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Kommentare - - Seite 1050

Ihre Beiträge sind uns willkommen! Schreiben Sie uns Ihre Fragen und Anregungen, Ihre Kritik oder Zustimmung. Wir veröffentlichen hier laufend Ihre aktuellen Zuschriften.
  • Die lang gesuchte Kohlenstoffsenke

    15.08.2008, Karl Bednarik
    Sinken abgestorbene Algen auf den Meeresboden, werden sie von Bakterien zersetzt. Dabei wird Sauerstoff verbraucht, und der Sauerstoffgehalt des Wassers sinkt.

    Solange noch Sauerstoff vorhanden ist, verarbeiten die Bakterien alle Kohlenstoff-Verbindungen zu Kohlendioxid, so dass die photosynthetische Arbeit der Algen völlig vergeblich war.

    Sobald aber kein freier Sauerstoff mehr vorhanden ist, gibt es nur noch die anaerobe Gärung, bei der sich immer mehr wasserstoffreiche und sauerstoffarme Kohlenstoff-Verbindungen am Meeresgrund ablagern und von Sedimenten bedeckt werden.

    Im tiefen, kalten Ozean wird das entstehende Methan als festes Methan-Hydrat gebunden.

    Nur auf diese Weise kann man das Kohlendioxid dauerhaft aus der Atmosphäre entfernen.

    ******

    Wenn man Wälder anpflanzt, um das Kohlendioxid zu binden, dann stellt sich die Frage: Wohin mit dem Holz?

    Natürlich darf man das so gewonnene Holz niemals verbrennen, und ebenso darf man dieses Holz auch niemals verrotten, verfaulen, oder sonstwie verstoffwechseln lassen.

    Bei der Herstellung von Bauteilen und Chemieprodukten aus diesem Holz riskiert man, dass nach einiger Zeit obgenanntes dann doch noch passiert.

    Am besten wäre es, das Holz möglichst tief zu vergraben, eventuell erst nach einer Umwandlung zu Holzkohle, die man dann zu Briketts presst, um ihr Volumen zu verringern.

    Irgendwie erinnert mich das an die alten Kohlelagerstätten. Vielleicht könnte man die Braunkohle-Tagebaugruben damit auffüllen.

    Spätere Generationen könnten dann mit diesen neuen Kohlelagerstätten unseren Fehler wiederholen.
  • Was kann ich tun?

    14.08.2008, Beate Händel, C. Santa Catalina Thomas 14, 07141 Pont D`Inca
    Hallo Willie und BOS-Team,

    gestern habe ich Eure zutiefst berührende und zugleich schockierenden Reportage über die bedrohliche Situation der letzten verbleibenden Orang-Utans gesehen. Ich hatte sofort den Wunsch, auch etwas zu tun für diese so liebevollen Wesen und für unsere Natur.

    Meine Frage an Euch: Wie könnte ich mich engagieren? Was gibt es für Möglichkeiten? Eine tolle Idee fände ich, nach Indonesien zu reisen und mit bei Eurem Projekt zu helfen.

    Ich würde mich sehr über ein Feedback freuen.

    Lieben Gruß

    Beate
  • Meine 28 Jahre mit Spektrum der Wissenschaft

    14.08.2008, Karl Eitzenberger
    Herzlichen Glückwunsch an das Team von Spektrum der Wissenschaft!

    30 Jahre, ein respektables Jubiläum und davon immerhin 28 Jahre mit mir.

    Mein erstes Heft ist vom November 1978, das Abonnement habe ich mir ab 1980 geleistet. Damals war ich in der Ausbildung im 3. Lehrjahr und erhielt eine monatliche Vergütung von 355 DM.

    Es war keine leichte Kost, durch manche Artikel musste ich mich durchquälen. Trotzdem kam es für mich nie infrage, auf alternative "wissenschaftliche" Zeitschriften umzusteigen.

    Nachhaltig beeindruckt hat mich aber ein "einfacher" alltäglicher Artikel: Im Februarheft von 1984 wurde die Aerodynamik von Muskelkraft-Fahrzeugen behandelt. Ausgehend von diesem Beitrag habe ich mich weiter mit diesem Thema und Solarfahrzeugen beschäftigt.

    Aus Ihren Buchrezensionen habe ich die schönsten und interessantesten Bücher in meinem Bücherregal. Es gibt Artikel, die habe ich inzwischen mehrfach gelesen, aber es gibt auch Hefte, die habe ich nur kurz durchgeblättert.

    Mehrfach wollte ich schon das Abonnement kündigen, aber mittlerweile gehören bereits meine Kinder zu den Lesern. Und wie zu Beginn ist das Geld knapp, der Hausbau und das Studium der Kinder kosten Zeit und Geld.

    Jetzt freue ich mich aber erst einmal auf die Jubiläumsausgabe.

    Viele Grüße an das Team,

    Karl Eitzenberger
  • Lobgesang mit kleiner Dissonanz

    14.08.2008, Dr. Dieter Schmid, Stauden 15, 83730 Fischbachau
    Verehrte Redaktion

    was ich von Ihrer Zeitschrift halte, können Sie daraus ersehen, dass ich nicht nur "Abonnent der ersten Nummer" geblieben bin, sondern auch einige laufende Meter Regal für die - in meinem Fall wirklich komplette
    - Sammlung aller bisher erschienenen Ausgaben verwende.

    Aus der ersten Zeit stammte auch ein Leserbrief von mir (Heft 9, September 1983 - damals noch unter anderer Anschrift), in dem in etwa das Gleiche steht, was ich auch heute noch zum mittlerweile stark veränderten SPEKTRUM sagen würde. Mit einer kleinen Ergänzung, weil Ihre Redaktion damals eine Anregung von mir gestrichen hatte, in der ich vorschlug, möglichst oft auch Ergebnisse aus den Verhaltenswissenschaften zu publizieren.

    Mittlerweile haben Sie genau das öfter getan; aber in einem bestimmten Fall mit einem für mich einfach nicht nachvollziehbaren "Understatement". Der in meinen Augen gesellschaftlich bedeutsamste Artikel, den ich im Journal bisher gelesen habe, fand sich nämlich in der Ausgabe Mai 2004 unter dem Titel "Märkte im Labor". Er hat sehr viel mit menschlichem Verhalten zu tun - der Autor Ruffieux macht das sogar mit echten Experimenten, also wissenschaftlich ",sauber".

    Und das Ergebnis, das Sie auch ganz nüchtern gedruckt haben, sagt in einfachen Worten, dass es keine "Finanzmärkte" gibt! Weil dort eben nicht der optimale Ausgleich zwischen Angebot und Nachfrage gebildet wird, sondern Wetten auf die Erwartungen Dritter (das heißt prinzipiell nach oben unbegrenzt) geschlossen werden!

    Diese Arbeit ist angesichts der heutigen Globalisierung der Finanzwelt und damit des Fundaments unserer politischen Gesellschaftskonstrukte derart grundstürzend und fundamental, dass sie meinem damals an Sie ausgesprochenen Lob geradezu den "experimental proof" geliefert hätte.

    Ich darf auszugsweise zitieren "... erfüllen Sie damit eine Pflicht, der sich die Wissenschaft, jedenfalls die europäische "Science" im engeren Sinn, bisher weitgehend entzogen hat: heutiges Wissen als Entscheidungsgrundlage für Poltik allgemeinverständlich verfügbar zu machen." (Zitat Ende)

    Und warum eine "kleine Dissonanz"? Weil ich bis heute den Verdacht nicht loswerde, dass nicht einmal Sie selber begriffen haben, was Sie da unter die Leute brachten. Nachdem Sie ansonsten ja durchaus wichtige Inhalte sowohl intern als auch durch weitere korrespondierende Artikel sehr wohl "in die öffentliche Debatte bringen".

    Aber dennoch aus ganzem Herzen: Gratulation zum Dreissigsten und "weiter so"


    Ihr Leser D. Schmid
  • Index - grafische Darstellung

    13.08.2008, wolfgang fischer, baureith 1, a-4160 schlägl
    Ich frage mich, ob es absicht ist, dass der index auf der seite 56 und der seite 57 als fläche dargestellt wird.

    Eine definition oder erläuterung des index wäre auch fein.

    Insgesamt gefällt mir der artikel sehr gut!
    Stellungnahme der Redaktion

    Antwort des Autors



    Der AMO- beziehungsweise PDO-Index in den beiden Abbildungen wird durch die Kurve wiedergegeben. Dass die Fläche darunter farbig hinterlegt wurde, hat rein graphisch-optische Gründe.



    Die Ermittlung des AMO-Index beruht auf der Zeitreihe der Meeresoberflächentemperaturen im Atlantik, zwischen 25 und 60 Grad Nord und zwischen 7 und 75 Grad West. Vom Mittelwert zieht man die globale Durchschnittstemperatur der Ozeanoberfläche ab (Trendbereinigung). Das Ergebnis ist der AMO-Index in Grad Celsius Temperaturabweichung.



    Um den PDO-Index zu ermitteln, wird zunächst die Zeitreihe der Meeresoberflächentemperaturen im Pazifik mathematisch in verschiedene "Moden" zerlegt (das ist die sogenannte EOF-Analyse) - diese Moden sind Temperaturmuster, die unterschiedlich schwanken. Die Überlagerung der schwankenden Muster ergibt die beobachteten Temperaturwerte. Die Zeitreihe des Koeffizienten des wichtigsten Schwankungsmusters entspricht dem PDO-Index.



    Die Indizes für die beiden Oszillationen werden auch manchmal auf andere Weise berechnet. Mir erschienen aber die verwendeten Größen als die besten, zumal in beiden Fällen der gleiche Datensatz der globalen Meerestemperaturen zugrunde lag (ERSST, von der Behörde NOAA).

  • Schwarzes Loch

    13.08.2008, U. Heemann
    Sicher ist richtig, dass trotz ständigen Bombardements mit extrem hochenergetischen Teilchen aus dem All die Erde bisher noch nicht in einem Schwarzen Loch verschwunden ist. Allerdings ist der Impuls der entstehenden Teilchen so groß und gerichtet, dass eventuelle Mini-Schwarze-Löcher die gesamte Erde ohne nennenswerte Wechselwirkung mit der Materie durchdringen und somit auch ohne Wiederkehr verlassen würden. Bei der Kollision zweier gleichschneller Teilchen aus entgegengesetzter Richtung ist das aber keineswegs garantiert, da der resultierende Gesamtimpuls Null wäre. Die Verdampfungstheorie für schwarze Löcher mag so überzeugend sein, dass ernsthafte Zweifel daran nicht angebracht sind. Doch scheint mir selbst ein kleiner Restzweifel angesichts der zu erwartenden Konsequenzen immer noch zu hoch, als dass man diese ohne experimentelle Sicherheit eingehen dürfte. Selbst durch eine winzige Neigung der beiden zusammentreffenden Strahlen ließe sich eine hinreichende gerichtete Geschwindigkeit der Bruchstücke garantieren, so dass sie in jedem Fall die Fluchtgeschwindigkeit der Erde überschreiten. Dies mag von den Vertretern dieser Experimente als unnötig erachtet werden, aber selbst das negative Renommee, das in der "ängstlichen" Öffentlichkeit aufgebaut wird, sollte schon als Rechtfertigung für eine solche Maßnahme ausreichend sein.
  • Gedanken am Hundestrand

    13.08.2008, Uwe Eichhoff
    Als wir im Juli wieder einmal in Sylt Urlaub machten und ich den Beitrag über die Vielfalt der Hunde las, da fiel mir eine Betrachtung ein, die ich dort einmal vor Jahren angestellt hatte. Vielleicht erheitert Sie diese:


    Gedanken am Hundestrand.


    (mit kleinem Leitfaden der Promenadenmischungen)


    Haben Sie sich, lieber Leser, schon einmal Gedanken über die Einteilung unserer Badestrände gemacht? Da gibt es also zunächst den Textilstrand, wahrscheinlich weil man so wenig Textilien sieht. Daran schließt sich der FKK-Strand an. Wer weiß noch, dass FKK Freikörperkultur bedeutet? Zumindest frei mag sich dort mancher in seinem Körper fühlen, die Verbindung zur Kultur indessen bleibt unklar. Selbst der sich anschließende Hundestrand verdient diesen Namen nur bedingt. Keineswegs ist der ebenfalls nackte Hund hier König, auch Menschen machen sich an seinem Strand breit. Betrachten wir jedoch Menschen und Hunde, so stellen wir bei Letzteren eine sehr viel größere Vielfalt fest. Nackte Menschen sehen sich doch sehr ähnlich, besonders wenn man sie sich auf allen vieren vorstellt. Außerdem sind die auch bei dieser Spezies trotz verstärkter Migration vorhandenen Rassenunterschiede an unseren Stränden wenig vertreten. Bei den Hunden sieht man sofort klare Unterschiede, und zwar keineswegs nur bei Rassehunden. Letztere sollen uns nicht interessieren. Manche gibt es fast nicht an unseren nördlichen Stränden. Der bräunliche wüstenfarbene Erdölhund ist mehr bei den Scheichs zuhause. Der deutsche Vorsteh-Hund ist einfach zu fein und viel zu beschäftigt, der Weimeraner wohl zu vergeistigt. Die Mischlinge sind viel interessanter und nicht umsonst werden sie besonders gerne ausgeführt und deshalb auch als Promenadenmischungen bezeichnet.


    Die mögliche Vielfalt findet leider eine gewisse Einschränkung durch die Größenunterschiede. Oder haben Sie schon einmal einen Berner Sackelhund oder einen Bernadotsch gesehen? Es gibt da wohl physiologische Probleme. Schließlich machen es die Hunde wie die Windsurfer da draußen auf dem Meer gemäß der Devise, Windsurfers do it standing up, wenn auch notfalls auf vier Beinen. Doch auch so ergibt sich eine ungeahnte Vielfalt in fast allen Klassen.


    Der geneigte Leser wird seine eigenen Lieblinge sicher selbst finden. Einige besonders schöne Tiere wollen wir uns näher betrachten. Bei den ganz großen haben wir z.B. den Bernadetter. Ein herrlicher Hund, vereinigt er doch den bedächtigen, klerikalen Charakter mit dem gesunden Jagdinstinkt. Da wir wissen, dass die Mönche im frühen Mittelalter vorwiegend aus Irland kamen, steht der irische Bernadetter besonders hoch im Kurs. Er ist der ideale Hund für Missionare, Heilsarmee, Zeugen Jehovas und aktive christliche Sekten. Ich sehe ihn vor mir, wie er mit einem Schnapskrug um den Hals den verlorenen Seelen nachjagt und sie dann seinen Herren apportiert. Besonders fromm ist das Weibchen, die Bernadette. So wurde ein Exemplar aus Südfrankreich sogar heilig gesprochen. Ein überaus edles Tier entsteht aus der Kreuzung mit einer Dogge, der Bernadotte. Besonders in Schweden sind diese edlen Hunde heimisch, aber auch weiter im Süden, am Bodensee, sollen schon welche gesichtet worden sein.


    Ein schöner Hund der gehobenen Mittelklasse ist der Schollie. Wie oft hört man unter Menschen den bewundernd warnenden Ausruf "Oh du mein lieber Schollie!" Ein Schuss von Lassie nimmt dem Schäferhund eben das Polizeihund-Image und macht ihn zu dem liebenswerten, treuen deutschen Softy unter den Hunden. Wie ungerecht das Image dieses Hundes ist, zeigt sich bereits bei seiner Bezeichnung in anderen Sprachen. Die spanische Bezeichnung Pastor Aleman macht ihn geradezu zum protestantischen Pendant der katholischen Bernadette. Gar zu reizvoll wäre eine Kreuzung dieser beiden Rassen, aber da ist der Papst davor!


    Auch bei den Kleinen habe ich meine Lieblinge. Seit ein tierfreundlicher Bundeskanzler die Intelligenz der Pinscher entdeckte, sind sie mir besonders lieb geworden. Mit einem Schuss Dackel-Starrsinn wurde als kleinster Vertreter der Familie der Danscher oder Pickel, insbesonders der Rehackel zum Lieblingshund der Fußballfans. Intelligent mit sanften wachen Augen aber entschiedenem Charakter, so liebt der Fußballfreund seinen Rehackel. Nach großen Taten im hanseatischen Norden, Bayern und Pfalz (Gott erhalts), wurde er sogar zum erfolgreichen Exportmodell. Seinen Namen als Rehakles mit einem antiken Helden in Verbindung zu bringen, erscheint bei seinen eher kleinwüchsigen und eher schwächlichen Vorfahren doch etwas gewagt.


    Der Dox oder Fackel ist übrigens keineswegs Pyromane und hat auch nicht immer nur das im Sinn, woran ein Amerikaner bei seinem Namen denken mag. Das mag schon eher gelten für den mediterranen macho, seine Kreuzung mit dem Cocker-Spaniel. Aber auch der ist heute nicht mehr sehr in Mode.


    Der Punscher ist kein versoffener Rabauke, wie sein Name nahelegen könnte. Nein, als Kreuzung des intelligenten Pinschers mit dem eifrigen Pudel ist er der Geistesarbeiter par excellence unter den Hunden.


    Wer den Dauzer oder Schackel mit dem Schakal verwechselt, hat sich kynologisch endgültig disqualifiziert.


    Ein ähnlicher, wenn auch etwas nervöser Charakterhund ist der Ditz oder Sackel, in manchen Landstrichen auch Seckel (von Teckel statt Dackel) genannt. Dass er in Schwaben neben seinem Vater, dem Dackel, zu einem der schlimmsten Schimpfwörter wurde, das nur noch durch die Vorsilbe Halb- zu steigern ist, wirft kein gutes Licht auf den Charakter dieses Stammes, dessen notorische Hundefeindlichkeit sich, wie bekannt, bereits in der Stammeshymne dokumentiert: "Schaffe schaffe, spare spare, Hund abschaffe, selber belle".

    In der Mittelklasse herrscht natürlich auch bei den Hunden die größte Vielfalt. Pudel und Schnauzer gibt es in fast jeder Größe. Welch schöner Hund ist doch der Pauzer oder Schnudel! Klug, elegant, dabei kräftig und robust, ist er ein Kumpel für die sportliche, feine Dame ebenso wie für den sonnengegerbten bärtigen Land-und Stadtstreicher. Eine entzückende Kreuzung ergibt der Zwergschnudel mit dem Dackel. Was gibt es lieberes als diesen Schnuckel? Und dann noch die kleinen süßen Schnuckelchen! Besonders hingezogen fühlt sich der Schnuckel übrigens zu einem anderen Mischling, dem Pudelspitz, Spudel oder Sputz. Ihre liebevolle Vereinigung beschert uns den Schnuckiputz, den Wonneproppen unter den Hunden. Wie oft gebrauchen wir Menschen doch Worte, ohne ihres Ursprungs zu gedenken!


    Gehen Sie, lieber Leser selbst einmal ausgeruht und erholt, empfänglich für die Schönheit und Vielfalt der Natur mit offenen Augen am Hundestrand entlang! Schauen Sie selbst einmal genau hin. Sicher finden Sie neben Spackel, Schnitz, Dotsch, Dinscher, Mockel, Dops, Spops, Mox, Sperrier, Airsetter, Moxer, Bullsetter, Foxiel, Doberspitz, Dackelmann und deutschem Schafghanen noch so manchen eigenen neuen Liebling. Wenn Ihnen das nicht reicht, können Sie ja mal versuchen, über die Hunde hinausgehende Kreuzungen zu klonen: Aus Mops und Ferkel ergäbe sich gewiss ein ganz süßer orange-roter Beißer. Was fällt einem nicht so alles ein am Hundestrand und wie wenig inspirierend ist doch dagegen der FKK-Strand nebenan!


  • Spontane Entscheidungen

    12.08.2008, Margit Jakob, Kirchheim
    Im Prinzip glaube ich auch nicht an die Macht des Unbewussten. Trotzdem mache ich manchmal die Erfahrung, dass ich bei einem Problem nicht weiterkomme, und wenn ich dann darüber geschlafen habe, komme ich auf die Lösung so leicht, dass ich mich wundere, warum ich am Tag zuvor nicht darauf gekommen bin. Das wende ich wohlgemerkt nur bei Problemlösungen an. Ich bin eher für spontane Entscheidungen, und ich würde es gar nicht aushalten, eine Entscheidung so lange hinauszuschieben. Ich bin auch, mir fällt im Moment nichts ein, immer gut mit spontanen Entscheidungen gefahren.
  • Neben der Spur

    12.08.2008, Dr. Gilbert Brands
    Es lässt sich nun wirklich nicht erkennen, was das Experiment mit dem Vorgang "drüber schlafen" zu tun hat. Eine zeitweise Ablenkung während der Wachphase durch andere Sachen mit dem Schlafmechanismus gleichzusetzen, ist nicht nur mehr als gewagt, es ist schlichtweg falsch.
  • Herzlichen Glückwunsch

    08.08.2008, Franz Hardt
    Als "Leser der ersten Stunde" möchte ich Ihnen recht herzlich zum Jubiläum gratulieren.

    Vor 30 Jahren war ich noch in der gymnasialen Oberstufe und wir hatten zu dritt das "Spektrum" abonniert: Die Hefte wanderten von einem zum anderen und manchmal dauerte es ewig, bis ich endlich dran war. Allerdings gebe ich zu, dass ich damals doch weniger Artikel gelesen habe als heute(die Hefte waren noch umfangreicher und "trockener").

    Dann folgte eine kurze Pause, aber seit 1984 bin ich dabei und habe inzwischen alle meine Hefte gebunden zu Hause stehen. Im Laufe der Zeit kam noch "Astronomie Heute" (bzw. "Sterne und Weltraum") und "Abenteuer Archäologie" ("epoc") dazu.
    Ich glaube, dass Ihre Zeitschrift eine äußerst wichtige Rolle in der Vermittlung von Wissenschaft erfüllt und wünsche mir noch viele weitere Hefte.
  • Eine Simulation kann alles sein!

    07.08.2008, Kater, Hannover
    Eine Simulation muss nicht in einem Computer, wie wir ihn entwickelt haben, ablaufen. Darum ist es durchaus vorstellbar, dass unser Universum eine Simulation ist. Eine Quantenfluktuation ist sehr, sehr klein, aber könnte nicht jede ein Universum enthalten? Raum und Zeit sind aus dem Urknall hervorgegangen. Darum kann unser Universum (innen) groß und sehr alt sein, während es (außen) in einer anderen Raum-Zeit-Dimension sehr klein und schon vergangen ist. Alles ist seit Einstein relativ und hängt von Betrachtungsstandpunkt ab.

    Aber selbst wenn wir nur eine Simulation sind, wird diese Erkenntnis nichts in unsern Alltag ändern. Das gleiche gilt auch dafür, falls wir mal eine Weltformel finden würden. Sicher ist, dass es uns nicht möglich sein wird, unser Universum zu verlassen. Darum können wir es nie "von außen" wahrnehmen. Eine Weltformel wird darum nur das "Innen" beschreiben können. Darum wird es für uns immer verborgen bleiben, falls wir diese Weltformel finden, ob sie denn auch richtig ist.

    Physik beschreibt mit Hilfe der Mathematik nur Vorgänge, die wir wahrnehmen können und überprüfen können. Dieses endet an den Grenzen unseres Universums. Was ist, wenn Gott alles dieses erschaffen hat, um sich selbst zu erschaffen?
  • Theodizeeproblem

    06.08.2008, Dr. Andreas Bell, Köln
    Das Theodizeeproblem existiert theologisch nicht; es entsteht erst durch die Leugnung der Vollständigen Verschiedenheit Gottes von seiner Schöpfung (Vaticanum I., Dogmatische Konstitution „Dei Filius“). Im Übrigen ist die Theologie nicht weniger eine Wissenschaft als die Philosophie, da sie eine methodisch-kritische Reflexion der Glaubensaussagen ausmacht.
    Stellungnahme der Redaktion

    Das kann man, wie es etwa viele Wissenschaftsphilosophen tun, durchaus anders sehen. Ich denke da spontan an Franz v. Kutschera: "Vernunft und Glaube", aber das ist womöglich eine Quelle, die Sie gleichfalls verwerfen.

    Dr. Reinhard Breuer


    Antwort von Dr. Bell, Referent für Katechese, Erzbistum Köln

    Inhaltlich stehe ich zu meinen Aussagen und kann sie auch belegen. Franz von Kutschera nehme ich von der Kritik ausdrücklich aus, weil ich nicht hinreichend mit seinem Werk vertraut bin. Trotzdem geht es dem Theodizeeproblem wie dem "Intelligent Design": Dass es kontrovers diskutiert wird, verleiht ihm noch keine Wissenschaftlichkeit. So schrieben Sie selbst. Ich will nur kurz die Begründung skizzieren: Dass Gott ein Übel "zulässt", bedeutet, seine Allmacht nur als potenzielle zu denken. Nach Anselm von Canterbury können aber nur solche Aussagen über Gott wahr sein, die nicht steigerbar sind. Wenn wir Allmacht behaupten, muss die Allmacht aktuell sein und nicht bloß potenziell. Daher können wir über den Gott der Christen nur sagen - wie es die Bibel ausdrücklich tut -, dass er in allem mächtig ist bzw. nichts ohne ihn sein kann. Damit wird jedoch dem herkömmlichen Theodizeeproblem die Grundlage entzogen, so dass sich neue Fragen stellen wie die nach dem Umgang mit dem Leid.


    Leider gehen sowohl viele Theologen als auch Philosophen von einem unklaren Gottesbegriff aus, der den theoretischen Anforderungen der Bibel und der Konzilien nicht gerecht wird. Aus einem solchen Gottesbegriff, der häufig nur eine Projektion menschlicher Vorstellungen an den Himmel ist, wie Feuerbach richtig feststellte, lässt sich aber dann alles mögliche ableiten. Allein die richtige Reihenfolge der Fragen entscheidet über die Qualität des Denkens: Erst ein belastbarer Gottesbegriff ermöglicht es, über Offenbarung und Erlösung nachzudenken.

  • Dextre im Orbit, aber nicht in Aktion

    06.08.2008, Jan Gerrit Horstmann, Minden
    Sehr geehrte Redaktion!

    Die auf dem Bild des Monats (Ausgabe 8/2008) abgebildete "Roboterhand" Dextre wurde zwar im Rahmen der Space Shuttle Mission STS-123 im März dieses Jahres zur ISS gebracht - benötigt wurden ihre Dienste als vielseitige Ergänzung des ebenfalls aus kanadischer Herstellung stammenden Canadarm 2 jedoch noch nicht, wie fälschlicher Weise im beistehenden Artikel berichtet wird.

    Zu einer regelmäßigen Verwendung des Roboters wird es vermutlich erst nach der momentan für das Jahr 2010 geplanten Einstellung des Shuttleprogramms kommen. Diese wird eine radikale Reduzierung der Außenbordeinsätze zur Folge haben. Erst ab diesem Zeitpunkt wird Dextre wohl sein ganzes Potential ausschöpfen und die Geschicklichkeit, auf die sein Name anspielt, unter Beweis stellen müssen, um die Astro- und Kosmonauten auf der ISS zu entlasten.
  • 100 Milligramm, nicht 100 Gramm

    06.08.2008, Dr. med. Peter Kosek
    Sie schreiben, die Empfehlung für die tägliche Aufnahme von Vitamin C liege bei 100 Gramm. Das ist nicht richtig.
    Die Empfehlung liegt bei 100 Milligramm, also dem 1000. Teil Ihrer Angabe.

    Freundliche Grüße
    Stellungnahme der Redaktion

    Lieber Leser und alle anderen Aufmerksamen,



    danke für den Hinweis. Natürlich sind es Milligramm, nicht Gramm. Wir haben den Text bereits geändert.



    Mit freundlichen Grüßen

    Ihre spektrumdirekt-Redaktion

  • Viele Fragen zur Entropie

    06.08.2008, Dr. med. C.D. Kopetzky, Grossrosseln
    Am Ende erscheint alles ganz einfach und einleuchtend: der Zustand niedriger Entropie A kann nur dann in den einer hoher Entropie übergehen, wenn zuvor der Übergang einer hohen Entropie in den der niedrigen Entropie A erfolgt ist: Das Ei kann nur dann in seine weniger geordneten Bestandteile zerfallen, wenn es zuvor aus diesen entstanden
    ist, womit die Umkehrbarkeit des Zeitpfeils auch für das Ei bewiesen wäre. Daran zu zweifeln ist typisch menschlich: Ist es mein Frühstücksei, das zu Boden ging, tröstet es mich wenig, das zur gleichen Zeit auf einem entfernten Bauernhof neue Eier gelegt worden sind. Also
    sind es allein meine Ungeduld und Frustration, die den Zeitpfeil unumkehrbar erscheinen lassen.


    Nun darf ich einem beliebigen (makroskopischen) Zustand ein Maß an Entropie zuordnen. Ist dieses Maß jedoch relativ oder absolut definierbar? Ist dies über die Grenzen beliebiger offener oder geschlossener Systeme, Subsysteme und Systemelemente hinweg möglich und statthaft?


    Gilt der 2. thermodynamische Hauptsatz auch für das "System" der vermutlich nur einen Zentimeter großen ultradichten und ultraheißen Geburtsmurmel unseres Universums?


    Kann diese als geschlossenes System verstanden werden? Erfolgt schließlich deren Inflation auch in einem geschlossenem System? Können wir seine unterstellte Materie- und Energiedichte in (umgekehrter) Relation zu seiner Entropie setzen? Was verstehen wir in diesem
    Zusammenhang unter "Ordnung"?


    Weiterhin verbindet der Autor "die klumpige Verteilung von Sternen und Galaxien" mit einem Zugewinn an Entropie, also dem Verlust von "Ordnung". Hat demnach das heiße Gasgemisch, aus dem die Sterne und Planeten vermutlich entstanden, eine niedrigere Entropie als die komplex
    strukturierten Galaxien? Wo liegen die Grenzen des geschlossenen Systems, in dem sie entstanden? Wie ist bei diesen Betrachtungen im universellen Maßstab die Dunkle Materie bei der Bemessung von niedriger und hoher
    Entropie zu berücksichtigen?


    Oder anders: besitzen die vollständigen, dicht gepackten, letzten Bestandteile einer Milbe eine niedrigere Entropie als diese? Ist schließlich die Entropie einer lebenden Milbe gleich der einer toten?


    Die Zunahme der Entropie in einem geschlossenen System setzt eine statistisch uneingeschränkte Möglichkeit zur Wechselwirkung aller in ihm enthaltenen Elemente in beliebiger Zeit voraus.


    Wann wird in einem expandierenden geschlossenen System auf Grund seiner abnehmenden Dichte die Grenze erreicht, ab der eine statistisch mögliche Wechselwirkung jedes Elementes mit allen Elementen - in der unserem Universum zugestandenen Existenzzeit - unwahrscheinlich, wenn nicht
    unmöglich wird? Statt eines geschlossenen expandierenden Systems könnten dann unbekannt viele (offene?, geschlossene?) Systeme mit sehr unterschiedlichen Entropien beschrieben werden.


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