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Kommentare - - Seite 557

Ihre Beiträge sind uns willkommen! Schreiben Sie uns Ihre Fragen und Anregungen, Ihre Kritik oder Zustimmung. Wir veröffentlichen hier laufend Ihre aktuellen Zuschriften.
  • Viel Wind um Windkraft, wenig Stichhaltige Argumente

    06.06.2016, Peter Silberg
    Herr Dr. Epple scheint - aus welchen Gründen auch immer - ein Windkraft-Trauma zu besitzen. Dass Power to Gas bzw. Power to Hydrogen einen hohen Wirkungsgradverlust aufweist, ist bekannt. Der Wirkungsrad der Wasser-Elektrolyse liegt bei ca. 75 %. Brennstoffzellen können Wasserstoff mit ca. 60 % Wirkungsgrad rückverstromen. Die Primärenergie ist jedoch kostenlos und es ist immer noch besser, den Strom in gasförmige Energieträger zu verwandeln als die Anlagen abzuregeln.
    Die Gaskraftwerke werden momentan aufgrund des Merit-Order Effekts aus dem Markt gedrängt. Das liegt primär an dem Überangebot von abgeschriebenen Kernkraft- und Braunkohlemeilern in Zusammenhang mit dem nicht funktionierenden Emissionshandel. Erdgas ist heute an der Börse für ca. 15 EUR/MWh erhältlich. Bei einem Wirkungsgrad von 50 % liegen die Stromgestehungskosten bei gerade einmal 30 EUR/MWh. Das ist wirklich nicht hoch. Würde das Emissionszertifikat nicht wie aktuell 5-6 EUR/Tonne, sondern 30 EUR/Tonne kosten, wären Gaskraftwerke wieder im Geld. Und diese könnten - gemeinsam mit KWK-Anlagen - für einen langen Zeitraum relativ emissionsarm die Residuallast decken. Bis die Speicher oder die Flexibilitäten bereit stehen.

    Lieber Herr Epple: wie sieht denn ihre Alternative aus?
    Weiter Strom aus Braunkohle, bis die Lagerstätten erschöpft sind?
    Welche Landschaften möchten Sie unseren Nachkommen hinterlassen? Verstrahlte Atomruinen und Braunkohleabbau-Mondlandschaften?

    Sie erinnern mich an die Fahrer der Pferdedroschken, als die motorgetriebenen Fahrzeuge aufkamen. Eben typisch "German Angst".
    P.S.
    Neben Windkraftanlagen gibt es auch noch Photovoltaik-Anlagen. Diese erzeugen Strom aus Sonnenlicht ohne Emissionen und rotierende Teile.
  • Phantasie, Phantasten und die Generationengerechtigkeit

    06.06.2016, Dr. rer.nat. Wolfgang Epple
    Herr Silberg spricht von "Höhe der Zeit, mahnt gleichzeitig "mehr Phantasie" ein.

    Auf der Höhe der Zeit ist die Erkenntnis, dass Power-to-gas zwar grundsätzlich möglich ist, jedoch: Die Rückverstromung des mit Strom gewonnenen und eingelagerten Gases aber macht deutlich, dass die Rechnung nicht aufgeht: Nach allem, was (derzeit) technisch möglich ist, bleibt nach der Verarbeitungskette, die dann richtiger Weise Power-to-gas-to-power heißt, etwa 75 % der ursprünglich gewonnenen Energie auf der Strecke. Auf der Höhe der Zeit ist weiterhin die Erkenntnis - selbst in Kreisen der fanatischen Befürworter der Energiewende - dass zur Zeit, auch im europäischen Maßstab, im Rahmen der unausgegorenen Energiewende gerade die flexiblen Gaskraftwerke aus dem Markt gedrängt werden. Dazu verlautbart das für Herrn Silbeg sicher unverdächtige Öko-Institut: "Hintergrund sind die hohen Brennstoffkosten von Erdgas, die Gaskraftwerke aus dem „System drängen“, sobald billigere Erzeugungsoptionen wie die Erneuerbaren hinzukommen (Merit Order-Prinzip)." Deshalb ist es auf Jahrzehnte hinaus pure Phantasterei, den (dieses Gas sicher nicht verbilligende) Power-to-gas-to-power-Weg für eine Option zu halten.
    Eine Denkpause ist keine Blockade. Dieser Kunstgriff der diffusen Gleichsetzung aber hat System im Wunder-Wunsch-Land der Energiewende. Warum ist Skepis für die Protagonisten der Energiewende eigentlich so bedrohlich?

    Selbst diejenigen, die unter den Netzbetreibern und Energiewendegewinnern fast schon grenzenlos optimistisch auch hinsichtlich der Flexiblität des Stromversorungssystems sind, räumen ein, dass es nach wie vor an saisonalen Speichertechnologien fehlt, und reden nicht ohne Grund immer wieder vom "Anschluss" des deutschen Energiewende-Systems an die skandinavischen Wasser-Großsspeicher.

    Wenn schließlich noch die Generationengerechtigkeit gegenüber unseren Nachkommen angesprochen ist, so darf doch auch diesbezüglich hoffentlich noch soviel Nachdenklichkeit sein, dass wir uns überlegen, welche Landschaften wir den nachfolgenden Generationen übergeben wollen.
    Als Biologe nehme ich einen notorischen Einwand vorweg: Der Artenschwund als zentrales Merkmal der ökologischen Krise ist in erster Linie durch die Inanspruchnahme der Lebensräume durch den Menschen bedingt (Siedlung, Industrie, Verkehr, Abholzung, Landwirtschaft, neuerdings "Bioenergie" statt Primärprodukiton usw). Dem vielzitierten Klimawandel kann die Biosphäre sehr wohl auf evolutivem Wege "begegnen". Das hat sie in der Erdgeschichte vielfach hinterlegt. Wenn wir Menschen die Evolutions-Pfade in die Zukunft im Wortsinne verbauen, ist dies die heiße Reibungsfläche, an der sich dieser Verlust allen Lebens abspielt.

    Klimaschutz als alles plattmachendes Totschlagargument, der Aktionismus gerade bei der Windkraftindustrialisieung selbst windschwacher, von der Naturausstattung noch weitgehend unversehrter und für die Erholungsvorsorge wertvoller Gebiete im Süden Mitteleuropas und der verbissene Kampf der Windindustrie um mehr Subvention, je weniger Wind weht, sprechen allesamt nicht die Sprache der auch ethisch reflektierten Verantwortung, auch nicht die Sprache der in der Verantwortungsethik fußenden Generationengerechtigkeit. Hier herrscht in kurzsichtigem Aktionismus die Sprache der Gier und des Geldes.
  • Energiewende: Fakten statt Meinung

    06.06.2016, Peter Silberg
    @Dr. rer.nat. Wolfgang Epple
    Leider zeigen Sie sich mit Ihrem Kommentar nicht auf der Höhe der Zeit. Sie schreiben "Angesichts der Volatitlität der "Erneuerbaren Energien" sind sie für die sichere Stromversorgung grundsätzlich nicht grundlastfähig."
    Die Grundlastfähigkeit ist ein Relikt aus den Zeiten, in denen ausschließlich Großkraftwerke den Strommarkt beherrscht haben. Grundlastfähigkeit ist heute eher ein Nachteil, muss es doch die Aufgabe fossiler und atomarer Kraftwerke sein, die Residuallast zu decken. Insbesondere Kern- und Braunkohlekraftwerke sind dazu kaum in der Lage, lassen Sie sich doch nicht weit genug abregeln geschweige denn für einige Stunden komplett abstellen.
    Das Fraunhofer Institut in Kassel hat schon vor einigen Jahren gezeigt, dass virtuelle Kraftwerke aus erneuerbaren Stromerzeugern grundsätzlich in der Lage sind, die Netzlast zu decken. Mit Power to Gas steht eine Technologie zur Verfügung überschüssigen Strom in Form von Wasserstoff bzw. Methan in das Erdgasnetz einzuspeisen und anschließend in Gaskraftwerken zu verstromen. Das Erdgasnetz sollte als Speicher auch längere Flauten überbrücken können. (Auch Redox-Flow Speicher können prinzipiell sehr groß dimensioniert werden.)

    Etwas mehr Phantasie und Kreativität statt der zu beobachtenden Blockadehaltung wäre aus meiner Sicht zielführender um die großen Herausforderungen der Zukunft zu bewältigen. Unsere nachkommen werden es uns danken.
  • Und es hat FOOF gemacht ....

    06.06.2016, elwood
    Ist das jetzt die chemische Formel, die hexadezimale Schreibweise von 61455 oder das Geräusch, das FOOF (sprich: "FUUF") beim Verpuffen macht?

    SCNR
  • Unsere Kinder Von Morgen

    06.06.2016, Gems
    Natürlich wollen manche Wissenschaftler alle möglichkeiten die vorhanden sind auch ausschöpfen;egal ob es sinnvoll ist oder nicht!
    Mit der Pränataldiagnostik und der Präimplantationsdiagnostik haben Mediziner meiner Meinung nach bereits Machtvolle Instrumente an der Hand!
    Was mich beschäftigt ist ,was passiert wenn Menschen mit Genveräderungen sich fortpflanzen,womöglich mit einemPartner der selbst auch Genverändert wurde!
    Sind die Nachkommen dann noch Menschen oder etwas anderes,besonderswenn sie ebenfalls verändert werden!
    Für mein dafürhalten sind die Forschung in Gentherapien nach Abschluss der Fortpflanzung zu bevorzugen!Auch weilso sicher gestell twird dass eine natürliche Selektion stattfinden kann!
  • Energiewende: Meinung statt Fakten

    06.06.2016, Dr. rer.nat. Wolfgang Epple
    Die Meinungsäußerung von Lars Fischer verkennt das physikalische und damit letztlich auch ökonomische Hauptproblem der sogenannten "Energiewende" , die in Wirklichkeit eine kleine Stromwende ist: Angesichts der Volatitlität der "Erneuerbaren Energien" sind sie für die sichere Stromversorgung grundsätzlich nicht grundlastfähig. Die erhoffte Glättung der Einspeisung durch zwischenzeitliche Speicherung ist in dem Maßstab, wie das für ein Industrieland wie Deutschland erforderlich wäre, reine Utopie. Das Netz aus vielen "dezentralen Kleinspeichern" wird hier allenfalls in kleinem Rahmen und lokal wirksam sein - wenn überhaupt.
    Der mangelnde Netzausbau ist ein vielfach nachgesprochenes Fehl-Argument der Betreiber der "Erneuerbaren", das auch durch Wiederholen nicht richtiger wird. Ohne Lösung des Speicherproblems helfen auch noch so viele Stromleitungen nicht, Überlastung und Flaute auszugleichen. Dass erzeugter Strom schon jetzt nicht verbraucht wird, dass es negative Strompreise zu Spitzenzeiten der Einspeisung der "Erneuerbaren" gibt, dass Strom "verklappt" wird, und dass per Subventionsgarantie sogar wegen Abregelung der Windkraftanlagen gar nicht produzierter Strom dennoch vergütet und damit bezahlt wird, zeigt die ganze Bandbreite der Unausgegorenheit und letztlich des Scheiterns dieser "Energiewende", die dank Subventions-Garantien in ein monströses Geld-Umverteilungs-System ausgeartet ist. Die Stromkunden zahlen die Zeche. Von der ökologisch desaströsen Auswirkung des Zubaus speziell der Windkraft selbst in den letzten deutschen Vorzugslandschaften für Naturschutz und Erholungsvorsorge und den weltweit verheerenden Auswirkungen des Booms sogenanter Bio-Energie ganz zu schweigen. Nicht wer bremst, verliert. Im Gegenteil: Eine Denkpause, insbesondere ein Moratorium für den Zubau der Windenergie in Deutschland wäre im Sinne einer fundierten Güterabwägung aller öffentlichen Belange, wie sie unser Rechtsstaat in seinen Politik- und Verwaltungsabläufen aus gutem Grund verankert hatte, ein Gebot vernünftigen Handelns.
  • Ggenauigkeit bestimmbar?

    05.06.2016, Hannes Partsch
    Das Forscherteam hat die Hubble-Konstante mit einer Genauigkeit von 2,4% bestimmt. Wie kann man die 2,4% bestimmen? Oder anders gefragt: Wie kann man die Genauigkeit eines Ergebnisses festlegen von dem man den absoluten Wert nicht einmal theoretisch kennt?
    Stellungnahme der Redaktion

    Messergebnisse sind niemals völlig genau, sondern grundsätzlich mit einer gewissen Messungenauigkeit behaftet. In diesem Fall wären das zum Beispiel die Helligkeiten der veränderlichen Sterne und ihre genaue Position am Himmel bei der Bestimmung der Parallaxe. Man weiß aber, wie genau die Messinstrumente sind (zum Beispiel hat ein Zollstock eine Millimeterskala, man kann Längen damit also nicht viel präziser als auf einen Millimeter genau angeben), und entsprechend kennt man die Unsicherheiten der Messwerte. Mit Hilfe statistischer Verfahren kann man bei Berechnungen anhand der bekannten Fehler der Messwerte angeben, welche Ungewissheit man beim präzisen Wert des Endergebnisses hat.



    Wenn solche Ungewissheiten in wissenschaftlichen Arbeiten nicht berücksichtigt werden, ist das gemeinhin ein schlechtes Zeichen für die Seriosität der Arbeit.

  • Tensoren sind Multilinearformen

    05.06.2016, Marco Schmid
    Das war schon sehr physiklastig.
    Die mathematische Definition hätte auch nicht geschadet.
    Ich bin zwar kein Experte, aber ich meine, dass Tensoren in jedem Index die Linearitätseigenschaften erfüllen.
  • Tensoren, Vektoren, Skalare

    05.06.2016, Mathias Völlinger
    Ich denke, wenn schon Vektoren als Spezialfall von Tensoren, dann wäre hier als entsprechendes Beispiel eher das elektromagnetische Feld dienlich. Wie in der allgemeinen Relativitätstheorie gibt es auch im Elektromagnetismus die 4 Raum-Zeit Indizes. Die vektorielle 4-Stromdichte, also elektrische Ladung plus elektrischer Strom in 3 Raumrichtungen, wirkt dann völlig analog zum Energie-Impuls Tensor als Quelle des Feldes. Bei Newton hingegen sind die Gravitationsquellen nur die Massen, also Skalare, welche durch nur eine Zahl beschrieben werden, und der ganze Ansatz sowieso ein ganz anderer ist.
  • Kontroverse Rezensionen

    05.06.2016, Dr. Josef König
    Es ist schon erstaunlich, wie Rezensionen über ein und dasselbe Buch so sehr auseinander klaffen können, ja sich diametral entgegen stehen! Hier in Spektrum-Online eine zustimmend vollkommen unkritische Rezension, dagegen diese Woche in DIE ZEIT (leider nich online) eine überaus kritische, die in Welzers Werk ein rückwärts gewandtes Pamphlet sieht, in dem dieser die Abschaffung von smartphones und die Abschaltung des Digitalen fordert. Ich frage mich, ob beide Rezensenten das selbe Buch gelsen haben.
    Dabei fällt mir auf, dass Rezensionen in Spektrum-Online fast (sic!) durchweg unkritisch bis werbend geschrieben sind.
  • Wieso Hubble-Konstante?

    04.06.2016, Gottfried Heumesser
    Wenn die Expansion des Weltalls zunimmt kann es sich um keine Konstante handeln, oder?
    Stellungnahme der Redaktion

    Absolut richtig. Die Bezeichnung "Konstante" ist streng genommen falsch und einfach historisch etabliert. Korrekter wäre die gelegentlich verwendete Bezeichnung "Hubble-Parameter", aber da wiegen wohl 85 Jahre Kosmologiegeschichte zu schwer.

  • Was machbar ist wird gemacht

    04.06.2016, Thomasca
    Es hat die Menschheit schon immer ausgezeichnet alles zu machen was machbar ist,besondrs wenn dabei noch Profit winkt, also wird die künstliche Gen Strukturierung auch die Menschheit treffen und man wird alles machen was einigen Auftraggebern Millionen wert ist. Wir werden in eine Aera künstlich designter Menschen eintreten mit neuen Problemen und Herausforderungen. Das Militär wird das ganze sicher forcieren.
  • Vorbehalte von Krell ausgeräumt?

    03.06.2016, Andreas Kyriacou
    Es gibt von Kathrin Krell nicht gerade taufrische, aber noch immer recht überzeugende linguistische Einwände gegen Gimbutas' Spekulationen. Geht der Autor auf die ein?
    Stellungnahme der Redaktion

    Sehr geehrter Herr Kyriacou,

    In seinem Buch setzt sich Haarmann nicht mit der Kurganhypothese von Gimbutas auseinander. Statt dessen erläutert er im Einzelnen, warum etliche Erkenntnisse aus jüngster Zeit, die von verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen stammen, dafür sprechen, dass Gimbutas auf der richtigen Spur gewesen sei. Anerkannt sind in der Fachwelt aber nur Teile ihrer Hypothese. Andere Teile gelten mittlerweile als veraltet oder spekulativ. So hatte Gimbutas u.a. angenommen, die protoindoeuropäische nomadische Kurgan-Kultur sei patriarchalisch und imperialistisch gewesen und habe die angeblich matrilineare und friedfertige Agrarkultur "Alteuropas" okkupiert und unterworfen. Das lehnen neuere Arbeiten ab.

    Mit freundlichen Grüßen, Frank Ufen

  • Biologie vs. Gender

    03.06.2016, Michael Müller
    So sehr die Medizin versucht die geringere Lebenserwartung von Männern biologisch zu erklären (die Alternative es läge am sozialen Geschlecht und damit an den schlechteren Lebensumständen von Männern, dass sie früher sterben, ist für Feministen_innen schwer zu ertragen), so ist es doch am Ende so, dass die biologisch bedingten Unterschiede sich auf gerade mal ca. ein Jahr summieren (Klosterstudie, ihre Erwähnung hätte dem Artikel gut getan, anstatt das männliche Geschlecht als das biologisch unterlegene darzustellen). Und wenn Männer Vorsorgemuffel sind, dann liegt das auch daran, dass sie immer noch so erzogen werden, dass sie Schmerzen auszuhalten haben, denn sie sind schließlich Jungs.
  • Wieder mal falsch recherchiert *genervt*

    03.06.2016, Marc Humer
    In Braunsbach fliessen ZWEI Bäche unterirdisch; deren Abläufe waren verstopft durch den Dreck der reingespült wurde - das ist auch schon das ganze Geheimnis.

    Ich dachte immer, als Journalist lernt man Recherche
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