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Kommentare - - Seite 1039

Ihre Beiträge sind uns willkommen! Schreiben Sie uns Ihre Fragen und Anregungen, Ihre Kritik oder Zustimmung. Wir veröffentlichen hier laufend Ihre aktuellen Zuschriften.
  • Grundlagenforschung-Stopp

    17.01.2009, Hans Christian Falkenberg, 63533 Mainhausen
    Grundlagenforschung ist hier wichtig.

    Georg Bush stoppt Klimaforscher, "Intelligent Design" bekämpft die Evolution und der WWF die deutsche Forschungsmission? Klar ist auch Wissenschaft nicht unangreifbar. Aber hier geht es nicht um so genannten "wissenschaftlichen" Walfang.

    Hans Christian Falkenberg
  • Insektenmangel durch Autobahnen?

    16.01.2009, Prof. Dr. med. Dieter Tausch
    Was mich in diesem Zusammenhang schon lange interessiert: Gibt es einen "verkehrsbedingten" relevanten Rückgang von Insekten in Autobahnbereichen ?

    Waren die Frontpartien aller Autos zum Beispiel in den 1960ern Jahren (als ich meinen Führerschein erworben hatte) und natürlich auch noch später von toten Insekten übersät, so finden sich heute nur wenige. Es läge doch nahe, den millionenfachen, flächendeckenden Autoverkehr für eine Dezimierung der Insekten verantwortlich zu machen.
    Stellungnahme der Redaktion




    Sehr geehrter Herr Prof. Tausch,



    ob es explizite Studien zum Insektentod an Autobahnen in Deutschland gibt, entzieht sich leider meiner Kenntnis. In den Vereinigten Staaten und in Großbritannien hat es jedoch jeweils mindestens eine Untersuchung zum Thema gegeben. George McGavin vom Oxford University Museum of Natural History wollte wissen, wie sich die Zahl der Insekten in verschiedenen englischen Grafschaften über die letzten Jahrzehnte verändert hat. Sie hat dramatisch abgenommen - sowohl die Vielfalt als auch die Quantität.



    McGavin und sein Team hatten gleichzeitig nachgeforscht, wie viele Insekten tödlich an Autos verunglücken und dazu Klebestreifen an Fahrzeuge verteilt. Anschließend zählten sie die Opfer - deren Zahl erstaunlich gering ausfiel: Pro fünf Meilen Fahrstrecke verunglückte nur ein Insekt auf der Karte. Ein Trend lässt sich damit natürlich nicht feststellen, sondern nur der Istzustand - Vergleichszahlen aus den 1960er Jahren etwa gibt es nicht, allenfalls Anekdoten.



    Gerhard Eisenbeis von der Universität Mainz und Peter Berthold von der Vogelwarte Radolfzell stellen allerdings einen anderen Zusammenhang her: Demnach brachen in den letzten Jahrzehnten die Insektenpopulationen hierzulande dramatisch ein, weil die Kerfe zu Milliarden jede Nacht an der grellen Beleuchtung von Städten und Industrieanlagen verenden, statt sich zu vermehren. Teilweise beobachteten sie bis zu 90 Prozent Abnahme an Insekten. Die Lichtverschmutzung dürfte daher der Hauptgrund sein, dass viele nachtaktive Insekten stark an Zahl abgenommen haben.



    Mit freundlichen Grüßen


    Daniel Lingenhöhl

  • Massentourismus an der Küste

    16.01.2009, Hermine Valentin-Fischer, Marienhafe
    Auch wenn Ostfriesland noch nicht einmal die Einwohnerzahl einer Stadt wie Bremen erreicht, müssen wir doch von irgendetwas leben. Industrie haben wir bislang bewusst vermieden. Wir freuen uns über jeden Besucher, der zu uns nach Ostfriesland kommt.
  • Ist das ein Winterloch-Artikel?

    15.01.2009, O. Meckes
    Sollen sie die Studie mal heute wiederholen. Die Testosteron-Menschen sind dann wohl die, die am tiefsten gestürzt sind. Gegönnt sei es den Profitgeiern.
  • Männlichkeitswahn

    14.01.2009, Rolf Wroblewski, Bremen
    Offenbar gilt immer noch: Männer sind die besseren Menschen! Anders kann ich mir diesen Unfug mit Statistiken nicht erklären. Vielleicht sollten diese "Forscher" mal ihre denkweise erforschen!
  • Die Diät von Dr. Papa

    14.01.2009, Clamart (Frankreich)
    Dieser Artikel erinnert mich an ein in Frankreich populäres Buch, das Diättipps für Frauen gibt, die einen Jungen oder ein Mädchen zur Welt bringen wollen. Anscheinend interessieren sich viele Frauen dafür, aber nur wenige halten die sehr restriktive Diät durch. Entscheidend ist laut Dr. Papa (so heißt der Autor) das Verhältnis von Natrium+Kalium zu Kalzium+Magnesium. Ob's funktioniert, wage ich nicht zu beurteilen. Aber wenn es jemand versuchen möchte, hier der Titel:

    Françoise Labro, François Papa
    Choisissez le sexe de votre enfant par la méthode du régime alimentaire
    Verlag Jean-Claude Lattès, 1995

    Mit freundlichen Grüßen,
    Konrad Hinsen.
  • Lehrmeinung auf dem Prüfstand?

    13.01.2009, Raimund Leistenschneider, Buckenhaldeweg 22, 71069 Sindelfin
    Der Artikel beginnt mit der gängigen Lehrmeinung, dass Makroautophagie ein „"Reinemachen" der Zelle ist und darüber hinaus eine wichtige Funktionalität der zellinternen Immunabwehr darstellt. Die umgekehrte Schlussfolgerung sollte zutreffend sein. So ist die Tatsache, dass Autophagosome bei Nährstoff- bzw. Sauerstoffmangel verstärkt auftreten, nicht zwangsläufig als Überbrückung zellulärer Mangelzustände zu erklären, zumal z.B. die Zellen bei Sauerstoffmangel ihre Energieversorgung auch anderweitig, durch die Umwandlung von Glukose in Milchsäure sicherstellen, ohne unmittelbar funktionsunfähig zu werden.


    Der Nährstoffmangel in der Zelle kann von dieser daher auch als Befall von Parasiten oder Bakterien/Viren, die bekanntermaßen von den Zellressourcen leben, interpretiert werden, wodurch die Zelle die Anzahl ihrer Patrouillen (Phagophoren) erhöht, was auch erklärt, dass Autophagosomen ständig ("ob eine Zelle hungert oder nicht", S. 61) aktiv sind und das Zellplasma auf unbekannte (Antigene) oder abgewandelte (falsche) Proteine untersuchen. Hieraus lässt sich auch ableiten, dass Autophagosome die Apoptose einleiten – da sie mit der Beseitigung der schädlichen Fracht (z.B. Bakterien/Viren) nicht fertig werden. Es ist interessant, dass das Protein Atg5 (S. 63), welches in verkürzter Form in die Mitochondrien gelangt und dort "den Schalter" für die Apoptose umlegt, von der Evolution in gleicher Weise (Prinzip) auch von dem Apoptoseregulator-Gen Bcl-x so ausgeführt wird. Dieses Gen kann durch alternatives Spleißen zwei verschiedene Eiweißformen induzieren. Die kürzere Form löst die Apoptose aus, die längere unterdrückt diese. Das ambivalente Verhalten, dass die Proteine, die die Autophagie auslösen, die Apoptose stoppen, ergibt sich dann zwangsläufig – so lange die Zelle noch die Möglichkeit der Reparatur/Gesundung sieht, so lange ist die Apoptose kontraproduktiv, was dann von Krebszellen für ihre Zwecke missbraucht wird.


    Dass Autophagosomen vorrangig dem zellinternen Immunsystem zuzuordnen sind, liegt auch darin begründet, dass diese zum finalen Prozessschritt mit einem anderen Vertreter des zellulären Immunsystems, den Lysosomen (enzymhaltige Membranbläschen, die z.B. in die Zelle eingedrungene Bakterien verschließen und durch Enzyme zersetzen) verschmelzen. Die Autoren geben hier leider keine Detaillierung des Vorgangs an. Da die Lysosomen in irgendeiner Weise wissen müssen (verschmelzen heißt, an den Kontaktflächen eine gemeinsame Einheit bilden), von wo bis wo sich die Lysosom-Enzyme in die Autophagosomen "fräsen", sollte es auf den Autophagosomen Marker geben, die dem Lysosom dies anzeigen, da ansonsten die Gefahr besteht, dass an falscher Stelle "gefräst" wird und dadurch die zuvor im Autophagosom enthaltenen schadhaften Proteine wieder ins Zellplasma gelangen, bevor diese vom Lysosom umschlossen, bzw. vereinnahmt werden. Im Artikel ist erwähnt, dass die Verursacher der Legionärskrankheit die Verschmelzung zum Autolysosom verhindern. Dies wäre z.B. durch die Verdeckung, oder die (zeitweise) Unterdrückung solcher Marker möglich, wodurch der Vorgang (Verschmelzung) nicht eingeleitet wird, da die Startvoraussetzung fehlt.


    Anmerkung;
    Ein "simples" Reinemachen, was als unspezifisch zu betrachten ist - um bei den Begriffen zu bleiben, ähnlich einem " Frühjahrsputz" im Wohnbereich, der ebenfalls nicht spezifisch nur dort durchgeführt wird, wo wirklich "Schmutz" anfällt, sondern in der Fläche, kann sich eine Zelle, die ständig auf die optimierte Verwertung ihrer begrenzten Ressourcen bedacht sein muss, gar nicht erlauben.
  • Andere Kräfte

    12.01.2009, Karl Bednarik, Wien
    Wenn man zwei Makromoleküle im Atomdurchmesserabstand aneinander vorbei bewegt, dann wirken in der Luft und im Vakuum starke Van-der-Waals-Kräfte zwischen ihnen, und sie kleben zusammen.

    Wenn man nun Wasser, oder eine andere passende Flüssigkeit einfüllt, dann werden diese Van-der-Waals-Kräfte von der Flüssigkeit übernommen, die Makromoleküle werden solvatisiert und schwimmen reibungsarm aneinander vorbei.

    So gesehen in den lebenden Zellen.

  • Nicht nur "so ein kleiner Gedanke zum Thema"

    12.01.2009, Ingo-Wolf Kittel, Augsburg
    Ihr Hinweis, Herr Schoening, ist eher ein Fingerzeig auf für uns Menschen höchst wichtige evolutionäre Vorteile, die "Denken" mit sich gebracht hat.

    Das hat Julian Jaynes vor 35 Jahren in seinem - meinem Eindruck nach sachlich wenig verstandenen - Buch "The Origin of Consciousness..." aufgezeigt. Er hat "Denken" dort nicht im weithin üblich gewordenen Sinn als kontrolliertes, gar logisches oder vernünftiges Denken, wie wir es kennen und voneinander erwarten (ja seit langem voneinander geradezu fordern...), gleichgesetzt, sondern ganz allgemein aufgefasst als Erleben und Operieren mit Vorstellungen!

    So weit gefasst wird sicht- und erkennbar, dass nicht unser "Denken" im heutigen eng beschränkten Sinn "ursprüngliches" und erstes Denken gewesen sein kann. Vielmehr dürften sich erste Denkvorgänge als - spontane, also unwillkürliche -"Erinnerungen" gezeigt haben, "in" denen wir, wie wir heute noch sagen, "an" das "denken", was wir erlebt haben.

    Unser Wort "Phantasie", das mit dem Begriff "Phänomen" sprachverwandt ist, weil beides auf das griechische Verb für "erscheinen" zurückgeht, verweist heute noch darauf: Erinnerungen sind ja zuallermeist von selbst auftauchende "Erscheinungen".

    Und sie sich phantastisch auszumalen oder weiterzuspinnen wie in Träumen ist so "natürlich", dass ich mich immer wundere, warum grundlegend und noch dazu allgemein bekannte psychische Fakten und Zusammenhänge so wenig beachtet und für die Entstehung gemeinsam geteilter "Vorstellungen" etwa auch religiöser Art berücksichtigt werden.

    Als guter Wissenschaftler hat sich Jaynes natürlich Gedanken dazu gemacht, dh. darüber spekuliert (notwendiger Weise, weil es "harte" Fakten, also Dokumente spezifischer Art dafür nicht gibt, weil gar nicht geben kann, sondern allenfalls indirekte Hinweise, von denen er in seinem Buch auch Unmengen präsentiert), welchen funktionalen Wert und damit "evolutionären" Nutzen unsere Vorstellungsfähigkeit in erster Linie und damit zunächst gehabt haben dürfte. Es wird Sie kaum überraschen, wenn er ihn in der Stärkung des sozialen Zusammenhalts gesehen hat - wie bedeutsam der ist, erforscht heutzutage auf ganz anderem Wege beispielsweise er Primatologe Michael Tomasello, allerdings ohne anscheinend das Buch seines Landsmannes zu kennen, obwohl er nach meiner Kenntnis nach selbst Psychologe ist.
  • Klimaerwärmung: grüne Sahara

    09.01.2009, Holger Schoening, Jena
    Warum wird immer nur über die Schattenseite der Klimaärmwärmung geschrieben? Es ist natürlich richtig, dass die Klimaerwärmung überwiegend negative Folgen hat. Und es stimmt auch, dass in der Vergangenheit von den US-Amerikanern viel unwissenschaftlich verharmlost wurde. Trotzdem würde ich gerne mehr ganzheitlich informiert werden: Die Erwärmung führt zu einer Verstärkung des Monsuns und damit zu mehr Niederschlag in der Sahra!

    http://www.3sat.de/3sat.php?
    http://www.3sat.de/nano/news/44187/index.html
    http://www.weltderphysik.de/de/4245.php?ni=1125
    http://wiki.bildungsserver.de/klimawandel/index.php/Desertifikation_und_Klimawandel
  • Vorschlag:

    08.01.2009, Karl Bednarik, Wien

    Das wäre doch eine gute Proteinquelle für Drittweltländer.

  • Verschränkung, Tunneleffekt und Überlichtgeschwindigkeit

    05.01.2009, Dr. Wolfgang Klein, Wehrheim
    Ähnliche Probleme wie bei der Verschränkung von Anton Zeilingers Photonen werfen Experimente in Verbindung mit dem Tunneleffekt auf.

    FAZ.NET berichtet in einem Artikel vom 18.12.2008 von aktuellen Messungen der Tunnelzeit von Elektronen. Die Messungen ergaben eine Obergrenze für die "Aufenthaltszeit" im Tunnel, die (unter Annahme der Lichtgeschwindigkeit als Obergrenze?) eigentlich nicht ausreicht, um den Tunnel tatsächlich zu durchlaufen. Im Rahmen eines Online-Leserbriefs wies ein Leser auf Experimente von Günter Nimtz ab 1994, die ebenfalls auf überlichtschnelles Tunneln, hier von Photonen, hindeuten.

    Die Interpretation der Nimtz-Experimente ist umstritten. So gibt Wikipedia an, dass Physiker wie Raymond Chiao (Berkeley) und Aephraim Steinberg (Toronto) die Ergebnisse so interpretieren, dass "der hintere Teil eines Pulses stärker gedämpft [wird] als der vordere. Durch diese Verformung des Pulses empfängt der Detektor früher ein Maximum, als wenn der Puls auf ganzer Länge gleichmäßig abgeschwächt würde. Wenn man nur das Maximum des Pulses vor und nach der Tunnelstrecke betrachtet, ergibt sich daraus eine Geschwindigkeit, die höher ist als die Ausbreitung der elektromagnetischen Welle. Anders ausgedrückt, die Gruppengeschwindigkeit ist höher als die Signalgeschwindigkeit. Man könnte auch sagen, der Detektor sieht lediglich den ersten Teil des auf die Tunnelstrecke geschickten Puls. Eine Informationsübertragung schneller als die Lichtgeschwindigkeit ist auf diese Weise prinzipiell nicht möglich. Eine Verletzung der Kausalität durch Tunneln ist ausgeschlossen."

    Offenbar ist auch das Thema "Lichtgeschwindigkeit" ein konzeptionelles Konfliktthema der klassischen SRT (Speziellen Relativitätstheorie) und der QM (Quantenmechanik) und auch noch nicht ansatzweise verstanden. Nach der QM ist die Wahrscheinlichkeitsverteilung der Messergebnisse, das Wellenpaket über den ganzen Raum verschmiert. Änderungen am Zustand eines Teilchens wirken sich auf das gesamte Wellenpaket gleichzeitig aus (so die Theorie). Die Lichtgeschwindigkeit als Obergrenze bezieht sich nur auf einen Teil des Wellenpakets, aber welchen? Laut QM-Theorie entspricht eine Messung einer Teilcheneigenschaft der Anwendung des Operators T der Observablen auf den Zustandsvektor x des Teilchen. Dabei geht das Teilchen instantan in einen neuen Zustand über, nämlich Tx.

    Das ist genauso schwer verdaulich, zumal die theoretischen Physiker ansonsten großen Wert auf Differenzierbarkeit legen. Der instantane Zustandsübergang x -> Tx ist aber zeitlich ein Sprung, d.h. nicht einmal stetig. Die Schrödingergleichung beschreibt die Zeitentwicklung eines Teilchenzustands zwar kontinuierlich, aber nur, wenn keine Messung vorgenommen wird, soweit ich noch von meinem Physikstudium (Nebenfach!) weiß. Die hilft hier also auch nicht weiter. Standardwerke wie "Quantenmechanik" von Albert Messiah, gehen zwar auf die Interpretation der Experimente durch die theoretische QM ein, scheinen hier aber auch nicht weiterzuhelfen. Sonst würde wohl eine Koryphäe wie Anton Zeilinger hier nicht auch seine Ratlosigkeit kundtun.
    Stellungnahme der Redaktion

    Lichtgeschwindigkeit und Kausalität, wie Sie es im ersten Absatz ansprechen, sind zwar in Einsteins Spezieller Relativitätstheorie miteinander verknüpft - dennoch gibt es beispielsweise in der Quantenelektrodynamik die Möglichkeit, elektromagnetische Signale (die Lichtgeschwindigkeit haben) als rückwärts in der Zeit laufend zu interpretieren. Diese Form der "backward causation", der rückwirkenden Kausalität, entkoppelt im gewissen Sinne das Licht von seiner kausalitätsdefinierenden Rolle - denn wie möchte man bei solchen Prozessen "letzten Endes" noch von "Kausalität" sprechen, ein Term, der für uns ja durchaus zeitlichen Charakter hat (Weiteres dazu, siehe z.B.: "The Arrow of Time" von Hugh Price).



    Weiterhin könnte es für Sie interessant sein, sich Ansätze der Dekohärenztheorie anzusehen, nach der der quantenmechanische Kollaps der Wellenfunktion von der Umgebung abhängt und kontinuierlich geschieht. Der Kollaps bekommt dadurch eine zeitliche Komponente. Letztlich aber bleibt das Thema "Zeit im Mikrokosmos" kompliziert, da beispielsweise die Wheeler-deWitt-Gleichung, eine der fundamentalsten Gleichungen der Stringtheorie, ganz ohne Zeit auskommt und die Zeit somit möglicherweise (!) ein emergentes Phänomen wäre.



    Sowohl die Theorie der rückwirkenden Kausalität als auch die der Dekohärenz werden in Fachkreisen ernsthaft diskutiert, sind aber insbesondere bezüglich der Deutung ihrer Konsequenzen umstritten.

  • Von vielen wohl nicht verstanden ...

    05.01.2009, T. Masuhr
    Lieber Prof. Dr. Nogge,

    ihr Leserbrief ist die richtige Antwort auf die Verarbeitung der Untersuchung zur Elefantenhaltung in Zoos.

    Allerdings stimme ich auch Herrn Frese zu. In vielen Fällen wird nur mit einem halben Auge gelesen und habe ich schon erlebt das der Sinn Ihres Briefes nicht nichtig erfasst worden ist und schon Diskussion über ein plötzliches Elefantensterben aufgetreten sind.

    Wie man sagt beherrschen ja auch nur 25 von 100 Leuten die Prozentrechnung, ein Anteil von fast 50 Prozent also. ;)

    Herzliche Grüße
  • Einstein-Rosen-Podolski-Paradoxon

    05.01.2009, Franz Pichler, Wien
    "... – wie diese Information dann an das Partnerteilchen gelangt, bleibt rätselhaft." (4 Absatz, EPR)

    Das ist echt schade, dass dieser (unglücklich formulierte?) Unsinn im letzten Halbsatz des EPR-Kapitels das Verständnis des ganzen Themas zunichte macht.
    Die "beiden Teilchen" bilden ja eben EINE Einheit, und werden quantenmechanisch entsprechend beschrieben.

    Ich glaube, dass Prof. Zeilinger das sicher nicht so ausgedrückt hat ...

    MfG,

    Stellungnahme der Redaktion

    Natürlich wird ein verschränkter Zustand (zwei Teilchen nach der Interaktion) durch eine einzige Wellenfunktion psi(x,t) beschrieben. Es sollte also nicht verwunderlich sein, dass beide Teilchen voneinander "wissen".


    Aber physikalisch bleibt das nach wie vor ein Mysterium. Denn in irgend einer Form "geschieht" ja etwas, das letztlich eine raumzeitliche Formulierung besitzen sollte. Oder ließe sich begründen, warum der Kollaps a priori nichtraumzeitlich, nichtphysikalisch sein sollte?
    Verständlicherweise kritisieren Sie meine etwas flapsige Formulierung, dass zwischen beiden Teilchen eine "Information" ausgetauscht worden sei. Gemeint ist hier aber nicht der Fachbegriff, sondern der Fakt, dass das entfernte Teilchen "weiß", dass am Partnerteilchen gemessen wurde und welchen Eigenwert dieses angenommen hat.
    Wesentlich ist, ob man sich hierbei mit einer rein pragmatischen operativen Deutung der Physik zufrieden gibt (eine Wellenfunktion - also ein System), oder ob man sich wundert, wie physikalisch - und nicht nur mathematisch - ein System, dessen Teile raumartig voneinander entfernt sein mögen, doch instantan auf eine Veränderung an einem Ende reagieren kann.


    Herr Zeilinger hat diese Verwunderung in seinem Vortrag durchaus zum Ausdruck gebracht.


  • Ziffernsturz

    05.01.2009, Gregor Langer, Linz
    Die richtige Quellenangabe müsste lauten:
    Nature, Bd. 454, S. 319

    Einen Band 545 gibt es noch gar nicht!
    Stellungnahme der Redaktion

    Der Leser hat leider recht. Wir bedauern die Ziffernvertauschung.

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