips überzogen, bildeten das Gerüst. Darauf wurde Pergament gespannt, auf das die damals bekannte Welt aufgemalt wurde. Die Kugel ruhte auf einem Dreifuss, drehte sich um eine schief gestellte Achse und wurde von einem Meridian umzogen. Der erste Globus war fertig.

In einer der Inschriften darauf heißt es, dass Behaim neben seinen eigenen Kenntnissen, »mit Vleys« das Wissen über die Welt aus den Büchern von Ptolemäus, Plinius, Strabon und Marco Polo zusammengeführt habe. Zudem umriss er sämtliche damals bekannten Weltteile und Inseln und ließ sie mit 11 000 schriftlichen und bildlichen Ergänzungen versehen.

Was in der UNESCO-Ehrung von 2023 anklingt, ist die Tatsache, dass sich Behaim als wissensdurstiger Weltbürger verstand. Auch wenn Nürnberg zu seiner Zeit eine europäische Handels- und Erfindermetropole war, war ihm die Stadt offenbar zu eng. Er strebte – durchaus auch im übertragenen Sinn – danach, Grenzen zu überwinden, und seien es Ozeane. In dieser Hinsicht kann Martin Behaim bis in die Gegenwart als Vorbild verstanden werden. Schon seine Familie verhielt sich nicht statisch. Einst aus dem heutigen Tschechien aufgebrochen, reiste der Behaimspross Martin durch Europa, bis er seinen Bestimmungsort gefunden hatte: Portugal am Rand der damals bekannten Welt. Er reizte sich aus. Er band sich nicht an eine Nation, sondern an eine Idee, eine Vision. Und mittels der Herstellung des Globus teilte er sein Wissen mit der Öffentlichkeit. Es war geradezu moderne Wissenschaft.

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