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Kommentare - - Seite 75

Ihre Beiträge sind uns willkommen! Schreiben Sie uns Ihre Fragen und Anregungen, Ihre Kritik oder Zustimmung. Wir veröffentlichen hier laufend Ihre aktuellen Zuschriften.
  • Freiheit, Wille, Gehirn

    13.03.2015, W. Bülten
    Persönliches Erlebnis vor ca. 30 Jahren:
    Frühmorgens war ich dabei, auf einen Teelöffel mit etwas Zucker ein paar Herztropfen zu geben. Plötzlich fiel ich bewusstlos auf den Boden. Beim Aufwachen war ich fest davon überzeugt die Tropfen verinnerlicht zu haben, doch zu meiner großen Überraschung lagen Löffel, Zucker mit den Tropfen verstreut auf dem Boden. Schlussfolgerung: Mein Gehirn hatte, ähnlich einem
    Computer, die Angelegenheit schon abgehakt. Es war eine interessante Erfahrung.
  • Ist was Wahres dran aber etwas übertrieben

    12.03.2015, Anna
    Gluten, Laktose und Histamin sind ja alle erst vor evolutionsgeschichtlich kurzer Zeit in unseren Speiseplan gekommen. Da sollte es doch nicht verwundern, dass viele Leute sie nicht verdauen können.
    Kann schon sein, dass viele Leute sich Intoleranzen einbilden. Viele Leute hören leider mehr auf ihre Ängste statt auf ihre Körper. Aber ich finde der Autor übertreibt ein bisschen, indem er versucht es so darzustellen, als ob das die große Mehrheit sei.
    Dass die Existenz von Glutensensitivität noch umstritten sei, ist mir neu. Ich nehme an, es sind hauptsächlich Leute mit einer Einstellung wie die des Autors dieses Artikels, die noch daran zweifeln. Oder Ärzte mit der Einstellung “Was ich mit meinen Instrumenten nicht messen kann, bilden sich meine Patienten nur ein.” Die soll ja weit verbreitet sein. Oder er sagt es nur, um seine These von der Einbildung der Intoleranzen glaubhaft wirken zu lassen.
    Ich habe mich zwar nie untersuchen lassen, bin aber trotzdem ziemlich sicher, dass ich glutenintolerant/sensitiv bin. Denn der Effekt, den ich davon bekomme, ist proportional zur Menge. Bei einer Allergie reagiert der Körper doch schon auf kleinste Mengen, oder? Von ganz kleinen Mengen spüre ich aber keinen Effekt. Und ich spüre, wie mir der Weizen im Magen liegt und ihn verstopft, aber im Darm spüre ich nichts.
    Und einbilden tue ich es mir auch sicher nicht, denn ich habe meine ganze Kindheit und Jugendzeit darunter gelitten, bevor ich überhaupt etwas davon wusste. Ich nahm einfach an, dass es normal sei, dass ich mich lethargisch, faul und depressiv fühle, dass mein Magen sich nach dem Essen unwohl fühlt und ich einen längeren Mittagsschlaf brauche.
    Als mein erster Freund dann auf die Idee kam, dass ich glutenintolerant sein könnte, war ich erstmal skeptisch, denn mir war nicht bewusst, dass ich ein Problem hatte. Erst als er mir ein glutenfreies Müsli gekauft hat und mir zugeredet hat, ich solle es doch einfach mal ausprobieren, wurde mir klar, dass das ja gar nicht mein Normalzustand ist. Normal ist, sich stark und leicht zu fühlen, keinen Mittagsschlaf zu brauchen und die Treppen zwei Stufen auf einmal hochrennen zu können. Nicht, sich mit einem lethargischen Gefühl in den Beinen hochkämpfen zu müssen.
    Ich jedenfalls gehe jede Wette ein, dass ich bei einem wie in dem Artikel beschriebenen Experiment Gluten in meinem Essen feststellen könnte.
    Ich habe auch ein paar Jahre lang Käse, Soya Sauce und Miso Suppe vermieden, weil ich gemerkt hatte, dass sich mein Magen davon schlecht fühlt. Alkohol bekommt mir grundsätzlich nicht sehr gut und ich vermeide ihn jetzt ganz. Von Histamin habe ich aber erst durch diesen Artikel gehört und es scheint sich wieder gegeben zu haben, jetzt kann ich jedenfalls wieder Käse essen.
  • Enttaeuschender Beitrag!

    10.03.2015, Nicole
    "Menschen mit einem hohen Selbstwertgefühl wissen, dass sie genauso gut sind wie andere, Narzissten halten sich meist für besser."

    Diese Definition von (krankhaftem) Narzissmus ist so verkuerzt, dass sie voellig falsch und irrefuehrend ist. Wenn dem so waere, dann waeren wir wirklich alle Narzissten, denn (z.B.) die Mehrheit der deutschen Autofahrer haelt sich fuer ueberdurchschnittlich gut!

    Menschen mit narzisstischer Stoerung hingegen sind zutiefst verunsicherte Menschen, die ihr fehlendes Selbstwertgefuehl durch (tatsaechliche oder vermeintliche) Leistung ausgleichen muessen, und die sich deswegen im Extremfall gerade auch auf Kosten anderer zwanghaft profilieren muessen, wenn es sein muss auch durch Aggression oder Manipulation. Klar kann dabei auch uebertriebenes Lob von den Eltern in der Kindheit eine Rolle spielen (genauso wie uebertriebene Kritik), denn ein gesundes Selbstwertgefuehl stellt sich nur dann ein, wenn man auch von anderen als der angenommen wird, der man eben ist, sich geliebt und geborgen fuehlt.

    Schoen, dass das bei dieser Studie jetzt scheinbar so deutlich herausgekommen ist, wirklich neu ist diese Idee mMn aber nicht. Schade, gerade von Spektrum haette ich eigentlich mehr erwartet.
  • Nachtrag

    10.03.2015, Wolfram Obermanns
    Im Guardian findet sich ein Artikel zur selben Studie mit Beispielen für Elternlob:
    Kinder die von ihren Eltern als “more special than other children” oder als Kinder die “deserve something extra in life” beschrieben werden, die neigen zu Narzissmus.

    Die Eltern stimmten auch eher Behauptungen wie “My child is a great example for other children to follow.” zu. Schade, das das nicht direkt hier zu lesen ist.
  • Überschrift versus Inhalt

    10.03.2015, Wolfram Obermanns
    "Eltern-Lob macht Kinder narzisstisch"
    versus
    "dazu trägt anscheinend eine unrealistisch positive Sicht der Eltern auf ihre Kinder ihren Teil bei"
    und
    "es könne zum Beispiel sein, dass die Neigung zu mehr Narzissmus teilweise erblich sei und dass elterlicher Narzissmus die überdurchschnittliche Einschätzung des Nachwuchses bedinge."

    Es geht also 1. nicht um Lob, sondern um unangemessenes Lob, wenn nicht sogar 2. narzisstische Eltern durch narzisstisches Verhalten narzisstische Kinder groß ziehen. Wobei unklar bleibt ob diese Veerbung allein kopiertes Verhalten darstellt oder auch tieferreichende Gründe hat.


    Kleiner Seitenblick zu einem anderen aktuellen Thema:
    - Unrealistisches Lob untergräbt das Selbstbewußtsein (hier),
    - Mädchen werden hierzulande in Schulen bei gleicher Leistung signifikant besser benotet als Jungs (PISA u. a.),
    - was bedeutet dies in der Zusammenschau für Fächer wie Mathematik (oder Sport) in denen Aufhübschung schwierig ist, und wie sieht die Erfolgsquote unseres Bildungsystem gendermäßig in diesen Fächern aus? (aktuelle OECD-Studie)
  • Moderne Religionen

    09.03.2015, Guido Wirtz
    Ernährungs- und Umweltphobien erinnern mich immer an Ersatzreligionen, die mit dem Bild des Teufels arbeiten. Und der Beelzebub ist das RESTrisiko! Was hilft es, dass Schäden objektiv nicht nachgewiesen werden können, solange sie nicht AUSZUSCHLIESSEN sind? Und das sind sie - zur Freude apokalyptischer Apostel, die davon nebenbei prächtig leben - nie. Kombiniert mit solider Unkenntnis über Risikowahrscheinlichkeiten und einer selektiven Wahrnehmung ergibt das genau die Gemengelage, die Dr. Google zum rettenden Messias aufsteigen lässt. Fertig ist postmoderne Vormoderne, die sicherlich den Finger auch in die eine oder andere richtige Wunde legt. Allerdings um den Preis, dass sie dabei viele echte zivilisatorische Segnungen verflucht. Vollends paradox wird's, wenn die Gegner von Mobilfunkmasten sich über die Teilnahme an der nächsten Demo per Handy abstimmen.
  • Guter Artikel

    08.03.2015, Hildegard Feldberger
    Hallo,

    wir haben sehr viele Baustellen in der Familie, bei uns ist es immer sehr schwer das richtige zu kochen. Ich habe eine Fructoseintoleranz, mein Mann eine Laktoseintoleranz, meine Tochter hat eine Fructose- und Histaminintolerant mein Sohn ist verschont geblieben.
    Mit so vielen Intoleranzen ist es sehr schwer, da richtige Gericht zu kreieren, damit keiner Beschwerden davon trägt. Daher helfen uns Präparate wie, Xylosolv (Fructoseinoleranz), Daosin/Migrasol (Histaminintoleranz) und Lactosolv (Lactoseintoleranz) den Tag und die gemeinsamen Mahlzeiten gut zu überstehen.
    Unser Arzt meinte das wir eine sehr spezielle Familie sind was Intoleranzen angeht, wir haben einiges durchgemacht mit Ernährungsumstellung, Fasten, etc. Nachdem meine Tochter dann zu stark abnahm (da sie kaum was essen konnte) griffen wir zu den Präparaten und tasteten und langsam vor und erkundigten uns was für uns am besten wäre von den Kapsel bzw. Tabletten was es so gibt.
    Seit nun ca. 4 Monaten geht es uns allen besser und wir können auch mal wieder etwas kochen was unserem Sohn schmeckt. Dieser ist sehr glücklich darüber.
    Wir lassen uns seitdem nicht mehr von unseren Intoleranzen einschränken und haben keine Angst mehr etwas "verbotenes" zu essen.
    Daher lautet unsere neue Devise eine Intoleranz muss dein Leben nicht bestimmen.
  • Dieser Webfehler ist häufig!

    08.03.2015, Walter Weiss
    Kein Wunder, dass es keine naturwissenshaftliche Forschungsergebnisse über den Sitz des 'Bewußtseins' gibt! Da beißen sich die Naturwissenschaftler die Zähne aus (ganz ähnlich bei 'Seele', 'Geist' und weiteren vermeintlichen Entitäten) und merken nicht, dass ihr Forschungsgegenstand nichts mit einer klaren Gegenstandsexistenz zu tun hat, sondern nur ein kulturelles Ergebnis der Korrespondenz und der Gedanken emsiger Geisteswissenschaftler ist! Meistens beschätigen sich Naturwissenschaftler gegen Ende ihres Forscherlebens mit solchen vermeintlichen Gegenständen. sie sollten es lieber lassen.
  • Statistik zur Marktforschung oder zu wissenschaftlichem Erkenntnisgewinn?

    08.03.2015, Rupert Kolb
    Zweifelhafte Statistik:
    Einerseits wurden die ca. 2500 Personen durch ein Marktforschungsinstitut (!) befragt. Vermutlich wurde diese Personen-Gruppe nicht entsprechend medizinisch untersucht.
    Andererseits gibt es eine Gruppe von Patienten, die in ärztlicher (!) Behandlung waren, und die in einer entsprechenden Statistik als "krank" im Vergleich zu "Gesunden" geführt werden.
    Wahrscheinlich sind diese beiden Gruppen nicht vergleichbar, da

    - es Personen gibt, die zwar Beschwerden haben (d.h. in der ersten Gruppe auftauchen), jedoch nicht zum Arzt gehen, weil die Beschwerden nicht ausreichend stark sind, oder weil sie keinen Arzt finden, der zur Verbesserung des Zustands beitragen kann (d.h. NICHT in der Patientengruppe auftauchen).

    - beispielsweise Gluten nur eines von vielen Eiweißen ist, das prinzipiell Unverträglichkeiten erzeugen kann. Getestet wird jedoch in der Regel nur auf Gluten. Damit fallen Patienten, die auf andere Stoffe reagieren, aus der ärztlichen Statistik raus, obwohl sie auf irgendeinen Stoff in der Nahrung mit einer (wie auch immer gearteten physiologischen ) Unverträglichkeit reagieren.

    - es durchaus sein kann, dass es auch deshalb wenig statistisch relevante Nahrungsmittelunverträglichkeiten gibt, weil die betroffenen Personen die entsprechenden Nahrungsmittel meiden, und somit in der ärztlichen Statistik nicht auftauchen.

    Zusammenfassung: Als Statistik zu Marktforschungszwecken mag die Umfrage (und dieser Artikel) eine gewisse Berechtigung haben. Sie genügt nicht wissenschaftlichen Kriterien. Aus medizinischer bzw. ernährungswissenschaftlicher Sicht gibt es zu viele ungeklärte Faktoren.
  • Fähigkeit zur Verantwortungsübernahme

    08.03.2015, Christian Hornstein
    Ein Lob auf diesen Artikel. Die aufgezeigten Aspekte werden in der Debatte selten genannt. Ein weiterer Aspekt, den die Experimente darlegen: Wir sind grundsätzlich in der Lage die sozial richtige Entscheidung zu treffen, wenn man uns lässt, auch wenn wir nicht immer richtig entscheiden. Wir sind also in der Lage Verantwortung zu übernehmen, wie frei oder unfrei unser Wille auch sein mag. Spräche man uns dies ab, müsste der Staat diese Verantwortung für uns wahrnehmen um die Einhaltung gesellschaftlicher Regeln zu gewährleisten. Hirnchirurgie und Psychopharmakologie sind dann nur zwei mögliche, dann erzwungene Instrumente. Diese Form der Gesellschaft würde uns Menschen aus mehr als einem Grund nicht gerecht.
  • Zu einfach

    07.03.2015, Pierre
    Natürlich gibt es viele eingebildete Unverträglichkeiten, dass "Experten ­ jedoch keinen Anstieg der Lebens­mittelintoleranzen beobachten" ist aber schlicht falsch. Siehe z.B.:

    http://www.nature.com/ajg/journal/v108/n5/full/ajg201360a.html

    http://www.celiac.nih.gov/prevalence.aspx
    Stellungnahme der Redaktion

    Vielen Dank für Ihr Interesse an meinem Artikel. Ich nehme an, Sie beziehen sich auf diese Aussage: "Obwohl immer mehr Menschen nach fruktose-, laktose- oder histaminhaltigem Essen von Beschwerden berichten, stellen Forscher keinen Anstieg der Lebensmittelintoleranzen fest."

    Wichtig ist mir, zwischen Intoleranzen, Allergien und Krankheiten zu unterscheiden. Intoleranzen wie die Laktose-Intoleranz oder die Fruktose-Malabsorption nehmen nicht zu, sondern werden nur öfter diagnostiziert als vor einigen Jahren. Lebensmittelallergien nehmen wahrscheinlich leicht zu, so wie Allergien insgesamt zunehmen. Tatsächlich gibt es auch Hinweise darauf, dass mehr Menschen von Zöliakie betroffen sind. Sie wird jedoch nicht zu den Lebensmittel-Intoleranzen gezählt, die ja in der Regel vor allem unangenehm, aber harmlos sind, und an denen das Immunsystem nicht beteiligt ist. Die Zöliakie ist eine ernstzunehmende Krankheit, die im Körper großen Schaden anrichten kann und die über das Immunsystem vermittelt wird. In der oben zitierten Textpassage wird bewusst kein glutenhaltiges Essen erwähnt.

    Mit freundlichen Grüßen
    Susanne Schäfer

  • Zulässiger Schluss

    06.03.2015, Jop
    Im Artikel heißt es:

    "Erstaunlicherweise verschlimmerten sich die Beschwerden wie Übelkeit und Bauchschmerzen bei allen Teilnehmern, obwohl nur ein Teil von ihnen tatsächlich mit Gluten in Berührung kam. Allein die Befürchtung, das Klebereiweiß verabreicht zu bekommen, führte offenbar zu echten Symptomen."

    Nun ja, zulässig wäre auch der Schluss: die Köche waren phänomenal schlecht.......
  • Vielen Dank für diesen Artikel

    06.03.2015, Volker
    Wirklich sehr guter Artikel. Vielen Dank dafür. Leider nutzen viele Medien lieber das Gegenteil und veröffentlichen reißerische Artikel über angebliche Gesundheitsgefahren, was zwar eine Massenhysterie und schwere Nocebo-Effekte auslösen kann und am Ende den Menschen nur schaden. Denn diese Texte an sich sind dann die eigentliche Gesundheitsgefahr, nicht das worüber sie schreiben.
  • Uninformiertheit

    05.03.2015, Alfons
    "[...],die zwischen 2005 und 2011 an einer Psychose wie Schizophrenie oder bipolarer Störung gelitten hatten."
    Aha, ist mir neu, dass psychische Erkrankungen und Störungen eine Psychose sind. Psychose sind wohl eher optionale Begleitsymptome.
    Da könnte man doch bei einem Artikel eines Wissenschaftsmagazins ein weniger mehr Allgemeinbildung erwarten...
  • Das wäre eine Erklärung

    01.03.2015, der Redaktionsliebling
    ... warum unsere Jetztzeit in Europa im Vergleich zu früheren Epochen so verzagt, sorgen- und angstgesteuert und ohne Selbstvertrauen rüberkommt.
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