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Wenn man die "klassischen" Naturwissenschaften, beginnend mit der Biologie, schrittweise auf ein Wischi- Waschi- Fach "Naturphänomene" reduziert ist die sinkende Qualität der Ausbildung absehbar: Es unterrichtet dann evtl. bald eine Lehrkaft, die alles und gar nichts mehr richtig kann. Damit ist dem fachpädagogische Dilettantismus Tür und Tor geöffnet. Satirisch betrachtet: Steht dann irgendwann ein graubärtiger Alm- Öhi vor der Klasse, der über das Wetter im Gebirge und die ökologisch heile Welt der Almwiesen berichtet aber noch nie in Zürich oder München war? Unsere Lehrer habens doch schon schwer genug- warum dieser Käse? Obwohl: Es paßt zu den Grünen- die habens eh weniger mit den exakten Wissenschaften sondern mehr mit der Öko- Religion. PS: Bin Physiker!
Gegen die unbedingte Fixierung auf den p-Wert wird schon seit einer ganzen Weile angekämpft - in der empirischen Psychologie so erfolgreich, dass das Erreichen eines bestimmten Signifikanzniveaus von der Deutschen Gesellschaft für Psychologie seit 2007 nicht mehr als Kriterium zur Hypothesenprüfung empfohlen wird.
Aber ob nun mit Signifikanztest oder ohne: Wer sich nach einer (psychologischen) Laborstudie hinstellt und behauptet, "vollkommen eindeutige" Ergebnisse zu haben, ist kein seriöser Wissenschaftler -- erst recht nicht, wenn die errechnete Irrtumswahrscheinlichkeit bei einem Prozent (.01) liegt! Wie es aussieht, muss der Psychologiedoktorand aus dem Artikel noch mal eine einführende Statistikvorlesung für Erstsemesterstudenten besuchen.
Nun, bei mir ist es lange her, habe 1966 in Wien maturiert. Damals gab es noch am Realgymnasium 8 Jahre Naturgeschichte, , 6 Jahre Physik und 4 Jahre Chemie zu jeweils 2 Wochenstunden. Bei den "Naturgeschichtlern" merkte man, was herauskam, wenn Biologen zum Mineralogieunterricht vergewaltigt werden: nämlich fast nichts. Bald darauf wurde aus Naturgeschichte Biologie, und damit das Problem behoben. Und der eine, der aus dem rahmen fiel wurde Leiter der Späleologie im Naturhistorischen Museum. Heute stelle ich fest, dass Biologen oft begeisterte Naturschützer sind, die mitunter die ihnen anvertrauten Kinder geradezu mit ihrer Ersatzreligion begeistern können. Und die sollen jetzt Physik, Chemie und Technik unterrichten? Die Schulen haben ohnehin schon Probleme, brauchbare Lehrer für Physik und Chemie zu finden. Wer gut ist geht in Forschung oder Industrie, der Rest versucht es eventuell an einer Schule. Im Gegensatz dazu geht bei Geisteswissenschaften und beschreibenden Naturwissenschaften ein Grossteil als Lehrer an die Schulen. Was leider auch dazu führt, dass die Qualität der Lehrer sehr unterschiedlich ist. Wenn man nun Biologie mit Physik und Chemie zusammenlegt kann man sich ausrechnen, was passiert. Die Sprache der Physik ist die Mathematik, und es gelten die solcherart definierten Naturgesetze. Die Chemie hat auch ihre exakte Formelsprache, wobei man in den Höheren Schulen die Energietönung weggelassen hat. Mir kommt das Gruseln!
Wenn man die Mathematik auch noch unter "Naturphänomene" subsummiert, kann man sich auf die beiden allgemeinen Themenbereiche "Unverständliches" und "allgemeines Rumlabern" beschränken.
Als Hochschullehrer wundert man sich schon seit Jahren nicht mehr über das immer schlechtere Bildungsniveau der Studenten. Die immer neuen Einfälle der Politik, an allen Empfehlungen und Erkenntnissen von aktiven Lehrern vorbei das Niveau noch weiter zu senken, sind aber schon beeindruckend.
--> Recherche für den o.g. Artikel? MINT Zukunft schaffen?
Frage 6: Werden die Naturwissenschaften geschwächt: JA!
Stellungnahme der Redaktion
Nein.
Alt: 2 Kontingentstunden Naturphänomene (gelegentlich als Doppelstunde im 14-Tage-Rhythmus unterrichtet), 4 Kontingentstunden Biologie. (u.a. hier , Folie 5, sowie mündl. Auskunft sowohl von Lehrer- als auch von offizieller Seite)
Neu: 3 Wochenstunden NpT. Die Stundenzahl bleibt exakt gleich.
Betrachtet man p-Werte als Zufallsvariable, die mit n nach unendlich gegen den wahren Wert P konvergieren, dann ist klar, dass ein konkreter p-Wert einer Zufallsstichprobe des Umfanges n ein Zufallsergebnis ist. Für diese gegebene Stichprobe gibt es n-1 Teilstichproben und damit p-Werte. Mit Hilfe von Bootstrap-Methoden kann man nun an Hand dieser insgesamt n p-Werte ein Konfidenzinterval für den p-Wert der konkreten Stichprobe berechnen. Die so berechneten Konfidenzgrenzen erlauben nun folgende Interpretation: Liegen die Konfidenzgrenzen oberhalb des Signifikanzniveaus, so ist dies ein Hinweis, dass derzeit (bei dem gegebenen Stichprobenumfang n) die Nullhypothese zu diesem Signifikanzniveau nicht abgelehnt werden kann, selbst wenn der konkrete p-Wert der Stichprobe signifikant ist! (Ausreißer!) Liegen die Konfidenzgrenzen unterhalb des Signifikanzniveaus, so ist dies ein Hinweis, dass die Nullhypothese bei gegebenen Stichprobenumfang n abgeleht werden kann, selbst wenn der konkrete p-Wert nicht signifikant ist! (Ausreißer!) Liegt das Signifikanzniveau innerhalb der Konfidenzgrenzen, dann kann beim derzeitigen Stichprobenumfang n keine Entscheidung über die Ablehnung der Nullhypothese getroffen werden. Diese Regeln, die sich aus dem Charakter der p-Werte als Zuvallsvariable ergeben, konnten durch zahlreiche Simulationen bestätigt werden. (siehe auch "Not Significant: What Now?", G. Marinell, G. Steckel-Berger, H. Ulmer; Journal of Probapility and Statistics, Vol.2012, p.6)
Biologie und Technik ohne Trennung verfestigt das Denken der Manipulierbarkeit von Umwelt und Leben! Selbstverständlich zum Wohle der Kinder - permanent wird alles geändert zum Wohle der Kinder! Verhinderung von Schubladendenken - sehr schön. Man packt dann halt alles in einen großen Koffer! Statt von einem kompetenten Fachlehrer werden dann die Kinder vom Einheitssoßenlehrer (ESL) unterrichtet. Selbstverständlich sind fachübergreifende Projekttage sinnvoll, wobei Kinder erfahren, dass Wirklichkeit "vielseitig" ist, aber diese Vielfältigkeit muss anschaulich gemacht, nicht verwischt werden. Nur so werden die verschiedenen Sichtweisen offengelegt z.B. biologische Evolution als historischer Prozess einerseits, biblische Darstellung als sinnsuchende Aussage andererseits!
Als Chemie- und Physiklehrer, der ebenfalls Bio studiert hat, kann ich zustimmen: Die KollegInnen, die alle drei (eigentlich vier) Fächer adäquat abdecken, gibt es nicht. Wieso wird nicht zuerst ein entsprechendes Lehramtsstudium (ach ja: Master of Education) geschaffen, anstatt etwas aus dem Boden zu stampfen, das in dieser Form außer den politischen Entscheidungsträgern kaum jemand möchte?
Kann man die Schnur mit einmal aufwickeln auch mehrmals arbeiten lassen, oder muss man sie wie einen Gummimotor jedesmal neu verdrillen?
Stellungnahme der Redaktion
Hallo Herr Hiltmann,
Ja, das geht mehrmals (weswegen der Gummimotor eine nicht ganz passende Analogie ist).
Kurz zusammengefasst: Die Nylonschnur wird in einem bestimmten Verdrillungszustand vorgefertigt (anders gesagt, mit einer bestimmten "inneren Energie"). Im Einsatz verdrillt (und verkürzt) sie sich dann durch eine Temperaturerhöhung, dabei hebt sie dann zum Beispiel eine an ihr befestigte Last. Sobald die Temperatur sinkt, nimmt das Polymer wieder den Ausgangszustand an (es wird also wieder länger).
Ich bin der Autor des Buches und möchte folgende Korrektur anbringen. Im gesamten Buch wird die Quantenphysik nur in einer einzigen Fußnote gestreift. Dort heißt es: "[...] Quantenphysik taugt weit mehr im Laser denn als Multiweltmystik [...]"
Also das klingt ja alles gut geplant, aber ist es durchführbar? Und den Schülern bringt es doch auch nur etwas, wenn sie dann gleich 5 oder 6 Stunden davon in der Woche haben.. immerhin werden hier ja im Grunde drei Fächer (Bio, Physik, Chemie) zusammengefasst..
Und wie mein Vorkommentator schon anzweifelt: ist das mit dem "zur Verfügung stehenden" Lehrpersonal überhaupt möglich?
Ich bin da skeptischer. Es wird dazu führen, dass Biologielehrer Physik und Chemie mit unterrichten müssen, von denen sie aber wenig bis keine Ahnung haben (das gleiche gilt auch andersrum), weil das Konzept aufgrund von Lehrermangel wohl nicht so durchkommt, wie es sollte. Ich lasse mich gerne vom Gegenteil überzeugen, wenn es denn so kommt.
Die Wahrscheinlichkeit einer Null-Hypothese hat mit der Zuverlässigkeit des wissenschaftlichen Befundes natürlich nichts im Sinn. Aber wenn diese Wahrscheinlichkeit klein genug ist, weist sie darauf hin, dass der Befund vielleicht stimmen könnte. Dann lohnt es sich, das Experiment bzw. die Beobachtung von einer unabhängigen Forschergruppe zu wiederholen. Erst nach dieser erfolgreichen Replikation kann man von einem "wissenschaftlichen Fakt" sprechen. Der erste Befund ist kein Fakt, sondern lediglich ein Hinweis in eine Richtung, völlig egal ob er mit p=0,05 oder p=0,0001 erhalten ist. Und genau da liegt der Hund begraben, dass heutzutage in vielen Naturwissenschaften, insbesondere in den sich schnell entwickelnden Branchen der Biologie, die Replikation völlig out ist. Nach verschiedenen Schätzungen werden z.B. in der Neurowissenschaft 10 bis 30 % der Befunde unabhängig (nicht im gleichen Labor!!) repliziert. Die meisten Fakten sind also gar keine. Daher kommt diese Überbewertung der Statistik. Manuskripte werden hundertweise zurückgewiesen, wenn dort statistische Fehler gefunden werden, die dazu führen, dass etwa der angegebene p-Wert von 0,03 in der Tat viel höher, z.B. 0,09 sein kann. Als ob es wahrlich einen Unterschied macht, 0,03 oder 0,09. Die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Replikation ist bei 0,03 und 0,09 nahezu identisch. Und an dieser Stelle muss man den wissenschaftlichen Medien - wie z.B. "G&G" - einen Vorwurf machen. Sie erzeugen jenes übertriebene Interesse an den Forscher, der als erster (jo!) etwas gefunden hat. Der zweite Forscher, der das Ergebnis des ersten lediglich wiederholte, interessiert niemand mehr. Aber es ist gerade der zweite, der den Menschen ein sicheres, zuverlässiges WISSEN bringt. Der Verdienst des Ersten ist lediglich die Anregung der Neugier des Zweiten.
Naivität!
21.02.2014, Dr. Thomas BernsteinSatirisch betrachtet: Steht dann irgendwann ein graubärtiger Alm- Öhi vor der Klasse, der über das Wetter im Gebirge und die ökologisch heile Welt der Almwiesen berichtet aber noch nie in Zürich oder München war?
Unsere Lehrer habens doch schon schwer genug- warum dieser Käse?
Obwohl: Es paßt zu den Grünen- die habens eh weniger mit den exakten Wissenschaften sondern mehr mit der Öko- Religion.
PS: Bin Physiker!
Alter Hut
21.02.2014, Stefan HartmannAber ob nun mit Signifikanztest oder ohne: Wer sich nach einer (psychologischen) Laborstudie hinstellt und behauptet, "vollkommen eindeutige" Ergebnisse zu haben, ist kein seriöser Wissenschaftler -- erst recht nicht, wenn die errechnete Irrtumswahrscheinlichkeit bei einem Prozent (.01) liegt! Wie es aussieht, muss der Psychologiedoktorand aus dem Artikel noch mal eine einführende Statistikvorlesung für Erstsemesterstudenten besuchen.
Biologie und Technik von einem Lehrer ???
21.02.2014, Gottfried HeumesserHeute stelle ich fest, dass Biologen oft begeisterte Naturschützer sind, die mitunter die ihnen anvertrauten Kinder geradezu mit ihrer Ersatzreligion begeistern können. Und die sollen jetzt Physik, Chemie und Technik unterrichten? Die Schulen haben ohnehin schon Probleme, brauchbare Lehrer für Physik und Chemie zu finden. Wer gut ist geht in Forschung oder Industrie, der Rest versucht es eventuell an einer Schule. Im Gegensatz dazu geht bei Geisteswissenschaften und beschreibenden Naturwissenschaften ein Grossteil als Lehrer an die Schulen. Was leider auch dazu führt, dass die Qualität der Lehrer sehr unterschiedlich ist.
Wenn man nun Biologie mit Physik und Chemie zusammenlegt kann man sich ausrechnen, was passiert. Die Sprache der Physik ist die Mathematik, und es gelten die solcherart definierten Naturgesetze. Die Chemie hat auch ihre exakte Formelsprache, wobei man in den Höheren Schulen die Energietönung weggelassen hat.
Mir kommt das Gruseln!
Man kann es ja auch noch einfacher machen
21.02.2014, Gilbert BrandsAls Hochschullehrer wundert man sich schon seit Jahren nicht mehr über das immer schlechtere Bildungsniveau der Studenten. Die immer neuen Einfälle der Politik, an allen Empfehlungen und Erkenntnissen von aktiven Lehrern vorbei das Niveau noch weiter zu senken, sind aber schon beeindruckend.
2 Stunden weniger Naturwissenschaften ...
21.02.2014, N. Dörfelalt: 4 Stunden Naturphänomene insges. in Kl. 5 + 6 + 4 Stunden Biologie
neu: Keine Naturphänomene (- 4 Stunden); 6 Stunden NpT
Von den 17 Evaluationsschulen sind 3 Gymnasien.
--> Recherche für den o.g. Artikel?
MINT Zukunft schaffen?
Frage 6: Werden die Naturwissenschaften geschwächt: JA!
Nein.
Alt: 2 Kontingentstunden Naturphänomene (gelegentlich als Doppelstunde im 14-Tage-Rhythmus unterrichtet), 4 Kontingentstunden Biologie. (u.a. hier , Folie 5, sowie mündl. Auskunft sowohl von Lehrer- als auch von offizieller Seite)
Neu: 3 Wochenstunden NpT. Die Stundenzahl bleibt exakt gleich.
Für die Naturwissenschaften gesamt betrachtet:
Kontingentstunden Naturwissenschaften Kl. 5-10, aktuell: 25
Kontingentstundentafel Naturwissenschaften Bildungsplanreform 2015: 25 (als PDF).
Mit freundlichen Grüßen,
Antje Findeklee
Der p-Wert als Zufallsvariable, eine Alternative
21.02.2014, em.Univ.Prof.Dr.Gerhard MarinellDie so berechneten Konfidenzgrenzen erlauben nun folgende Interpretation: Liegen die Konfidenzgrenzen oberhalb des Signifikanzniveaus, so ist dies ein Hinweis, dass derzeit (bei dem gegebenen Stichprobenumfang n) die Nullhypothese zu diesem Signifikanzniveau nicht abgelehnt werden kann, selbst wenn der konkrete p-Wert der Stichprobe signifikant ist! (Ausreißer!)
Liegen die Konfidenzgrenzen unterhalb des Signifikanzniveaus, so ist dies ein Hinweis, dass die Nullhypothese bei gegebenen Stichprobenumfang n abgeleht werden kann, selbst wenn der konkrete p-Wert nicht signifikant ist! (Ausreißer!)
Liegt das Signifikanzniveau innerhalb der Konfidenzgrenzen, dann kann beim derzeitigen Stichprobenumfang n keine Entscheidung über die Ablehnung der Nullhypothese getroffen werden.
Diese Regeln, die sich aus dem Charakter der p-Werte als Zuvallsvariable ergeben, konnten durch zahlreiche Simulationen bestätigt werden. (siehe auch "Not Significant: What Now?", G. Marinell, G. Steckel-Berger, H. Ulmer; Journal of Probapility and Statistics, Vol.2012, p.6)
Da steckt ein Konzept dahinter..
21.02.2014, GeorgMit heißer Nadel gestrickt...
20.02.2014, Dr. Bernd Stange-GrünebergMehrmals?
20.02.2014, Kai HiltmannHallo Herr Hiltmann,
Ja, das geht mehrmals (weswegen der Gummimotor eine nicht ganz passende Analogie ist).
Kurz zusammengefasst: Die Nylonschnur wird in einem bestimmten Verdrillungszustand vorgefertigt (anders gesagt, mit einer bestimmten "inneren Energie"). Im Einsatz verdrillt (und verkürzt) sie sich dann durch eine Temperaturerhöhung, dabei hebt sie dann zum Beispiel eine an ihr befestigte Last. Sobald die Temperatur sinkt, nimmt das Polymer wieder den Ausgangszustand an (es wird also wieder länger).
Beste Grüße nach Oberfranken,
Jan Osterkamp
Redaktion Spektrum.de
Sachliche Richtigstellung
20.02.2014, Uwe Saint-MontNaja..
20.02.2014, ValerieUnd wie mein Vorkommentator schon anzweifelt: ist das mit dem "zur Verfügung stehenden" Lehrpersonal überhaupt möglich?
Man bleibt gespannt..
Virtuelle Bosch-Ausstellung
20.02.2014, SaschaSkeptisch
20.02.2014, MichaelDer Storch bringt die Kinder (p= 0.008)
20.02.2014, Karl Unterkoflerhttps://www.researchgate.net/publication/227763292_Storks_Deliver_Babies_%28p_0.008%29
bzw. übersetzt
http://www.math.uni-paderborn.de/~agbiehler/sis/sisonline/struktur/jahrgang21-2001/heft2/Langfassungen/2001-2_Matth.pdf
It's elementary, Watson!
20.02.2014, Boris KotchoubeyUnd genau da liegt der Hund begraben, dass heutzutage in vielen Naturwissenschaften, insbesondere in den sich schnell entwickelnden Branchen der Biologie, die Replikation völlig out ist. Nach verschiedenen Schätzungen werden z.B. in der Neurowissenschaft 10 bis 30 % der Befunde unabhängig (nicht im gleichen Labor!!) repliziert. Die meisten Fakten sind also gar keine. Daher kommt diese Überbewertung der Statistik. Manuskripte werden hundertweise zurückgewiesen, wenn dort statistische Fehler gefunden werden, die dazu führen, dass etwa der angegebene p-Wert von 0,03 in der Tat viel höher, z.B. 0,09 sein kann. Als ob es wahrlich einen Unterschied macht, 0,03 oder 0,09. Die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Replikation ist bei 0,03 und 0,09 nahezu identisch.
Und an dieser Stelle muss man den wissenschaftlichen Medien - wie z.B. "G&G" - einen Vorwurf machen. Sie erzeugen jenes übertriebene Interesse an den Forscher, der als erster (jo!) etwas gefunden hat. Der zweite Forscher, der das Ergebnis des ersten lediglich wiederholte, interessiert niemand mehr. Aber es ist gerade der zweite, der den Menschen ein sicheres, zuverlässiges WISSEN bringt. Der Verdienst des Ersten ist lediglich die Anregung der Neugier des Zweiten.