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Kommentare - - Seite 881

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  • Der so genannte Welle-Teilchen-Dualismus

    01.10.2012, Norbert Hinterberger, Hamburg
    Markus Aspelmeyer und Markus Arnt sind Experimentatoren der ‚Zeilinger-Schule’ in Wien. Ersterer interessiert sich offenbar überwiegend für den Informationsaspekt der Quantenbewegungen, Letzterer für die zu Grunde liegende Physik, wenn man ihre Berufsbezeichnungen wörtlich nehmen will (Professoren für Quantum Information bzw. für Quantennanophysik). Die sehr sparsame Charakterisierung der Dekohärenz-Theorie (S. 47, rechts unten) scheint demnach von Aspelmeyer zu stammen: „Ihre Kernaussage lautet: Koppelt ein einfaches Quantensystem an ein großes externes Gebilde mit vielen anderen Teilchen (dem ‚Wärmebad’) an, so gibt es Information über seinen Zustand an das Bad ab. Das zuvor isolierte Quantenobjekt ist nun mit Elementen aus dem Bad ‚verschränkt’ – sie bilden jetzt ein größeres Quantensystem.“ Hier wir in der Tat lediglich ein bestimmter Informationsaspekt angesprochen. Allerdings ein interessanter, denn er beschreibt die Tatsache, dass nicht das größere System das kleinere stört, sondern umgekehrt. Auf S. 48 (links) sind die Autoren der Meinung, die Dekohärenz erkläre nicht den „Kollaps“ der Wellenfunktion. Nun gibt es den aus Sicht des Dekohärenz-Theoretikers Heinz Dieter Zeh auch gar nicht, es gibt bei ihm nur etwas, das so aussieht wie ein Kollaps. Ich glaube überdies nicht gerade, dass die Autoren diesen (insbesondere für ihre Experimente wichtigen) Theoretiker eingehend studiert haben, denn sie schreiben ihn „Hans Dieter Zeh“ …

    Der Teilchen-Begriff ist vermutlich rein subjektiv (intersubjektiv zwar, aber eben subjektiv für den Teil der Welt, den wir klassisch sehen). Heinz Dieter Zeh hat dazu wiederholt in überzeugender Weise argumentiert. Der Welle-Teilchen-Dualismus scheint physisch diskret nicht vorhanden zu sein. Objektiv beziehungsweise physisch fundamental scheint nur die Welle zu sein. Unter Laborbedingungen (ohne Dekohärenz) lässt sich das ja auch deutlich zeigen, wie wir hier (insbesondere in dem kleinen Film) sehen. Das Molekül wird (von den Experimentatoren selbst) als Materiewellenüberlagerung beschrieben, sobald wir seine Wellen-Interferenzen auf dem Schirm sehen. Warum lassen wir es nicht dabei? Was uns an dieser Welle erscheint wie ein "Kollaps der Wellenfunktion" zu einem "Teilchen" an einem bestimmten Ort zu einer bestimmten Zeit im Fall einer Messung, ist einfach die inzwischen recht bekannte Tatsache, dass wir mit der Messung (wie mit jeder beliebigen anderen Wechselwirkung auch) das zu messende System stören oder zerstören beziehungsweise zur Dekohärenz bringen. Das heißt aber nicht, dass die Superposition „kollabiert“. Im Gegenteil: Sie ist jetzt in einer noch großräumigeren Verschränkung definiert. Das heißt, die Dekohärenz zweier beliebiger Systeme 1 und 2 zieht nach der Wechselwirkung immer eine Neuverschränkung beziehungsweise ‚Neukohärenz’ eines Systems 3 nach sich. Dekohärenz nennt man also diesen ganzen Vorgang, nicht bloß die Störung oder Zerstörung der Vorgängersysteme. Darüber hinaus können Wellenverzweigungen auf Grund von Wechselwirkungen offenbar auch kausal unverknüpft sein, aber eben trotzdem in einer übergeordneten Superposition existierend angenommen werden. Und nur in diesem größeren Zustand (System 3) ist jetzt überhaupt noch etwas definiert, nicht mehr im System 1 und nicht mehr im System 2. Das heißt, die Vorgängersysteme erscheinen uns (wenn überhaupt) nur noch teilweise. Beispielsweise als angebliches 'Teilchen' … Das kann dann ‚aussehen’ wie der berühmte „Kollaps der Wellenfunktion“.
    All die Schwierigkeiten (bzw. Absurditäten), die wir mit und in dem Teilchen-Bild haben (bis hin zu Schrödingers Katze), tauchen nicht auf in einem reinen Wellen-Bild: Wellen können bekanntlich an verschiedenen Orten gleichzeitig sein (Nichtlokalität), sie können sich mühelos selbst überlagern (superponieren). Außerdem können zwei Photonen aus derselben Quelle nichtlokal miteinander verschränkt sein, ganz einfach, weil diese beiden ‚Teilchen’ einer Wellenaufteilung entsprungen sind – also nur ein und dieselbe Entität darstellen. Diese (geschützt im Labor) herstellbare Wellenverzweigung besteht aber anders als die meisten anderen in ‚unserem’ Kausalbereich. Wir können sie also nicht nur subjektiv beziehungsweise intersubjektiv sehen, sondern auch als objektiv vollständigen Zustand annehmen.
    Alles besteht aus Quanten (vermutlich auch der Raum: Lee Smolin, Martin Bojowald u. a.). Deshalb benötigen wir eine widerspruchsfreie Quantenbeschreibung auch unserer makrophysisch erscheinenden Welt beziehungsweise des gesamten Universums (und zwar möglichst gleich in einer Quantengravitation vereinigt). Das ist Realismus. Wir können uns nicht auf klassische Beobachtungen beziehungsweise klassisch interpretierte Messungen zurückziehen, wie die „Kopenhagener Interpretation“ das (im Übrigen ja ohnedies nur resignativ) vorgeschlagen hat. Das ist Antirealismus (bezüglich der Behauptung, dass es die jeweiligen Entitäten gar nicht gebe, bevor sie gemessen werden) und Subjektivismus (bezüglich der ‚Teilchen’). Ganz abgesehen von den Widersprüchen, die diese Position mit sich bringt. Ein konsequentes Wellen-Bild produziert diese Widersprüche nicht. Es hindert uns auch nicht daran, weiterhin quasiklassisch beziehungsweise pragmatisch von subatomaren Teilchen oder auch von makroskopischen Bäumen zu reden, solange wir uns daran erinnern, dass es sich dabei nur um Erscheinungsformen und nicht um fundamentale Entitäten handelt.
    Ich möchte hier aber (trotz aller Interpretations-differenzen) nicht versäumen, den Autoren zu danken, für Einblicke in modernste Experiment-Möglichkeiten (ich habe diesen Teil des Artikels mit großem Gewinn gelesen). Eine Möglichkeit, eines der vielen Kollapsmodelle zu testen, gibt es aber so lange nicht, solange sich die Anhänger des Modells nicht dazu äußern, ab welcher Größe beziehungsweise Masse etwaige Objekte denn klassisch sein dürften beziehungsweise wann die Quantenbeschreibung plausibel in eine klassische Beschreibung übergehen sollte. Das ist eine (vermutlich sogar unbeabsichtigte) Immunisierung gegen mögliche Falsifikationen. Bislang erleben wir von den Experimenten her ja nur Stützungen des Standardmodells, das sich aber eben als universell (also auf jeder Skala gültig) versteht.
    Besser von möglichen massereicheren Experimenten bedient scheinen verschiedenste Versionen der Quantengravitation beziehungsweise verschiedene Vorhersagen dieser Modelle. Der Hinweis auf die Möglichkeit solcher Tests kam offenbar von Forschern am Imperial College London, die mit optischer Quantensteuerung arbeiten, wie die Autoren schreiben. Die technischen Einzelheiten klingen subtil und lassen auf immer bessere Testentwicklungen hoffen.
  • kommunismus

    30.09.2012, york karsunke
    "Wer in seiner Jugend kein Kommunist war, hat kein Herz, wer es im Alter noch immer ist, hat keinen Verstand." Dieser Ausspruch wird in zahlreichenen Varianten wahlweise zum Beispiel Bertrand Russell, George Bernard Shaw oder Winston Churchill zugeschrieben. Selten hat er so präzise eine Biografie beschrieben wie in diesem fall.
  • Die Hybris der Schreibtischtäter

    30.09.2012, Robert Orso
    Ich kann gar nicht glauben, dass tatsächlich jemand auf so eine dumme Idee kommt. In der Vergangenheit ist es nicht ein einziges mal gelungen durch eine vom Menschen ausgedachte "Verbesserung" in der Natur irgend etwas positives zu bewirken. In jedem einzelnen Fall hat die Einmischung eine Vielzahl unerwarteter und schwerer Nebenwirkungen verursacht, die in weiterer Folge durch noch mehr Manipulationen (und Nebenwirkungen) bekämpft wurden.

    Ist denn schon vergessen, wie in den 70ern vor den schädlichen Auswirkungen der Schwefelverbindungen in der Atmosphäre gewarnt wurde? Kommt niemand auf die Idee, dass durch eine globale Reduktion der Sonneneinstrahlung zwar vielleicht die Erwärmung gebremst werden kann, dass aber im gleichen Maß die globale Photosynthese Rate sinkt? Die, die unsere Pflanzen wachsen lässt und unseren Sauerstoff zum Leben produziert. Hat irgend wer auch nur ansatzweise versucht zu berücksichtigen, wie die veränderte Sonneneinstrahlung auf die globalen Luftströmungen wirkt - deren Zusammenhänge bis heute nicht wirklich verstanden werden?

    Wir haben nicht "EIN Erwärmungsproblem", das wir mit "EINER Maßnahme" bekämpfen können. Wir haben ein grobes Selbstüberschätzungsproblem. Die Segnungen der Industrialisierung haben leider "unerwartete Nebenwirkungen". Anstatt dir Ursache zu bekämpfen, behandeln wir die Nebenwirkungen mit völlig unnatürlichen, "Industriellen" Methoden. Wenn es nicht so traurig wäre, ich würde meinen rechten Arm verwetten, dass das das Problem natürlich(!) nur weiter verschlimmert.
  • @P. Huenten

    29.09.2012, MH
    Sie argumentieren hier nicht wirklich mit einem 10-Jahres-Zeitraum, um globale Klimatrends zu diskutieren? In einer Hochschulprüfung hätte man Sie dafür (vollkommen zu Recht) vor die Tür geschickt. Die relevanten Trends kristallisieren sich erst heraus, wenn man Zeiträume betrachtet, die um ein Vielfaches bis hin zu Größenordnungen länger sind - wie Sie sie sogar selbst noch anführen!

    Kommentare wie Ihrer machen mich immer wieder froh, dass die eigentliche Arbeit an diesem Thema von Wissenschaftlern erledigt wird, die von der Materie auch etwas verstehen.
  • Dymamik, nicht nur Einzelwerte

    29.09.2012, Hans-Jürg Gerber
    Nach vielen Studien mit insgesamt über 300 000 (!) Männern scheint die Messung der Konzentration des prostataspezifischen Antigens im Blut, PSA, praktisch keinen Nutzen für die Früherkennung eines Prostatakarzinoms zu erbringen. Die beiden grossen Erhebungen „ERSPC“ und „PLCO“ beruhen aber auch auf einer so ausserordentlich einfachen Fragestellung und einer so simplen mathematischen Datenauswertung, dass wichtige Informationen über die Tumorqualität überhaupt nicht angesprochen werden, sodass ein grosses Potential für erhebliche Verbesserungen der Aussagekraft über spezifische Eigenschaften der PSA-produzierenden Zellen besteht. Die Schwäche der genannten Erhebungen besteht darin, dass nur die Überschreitung eines Einzelwertes als Kriterium herangezogen wird. Einzelne PSA-Werte sind nicht besonders spezifisch für die Produktionszelle. Hingegen ist die „Generationszeit“ der Zellteilung eine typische Eigenschaft der Zelle, die einen Anhaltspunkt über deren Gefährlichkeit abgeben kann. Diese Zeit ist gleich der Verdoppelungszeit des gemessenen PSA-Werteverlaufes und lässt sich leicht aus zwei oder mehreren PSA-Werten herauslesen. Einzelheiten dazu findet man unter dem Begriff „Psadynamics“.
  • Grobe sachliche Fehler

    28.09.2012, Johann Meier
    Die Aussage, dass sich das Buch durch sachliche Korrektheit auszeichnet, hat mich zum Kauf bewogen. Bei der Lektüre war dann, wie bei Ihrem Rezensenten, die Überraschung
    groß – und leider negativ. Ich hatte nicht gedacht, dass in einer so renommierten Zeitschrift wie "Spektrum der Wissenschaft" eine so fehlerhafte Rezension erscheinen würde.

    Die auf Seite 29 unten geschilderten, mit zerstörerischer Wirkung "zerplatzenden" Luftblasen kann man eventuell noch als etwas misslungenes Bild durchgehen lassen.

    Dass auf Seite 49 jedoch das seit Bernoulli bekannte Verhalten strömenden Wassers in allen Details falsch dargestellt wird, steht in krassem Widerspruch zur Behauptung von der sachlichen Korrektheit. Das auf dieser Seite in die Peltron-Turbine (richtig: Pelton) geratene "r" ist vergleichsweise nebensächlich.

    Die auf Seite 144 gegebene Erklärung, dass 50 Hertz 50 Schwingungen pro Minute seien, ist einfach um den Faktor 60 falsch.

    Dass der auf Seite 163 erwähnte Neubau eines 1,1-Megawatt-Blocks zwei alte Blöcke eines 2000 Megawatt-Kraftwerks ersetzen kann, ist zumindest unglaubwürdig. Die angegebene Zahl von 7 Millionen Tonnen Kohlendioxid pro Jahr lässt eher auf 1,1 Gigawatt schließen.

    Es wäre nett, wenn Sie Ihre Rezensenten zu etwas mehr Sorgfalt motivieren würden.
    Stellungnahme der Redaktion

    Vielen Dank für die kritische Durchsicht des empfohlenen Buches. Sie haben insofern Recht, dass dem Autor – obwohl viele Experten sein Manuskript durchgesehen haben – dieser und jener Lapsus unterlaufen ist. Das ist bei einer Erstauflage völlig normal. Dazu zählt unzweifelhaft die Definition der Maßeinheit Hertz, die 1/s und nicht 1/min lautet, worauf Sie richtig hinweisen.

    Dazu gehört auch die die Erklärung, warum bei Kaplanturbinen die entstehende Kavitation zur Gefahr werden kann. Winterhagen hätte klarstellen müssen, dass der statische Druck in einer Flüssigkeit umgekehrt (!) proportional zur Geschwindigkeit ist. Fällt also bei sehr schnell bewegtem Wasser in einer Turbine der Druck unter den Verdampfungsdruck, können sich Dampfbläschen bilden, die mit der Strömung dorthin mitgerissen werden, wo der Druck wieder höher ist. Das hat der Autor nun wieder richtig beschrieben. Wenn dann der statische Druck wieder über den Dampfdruck ansteigt, kondensiert der Dampf in den Hohlräumen der Bläschen schlagartig. Winterhagen beschreibt die dabei entstehende Gefahr völlig korrekt: "Dann können diese [Dampfbläschen] implodieren und Druckwellen erzeugen, die zentimeterdicken Stahl beschädigen."

    Ihre Zweifel an der Kohlendioxid-Abtrennung und CCS bei einem E.ON-Kraftwerk mit 1,1 MW beziehen sich leider nur auf Werbeprospekte, zu denen sich das Unternehmen inzwischen "bedeckt" hält, wie Winterhagen schreibt. Insofern können wir die Aussagen nicht nachprüfen; Ihre Frage kann nur E.ON selbst beantworten. Inzwischen ist allerdings durch die im August verabschiedete gesetzliche Regelung (Kohlendioxid-Speicherungsgesetz) auch eine Situation eingetreten, die es einzelnen Bundesländern ermöglicht, die CO2-Speicherung generell zu verbieten.

    Trotz der von Ihnen aufgedeckten kleinen Fehler und Unzulänglichkeiten teilen Sie hoffentlich die Meinung des Rezensenten: Winterhagen hat die gesamte Breite der dargestellten Problematik der Energiewende einzigartig zusammengestellt. Er wird dabei nicht parteiisch, sondern ist um objektive Darstellung bemüht. Das ist der große Vorzug des Buchs. Dass es kein Lehrbuch für Ingenieure sein soll, sondern ein Buch für wissensdurstige Kinder und interessierte Laien, hatte er gleich zu Anfang vermerkt.

    Und bedenken Sie: Die Rezension stellt immer eine persönliche Meinung dar, nicht die der Redaktion der von Ihnen geschätzten Zeitschrift "Spektrum der Wissenschaft"!

    Reinhard Löser

  • @Werner Kohl

    28.09.2012, Peter Kantheimer
    "Ich habe keine Ahnung, woher Prof. Rahmstorf seine Temperaturdaten bezieht."

    Steht mehrmals im Artikel und auch in der Bildunterschrift. Rahmstorf bezieht seine Daten von der NASA, Ihre sind von der CRU. Allgemein gelten die NASA-Daten als besser, zudem bildet CRU nicht den gesamten Planeten ab.
  • Welcher Interessenkonflikt ?

    27.09.2012, para
    @Schutty

    wo genau sollen jetzt die genannten Interessenkonflikte (DuPont, DfG ...) liegen, wenn Leute die Ergebnisse einer brisanten Studie veröffentlichen, mit reißerischen Bildern und Behauptungen die Medien anheizen, aber sonst ihre Daten zurückhalten und das, was sie veröffentlicht haben methodisch schwach und nicht nachvollziehbar ist ?
  • Dr. Strangegood am Werk ?

    27.09.2012, P. Huenten
    Derzeit befindet sich die Sonne in einem Aktivitätsminimum, dessen Dauer niemand genau voraussehen kann. Der globale Temperaturzuwachs der letzten 100 Jahre betrug etwa 0,8 Grad Celsius. Seit mindestens 10 Jahren ist kaum ein statistisch relevanter Temperaturanstieg mehr bemerkbar. Dies stützt die These, dass ein weiterer Temperaturanstieg wahrscheinlich 1 Grad Celsius kaum überschreiten wird, da damit die reine Temperaturwirksamkeit von CO2 erschöpft ist. Die vom IPCC angenommen und in Klimamodellen integrierte Feedbacks und Forcings sind offensichtlich völlig überzogen. Impft man nun noch die Atmosphäre mit Unmengen von Schwefelverbindungen, weiß niemand, was dann genau geschehen wird, denn - entgegen der Auffassung der vielen Dr. Strangegoods der Erde - wissen wir noch viel zu wenig von den Vorgängen im Klima- und Atmosphärengeschehen, um solch einen (uverantwortlichen) Schritt zu wagen. Möglicherweise haben wir es dann mit einer äußerst unangenehmen Abkühlung zu tun, die für die Menschheit wesentlich unangenehmer wäre, als die moderate Erwärmung um 0,8 bis ca. 1 Grad Celsius.
  • Ganz tolle Idee! :-(

    27.09.2012, Jörg
    Da wir es nicht hinbekommen, unseren Planeten nicht mehr mit CO2 zu vergiften, vergiften wir ihn halt als Ausgleich zusätzlich mit Schwefelaerosolen. Und in ein paar Jahren stellen wir dann fest, dass dann doch nicht so toll war, weil es unerwünschte Nebenwirkungen hat, suchen wir nach einer neuen Methode, die Erde zu vergiften, um diese Nebenwirkungen wieder auszugleichen. Und weil diese Methode dann auch wieder irgendwelche unerwünschten Wirkungen hat, ... Und am Ende haben wir dann unseren Planeten so oft und nachhaltig vergiftet, dass es sowieso egal ist, weil dann kein Leben, außer vielleicht extrem anpassunsfähigen Bakterien, mehr möglich ist.
  • und dann?

    27.09.2012, Fritz Kronberg
    Interessanterweise geht der Artikel nicht auf die Frage der Verweildauer der Partikel ein. Ebenso wenig wird zu der Frage, wie man den Krempel im Notfall wieder loswerden kann, Stellung genommen. Diese Fragen sind aber keineswegs trivial.
  • Wer immer noch den Quark mit der CO2-Kontrolle glaubt,

    27.09.2012, Gilbert Brands
    der sollte sich mal die letzte Gesamtenergiestatistik der BRD auf den Webseiten des BMWI anschauen. Windkraft macht in der Gesamtbilanz gerade einmal 0,9% aus, und durch das Abschalten der AKW ist der CO2-Ausstoß im Strombereich zwangsweise stark gestiegen.

    Die so genannte Klimaforschung ist durch und durch unseriös und geradezu unwissenschaftlich im naturwissenschaftlichen Sinn, weil sie sich ausschließlich auf Rechenmodelle stützt, und die kann man bekanntlich immer so manipulieren, dass genau das Ergebnis herauskommt, das man gerade braucht. Das Letzte, was die Erde braucht, sind solche Dr-Mabuse-Experimente, wie sie hier regelmäßig breit getreten werden.
  • viel zu wenig Grundwissen

    27.09.2012, Walter Weiss
    Es ist schon erstaunlich, was die Nachricht und das Interview an Aufregung und - vor allem - an Diskussionen über wirklich oder angeblich dem christlichen Glauben und den christlichen Kirchen zugrunde liegende Einzelheiten auslöst. Dabei sollte doch ein Grundwissen jedem Diskutanten zur Verfügung stehen und gefälligst auch angewandt werden:

    (1) Im Genom des Menschen gibt und gab es niemals ein Altruismus-Gen. Wir können das mit den nachgewiesenen Gesetzen der Evolution beweisen; es handelt sich also nicht um eine bloße Annahme oder Theorie. Möglicherweise gibt es für den sehr engen Bereich der Familie eine Ausnahme - völlig sicher aber ist das Fehlen eines solchen Gens für Gemeinschaften, die über eine solche Familiengröße hinausgehen.

    (2) Als solche größeren Gemeinschaften - wohl nicht merklich früher als vor etwa 15.000 Jahren - entstanden, gab es begrifflich zwei Möglichkeiten, Mord und Totschlag innerhalb der Gemeinschaften zu unterdrücken: einmal die harte Hand eines Alleinherrschers, der solche Exzesse unterband, zum andern die menschliche Erfindung der Religionen: diese versprachen für altruistisches Verhalten gegenüber den Mitmenschen reale und - meistens - irreale, d.h. für die Zeit nach dem Tod in Aussicht gestellte Belohnungen. Damit das gemeine Volk gewonnen wurde, entstanden schon frühzeitig Methoden, durch allerlei Märchen und 'Offenbarungen' Personen und Texten überirdische Grundlagen zu verschaffen.

    (3) Beide Wege waren erkennbar stets nur auf die eine konkrete Gemeinschaft begrenzt und gegen Außenstehende krass abgeschottet: Außenstehende wurden, wie die Geschichte der Menschheit ausnahmslos zeigt, erbarmungslos unterdrückt, ermordet, versklavt, gefoltert, vergewaltigt, als Nichtmenschen verachtet.

    (4) Erst die größte menschliche Erfindung der Demokratie mit Menschenrechten, einer unabhängigen Justiz und weiteren Merkmalen, mühsam und gegen den Widerstand gerade der etablierten Kirchen in den letzten 250 Jahren im 'westlichen Kulturkreis' entwickelt, hat eine Daseinsform gebracht, die es größeren Gemeinschaften, wie sie überall auf der Welt entstanden sind, ermöglicht, das eingangs genannte Altruismus-Gen, das es biologisch niemals geben wird, zu ersetzen. Ohne dass es dazu irgendwelcher 'göttlicher' Rechtfertigung bedürfte und ohne dass begrifflich Außenstehende wegen ihres Außenstehens verfolgt werden dürften - allerdings muß dieser erfundene Altruismus nicht nur in immer wieder neu ausgehandelter Form gesetzlich und grundgesetzlich fixiert, sondern vor allem bei jedem einzelnen Menschen immer wieder bestätigt und eingeübt werden.

    Die zu (1) bis (4) zusammengestellten Fakten sind jedem Zeitgenossen, der sich auch nur ein wenig Mühe macht, sich geisteswissenschaftlich und naturwissenschaftlich zu orientieren, jederzeit zugänglich. Daher ist mir sowohl die generelle Aufregung über den jetzt aufgefundenen Text, noch auch die spezielle daraus hergeleitete konkrete Glaubensbeschäftigung gänzlich unverständlich.
  • Und das Erstaunlichste -

    27.09.2012, qilin
    dieses Projekt, den 'blauen Planeten' zu einem 'gelben' umzufunktionieren, ist nicht dem Fieberwahn eines kranken Gehirns entsprungen, sondern wird ernsthaft diskutiert, weil die Erderwärmung immer bedrohlicher wird, und wir die CO2-Kontrolle ja nicht schaffen - vielleicht sollte man bei der Suche nach Exoplaneten mit intelligentem Leben auch nach hoher Albedo und der Farbe Gelb suchen...
  • Man sollte das ganze Christentum infrage stellen

    26.09.2012, Pierre Oster
    Es ist schon seltsam lesen zu müssen, dass Schriftstücke, die gefunden wurden und die Lehre der Kirche teilweise ins Wanken bringen, als Fälschung bezeichnet werden. Was sind dann die synoptischen Evangelien, die Apokryphen und sonstigen Machwerke der späteren Christenheit, die alle lange Zeit nach Jesu Tod entstanden sind? Selbst die Historizität Jesu ist nicht einwandfrei nachgewiesen; wird allerdings in der Religionsforschung unterstellt. Die christlichen Kirchen sollten anfangen, ihre "Werke" nüchterner und objektiver zu betrachten und sich die Frage zu stellen, ob sie nicht einem gewaltigen Betrug aufsitzen. Liest man die kirchenkritische Geschichte von Karl Heinz Deschner "Abermals krähte der Hahn", muss mein leider feststellen, dass mehr als 95% der dargelegten "Wahrheiten des Christentums" Lug und Betrug darstellen. Müssen wir als aufgeklärte Menschen wirklich so etwas glauben? Bei aller Neigung des Menschen zu religiösem Verhalten und Denken ist doch die Frage erlaubt, ob es nicht bessere und stringentere Aussagen in der heutigen Zeit gibt, wie zum Beispiel der evolutionäre Humanismus, die dem Glaubensbedrüfnis des Menschen zuträglicher wäre, als eine unbewiesene und schwer verdauliche Religion.
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