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Kommentare - - Seite 152

Ihre Beiträge sind uns willkommen! Schreiben Sie uns Ihre Fragen und Anregungen, Ihre Kritik oder Zustimmung. Wir veröffentlichen hier laufend Ihre aktuellen Zuschriften.
  • Die Politik ist jetzt am Zuge

    22.05.2019, Alexander Pemler
    Beide Bewegungen zeigen deutlich den Volkswillen auf, daher auch der starke Zuspruch. Umsetzen muss es die Politik. Es wäre schön wenn die gewählten Volksverteter in den nationalen Parlamenten und im europäischen Parlament den Ball aufnehmen und handeln. Anregungen kommen nicht allein von Lobbyisten-Beratern in Brüssel...
  • Online-Abenteuer

    21.05.2019, Arne
    Es ist paradox, aber es gibt ein Online-Programm dass es sich zum Ziel gemacht hat durch wöchentliche Abenteueraufgaben Familien dabei zu unterstützen, dass sie mit ihren Kindern "raus" kommen: wildekinder.com
    Die Entwicklung der Naturentfremdung ist ja nicht neu, denn Richard Louv (der den Begriff Nature-Deficite-Disorder geprägt hat) hat davon ja bereits in seinem 2005 veröffentlichten Buch "Das letzte Kind im Wald" geschrieben.
    Inbesondere die "Wildnisbewegung" im deutschsprachigen (aber auch im internationalen Raum) hat es sich zum Ziel gesetzt, dem entgegen zu wirken. Es gibt da tolle Kurse für Erwachsene und auch großartige Wildnisprogramm wie bspw. die Waldläuferbande (www.waldlaeuferbande.org)
  • Medialer und moralischer Selbstbetrug

    20.05.2019, Ulrich Storr
    Ich verfolge die Debatte jetzt eine ganze Weile und stelle fest, dass sich die jeweiligen Autor*innen mit der Einforderung auf die gesellschaftliche Solidarität (die immer politisch vermittelt ist und damit meist unzureichend) um die dahinter drohende Frage nach der moralischen Berechtigung, ein behindertes Kindes abzutreiben, drücken.
    Das Dilemma ist kaum zu übersehen: Wird der Test für alle gleichermaßen zugänglich, werden häufiger behinderte Menschen im Stadium eines Fötus abgetrieben. Das erscheint zunehmend problematisch. Mit diesen Überlegungen wird aber auch das Recht der Mutter, die Entscheidung, das Kind zu bekommen oder nicht moralisch infrage gestellt. Die Folge ist zwingend: Erhöht sich der Druck auf die mit einem behinderten Kind schwangere Frau, nicht abzutreiben, wird gleichfalls der Druck auf die Mütter gesunder Kinder erhöht, nicht abzutreiben. Damit wird einer der wichtigsten Erfolge der Frauenbewegung in den letzten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts - nämlich die Abschaffung des § 218 - auf Sicht nicht nur moralisch diskreditiert sondern auf Sicht ganz geschleift werden.
    Womit die Position der Katholischen Kirche vollkommen rehabilitiert wäre.
  • Kommentar zum Leserbrief: "Mond und Plattentektonik"

    20.05.2019, Gerhard Wedekind
    Ich halte es auch für wahrscheinlich, daß der Mond starken nicht
    vernachlässigbaren Einfluß auf die Plattentektonik hat:

    1. Die Erde hat als einziger Planet im Sonnensystem einen großen Mond.
    Wir leben also eher in einem Doppelplanetensystem.

    2. Andere feste Planeten ohne großen Mond, wie z.B. unser
    "Schwesterplanet" Venus, weisen keine typischen Strukturen der
    Plattentektonik auf (mittelozeanische Rücken, Subduktionszonen,
    deutliche Zweiteilung der Oberfläche in Kontinentalplatten und
    Ozeanböden), und sie sind geologisch sehr träge, was an der hohen
    Kraterdichte abzulesen ist. Anzeichen von Plattentektonik findet man am
    ehesten noch auf den Jupitermonden, die ebenfalls sehr starken
    Gezeitenkräften ausgesetzt sind.

    3. Im Devon (vor ca. 400 Mio Jahren) hatte das Erdjahr noch 400 Tage.
    Zumindest seitdem ist die Erde abgebremst worden und vergrößert die
    Tageslänge um ca 0.8 s pro 100 Jahren.

    4. Aus diesem Wert läßt sich abschätzen, daß die Leistung infolge der
    Gezeitenreibungsverluste etwa ein Zehntel der des Wärmestromes aus der
    Erde beträgt, der wohl hauptsächlich durch Zerfallswärme erzeugt wird
    (ca. 3.5 * 10^13 [W] = "35 000 Kraftwerke"). Das scheint nicht viel,
    aber man muß bedenken, daß diese Reibungskräfte im Gegensatz zu den
    Wärmeströmen horizontal gerichtet sind und die Erdkruste gegenüber dem
    Kern etwas zurückhalten. Dies kann durchaus Kräfte erzeugen, die eine
    Plattentektionik zumindest mit beeinflussen.
  • Eine Familie im Schatten des Stigmas

    19.05.2019, Ingrid Kästner
    Das Buch habe ich leider noch nicht gelesen, aber es scheint sehr interessant zu sein.

    Zu Ihrer Einschätzung:
    "...ein paar Schwächen hat das Buch dennoch. Unter anderem bleiben die weiblichen Rollen mit Ausnahme der Mutter blass. … Das Buch widmet er seiner Schwester Sally, ihrem Leid hingegen nur ein paar Absätze darin. …"
    möchte ich anmerken, dass der Autor des Buches wahrscheinlich verantwortungsbewusst noch lebende Personen (ebenfalls mit Problemen) aus seinen öffentlichen Beschreibungen möglichst herausnimmt, denn ein solches Bekenntnis kann ja auch (negative) Auswirkungen auf das Leben dieser Personen haben und ich denke, das sollte man vermeiden zumal das Buch kein Familiendrama im literarischen Sinn, sondern wahrscheinlich eine eher populärwissenschaftliche Schilderung und damit Hilfe für Betroffene, aber auch die Gesellschaft sein soll. Für die Betroffenen, damit sie sehen, dass sie nicht die Einzigen sind, ihre Situation besser verstehen können,... und ggf. Anregungen zur Selbsthilfe erhalten. Und für die Gesellschaft, damit diese einerseits ein besseres Verständnis zum eventuellen Nachvollziehen der Befindlichkeiten Betroffener (Spiegelneuronen), als auch andererseits geeignete, erleichternde Möglichkeiten schaffen kann und schafft, damit umzugehen und die Betroffenen nicht zusätzlich zu stigmatisieren, wie es oftmals durch Mobbing, ungeeignete (oft sicher gut gemeinte) Maßnahmen, ... geschieht.
    „…Und vielleicht zeugt auch die begrenzte Selbstreflexion von den Folgen des Stigmas…“
    Eine erweiterte Selbstreflexion aus verschiedenen Blickwinkeln ist i.a. nur dann möglich, wenn man diese im bewusst analysierenden Dialog mit anderen Menschen aus dem Umfeld, mit Fachexperten,…, oder weiteren Betroffenen führt. Das ist vielleicht ein nächster Schritt für ein weiteres Buch des Autors, wenn die Nebenwirkungen aus Sicht des Buchautors überschaubar bzw. berechenbar ausfallen?
  • Meditation lernt man nicht von heut auf morgen

    18.05.2019, Ekkehard Grubler
    Meditation ist eine grundsätzliche Technik, sein Inneres Gedankenchaos zur Ruhe zu bringen. Die Wege der Meditation sind sehr unterschiedlich, wie im Text angedeutet. Das Ziel der Meditation ist bei den Yogis, die Wogen der Gedanken zu glätten (Yoga vritti niroda), um an den Kern seines Wesens und zu Gott (wie auch immer) vorzudringen (Samadhi).
    Für Buddhisten gilt Ähnliches, doch sind die Techniken unterschiedlich, auch im Yoga gibt es mannigfalltig viele.
    Aber - und das beachten leider die wenigsten, die sich Meditation versuchen: 1 x in der Woche sich mal 30 Minuten zu gönnen, um zur Ruhe zu kommen, hat mit Meditation nicht viel zu tun. Und ein tägliches Üben, wie es etwa im "Kundalini Yoga" von einem im normalen Leben integrierten Inder geschildert wird, von Gopi Krishna, kann auch zu gewaltigen Überraschungen bis hin zum Wahn führen.
    Das liegt aber nicht an Meditation per se, sondern daran, dass vor allem Menschen im Westen keine Ahnung von den wirklichen Kräften, die durch Meditation frei werden können, haben.
    Deswegen ist es schon gerade zu unverantwortlich, wenn ausgerechnet der sehr anspruchsvolle Kundalini Yoga, der mit ganz speziellen Meditationstechniken und Atemübungen arbeitet, selbst für Kinder und Banker und Sonstwen von Irgendwem irgendwo angeboten wird. Das ist verantwortungslos.
    Meditation hat, so man sie ernsthaft und unter kompetenter Anleitung (!) übt, tiefgreifenden Einfluss auf das Bewusstsein. Man braucht eine gesunde Psyche dazu und klare Anleitungen.
    Aber heute bilden sich viel zu viele Menschen ein, Yoga und Meditation zu lehren, obwohl sie nicht viel davon wissen und wenn, dann nur die Schmusefantasien solcher Yogis, die im Grunde nur Geld machen wollen im Westen.
    Wer Meditation übt, um den Alltag des Lebens zu meistern, hat bereits nichts davon verstanden. Man macht auch keine Psychotherapie, um weiter im Alltagstrott zu verbleiben und sich lediglich besser anzupassen zu lernen. Nein, man tritt heraus aus dem Gewohnten und Bekannten mithilfe von Meditation und anderen Therapien, weil man zu sich selbst kommt und zu seinen ureigenen Bedürfnissen, weil man authentisch und selbstbestimmt werden will.
    Durchschnittliche Menschen bringen viel zu viele Probleme jedweder Art mit in eine Meditation. Das kann nicht gut gehen. Man muss erst die Probleme lösen oder zumindest sie kennen und dann auch darüber mit kompetentem Gegenüber sprechen können und dann kann man durch Meditation tiefer in das Wesen des Lebens eintauchen.
    Meditation muss wie Medizin angewendet werden unter kompetenter Anleitung. Man nimmt auch keine Pillen einfach so....
  • Frage zum Artikel "Was bringt ein Tempolimit?"

    17.05.2019, Gerhard Buttkewitz
    In dem Beitrag sind für das Verkehrssystem "Fahrzeug-Autobahn ohne Tempolimit" leider nur die Betriebsbedingungen und -probleme dargestellt worden. Es fehlen leider die Darstellungen zum Fertigungs- und Wartungsaufwand der Fahrzeuge und Autobahnen unter den Bedingungen einer nicht existierenden Geschwindigkeitsbegrenzung. Diese Aufwände sind doch wohl entscheidende Faktoren zum Ressourcenverbrauch, Umweltbelastung etc. oder irre ich mich da?
  • Verwirrender Einführung in Tropische Geometrie

    17.05.2019, Manfred Weis
    Ich habe mit Spannung dem Artikel über Tropische Geometrie entgegen gesehen und mir eine motivierende, leicht verständlichen Einführung erhofft; leider wurde diese Hoffnung nicht erfüllt.
    Es liegt nicht daran, dass die Mathematik zu schwierig wäre, um sie allgemein verständlich zu schildern, wie der online verfügbare Artikel "What is... Tropical Geometry?" von Eric Katz (https://www.ams.org/publications/journals/notices/201704/rnoti-p380.pdf) beweist, sondern der verwirrenden Notation und Begriffsverwendung.
    So tauchen die Buchstaben a und b sowohl als Parameter des Beispiels einer Polymomiellen Gleichung und auch als Real und Imaginärteil komplexer Zahlen auf. Weiter wird erwähnt, dass x und y der Polynomiellen Gleichung auch komplexe Zahlen sein können, aber es wird nicht erwähnt, ob und welche Bedingungen für die konstanten Faktoren gelten.
    Das Beispiel mit der Amöbe x+y-1=0 ist ebenfalls sehr undurchsichtig: ersetzt man x und y durch die Logarithmen ihrer Beträge, so erhalte ich log(|x|)+log(|y|)-1=0, was für mich deutlich komplizierter aussieht als die ursprüngliche Gleichung! Wie kommt man dann aber auf v=log(e^u + 1) als begrenzende Kurven der Amöbe und, welchem Koordinatensystem entstammen u und v?
    Ich habe den Artikel nicht weiter als die ersten beiden Seiten gelesen und frage mich, wie ein solches Negativbeispiel eines populärwissenschaftlichen Artikels es in Spektrum der Wissenschaft schaffen konnte.
    Stellungnahme der Redaktion

    Lieber Herr Weis,



    es tut mir Leid, dass Ihnen unser Artikel zur tropischen Geometrie nicht gefallen hat.



    Dass die Buchstaben a und b sowohl in der polynomialen Gleichung als auch bei der Definition des Real- und Imaginärteils komplexer Zahlen auftaucht, ist in der Tat unglücklich und vermeidbar. Ansonsten sind a und b (bei der Definition komplexer Zahlen) als reelle Konstanten benannt, siehe »In solchen Fällen besteht jede Variable x = a + ib aus zwei reellen Koordinaten a und b …«.



    Zu der Gleichung x + y = 1: Sie sieht auf den ersten Blick tatsächlich sehr harmlos aus. Wenn man aber zulässt, dass x und y komplexe Werte annehmen, beschreibt die Gleichung keine einfache Gerade mehr. Es handelt sich dabei stattdessen um eine zweidimensionale Oberfläche in einem vierdimensionalen Raum. Das lässt sich schon nicht mehr richtig visualisieren. Um das Ganze graphisch darzustellen, eignet sich deshalb die Methode, statt x und y direkt, die Logarithmen ihrer Beträge zu studieren – auch wenn das erstmal komplizierter erscheint. Durch die Betragsfunktion tauchen aber keine komplexen Werte mehr auf, sondern bloß noch reelle. Dadurch wird aus dem Problem in vier Dimensionen ein zweidimensionales.



    Es ist also nicht so, dass man x und y durch die Logarithmen ihrer Beträge ersetzt, sondern man wählt einen anderen Blickpunkt: Statt x und y in einem (vierdimensionalen) Koordinatensystem aufzutragen, wählt man ein anderes (zweidimensionales) Koordinatensystem mit u und v – das eine Art Projektion darstellt.



    Da u = log|x| und v = log|y|, so dass |x| = exp(u) und |y| = exp(v) ergibt, lohnt es sich, die Geradengleichung durch ihre Beträge auszudrücken:
    y = 1 – x ist gleichbedeutend mit:



    • Falls x > 0: y = 1 – |x|


    • Falls x < 0: y = 1 + |x|


    Fügt man nun noch die Beträge für y ein, ergeben sich weitere Fallunterscheidungen:



    • Falls x > 1: |y| = |x| – 1


    • Falls 1 > x > 0: |y| = 1 – |x|


    • Falls x < 0: |y| = 1 + |x|


    Setzt man nun |x| = exp(u) und |y| = exp(v) ein, dann folgt:



    • v = log(exp(u) – 1), für u > 0


    • v = log(1 – exp(u)), für u < 0


    • v = log(exp(u) + 1), für alle u.


    Wenn man diese Gleichungen nun in ein Koordinatensystemen einzeichnet, zeichnen sich die Begrenzungen der Amöbe ab.



    Natürlich handelt es sich bei y = 1 – x um ein sehr einfaches Beispiel, das man in der algebraischen Geometrie auch direkt untersuchen kann, ohne den Umweg über die Tropen zu machen. Der Autor des Artikels hat aber vermutlich diese Gleichung gewählt, weil sie dennoch wichtige Eigenschaften der tropischen Geometrie veranschaulicht.



    Ich hoffe, ich konnte Ihnen mit den Erklärungen weiterhelfen – vielleicht finden Sie ja doch noch Gefallen an dem Artikel.

  • Interkalation vs. Redox

    16.05.2019, Daniel Mueller
    Die Beschreibung der Stromerzeugung in Energiespeichern trifft so nur auf Alkalimetall-Interkalations-Akkus zu. Bei allen anderen galvanischen Elementen werden an den Polen Stoffe oxidiert (meist ein unedles Metall wie z.B. Kalium) bzw. reduziert (also die Elektronen des elektrischen Stroms auf Stoffteilchen übertragen, z.B. auf Sauerstoff).
  • Stimmt - und Novizen müssen darauf hingewiesen werden

    15.05.2019, Peter Creutzfeldt
    Als Meditations-Trainer, insbesondere im Bereich von Führungskräfteentwicklung, verwende ich oft das "Nutzenargument" der erforschten wünschenswerten Nebenwirkungen von Meditation. Aber da wir im "Spiegel" der Meditation nicht nur das Schöne zur Kenntnis nehmen, sondern auch alles Unangenehme, muss ich darauf hinweisen, dass angenehme wie unangenehme Erfahrungen entstehen werden. Und dass es zur Übung gehört, diese - alle - Erfahrungen mit der gleichen Distanz zu beobachten wie den Atem oder die weiße Wand vor mir. Außerdem weise ich darauf hin, dass wir die Motivation der angenehmen Nebenwirkungen im Prozess des Meditierens außen vorlassen sollten: wer kann schon hier-jetzt urteilsfrei wahrnehmen, was ist, und gleichzeitig immer darauf warten, wann endlich die schönen versprochenen Erfahrungen eintreten?

    Das alles ist besonders in Unternehmen, wo Achtsamkeit auch mal gern als Vorwand dafür verwendet wird, noch mehr Stressresilienz und folglich mehr Leistung von Mitarbeitern zu verlangen, manchmal schwer vermittelbar. Sie wollen natürlich nur den Nutzen.

    Aber wie sagt schon der Amerikaner: "There ain't no free lunch" - Königswege gibt's nicht.
  • Seilakt ohne Schutzleine

    15.05.2019, Eva-Maria
    Gut, dass Sie darauf hinweisen! In einer Facebook-Debatte wurde ich von allen anderen Kommentatoren ausgelacht, als ich ähnliche Aussagen machte, die aus einer streckenweise sehr intensiven Meditationserfahrung von 40 Jahren stammte. In den traditionellen Schulungen von Indien, Tibet, Japan und anderen Teilen Asiens war die Praxis ohne die Anleitung durch eine erfahrene Lehrperson undenkbar! Denn der Zweck der Übung ist ja gerade die Konfrontation mit den negativen Gefühlen. Wie will man einen Hausputz machen, ohne mit Schmutz konfrontiert zu werden? Zumal, wenn es der erste nach 20 oder 30 Jahren ist! Ziel der Übung ist ja zu erkennen, dass es unser eigener Geist ist, was wir erfahren; dass wir unsere Gedanken, Ängste, Wünsche und Überlegungen selber schaffen, mit denen wir die wahrnehmbare Welt kommentieren, abweisen, verlangen oder einordnen. Das kann eine lebensverändernde Erkenntnis sein. Wer den Leuten Meditation in einem Wellnesspaket verkauft, ohne auf diese Wirkungen hinzuweisen, dreht ihnen ein gefährliches Mogelpaket an. Wer genügend Erfahrung damit hat, wird sicher nicht auf diese "Warnung" verzichten, die eigentlich Erfolg verheißt.
  • Meditation lernt man nicht von heut auf morgen

    14.05.2019, Ekkehard Grubler
    Meditation ist eine grundsätzliche Technik, sein Inneres Gedankenchaos zur Ruhe zu bringen. Die Wege der Meditation sind sehr unterschiedlich, wie im Text angedeutet. Das Ziel der Meditation ist bei den Yogis, die Wogen der Gedanken zu glätten (Yoga vritti niroda), um an den Kern seines Wesens und zu Gott (wie auch immer) vorzudringen (Samadhi).
    Für Buddhisten gilt Ähnliches, doch sind die Techniken unterschiedlich, auch im Yoga gibt es mannigfalltig viele.
    Aber - und das beachten leider die wenigsten, die sich Meditation versuchen: 1 x in der Woche sich mal 30 Minuten zu gönnen, um zur Ruhe zu kommen, hat mit Meditation nicht viel zu tun. Und ein tägliches Üben, wie es etwa im "Kundalini Yoga" von einem im normalen Leben integrierten Inder geschildert wird, von Gopi Krishna, kann auch zu gewaltigen Überraschungen bis hin zum Wahn führen.
    Das liegt aber nicht an Meditation per se, sondern daran, dass vor allem Menschen im Westen keine Ahnung von den wirklichen Kräften, die durch Meditation frei werden können, haben.
    Deswegen ist es schon gerade zu unverantwortlich, wenn ausgerechnet der sehr anspruchsvolle Kundalini Yoga, der mit ganz speziellen Meditationstechniken und Atemübungen arbeitet, selbst für Kinder und Banker und Sonstwen von Irgendwem irgendwo angeboten wird. Das ist verantwortungslos.
    Meditation hat, so man sie ernsthaft und unter kompetenter Anleitung (!) übt, tiefgreifenden Einfluss auf das Bewusstsein. Man braucht eine gesunde Psyche dazu und klare Anleitungen.
    Aber heute bilden sich viel zu viele Menschen ein, Yoga und Meditation zu lehren, obwohl sie nicht viel davon wissen und wenn, dann nur die Schmusefantasien solcher Yogis, die im Grunde nur Geld machen wollen im Westen.
    Wer Meditation übt, um den Alltag des Lebens zu meistern, hat bereits nichts davon verstanden. Man macht auch keine Psychotherapie, um weiter im Alltagstrott zu verbleiben und sich lediglich besser anzupassen zu lernen. Nein, man tritt heraus aus dem Gewohnten und Bekannten mithilfe von Meditation und anderen Therapien, weil man zu sich selbst kommt und zu seinen ureigenen Bedürfnissen, weil man authentisch und selbstbestimmt werden will.
    Durchschnittliche Menschen bringen viel zu viele Probleme jedweder Art mit in eine Meditation. Das kann nicht gut gehen. Man muss erst die Probleme lösen oder zumindest sie kennen und dann auch darüber mit kompetentem Gegenüber sprechen können und dann kann man durch Meditation tiefer in das Wesen des Lebens eintauchen.
    Meditation muss wie Medizin angewendet werden unter kompetenter Anleitung. Man nimmt auch keine Pillen einfach so....
  • Selbstverständlich gehört Angst zur Meditation

    14.05.2019, Martin Wienand
    Wie alle anderen Gefühle, Emotionen und Gedanken auch. Die Essenz von Meditation ist Beobachten. Beobachten von Gefühlen und Gedanken, Körperwahrnehmungen etc. Beobachten ist das A und O. Gedanken kommen und gehen. Ich bewerte sie nicht, sondern lasse sie vorbeiziehen. Der berühmte "Watcher on the Hills". Nicht-Identifikation mit all diesen Beobachtungen ist Schlüssel. Wer nur positive Erlebnisse erwartet ist total auf dem Holzweg. Meditation und Selbst-Optimierung schließen einander aus. Wenn ich bestimmte Erwartungshaltungen an die Meditation habe, habe ich sie bereits zerstört. Wer meditieren möchte, sollte sich vorher eingehend damit beschäftigen was Meditation überhaupt ist. Er sollte Meditation tatsächlich verstehen. Sonst kann er da hocken bis in alle Ewigkeiten. Und nicht jede Mediation ist für jeden geeignet. Als Einstieg empfehle ich z. B. "The orange book" von Osho. Hier werden eine Vielzahl klassischer aber auch moderner Techniken vorgestellt. Zudem eine gute Beschreibung geliefert wie Meditation im Kern funktioniert. Es gibt auch eine Reihe von leichten spielerischen Techniken, die man einfach anwenden kann um sich nach einem anstrengenden Büroalltag zu entspannen. Easy is right. Begin right, and you will be easy. Continue easy and you are right. (Chuang Tsu).
  • Einige Kritikpunkte

    13.05.2019, Dr. Bernhard Weßling
    Am Buch wie an der Rezension sind einige grundlegende Aspekte zu kritisieren:

    1. Dass die Zeit in den Grundgleichungen der Beschreibung der Welt nicht vorkommt, ist ja kein Beleg - geschweige denn ein Beweis - dafür, daß die Zeit nicht existiert, sondern müsste zumindest bis zur endgültigen Klärung der Frage, OB die Zeit als solche existiert, den Verdacht nähren, daß die Gleichungen unvollständig sind. Es ist ja so, daß es genügend hochgebildete und hochdekorierte Physiker gibt, die allen Ernstes behaupten, daß die Zeit durchaus auch "rückwärts" laufen könne, wenn auch rückwärts laufende Ereignisse "extrem unwahrscheinlich" seien: http://www.bbc.com/earth/story/20160708-the-past-is-not-set-in-stone-so-we-may-be-able-to-change-it, aber auch Spektrum der Wissenschaft, Heft 10/2010, S. 33

    2. Rovelli, der mit seinem Ansatz m. E. nah dran ist an einer Beschreibung der Zeit, mit der ich einverstanden wäre, macht einen systematischen Denkfehler: "Entropie", das Phänomen Entropie, existiert auf der Quantenebene nicht. Photonen sind zeitlos, auch alle anderen Quanten besitzen keine Zeit (in schwarzen Löchern ebenso).

    3. Das Problem ist, daß Rovelli versucht, unterschiedliche Aggregationsebenen (Quanten und makroskopische Welt) miteinander zu vereinen, das ist aber nicht möglich und macht keinen Sinn. Beispiel: Das Phänomen "Leben" existiert auf der Ebene der Atome nicht, d.h. man kann aus den Eigenschaften der Atome nicht die Gesetzmäßigkeiten des Lebens ableiten. Nicht einmal eine DNA als solche "lebt". Erst wenn es alle möglichen chemischen Verbindungen und ihre Anordnungen so gibt, daß ihre Wechselwirkungen Stoffwechsel und Vermehrung erlauben, haben wir die Aggregationsebene "Leben" vor uns, mit gänzlich neuen Gesetzen, die in der welt der Atome nicht vorkommen. Ebensowenig kommt die Zeit auf der Ebene der Quanten vor; sie entsteht erst auf der Ebene der Atome, weil auch dort erst die Entropie existiert. Zu einer Hypothese über "Das Wesen der Zeit":
    https://www.researchgate.net/publication/320880359_The_Essence_of_the_Time
  • Ein paar Anmerkungen:

    12.05.2019, Georg D.
    Die "schlechte" Position deutscher Universitäten in den gängigen Rankings (THE, QS und Shanghai) hängt auch damit zusammen, dass die deutschen Universitäten nicht mit der Erstellern kooperieren. Dies wird vor allem damit begründet, dass diese Rankings einen ökonomischen Hintergrund haben. Sie sollen dafür sorgen, dass internationale Studierende an die Universitäten kommen und dort hohe Studiengebühren zahlen. Die Parameter sind zum Teil darauf ausgerichtet anglo-amerikanischen Universitäten in die Hände zu spielen. Darüberhinaus beinhaltet kein Ranking einen Kostenparameter, was sich sehr zu Gunsten kontinentaleuropäischer Universitäten auswirken würde. Ergebnis: Über diese Rankings sollten wir herzhaft lachen.

    Die Anzahl der Nobelpreise in den USA ist nicht unbedingt auf die gute Ausbildung in den USA zurückzuführen. Während sich Europa zweimal im letzten Jahrhundert zerfleischte, konnte dort geforscht werden. Es ist schwer Geld für die Spitzenforschung aufzuwenden, wenn alles in Schutt und Asche liegt. Zudem stammt ein großer Anteil "us-amerikanischer" Forscher nicht von dort, sondern wurde mit guten Forschungbedingungen gelockt. Man spart bei der Ausbildung und schöpft die Spitzentalente im Ausland ab.
    Ergebnis: Der Anzahl der Nobelpreise sagt nur bedingt etwas über den aktuellen Stand der Spitzenforschung aus. Man darf das historische und gesellschaftliche Gesamtbild dabei nicht vergessen.

    Die mangelnde Allgemeinbildung der Bundesbürger ist nicht nur durch Geldmangel bedingt, sondern auch durch eine Abwertung der Realschul- und Gymnasialbildung.
    Ergebnis: Die Bildung braucht nicht nur mehr Geld.
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