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Jede Theorie ist nicht zuletzt auch Grundlage einer kontrovers zu führenden Diskussion. Als Freund der Mathematik bin ich oft erstaunt, welche Theorien in der Physik diskutiert werden. In der November-Ausgabe 2011 von Spektrum z.B. war die Frage: Gibt es parallele Welten?
Sicherlich eine Fantasie anregende Frage, wenn die Antworten Ja und Nein nicht zu beweisen sind. Den Sinn einer solchen Diskussion möchte ich hier nicht hinterfragen. In der "FAZ" las ich den Artikel "Neutrinos schneller als das Licht? Einstein muss zittern". Für mich war schnell klar dass es sich hier nur um einen Fehler handeln kann. In der Ausgabe Spektrum 12/11 fand ich leider nichts zu der Aussage der FAZ. Möglicherweise war die Pressemitteilung zu aktuell für eine monatlich erscheinende Zeitschrift.
Die Frage ob es Elementarteilchen gibt die schneller sind als Licht sollte aber mit Ja oder Nein beantwortbar sein, sollte dem nicht so sein, was bleibt dann noch von "unserer Physik" übrig? Auf einen Artikel in Spektrum zu diesem Thema freue ich mich jetzt schon!
Stellungnahme der Redaktion
Die Redaktion hat nicht gezittert - wir tippen auf einen Messfehler. Eine entsprechende Nachricht finden Sie online: Sind Neutrinos schneller als Licht?.
Verdient haben die Astronomen Perlmutter/Schmidt/Riess den Nobelpreis sicherlich für ihre Entdeckung vor 13 Jahren. Ihre Schlussfolgerung jedoch, dass unser Universum sich beschleunigt ausdehnt, halte ich für fraglich. Zumal man bezüglich einer "Dunklen Energie" noch völlig im Dunklen tappt.
Das Hubble-Gesetz ist empirisch exakt nachzuweisen nur in einem relativ eng begrenzten Bereich. Es für den gesamten Kosmos zu verallgemeinern, halte ich für gewagt. Die vermeintliche Gesetzmäßigkeit ließe sich in etwa auch erklären durch ein Explosionsmodell, bei dem die Geschwindigkeiten der auseinander stiebenden Materieklumpen mathematisch als "Differenz von Vektoren" dargestellt werden können. Kein Urknall also, sondern eine lokal begrenzte Weltexplosion mit Massezentrum.
Die zentrumsnahen Teile werden dabei durch die Gravitation stärker abgebremst als die entfernteren. Mit Hilfe des Doppler-Effekts lässt sich somit die mit der Entfernung unehmende Rotverschiebung einfach erklären. Möglicherweise überlagert sich diesem Doppler-Effekt bis zu einem gewissen Grad auch noch die Einstein'sche Raumdehnung, die dann vor allem bei großen Entfernungen zum Tragen käme. Wegen der unterschiedlichen Abbremsung der auseinander driftenden Galaxien bzw. Galaxienhaufen scheinen entfernte Sternenwelten sich immer schneller von uns Beobachtern weg zu bewegen - nicht jedoch vom eigentlichen Massezentrum! Eine Kontraktion unserer lokalen "Weltzelle" irgendwann halte ich daher für sehr wahrscheinlich - spätestens dann, wenn unsere Milchstraße in Nähe des Massezentrums (Großer Attraktor?) mit anderen Galaxien verschmilzt oder pendelnd um den Masse-Schwerpunkt hin und her schwingt.
Eine genauere Erforschung der Hubble-Rotverschiebung wäre also dringend erforderlich. Doppelte Rotverschiebung muss in der Realität nicht zwangsläufig auch doppelte Entfernung bedeuten. Vielleicht bringt uns das Weltraumteleskop Euclid 2019 weiter.
Jeder, der ein wenig verstanden von philosophischen Schriften, weiß, dass es nicht sehr schwer ist, das, was man zuerst postuliert, am Ende auch schlüssig zu beweisen. Wenn der Autor des Artikels, Herr Newen, das Ich setzt und dann als wissenschaftliche Erkenntnis darstellt, wie soll man ihm da widersprechen können? Die Psychologie kann die Philosophie nicht ersetzen, auch wenn das mitunter versucht wird. Biologisch habe ich stets den Körper, grammatikalisch stets das "Ich", wenn ich mich herkömmlich ausdrücke, psychologisch stets die Psyche, und philosophisch habe ich stets meinen Geist. Weder Ich noch Geist lassen sich naturwissenschaftlich beweisen, sie lassen sich jeweils nur individuell postulieren.
18.11.2011, Alexander Lisibach, Auenstein (Schweiz)
Für den Laien präsentiert sich die "Verschränkung" etwa wie folgt: Man nimmt z.B. eine weiße und eine schwarze Kugel und verpackt diese einzeln und einheitlich, so dass man deren Farben nicht mehr erkennen kann und die Kugeln nicht mehr unterscheidbar sind. Dann legt man beide Kugeln in einen Sack und schüttelt diesen so, dass man nicht mehr weiss, welche Kugel welche ist. Beide Kugeln sind dann gleichzeitig sowohl weiß als auch schwarz (Superposition) und damit vermeintlich identisch. Dann lässt man diese Kugeln aus dem Sack rollen. Dabei ist man darum besorgt, dass keine der beiden Kugeln mit "fremden Einflüssen" interagiert und dadurch eine Kugel möglicherweise sogar eine andere Farbe erhalten könnte. Dann entschliesst man sich zu einer "Messung", öffnet die Verpackung der einen Kugel, erkennt deren Farbe (z.B. weiß) und kann daraus schließen, welche Farbe die andere Kugel hat (z.B. schwarz). Soweit scheint daran nichts erstaunlich. Das erstaunliche dabei sei, dass solcherart verschränkte Kugeln bzw. Teilchen durch das Verschränken tatsächlich inhärent identisch sein sollen. Da Teilchen auch eine Wellennatur haben (de Broglie), dürften dann zwei solche stehenden Wellen im verschränkten Zustand mindestenes als synchron angenommen werden.
Unterstellt man nun dem Zerfall eines Teilchens, dass dessen stehende Welle sich nicht mehr selber schließt, dann müsste dies doch auch für synchrone Wellen gelten, also für verschränkte Teilchen. Folglich müssten also verschränkte Teilchen, die inhärent identisch sind und äußerlich keinen messbaren, unterschiedlichen Einflüssen unterliegen, auch gleichzeitg zerfallen. Täten sie das im Experiment, wäre dies doch der Nachweis, dass diese Identität tatsächlich vorliegt und es scheinbar keine verborgenen Variablen dahinter mehr gibt. Tun sie es nicht, wirken möglicherweise doch verborgene Variablen (Raumzeit?).
Was meinen die Experten? Nebenbei impliziert der Gedanke an einen synchronen Zerfall oder gar eine synchrone Fusion auch die Vorstellung von immensen Energien, die schlagartig freigesetzt werden.
Wenn in einer Art die Möglichkeit entwickelt wird, außerhalb der genetischen Vererbung erworbene Kenntnisse und Fähigkeiten (='Kultur') von Generation zu Generation weiterzugeben, dann ist die so entstehende und weiter wachsende 'Kultur' ihrerseits Bestandteil der Umwelt im Sinn Darwins. Umwelt und Kultur als zwei verschiedene Komplexe zu betrachten, an die sich Mutationen zu bewähren haben, ist also begrifflich falsch: Beides ist im Sinn Darwins eine Einheit.
Hans von Storch zieht das Bsp "Waldsterben" heran, um zu zeigen, wie ehedem in den 1980ern auch übertrieben wurde. Erstens wurde nicht übertrieben, sondern frei weg erfunden und gelogen (bis heute ist kein wissenschaftlich belastbarer Nachweis für ein "Waldsterben" außer durch Nahemissionen im Erzgebirge erbracht worden, selbst sog. "neuartige Waldschäden" wurden nicht nachgewiesen) und zweitens war die Kampagne trotzdem "erfolgreich", zumindest was die Finanzierung von Wissenschaftsprojekten angeht. Ein positives Resultat war die Reduktion der Schwefelemissionen. Die haben sicher unseren Baudenkmälern genutzt und vielleicht unserer Gesundheit. Nachgewiesen ist Letzteres aber auch nicht. Kleines Paradox zwischen den beiden Hysterien: Erhöhter Schwefelgehalt der Luft reduziert die Erwärmung. Die eigentliche Frage, die sich aus dem sozialpolitischen Chaos, das die Untergangspropaganda in beiden Fällen hinterließ, ist, ob es sich bei den beiden Forschungsgebieten überhaupt um Naturwissenschaften handelt und bei den Forschern um Naturwissenschaftler.
Zum Thema Übertreibungen gehört auch die deutsche Diskussion der Gefahren der Kernenergie, die teilweise schwachsinnige Behauptungen - unwidersprochen von denen, die es besser wissen - in der Presse brachte. Komplexe Risikoabschätzungen werden bedauerlicherweise immer wieder von politisch interessierter Seite zum Säen von Panik missbraucht; im besten Fall mit den im Artikel beschriebenen Folgen, im ungünstigen Fall mit der Folge hirnloser, aber leider weitreichender Entscheidungen.
Solange sich die Wissenschaftlichen Medien noch nicht einmal wagen, die Ergebnisse des CLOUD-Experiments zu veröffentlichen, aber im Gegensatz dazu jede noch so abstruse Annahme eines Klimaforschers berichten, wird sich am Klima-Skeptizismus mit Sicherheit nichts ändern.
Stellungnahme der Redaktion
Sehr geehrter Herr (?) Neelen,
Ihre Annahme, dass nicht über das Cloud-Experiment am CERN berichtet würde, trifft zumindest für Spektrum nicht zu:
Ich kann den fünf Thesen nur nicht vollem Umfang zustimmen. Und glaube, dass die Dimension unseres Zeitüberblicks stärker betont werden muss. Allein die Frage: Wie warnen wir unsere Nachfahren vor unserem Müll? Scheint mir in Anbetracht der diverser unentzifferter Schriften nicht lösbar. Zu dem kommt noch der Charakter des Menschen Warnhinweise unserer Vorfahren schlicht zu ignorieren. Selbst wenn wir sie verstehen. Dabei sind dies bestenfalls Nahzeit-Probleme. Aber was passiert, wenn sich Meere ausbreichten, Gebirge auffalten oder Platten reißen. - Sicher ist es vermessen zu glauben, dass es Menschen auch noch in sagen wir 2, 5, 10 Millionen Jahren gibt. Aber unser Müll ist großem Teil, dann auch noch da.
Ich bin nicht technikfeindlich, eigentlich im Gegenteil, aber vieles in der Diskussion geht doch am Grundsätzlichen vorbei. 1. Es gibt keine Technik, die störungsfrei oder sicher funktionieren kann. 2. Kein Mensch kann störungsfrei funktionieren. 3. Trifft beides aufeinander, kann das auch nicht störungsfrei funktionieren. 4. Sind Unfälle und deren Auswirkungen dann so gravierend und lebensbedrohend über Generationen hinweg wie bei der Kerntechnik, dann dürfen wir diese nicht verwenden, egal wie hoch oder niedrig ein Restrisiko berechnet wird. 5. Niemand kann das Verhalten der Natur vorhersagen mit unserem lächerlich kleinen zeitlichen "Überblick".
Ich finde den Artikel über Thomas Bayes im Prinzip gelungen.
Trotzdem stören mich einige Details zur Beispielrechnung. So werden zahlreiche unbedingt notwendige Annahmen unterschlagen:
1) Es wird angenommen, dass es ausschließlich Ärzte oder Bibliothekare sind, die wir treffen können, also keine anderen Menschen. Wo gibt es das? 2) Bibliothekare und Ärzte haben unterschiedliche Arbeitszeiten oder unvergleichbare Arbeitsstrukturen. Ärzte machen häufiger Hausbesuche als Bibliothekare. Also sind auch mehr Ärzte unterwegs als Bibliothekare. 3) Sie unterschlagen die Tageszeit. In der Nacht werden Sie keinem Bibliothekar begegnen, aber Ärzten bei einem Hausbesuch schon. 4) Da acht von zehn Bibliothekare schüchtern und menschenscheu sind, werden sie einer Begegnung eher ausweichen als Ärzte, die häufiger alles andere als schüchtern sind.
Es ließen sich noch weitere Annahmen finden, die Ihr Beispiel eher einer groben, wenn auch mathematisch exakten, Schätzung gleichkommen lassen.
Ist das Ganze nicht ein Beweis, nach Thomas Bayes, dass es der Mathematik unmöglich ist, die Wirklichkeit exakt abzubilden, weil es unmöglich ist alle Parameter der Wirklichkeit zu berücksichtigen? Natürlich sind die Wahrscheinlichkeitsrechnungen hinreichend genau, aber kann das einem Mathematiker reichen?
Stellungnahme der Redaktion
Historisch gesehen bewegte sich Bayes im folgenden Problemhorizont: Angenommen, man weiß von einem Ereignis nur die Anzahl der Fälle, in denen es sich realisiert hat, und die Anzahl der Fälle, in denen es ausgeblieben ist. Ausgehend von diesen Beobachtungen suchte Bayes nach Formeln, die ihm die Berechnung der Wahrscheinlichkeit dafür erlaubten, dass das (ansonsten unbekannte) Ereignis sich wiederholt. Daher ist in der Problemstellung die Welt von vornherein auf zwei "Beobachtungszustände" eingeschränkt und damit weit besser auf wahrscheinlichkeitstheoretische Bedürfnisse zugeschnitten als auf erkenntnistheoretische. Letztere Interpretation ist illustrierend und wurde nachgeschoben.
Die Bayes-Formel sagt daher nichts aus über die Wirklichkeit selbst; diese Aussagen stecken nach wie vor in den Beobachtungen, die der Wahrscheinlichkeitstheoretiker für seine Zwecke voraussetzen kann. Und die Formel sagt auch nichts aus über unseren Zugang zur Wirklichkeit, denn sie greift ja nur dort, wo außer registrierten Häufigkeiten nur Unwissen waltet.
Herr Langenberger weiß nun von Ärzten und Bibliothekaren mehr als "erlaubt ist", will sagen für unser Beispiel vorausgesetzt werden darf. Wollte man sein Wissen einbeziehen, müssten die a priori-Wahrscheinlichkeiten entsprechend angepasst werden. Wüsste er noch mehr, beispielsweise Namen und Adresse, bräuchte er die Hilfe der Statistik gar nicht.
Wer einen differenzierten und hervorragend recherchierten Artikel zur Pille und deren "Vätern" lesen möchte, sollte den exzellenten Beitrag "50 Jahre Pille in Deutschland - Über die Heldentaten der Hormonsucher" des Chemikers Klaus Roth in Chemie in unserer Zeit lesen. Hier kann man sich auch über den Platz von Carl Djerassi im Stammbaum der Pille informieren. Djerassi ist ein herausragender Chemiker, ein ironisch-witziger Zeitgenosse und einer der "Hormonsucher" - aber er ist eben nicht der Vater der Pille.
Was Prof. Heitmeyer hier vorträgt sind allenfalls begründete Vermutungen, abgesehen davon, dass seine Grundlagen sehr brüchig sind. Gerechtigkeit, Solidarität und Fairness führt er als Kernnormen der Gesellschaft an, vergisst aber dabei, dass unter diesen Begriffen jeder etwas anderes versteht, auch wenn jeder diese Begriffe als unverzichtbar für ein ziviles Zusammenleben akzeptiert. Die angeblich "politisch gewollte Umverteilung von unten nach oben" ist ein Propagandamythos der linken Szene. Die Zahlen geben das jedenfalls zumindest für Deutschland und die Kernländer der EU nicht her. Die USA sind hier die Ausnahme.
Da ist diese Umverteilung, wie auch der politische Wille dahinter jedenfalls für die Bush-Ära evident. Die mittelnde Gerade in der Wilkinson-Grafik hätte man durchaus begründet auch anders legen können, nämlich entweder flacher, wenn man die USA und Japan als krasse Ausreißer betrachtet, was dazu führen würde, dass gesundheitliche und soziale Probleme nur schwach mit der Einkommensverteilung korreliert sind oder steiler, wenn man diese Staaten wegen ihrer wirtschaftlichen Bedeutung und Bevölkerungszahl stärker gewichtet.
Im Übrigen fehlen Angaben über die Einheiten, die für die Begriffe auf den Koordinatenachsen zugrunde gelegt worden sind. Hoch und niedrig sind willkürliche Angaben. Der Aussagewert dieser Grafik ist gleich Null. Die zweite Grafik ist genau so albern. Es fehlt die Angabe, wie denn die "Fremdenfeindlichkeit" zu definieren ist und wie sie "gemessen" wurde. Das Ganze sieht wie Wissenschaft aus, kann diesen Anspruch aber nicht einmal näherungsweise erfüllen.
Der Zeitpunkt des Zündens einer einzelnen Nervenzelle die sich in einer Nährlösung langweilt, mag bei genauer Kenntnis der molekularen Abläufe unter Berücksichtigung der brownschen Molekularbewegung und eventueller Quanteneffekte beim Ladungsaustausch zwischen einzelnen Molekülen, streng kausal ablaufen. Von außen betrachtet wird der Abstand zwischen zwei im Impulsen immer nicht vorhersehbaren Schwankungen unterliegen. Wenn in einer Schaltung die Zufallszahlen mittels radioaktiven Zerfalls erzeugt, die Impulse des Zählrohrs durch die Impulse einer einsamen Nervenzelle ersetzt werden, sollte diese Schaltung nach wie vor Zufallszahlen erzeugen. (Falls laufend der Satz des Pythagoras erscheint, ist das grundsätzliche Verständnis wie eine Nervenzelle funktioniert noch etwas zu überdenken.)
Das virtuelle Gehirn zeigt, abhängig von der Art der Verknüpfung, unterschiedliche Muster. Unabhängig von der Art der Verknüpfung sind diese Muster jedoch auf jeden Fall reine Zufallsmuster. Unter der Voraussetzung, dass die einzelnen ‚Neuronen’ wie eine echte Nervenzelle ähnlich zufällige Impulse liefern und nicht etwa auf eine feste Zyklenzahl eingestellt sind.
Das Verhalten realer Wesen kann nicht nur als zufällig betrachtet werden. Zumindest einige Exemplare versuchen den Anschein zu erwecken, dass mehr dahintersteckt.
Hier stellt sich nun die Frage, welche Bedeutung haben diese zufälligen Impulse, die zumindest bei Langeweile hin und wieder auftreten sollten, in einem realen Gehirn. Ist das lediglich so etwas wie ein unterschwelliges Rauschen, ohne Bedeutung, das nicht bewusst wird? Ermöglichen diese Impulse im multiplikativen Zusammenwirken mit einem realen Gehirn eventuell Kreativität? Oder sind diese Impulse zusammen mit weiteren Faktoren eine Voraussetzung für den freien Willen?
Wenn diese Impulse in einem realen Gehirn mehr als ein unterdrücktes Rauschen darstellen, ist dieses zumindest ein starkes Indiz dafür, dass sich die geistigen Abläufe im menschlichen Bewusstsein kaum streng kausal erklären lassen.
Wie glaubhaft ist die Physik noch?
25.11.2011, Wilfried Köhler, Bad SalzuflenSicherlich eine Fantasie anregende Frage, wenn die Antworten Ja und Nein nicht zu beweisen sind. Den Sinn einer solchen Diskussion möchte ich hier nicht hinterfragen. In der "FAZ" las ich den Artikel "Neutrinos schneller als das Licht? Einstein muss zittern". Für mich war schnell klar dass es sich hier nur um einen Fehler handeln kann. In der Ausgabe Spektrum 12/11 fand ich leider nichts zu der Aussage der FAZ. Möglicherweise war die Pressemitteilung zu aktuell für eine monatlich erscheinende Zeitschrift.
Die Frage ob es Elementarteilchen gibt die schneller sind als Licht sollte aber mit Ja oder Nein beantwortbar sein, sollte dem nicht so sein, was bleibt dann noch von "unserer Physik" übrig? Auf einen Artikel in Spektrum zu diesem Thema freue ich mich jetzt schon!
Die Redaktion hat nicht gezittert - wir tippen auf einen Messfehler. Eine entsprechende Nachricht finden Sie online: Sind Neutrinos schneller als Licht?.
Fragliche Schlussfolgerung
25.11.2011, Hans Dieterle, SteinachDas Hubble-Gesetz ist empirisch exakt nachzuweisen nur in einem relativ eng begrenzten Bereich. Es für den gesamten Kosmos zu verallgemeinern, halte ich für gewagt. Die vermeintliche Gesetzmäßigkeit ließe sich in etwa auch erklären durch ein Explosionsmodell, bei dem die Geschwindigkeiten der auseinander stiebenden Materieklumpen mathematisch als "Differenz von Vektoren" dargestellt werden können. Kein Urknall also, sondern eine lokal begrenzte Weltexplosion mit Massezentrum.
Die zentrumsnahen Teile werden dabei durch die Gravitation stärker abgebremst als die entfernteren. Mit Hilfe des Doppler-Effekts lässt sich somit die mit der Entfernung unehmende Rotverschiebung einfach erklären. Möglicherweise überlagert sich diesem Doppler-Effekt bis zu einem gewissen Grad auch noch die Einstein'sche Raumdehnung, die dann vor allem bei großen Entfernungen zum Tragen käme. Wegen der unterschiedlichen Abbremsung der auseinander driftenden Galaxien bzw. Galaxienhaufen scheinen entfernte Sternenwelten sich immer schneller von uns Beobachtern weg zu bewegen - nicht jedoch vom eigentlichen Massezentrum! Eine Kontraktion unserer lokalen "Weltzelle" irgendwann halte ich daher für sehr wahrscheinlich - spätestens dann, wenn unsere Milchstraße in Nähe des Massezentrums (Großer Attraktor?) mit anderen Galaxien verschmilzt oder pendelnd um den Masse-Schwerpunkt hin und her schwingt.
Eine genauere Erforschung der Hubble-Rotverschiebung wäre also dringend erforderlich. Doppelte Rotverschiebung muss in der Realität nicht zwangsläufig auch doppelte Entfernung bedeuten. Vielleicht bringt uns das Weltraumteleskop Euclid 2019 weiter.
Die genannten Überlegungen zur Sprachentwicklung
24.11.2011, Ingo-Wolf Kittel, AugsburgIch: das Postulat?
22.11.2011, Jo EinsiedlerBeste Grüsse Jo Einsiedler
Verschränkung und Identität
18.11.2011, Alexander Lisibach, Auenstein (Schweiz)Unterstellt man nun dem Zerfall eines Teilchens, dass dessen stehende Welle sich nicht mehr selber schließt, dann müsste dies doch auch für synchrone Wellen gelten, also für verschränkte Teilchen. Folglich müssten also verschränkte Teilchen, die inhärent identisch sind und äußerlich keinen messbaren, unterschiedlichen Einflüssen unterliegen, auch gleichzeitg zerfallen. Täten sie das im Experiment, wäre dies doch der Nachweis, dass diese Identität tatsächlich vorliegt und es scheinbar keine verborgenen Variablen dahinter mehr gibt. Tun sie es nicht, wirken möglicherweise doch verborgene Variablen (Raumzeit?).
Was meinen die Experten? Nebenbei impliziert der Gedanke an einen synchronen Zerfall oder gar eine synchrone Fusion auch die Vorstellung von immensen Energien, die schlagartig freigesetzt werden.
Einheit von Umwelt und Kultur
17.11.2011, Walter Weiss, Kasselder genetischen Vererbung erworbene Kenntnisse und Fähigkeiten (='Kultur') von Generation zu Generation weiterzugeben, dann ist die so entstehende und weiter wachsende 'Kultur' ihrerseits Bestandteil der Umwelt im Sinn Darwins. Umwelt und Kultur als zwei verschiedene Komplexe zu betrachten, an die sich Mutationen zu bewähren haben, ist also begrifflich falsch: Beides ist im Sinn Darwins eine Einheit.
Waldsterben und Klimaerwärmung
16.11.2011, Florian von Schilcher, DietramszellDie eigentliche Frage, die sich aus dem sozialpolitischen Chaos, das die Untergangspropaganda in beiden Fällen hinterließ, ist, ob es sich bei den beiden Forschungsgebieten überhaupt um Naturwissenschaften handelt und bei den Forschern um Naturwissenschaftler.
Alarmismus von "wissenschaftlicher" Seite
16.11.2011, Fritz KronbergCLOUD-Experiment ?!
16.11.2011, Neelen, ElzeSehr geehrter Herr (?) Neelen,
Ihre Annahme, dass nicht über das Cloud-Experiment am CERN berichtet würde, trifft zumindest für Spektrum nicht zu:
http://www.spektrumdirekt.de/artikel/1121253
Mit freundlichen Grüßen
Daniel Lingenhöhl
Redaktionsleiter Online
Punkt 5
14.11.2011, H. Weiche, GarbsenGrundsätzliches
08.11.2011, Berchtenbreiter, Augsburg1. Es gibt keine Technik, die störungsfrei oder sicher funktionieren kann.
2. Kein Mensch kann störungsfrei funktionieren.
3. Trifft beides aufeinander, kann das auch nicht störungsfrei funktionieren.
4. Sind Unfälle und deren Auswirkungen dann so gravierend und lebensbedrohend über Generationen hinweg wie bei der Kerntechnik, dann dürfen wir diese nicht verwenden, egal wie hoch oder niedrig ein Restrisiko berechnet wird.
5. Niemand kann das Verhalten der Natur vorhersagen mit unserem lächerlich kleinen zeitlichen "Überblick".
In der Beispielrechnung fehlen noch viele Annahmen
07.11.2011, Gerhard Langenberger, ÜberlingenTrotzdem stören mich einige Details zur Beispielrechnung. So werden zahlreiche unbedingt notwendige Annahmen unterschlagen:
1) Es wird angenommen, dass es ausschließlich Ärzte oder Bibliothekare sind, die wir treffen können, also keine anderen Menschen. Wo gibt es das?
2) Bibliothekare und Ärzte haben unterschiedliche Arbeitszeiten
oder unvergleichbare Arbeitsstrukturen. Ärzte machen häufiger Hausbesuche als Bibliothekare. Also sind auch mehr Ärzte unterwegs als Bibliothekare.
3) Sie unterschlagen die Tageszeit. In der Nacht werden Sie
keinem Bibliothekar begegnen, aber Ärzten bei einem Hausbesuch schon.
4) Da acht von zehn Bibliothekare schüchtern und menschenscheu sind, werden sie einer Begegnung eher ausweichen als Ärzte, die häufiger alles andere als schüchtern sind.
Es ließen sich noch weitere Annahmen finden, die Ihr Beispiel eher
einer groben, wenn auch mathematisch exakten, Schätzung gleichkommen lassen.
Ist das Ganze nicht ein Beweis, nach Thomas Bayes, dass es der
Mathematik unmöglich ist, die Wirklichkeit exakt abzubilden, weil es
unmöglich ist alle Parameter der Wirklichkeit zu berücksichtigen?
Natürlich sind die Wahrscheinlichkeitsrechnungen hinreichend genau,
aber kann das einem Mathematiker reichen?
Historisch gesehen bewegte sich Bayes im folgenden Problemhorizont: Angenommen, man weiß von einem Ereignis nur die Anzahl der Fälle, in denen es sich realisiert hat, und die Anzahl der Fälle, in denen es ausgeblieben ist. Ausgehend von diesen Beobachtungen suchte Bayes nach Formeln, die ihm die Berechnung der Wahrscheinlichkeit dafür erlaubten, dass das (ansonsten unbekannte) Ereignis sich wiederholt. Daher ist in der Problemstellung die Welt von vornherein auf zwei "Beobachtungszustände" eingeschränkt und damit weit besser auf wahrscheinlichkeitstheoretische Bedürfnisse zugeschnitten als auf erkenntnistheoretische. Letztere Interpretation ist illustrierend und wurde nachgeschoben.
Die Bayes-Formel sagt daher nichts aus über die Wirklichkeit selbst; diese Aussagen stecken nach wie vor in den Beobachtungen, die der Wahrscheinlichkeitstheoretiker für seine Zwecke voraussetzen kann. Und die Formel sagt auch nichts aus über unseren Zugang zur Wirklichkeit, denn sie greift ja nur dort, wo außer registrierten Häufigkeiten nur Unwissen waltet.
Herr Langenberger weiß nun von Ärzten und Bibliothekaren mehr als "erlaubt ist", will sagen für unser Beispiel vorausgesetzt werden darf. Wollte man sein Wissen einbeziehen, müssten die a priori-Wahrscheinlichkeiten entsprechend angepasst werden. Wüsste er noch mehr, beispielsweise Namen und Adresse, bräuchte er die Hilfe der Statistik gar nicht.
Marc Dressler
Die wahre Geschichte der Pille
06.11.2011, D. Peters, Rostock"50 Jahre Pille in Deutschland - Über die Heldentaten der Hormonsucher" des Chemikers Klaus Roth in Chemie in unserer Zeit lesen. Hier kann man sich auch über den Platz von Carl Djerassi im Stammbaum der Pille informieren. Djerassi ist ein herausragender Chemiker, ein ironisch-witziger Zeitgenosse und einer der "Hormonsucher" - aber er ist eben nicht der Vater der Pille.
Wissenschaft?
04.11.2011, Fritz KronbergDa ist diese Umverteilung, wie auch der politische Wille dahinter jedenfalls für die Bush-Ära evident. Die mittelnde Gerade in der Wilkinson-Grafik hätte man durchaus begründet auch anders legen können, nämlich entweder flacher, wenn man die USA und Japan als krasse Ausreißer betrachtet, was dazu führen würde, dass gesundheitliche und soziale Probleme nur schwach mit der Einkommensverteilung korreliert sind oder steiler, wenn man diese Staaten wegen ihrer wirtschaftlichen Bedeutung und Bevölkerungszahl stärker gewichtet.
Im Übrigen fehlen Angaben über die Einheiten, die für die Begriffe auf den Koordinatenachsen zugrunde gelegt worden sind. Hoch und niedrig sind willkürliche Angaben. Der Aussagewert dieser Grafik ist gleich Null. Die zweite Grafik ist genau so albern. Es fehlt die Angabe, wie denn die "Fremdenfeindlichkeit" zu definieren ist und wie sie "gemessen" wurde. Das Ganze sieht wie Wissenschaft aus, kann diesen Anspruch aber nicht einmal näherungsweise erfüllen.
Kausal, Zufall oder mehr ...
04.11.2011, Karl-Heinz Schack, MindenDas virtuelle Gehirn zeigt, abhängig von der Art der Verknüpfung, unterschiedliche Muster. Unabhängig von der Art der Verknüpfung sind diese Muster jedoch auf jeden Fall reine Zufallsmuster. Unter der Voraussetzung, dass die einzelnen ‚Neuronen’ wie eine echte Nervenzelle ähnlich zufällige Impulse liefern und nicht etwa auf eine feste Zyklenzahl eingestellt sind.
Das Verhalten realer Wesen kann nicht nur als zufällig betrachtet werden. Zumindest einige Exemplare versuchen den Anschein zu erwecken, dass mehr dahintersteckt.
Hier stellt sich nun die Frage, welche Bedeutung haben diese zufälligen Impulse, die zumindest bei Langeweile hin und wieder auftreten sollten, in einem realen Gehirn. Ist das lediglich so etwas wie ein unterschwelliges Rauschen, ohne Bedeutung, das nicht bewusst wird? Ermöglichen diese Impulse im multiplikativen Zusammenwirken mit einem realen Gehirn eventuell Kreativität? Oder sind diese Impulse zusammen mit weiteren Faktoren eine Voraussetzung für den freien Willen?
Wenn diese Impulse in einem realen Gehirn mehr als ein unterdrücktes Rauschen darstellen, ist dieses zumindest ein starkes Indiz dafür, dass sich die geistigen Abläufe im menschlichen Bewusstsein kaum streng kausal erklären lassen.