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Ich bin jünger als Ihrer meisten Leser. Ich interessiere mich für das Thema Klonen, verstehe ihren interpretierten Text aber nicht so ganz. Daher wäre meine Frage, ob sie auch für etwas jüngere Leser und Leserinnen Beiträge schreiben könnten, die inhaltlich leichter zu verstehen sind.
In diesem Artikel wird der Fokus auf das Individuum gerichtet, seine Lebensumstände, Verhaltensweisen und Vergangenheit, sowie biologische Daten. Es wird der Eindruck erweckt als wären in 1. Linie Pech und Unvermögen (biologisch wie psychsozial) konstitutiv für eine Depression. Was ist mit der modernen Arbeitswelt, inwiefern ist sie verantwortlich für eine klinisch nachgewiesene Depression von rund 12 Prozent der Männer und 20 Prozent der Frauen? Wie beeinflusst zum Bsp. die Kommunikation in dieser, die oft ,,...mit ''doppeltem Boden''... (stattfindet), vorgeblich kooperativ, aber heimlich rivalitätsorientiert'' (vgl. Schulz von Thun 1978) die Faktoren für eine Depression? So oder so ist der Faktor Arbeit ein Grundlegender, da er für viele Menschen der Hauptlebensinhalt ist und nicht vom Rest des Lebens zu trennen ist.
Noten sind das Spiegelbild der Leistungen jedes Einzelnen. Die Bewertung der Auszubildenten in Theorie und Praxis ist für mich nur mit Benotung der einzelnen Tätigkeien möglich. Leider ist das Interesse der Lehrlinge sehr unterschiedlich bezüglich der Noten. Steht ein kopetenter Ausbildungsbetrieb ( Volkswagen AG) hinter dem Auszubildenten, ist ein Streben nach guten Leistungen mit entsprechender Benotung kein Problem. Das sieht aber anders aus bei Auszubildenten, die aus kleinen Unterrnehmen kommen und sich einer dualen Ausbildung bediehnen. Das Bildungsniveau ist nicht so hoch und die Jugendlichen orientieren sich, als Produkt der Erziehung durch ihre Eltern, an diesen. Diesen Persone motivieren Noten nicht. Da helfen auch nicht die verstärkt auftretenden Sozialpädagogen, die den " Kindern" ins Gewissen reden und somit eine Motivierung an der Ausbildung erreichen wollen. -Was soll mit diesem kleinstaaterischen Bildungssystem aus unserer Jugend werden? Lutz Höfer
Ihre Schlussfolgerung (oder die der eteiligten Forscher): "Geld spenden ist eben nicht das Gleiche wie einen anderen vor leidvollen Erfahrungen zu bewahren." ist etwas voreilig. Die Probanden hatten ihr Geld gerade hart erarbeitet. Davon löst man sich nicht so schnell. Man empfände das als ungerecht. Hätte man die gleichen Personen später noch mal unabhängig um eine Spende gebeten oder sie das Geld leicht verdienen lassen, wäre vermutlich eine größere Bereitschaft zu verzeichnen. Leider hat man auch nicht um eine Spende gebeten, bei der das Geld zuvor nur durch fremdes Leiden erbracht worden wäre. Ungeklärt ist natürlich auch die Frage nach der persönlichen finanziellen Situation. War die bei allen Probanden gleich? Man sieht: Mit dem vorletzten Satz hatten Sie schon Recht: Nächstenliebe hängt stak vom Kontext ab! Aber welches neue Wissen haben wir dabei gewonnen?
Leider wurde in Ihrem Beitrag zwar angegeben, wieviele Kinder an dem Experiment teilgenommen haben (ich nehme an, zu gleichen Teilen auf die Gruppen verteilt), aber nicht, in welchem Zahlenverhältnis die Schummler zu den Nichtschummlern standen.
In dem von Ihrer Redaktion (!!) empfohlenen Buch "Warum dick nicht doof macht und Genmais nicht tötet" wurde völlig zu recht darauf hingewiesen, wie wenig aussagekräftig viele statistische Untersuchungen doch sind. Gerade in sozialwissenschaftlichen Studien hat sich ein großer Mangel an belastbaren bzw. reproduzierbaren Publikationen herausgestellt - ein m.W. unbestrittener Zustand.
Da wäre es doch ein lohnendes Ziel, solche hinsichtlich der Belastbarkeit unklaren Berichte entweder nicht weiterzureichen (ich darf doch einen hohen Anspruch in Ihrer Redaktion unterstellen) oder aber zumindest derartige Mängel anzumerken. Andernfalls wären einige Angaben als Beleg der Glaubwürdigkeit angemessen, denke ich.
Wie passt denn die in diesem Artikel geäußerte Vermutung, niedrige Testosteronlevel könnten die Männer dazu bewegen, weniger risikofreudig und weniger triebhaft zu sein, zu diesem Spektrum-Artikel zum Testosteron? Irgendwie gar nicht, oder?
Das neue Buch von Gerhard Roth und Nicole Strüber „Wie das Gehirn die Seele macht“ hat bei mir nicht für „neuen Diskussionsstoff“ gesorgt, wohl aber die Rezension von Steve Ayan. Seit einiger Zeit schon fällt mir auf, dass Herr Ayan die Auffassung zu vertreten scheint: Schnelligkeit vor Genauigkeit. Im Blick auf seine Rezension stellt sich für mich die Frage, wie Herr Ayan zu der Behauptung kommt, die Unterschiede zwischen den verschiedenen Therapierichtungen (Psychoanalyse, Verhaltenstherapie etc.) seien zu vernachlässigen. Tatsache ist, die Autoren differenzieren sorgfältig: Zunächst kritisieren sie sowohl die „klassische Psychoanalyse“ als auch die klassische VT. Anschließend gehen Roth/Strüber auf moderne psychodynamische Theorien und auf die Kognitive Verhaltenstheorie (KVT) ein. Im Gegensatz zu den psychodynamischen Theorien die vom Standpunkt der neurobiologischen Forschung positiv beurteilt werden, kritisieren sie vor allem die Kognitive Verhaltenstheorie. So belegen sie anhand von Studien, dass eine KVT-Behandlung „umso wirksamer (war), je mehr ‚emotionale‘ Elemente sie enthielt, und umso weniger wirksam, je ‚kognitiver‘ sie war“ (S. 349). Eine ausführliche neurowissenschaftliche Begründung (vgl. die Studien) für die Verabschiedung vom Paradigma der kognitiven Kontrolle oder kognitiven Umstrukturierung findet der Leser auf den Seiten 346-349. Die Quintessenz lautet: „Aus neurobiologischer Sicht kritisch zu betrachten ist die zentrale Annahme der kognitiven (Verhaltens-)Therapie, dass die Gedanken die Emotionen bedingen und dass daher psychische Störungen das Ergebnis ‚falscher Kognitionen‘, d.h. unzutreffender Vorstellungen des Patienten von sich selbst, seinem Handeln und seinem Verhältnis zu Anderen seien. Dagegen steht die wohlfundierte Einsicht der Neurobiologie, dass es umgekehrt die bewussten oder unbewussten Emotionen sind, deren Fehlentwicklungen, etwa aufgrund einer frühen Traumatisierung, das ‚fehlerhafte‘ Denken bestimmen. Deshalb kann eine kognitive Umstrukturierung allein keinen therapeutischen Effekt haben. Vielmehr muss zuallererst eine emotionale Umstrukturierung stattfinden…“ (S.377f.). Die fundamentale Pointe heißt also: „Wenn eine KVT wirkt, dann nicht primär über eine kognitive, sondern über eine emotionale Umstrukturierung im Rahmen der therapeutischen Allianz“ (S. 378). Ein weiterer Vorwurf bezieht sich auf die „Naturalisierung des Geistes“. In Abgrenzung von LeDoux’ neurobiologischem Reduktionismus lesen wir bei dem Autorenteam: „Wir sind nicht unsere Synapsen, eine solche Formulierung ist schon aussagenlogisch nicht korrekt“ (S. 382). Und zur weiteren Klärung heißt es: „Synapsen, Neuromodulatoren, Neuronen und dergleichen sind aber eben nur Kommunikationsmittel, nicht die eigentlichen Ursachen. Viel eher könnte man sagen: Wir, also unsere Psyche und Persönlichkeit, sind das Ergebnis der Interaktion von Genen und Umwelt“ (S. 382). JÜRGEN EGLE Diplompsychologe, Diplompädagoge
Stellungnahme der Redaktion
Sehr geehrter Herr Egle,
vielen Dank für Ihre kritischen Anmerkungen. Es ist sicher richtig, dass Nicole Strüber und Gerhard Roth in ihrem Buch eine differenziertere Kritik verschiedener psychotherapeutischer Ansätze sowie der Stadien des Therapieprozesses vornehmen, als dies meine Rezension widerspiegelt. Einerseits verweisen die Autoren darauf, dass Freuds Vorstellungen "in wichtigen Punkten aus heutiger neurobiologischer Sicht unzutreffend" (S. 301) seien oder "bestenfalls jeglicher empirischer Fundierung entbehren" (S. 368). Andererseits bemängeln sie in der Tat die einseitig kognitive Ausrichtung der Verhaltenstherapie, welche dazu führe, dass das tatsächlich erforderliche emotionale Umlernen ausbleibe.
Strüber und Roth sprechen von einer "multiplen Passung" (S. 330) je nach Symptomatik, Vorgeschichte und Persönlichkeit des Patienten sowie der Rolle des Therapeuten. Sie kommen allerdings, und darauf rekurriert das Fazit meiner Rezension, zu dem Schluss, "dass (…) durchaus Unterschiede in der Wirkung der KVT und PA festzustellen sind, auch wenn keine generelle Überlegenheit nachzuweisen ist." (S. 330) Die Autoren betonen, "dass der wichtigste Faktor für den Behandlungserfolg ein positives Verhältnis zwischen Klient/Patient und Behandelndem ist: die 'therapeutische Allianz'. (…) Im Klartext heißt dies: Wichtiger als die Zugehörigkeit des Therapeuten zur Psychoanalyse oder KVT ist seine Fähigkeit, eine emotionale Bindung und ein Arbeitsbündnis mit dem Patienten herzustellen." (S. 331) Insofern sind die Unterschiede zwischen Verhaltenstherapie und Psychoanalyse wenngleich nicht im Einzelfall, so doch in der Gesamtsicht auf therapeutische Wirksamkeitsfaktoren zu vernachlässigen.
Was den zweiten Punkt betrifft, so schreiben Strüber und Roth: "Wir nehmen entsprechend eine naturalistische Sichtweise ein und sehen im Rahmen der 'Einheit der Natur' das Geistig-Psychische als einen Naturprozess an, ohne jeden Bezug auf eine metaphysische 'mentale Kausalität'" (S. 371) Dass die Autoren gleichzeitig eine drastisch verkürzte Sprechweise wie LeDoux' "Wir sind unsere Synapsen" ablehnen und die Seele als emergentes Phänomen auffassen, bleibt davon aus meiner Sicht unbenommen.
Mit einem Wort: Ich halte meine Einschätzung – bei aller Unschärfe im Detail – für gerechtfertigt.
Die Ursache der Erschöpfungszustände zu bekämpfen wäre sinnvoller, als das man diese nur diagnostiziert, oder? Wenn es ein Heilmittel gäbe. wie sähe die Welt dann wohl aus? 18 Stunden Schichten, kaum noch Schlafphasen und unerschöpfliche Gier nach Leistung? Das sollte man mal bedenken!
Kann es nicht auch so sein, dass geistiger Abbau zur Folge hat, dass man mehr herumsitzt als sich zu bewegen? Viele Untersuchungen verwechseln Ursache und Wirkung.
Ja, ich bin begeistert, dass sich jemand des Themas "Liniennetz mal anders" annimmt. es gibt so viele Möglichkeiten, Netze irgendwie bzw. gut erkennbar darzustellen. Vielleicht können Sie auch Einfluss darauf nehmen, dass das Layout von Texten (vorzugsweise Erläuterungen zu notwendigen Arbeitsschritten) untersucht wird. Die Verständlichkeit von Texten kann so wesentlich durch die Darstellung erleichtert werden, ebenso kurze Anweisungen hinter Anstrich-Gliederung anstelle von langatmigen und durchgehend geschriebenen "technischen Erzählungen".
Frau Prof. Friederici benutzt den Begriff „Faserverbindungen“.
Wie dies verstehen? Etwa so: Information wird über die Fasern zu anderen spezialisierten Arealen übermittelt oder?
Etabliert sind die Begriffe “Erregungsleitung“ – diese beschreibt die Erregung in und am eines Neurons und „Nervenfaser“ – umhüllter Fortsatz einer Nervenzelle Also bestehen die Fasern des Konnektoms aus einem Fortsatz einer Nervenzelle oder es sind mehrere Neuronen in einer Kette beteiligt. Da passt etwas nicht.
1. Ein Neuron hat ca. 10 000 Eingänge (ankommende Signale). Wird eine bestimmte Menge (z.B. 50%) überschritten, feuert das Neuron. An den Endknöpfchen feuern alle oder keines. Es wird nach bisherigem Wissen nicht differenziert. Dann aber erfolgt eine gewaltige Informationsreduktion von den 10 000 Eingängen. Die Darstellung der Fäden des Konnektoms passt nicht. Viele Fäden konvergieren und ein Faden erregt ein anderes Neuron. Und dieses feuert erst bei vielen ankommenden Fäden.
2. Wie bei einer Kieskanne verteilt das Neuron durch die Endknöpfchen an viele andere Neurone (oder Erfolgsorgane). Also nicht gezielt an ein spezialisiertes Areal, sondern die Information wird gestreut.
Hier besteht Klärungsbedarf! Die Fasern ergeben keine parallelen Linien (so dargestellt in den Grafiken zum Konnektom)
Stellungnahme der Redaktion
Sehr geehrter Herr Pschera,
mit "Fasern" sind hier verkürzt Nervenfasern beziehungsweise Nervenfaserbündel gemeint, also viele parallel laufende Axone unterschiedlicher Neurone:
Die Zeitumstellung ist EU-Sache und muss – leider – unter allen Mitgliedern abgestimmt werden. Dass sie nichts bringt, weiß man schon seit Jahren, aber dass Deutschland nicht alleine handeln kann, nun mal auch.
Deutschland ist ein souveräner Staat, stimmt, er ist aber auch in der EU.
Die unangenehme Umstellung alle halbe Jahre ist nicht nur für die Menschen von Nachteil, ich denke da z.B. an die Bauern und ihre Tiere. Also wäre eine Rückbesinnung an die MEZ angebracht.
Was mir noch einfällt ist eine einheitliche Zeit um die ganze Welt, unabhängig von Tageszeit -licht, was einer Raum(fahrt)zeit entspricht. Das ist eine Radikalumstellung, hat aber den Vorteil, dass in New York wie in Moskau die gleiche Zeit angezeigt wird. Das gibt viel Geschrei, aber nach einigem Nachdenken wäre das möglich?
Anfrage des Erklärens
03.12.2014, Lilly SchieblerFaktor Arbeit
02.12.2014, RobinEs wird der Eindruck erweckt als wären in 1. Linie Pech und Unvermögen (biologisch wie psychsozial) konstitutiv für eine Depression.
Was ist mit der modernen Arbeitswelt, inwiefern ist sie verantwortlich für eine klinisch nachgewiesene Depression von rund 12 Prozent der Männer und 20 Prozent der Frauen?
Wie beeinflusst zum Bsp. die Kommunikation in dieser, die oft ,,...mit ''doppeltem Boden''... (stattfindet), vorgeblich kooperativ, aber heimlich rivalitätsorientiert'' (vgl. Schulz von Thun 1978) die Faktoren für eine Depression?
So oder so ist der Faktor Arbeit ein Grundlegender, da er für viele Menschen der Hauptlebensinhalt ist und nicht vom Rest des Lebens zu trennen ist.
Noten bei der Berufsausbildung (1. Lehrjahr)
26.11.2014, Lutz HöferLutz Höfer
Na klar!!
24.11.2014, J.ClaussDurchhalten Jungs und Mädels...
DURCH halten
Zu nix anderem wird sie gebraucht und ganz ehrlich?
WEN wundert das??
Sprichwort
23.11.2014, Dr. Karl-Heinz KlärNeu und wichtig?
19.11.2014, Ulrich Heemann"Geld spenden ist eben nicht das Gleiche wie einen anderen vor leidvollen Erfahrungen zu bewahren."
ist etwas voreilig. Die Probanden hatten ihr Geld gerade hart erarbeitet. Davon löst man sich nicht so schnell. Man empfände das als ungerecht. Hätte man die gleichen Personen später noch mal unabhängig um eine Spende gebeten oder sie das Geld leicht verdienen lassen, wäre vermutlich eine größere Bereitschaft zu verzeichnen.
Leider hat man auch nicht um eine Spende gebeten, bei der das Geld zuvor nur durch fremdes Leiden erbracht worden wäre.
Ungeklärt ist natürlich auch die Frage nach der persönlichen finanziellen Situation. War die bei allen Probanden gleich?
Man sieht: Mit dem vorletzten Satz hatten Sie schon Recht: Nächstenliebe hängt stak vom Kontext ab!
Aber welches neue Wissen haben wir dabei gewonnen?
Was soll man glauben?
12.11.2014, Ulrich HeemannIn dem von Ihrer Redaktion (!!) empfohlenen Buch "Warum dick nicht doof macht und Genmais nicht tötet" wurde völlig zu recht darauf hingewiesen, wie wenig aussagekräftig viele statistische Untersuchungen doch sind. Gerade in sozialwissenschaftlichen Studien hat sich ein großer Mangel an belastbaren bzw. reproduzierbaren Publikationen herausgestellt - ein m.W. unbestrittener Zustand.
Da wäre es doch ein lohnendes Ziel, solche hinsichtlich der Belastbarkeit unklaren Berichte entweder nicht weiterzureichen (ich darf doch einen hohen Anspruch in Ihrer Redaktion unterstellen) oder aber zumindest derartige Mängel anzumerken. Andernfalls wären einige Angaben als Beleg der Glaubwürdigkeit angemessen, denke ich.
Testosteron
07.11.2014, Heidrun Schallerhttps://www.spektrum.de/news/das-verkannte-hormon/1303615
Lesekompetenz?
03.11.2014, Jürgen EgleEin weiterer Vorwurf bezieht sich auf die „Naturalisierung des Geistes“. In Abgrenzung von LeDoux’ neurobiologischem Reduktionismus lesen wir bei dem Autorenteam: „Wir sind nicht unsere Synapsen, eine solche Formulierung ist schon aussagenlogisch nicht korrekt“ (S. 382). Und zur weiteren Klärung heißt es: „Synapsen, Neuromodulatoren, Neuronen und dergleichen sind aber eben nur Kommunikationsmittel, nicht die eigentlichen Ursachen. Viel eher könnte man sagen: Wir, also unsere Psyche und Persönlichkeit, sind das Ergebnis der Interaktion von Genen und Umwelt“ (S. 382).
JÜRGEN EGLE
Diplompsychologe, Diplompädagoge
Sehr geehrter Herr Egle,
vielen Dank für Ihre kritischen Anmerkungen. Es ist sicher richtig, dass Nicole Strüber und Gerhard Roth in ihrem Buch eine differenziertere Kritik verschiedener psychotherapeutischer Ansätze sowie der Stadien des Therapieprozesses vornehmen, als dies meine Rezension widerspiegelt. Einerseits verweisen die Autoren darauf, dass Freuds Vorstellungen "in wichtigen Punkten aus heutiger neurobiologischer Sicht unzutreffend" (S. 301) seien oder "bestenfalls jeglicher empirischer Fundierung entbehren" (S. 368). Andererseits bemängeln sie in der Tat die einseitig kognitive Ausrichtung der Verhaltenstherapie, welche dazu führe, dass das tatsächlich erforderliche emotionale Umlernen ausbleibe.
Strüber und Roth sprechen von einer "multiplen Passung" (S. 330) je nach Symptomatik, Vorgeschichte und Persönlichkeit des Patienten sowie der Rolle des Therapeuten. Sie kommen allerdings, und darauf rekurriert das Fazit meiner Rezension, zu dem Schluss, "dass (…) durchaus Unterschiede in der Wirkung der KVT und PA festzustellen sind, auch wenn keine generelle Überlegenheit nachzuweisen ist." (S. 330) Die Autoren betonen, "dass der wichtigste Faktor für den Behandlungserfolg ein positives Verhältnis zwischen Klient/Patient und Behandelndem ist: die 'therapeutische Allianz'. (…) Im Klartext heißt dies: Wichtiger als die Zugehörigkeit des Therapeuten zur Psychoanalyse oder KVT ist seine Fähigkeit, eine emotionale Bindung und ein Arbeitsbündnis mit dem Patienten herzustellen." (S. 331) Insofern sind die Unterschiede zwischen Verhaltenstherapie und Psychoanalyse wenngleich nicht im Einzelfall, so doch in der Gesamtsicht auf therapeutische Wirksamkeitsfaktoren zu vernachlässigen.
Was den zweiten Punkt betrifft, so schreiben Strüber und Roth: "Wir nehmen entsprechend eine naturalistische Sichtweise ein und sehen im Rahmen der 'Einheit der Natur' das Geistig-Psychische als einen Naturprozess an, ohne jeden Bezug auf eine metaphysische 'mentale Kausalität'" (S. 371) Dass die Autoren gleichzeitig eine drastisch verkürzte Sprechweise wie LeDoux' "Wir sind unsere Synapsen" ablehnen und die Seele als emergentes Phänomen auffassen, bleibt davon aus meiner Sicht unbenommen.
Mit einem Wort: Ich halte meine Einschätzung – bei aller Unschärfe im Detail – für gerechtfertigt.
Mit freundlichem Gruß
Steve Ayan
Ist diese Forschung wirklich so sinnvoll?
02.11.2014, SvenjaDas sollte man mal bedenken!
Svenja
Umkehrung
30.10.2014, Helmut OtterBegeisterung
30.10.2014, Dorothea Haberlandes gibt so viele Möglichkeiten, Netze irgendwie bzw. gut erkennbar darzustellen.
Vielleicht können Sie auch Einfluss darauf nehmen, dass das Layout von Texten (vorzugsweise Erläuterungen zu notwendigen Arbeitsschritten) untersucht wird. Die Verständlichkeit von Texten kann so wesentlich durch die Darstellung erleichtert werden, ebenso kurze Anweisungen hinter Anstrich-Gliederung anstelle von langatmigen und durchgehend geschriebenen "technischen Erzählungen".
Definition eines Begriffes "Faser"
28.10.2014, Stefan PscheraWie dies verstehen? Etwa so: Information wird über die Fasern zu anderen spezialisierten Arealen übermittelt oder?
Etabliert sind die Begriffe “Erregungsleitung“ – diese beschreibt die Erregung in und am eines Neurons und „Nervenfaser“ – umhüllter Fortsatz einer Nervenzelle Also bestehen die Fasern des Konnektoms aus einem Fortsatz einer Nervenzelle oder es sind mehrere Neuronen in einer Kette beteiligt. Da passt etwas nicht.
1. Ein Neuron hat ca. 10 000 Eingänge (ankommende Signale). Wird eine bestimmte Menge (z.B. 50%) überschritten, feuert das Neuron. An den Endknöpfchen feuern alle oder keines. Es wird nach bisherigem Wissen nicht differenziert.
Dann aber erfolgt eine gewaltige Informationsreduktion von den 10 000 Eingängen. Die Darstellung der Fäden des Konnektoms passt nicht. Viele Fäden konvergieren und ein Faden erregt ein anderes Neuron. Und dieses feuert erst bei vielen ankommenden Fäden.
2. Wie bei einer Kieskanne verteilt das Neuron durch die Endknöpfchen an viele andere Neurone (oder Erfolgsorgane). Also nicht gezielt an ein spezialisiertes Areal, sondern die Information wird gestreut.
Hier besteht Klärungsbedarf! Die Fasern ergeben keine parallelen Linien (so dargestellt in den Grafiken zum Konnektom)
Sehr geehrter Herr Pschera,
mit "Fasern" sind hier verkürzt Nervenfasern beziehungsweise Nervenfaserbündel gemeint, also viele parallel laufende Axone unterschiedlicher Neurone:
https://www.spektrum.de/lexikon/biologie/nervenfaser/45989
https://www.spektrum.de/lexikon/biologie/nervenbahnen/45987
Mit freundlichen Grüßen
Die Redaktion
Keine Lüge.
28.10.2014, Knut JunkerDeutschland ist ein souveräner Staat, stimmt, er ist aber auch in der EU.
Zeitumstellung
27.10.2014, WHan.Also wäre eine Rückbesinnung an die MEZ angebracht.
Was mir noch einfällt ist eine einheitliche Zeit um die ganze Welt, unabhängig von Tageszeit -licht, was einer Raum(fahrt)zeit entspricht.
Das ist eine Radikalumstellung, hat aber den Vorteil, dass in New York wie in Moskau die gleiche Zeit angezeigt wird.
Das gibt viel Geschrei, aber nach einigem Nachdenken wäre das möglich?