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Marktforschung: Entdeckungsreise ins Unbewusste

Bei direkten Befragungen von Konsumenten stoßen Marktforscher an Grenzen. Daher versuchen Psychologen nun, die verdeckten Kunden- wünsche mittels Trancetechniken zu erkunden.
Apfel auf Erden

Die Neonröhren an der Decke sind aus. Nur in den Zimmerecken spenden Lavalampen noch gedämpftes Licht. Wo eben noch ein Konferenztisch und acht Stühle standen, liegen jetzt große, bunte Sitzkissen auf dem Boden. Aus den Lautsprecherboxen ertönen leise Meditationsklänge, untermalt von beruhigendem Meeresrauschen. Die Probanden, die nach einer Pause den Raum wieder betreten, sind kurz verblüfft von den Veränderungen – und lassen sich dann in die Kissen fallen.

"Wir begeben uns nun gemeinsam auf eine Entdeckungsreise", erklärt der Projektleiter. Langsam beginnt er von eins bis zehn zu zählen. Zwischendurch unterbricht er das Zählen und sagt mit ruhiger Stimme: "Ihr fühlt euch wahrscheinlich schon sehr entspannt. Möglicherweise spürt ihr, wie sich dieser Zustand im ganzen Körper ausbreitet. Vielleicht sind eure Augenlider schon so schwer geworden, dass ihr sie lieber schließen möchtet? Dann gebt diesem Impuls ruhig nach." Als er bei zehn ankommt, haben alle Teilnehmer ihre Augen geschlossen und atmen ruhig.

Was wie eine Szene aus einem Yogastudio klingt, ist tatsächlich Marktforschung. Ein internationaler Konzern hatte sein Marketingproblem mit klassischen Forschungsmethoden nicht befriedigend lösen können und griff daher zu hypnotischen Trancetechniken, um besser zu verstehen, wie die Kunden ticken ...

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  • Quellen

Dietrich A.: Functional Neuroanatomy of Altered States of Consciousness: The Transient Hypofrontality Hypothesis. In: Consciousness and cognition 12, S. 231-256, 2003

Deppe, M. et al.: Die Entdeckung der kortikalen Entlastung. In: Neuroökonomische Forschungsberichte der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, 2002

Kallio, S. et al.: Anterior Brain Functions and Hypnosis: A Test of the Frontal Hypothesis. In: International Journal of Clinical and Experimental Hypnosis 49, S. 95-108, 2001

Keil, T.: Ommm! Hypnotische Trancetechniken – ein innovativer Ansatz zur Erforschung des Unbewussten. In: Research & Results 5, S. 38–39, 2014

Mierke, J., Klauer, K. C.: Method-specific Variance in the Implicit Association Test. In: Journal of Personality and Social Psychology 85, S. 1180-1192, 2003

Payne, B. K., Gawronski, B.: A History of Implicit Social Cognition: Where is it Coming From? Where is it Now? Where is it Going? In: Handbook of Implicit Social Cognition: Measurement, Theory, and Applications. Guilford Press New York, 2010

Perugini, M. et al.: Prediction of Behavior. In: Handbook of Implicit Social Cognition: Measurement, Theory, and Applications. Guilford Press New York, 2010

Revenstorf, D, Burkhard, P.: Hypnose in Psychotherapie, Psychosomatik und Medizin. Springer Heidelberg, 2. Auflage, 2009

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