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Das ist kein Wunder, dass Sie Schutzstreifen in der Form, wie Sie die beschreiben selten vorfinden. Was Sie beschreiben, sind Radfahrstreifen. Das ist etwas deutlich anderes als der Schutzstreifen.
Ein Schutzstreifen ist: 1. Mit Zeichen 340 auf der Fahrbahn markiert (das ist die schmale Strichlinie) 2. Ab und an darf ein Fahrrad auf den Boden gemalt sein. 3. Er ist (einschließlich!) der Markierungen 1,50m breit. 4. Auf ihm ist Park- (aber nicht Halteverbot).
Ein Radfahrstreifen ist: 1. Mit Zeichen 295 von der Fahrbahn abgetrennt (das ist der breite Strich) 2. Mit Zeichen 237 (das ist das blaue Schild mit Fahrrad) gekennzeichnet 3. Ist mindestens 1,85 m breit (inl. Markierungen) 4. KfZ-Verkehr darf ihn nicht benutzen.
Der Herr Professor bejubelt Schutzstreifen, welche - wie man in der VwV nachlesen kann - nur dann angelegt werden sollten, wenn für den (breiteren) Radfahrstreifen nicht genug Platz ist.
Im Gegensatz zu einem Radfahrer auf dem Radfahrstreifen, an dem ein KfZ auf der Fahrbahn "vorbei fährt", findet bei einem Schutzstreifen ein Überholvorgang statt. Das bedeutet, dass der KfZ-Lenker in Wirklichkeit ausscheren muss, um genug Sicherheitsabstand einzuhalten. Nur leider wissen das sehr viele nicht, so dass es immer wieder zu kriminell niedrigen Seitenabständen kommt.
Für Mathematiker ist die Quadratur des Kreises wohl eine unlösbare Aufgabe. Aber wenn man auch Alltagsverstand einsetzt, wird es eine überraschend einfache Aufgabe: Man möchte ein Quadrat konstruieren, das die gleiche Fläche hat wie ein Kreis mit Radius r. Dazu zeichnet man einen Kreis mit Radius r und schneidet ihn aus. Man markiert auf einer Geraden erst den Radius r und rollt anschließend den Kreis entlang dieser Geraden ab. Nein, nicht ganz, sondern nur zur Hälfte. Man hat dann eine Strecke mit zwei Abschnitten: Radius und halber Kreis-Umfang. Die fasst man als Hypothenuse eines rechtwinkligen Dreiecks auf (und konstruiert das mit Zirkel und Lineal), von dem man weiß, dass das Quadrat der zu diesen Abschnitten gehörenden Höhe die gleiche Fläche hat wie das Rechteck aus den Abschnitten - und dessen Fläche ist r * (Pi * r), was auch die Fläche des Kreises ist. Also ganz einfach ... Weiter ohne den Alltagsverstand: Die ausgeschnittene Kreisfläche lässt sich an der Geraden (oder an dem dort hingelegten Lineal) nur dann abrollen, wenn sie wie das Lineal eine gewisse Dicke aufweist. Und damit wäre sie neben Zirkel und Lineal ein zusätzliches Werkzeug. Schade. Die mathematische Aussage "Die Quadratur des Kreises ist unmöglich" kann durch diese Vorgehensweise also nicht widerlegt werden. Wer aber angesichts einer ungelösten Aufgabe auf die unmögliche Quadratur des Kreises verweist, muss sich die Frage gefallen lassen, warum er sich auf nicht ausreichende Werkzeuge beschränkt hat.
In Ihrem Text steht der Satz: "Auf ihrer Haut tragen sie ein Nervengift, das bei geringstem Hautkontakt sekundenschnell tötet."
Im Wikipedia-Artikel über Batrachotoxin liest man aber: "Batrachotoxin hat keine Wirkung auf gesunder Haut [...]"
Was stimmt denn nun?
Stellungnahme der Redaktion
Danke für Ihren Hinweis, das war tatsächlich ein Fehler im Text, den wir gerne korrigiert haben. Richtig scheint wohl: Bei gesunder Haut sind die Effekte gering bis nicht vorhanden. Bei intravenöser Injektion können bereits 7 Milligramm des Giftes auf einen Menschen tödlich wirken. Zum Vergleich: Der Schreckliche Blattsteiger verfügt über ein Reservoir von 1200 Milligramm. Diese Information stammt von http://flexikon.doccheck.com/de/Batrachotoxin.
Vergleicht man mit dem Wikipedia-Artikel, kommen einem dann wieder Zweifel: Hier werden 1 bis 2 Mikrogramm pro Kilogramm Körpergewicht als tödliche Dosis genannt, allerdings ist vermutlich die Aufnahme über die Haut genannt.
...muss der Mensch eine seit 9000 Jahren herumkrebsende Nashornart retten? WARUM? Weil die Rettenden aus den Spenden ihren Lebensunterhalt finanzieren! Es gibt keinen anderen plausiblen Grund, eine seit 9000 Jahren quasi nicht überlebensfähige Art zu retten!
Studenten stellen keine BECs in Laboren her, Studenten arbeiten vielleicht in Laboren die BECs herstellen. Feiner Unterschied. Bis zum BEC ist es dann doch ein recht mühsamer Weg, auch wenn das in einem gewissen Forschungszweig mittlerweile ein Standardverfahren ist. (Zugegeben: Ein Doktorand schafft das vielleicht in seiner zugeteilten Zeit...) Und ja, BECs sind suprafluid. Nicht einige davon, sondern erstmal alle. In z.B. optischen Gittern gibt es dann Phasenübergänge zu verwandten Zuständen, die nicht suprafluid sind. Das sind dann aber strenggenommen keine BECs mehr. Zu Beachten ist aber: Was Mensch da tut, tut er im Temperaturbereich von einigen Nanokelvin. Das ist deutlich kälter als z.B. der Mikrowellenhintergrund. Klar, wenn Teilchen damit nicht wechselwirken, könnten sie vielleicht kälter sein. Wenn sie damit wechselwirken würden, wären sie nicht "dunkel". Am Ende fragt man sich dann immer noch was dunkle Materie eigentlich ist. Nette Idee, Kosmologie ist immer witzig und spekulativ. Trotzdem interessant. Es ist auf jeden Fall nicht abwegig, dass die Quantenphasen, die man in ultrakalten Gasen im Labor erzeugt auch anderswo eine "natürliche" Realität haben.
'Wahrheit' im Sinne des 'Etwas ist tatsächlich wahr', weil es zum Wahren (= dem Gewahrgewordenen) hin getätigt wurde, bedarf keiner Worte, denn das Geschehen und dessen Ergebnis ist ja ersichtlich, man kann dessen gewahr werden und es erleben, erfahren.
'Wahrheit' im Sinne dessen, dessen man nur selbst gewahr werden kann, weil es IN einem selbst nicht nachvollziehbar für andere geschieht (Gefühle, Gedanken, o.ä.), ist nur eine 'halbe Wahrheit'.
Über das, dessen andere nicht gewahr werden können oder nicht gewahr werden konnten, weil sie nicht beim Geschehen anwesend oder betroffen waren, kann man zwar zu diesen anderen sprechen, aber eben nicht wahr, weil Sprache zwar von einem Gewahrwerden erzählt, aber dieses selbst weder repräsentieren noch transferieren kann! (Siehe etwa Erzählung über den Geschmack einer Banane, wenn das Gegenüber noch nie eine Banane gegessen hat. Haben alle, die über den Geschmack von Bananen sprechen, bereits eine Banane gegessen, ist darüber sprechen sinnlos, weil alle bereits Bescheid wissen. Genausowenig muss man mit jemandem, der mit einem im Regen steht, darüber sprechen, dass es regnet und dass Regen nass ist.)
Sprache selbst ist also eigentlich nie wahr und kann auch nichts von Wahrheit erzählen. Sprache kann lediglich darauf hindeuten, dass man etwas gewahr werden kann, aber das muss der Rezipient der Botschaft natürlich selbst, das kann ihm kein anderer abnehmen und die Sprache erst recht nicht.
Man könnte auch überspitzt formulieren: Sobald einer den Mund aufmacht, lügt er! ;-)
Dazu kommt erschwerend, dass selbst dann, wenn zwei derselben Sache gewahr werden, es keinerlei Abgleich darüber geben kann, wie der Jeweilige dies erfährt und selbst wenn man sich einig ist, dass eine Wurzelbehandlung ohne Betäubung durchaus schmerzhaft ist, ist die individuelle Wahrheit dazu möglicherweise durchaus unterschiedlich ("Ein Pieksen." vs. "Die HÖLLE!!!"), also nicht identisch und damit lediglich eine höchst subjektive Wahrheit, die aber nur auf einem kleinsten gemeinsamen Nenner ('schmerzhaft') kompatibel sein kann.
Wenn jetzt jemand sagt: "Ja, aber in der Mathematik oder Physik gibt es doch Wahrheiten, die jeder für sich nachvollziehen kann - DAS ist doch dann eine echte Wahrheit und darüber lässt sich doch trefflich zutreffend, also 'wahr' sprechen!?", dann muss man leider dazu sagen, dass es nachweislich Kulturen gibt, die noch nicht mal ein Wort für 'Zahl' haben und deshalb keine Mathematik kennen und somit 'Mathematik' nur eine kulturelle Eigenart an Konventionen diesbezüglich ist, deren innerkultürliche 'Wahrheit' keinerlei Bedeutung hat für die Kultur ohne jegliche Mathematik. Und eine Wahrheit ohne Bedeutung ist ohne Wert. Darüber muss dann auch nicht gesprochen werden. :-) Mathematik ist ja auch nur eine Sprache (wenn auch eine mächtige denn sie macht, dass man weite Brücken bauen und Raketen zum Mond schießen kann - das kann man sogar erleben), aber Mathematik ist auch eine Schwindlerin, die es mit der echten Wahrheit nicht so genau nimmt, denn ihre reproduzierbaren, identischen Ergebnisse täuschen darüber hinweg, dass sie axiomatisch begründet ist, also aufgrund von dem zugrunde liegenden Nicht-Beweisen Beweise formuliert! Das ist ein bisschen so wie bei einer Rechtssprechung, die wahr ist in dem Kontext ihrer Gesetzgebung, die aber in ihrer Grundlagen-Ausgestaltung willkürlich erfolgt (guckst zu allen Zeiten und Orten völlig unterschiedliche Auffassungen von 'Recht' und Strafhandlungen wie Strafmaß!)! Solange also die Mathematik ihre eigenen Widersprüchlichkeiten nicht aufzulösen vermag und ihre Axiome in veritable Verifikationen umwandelt, handelt sie mit Halbwahrheiten!
In der Physik verhält es sich ähnlich: Ja, es ist wahr, dass ein Stein, den man aufgehoben und wieder fallen gelassen hat, mit einer definierten und immer gleichen Geschwindigkeit zu Boden fällt (und nie in die Wolken entschwindet, zumindest auf diesem Planeten). Kann jeder ausprobieren, sich überzeugen durch eigenes Erleben - ist also wahr, weil das Ergebnis immer dasselbe ist. Aber auch darüber muss kein Wort verloren werden, man kann es demonstrieren oder zufällig beobachten; und wenn es nicht so ist, dann hat man zwar eine echte Wahrheit weniger, aber was konkret dadurch verloren???
Erschwerend kommt hinzu, selbst wenn man der Physik etwa aufgrund ihrer funktionierenden Produkte eine wahre Erlebnisschnittmenge für alle konzediert, dass die so produzierten 'Wahrheiten' noch lange nicht einer ebenso wahren Notwendigkeit entsprechen, also in Wahrheit statt Technikperlen Konsequenztalmi verkauft wird. Denn die Wahrheit eines auf Physik begründeten Produkts enthält leider nicht auch automatisch die Wahrheit der Folgen seiner Produktion, seines Gebrauchs z.B. - ist also auch nur eine Teilwahrheit und damit nicht DIE Wahrheit die kontextuell viel mehr umfasst, aber seltsamerweise kaum darüber gesprochen wird!? Vermutlich, weil man eben viele zukünftige Konsequenzen nicht a priori erlebt, erfahren haben kann, zumal, wenn die angewandte mathematisch-physikalische Wahrheit (in Form eines Produktes) eine neue, noch nie Dagewesene sein sollte! ;-)
Die Frage müsste also m.E. besser lauten: Gibt es echte Wahrheiten, über die zu sprechen sich lohnt und kann Sprache dies leisten? Sprache kann hier nur ein Hinweis-/Bedeutungsgeber, ein Wegweiser sein, der möglicherweise den anderen dazu bringt sich auf den Weg zu seiner Wahrheit (dem Gewahrwerden eigenen Erlebens) zu machen - mehr aber auch nicht.
Was nämlich dabei herauskommt, wenn die abstrakte Deutfunktion der Sprache mit dem Sujet gleichgesetzt wird und man glaubt allein schon über das Begreifen von Begriffen das damit Bedeutete stellvertretend begriffen (also eigenmächtig sich gewahr geworden zu sein) zu haben, kann man unschwer daran erkennen, wie in Politik und Wirtschaft etwa 'Wahrheiten' - "Fak(t)en, Fak(t)en Fak(t)en!" - von Menschen behauptet werden, die nachweislich keinerlei eigene Erfahrung in den behaupteten Wahrheiten haben und sich nur auf ebenso als wahr behauptetes Hören-Sagen (vielleicht auch noch durch Dritte) berufen und die Fremdexpertise (so sie denn tatsächlich vorhanden sein sollte) als verinnerlichtes Wissen präsentieren, was glatt gelogen ist, weil das so nicht geht! Erschwerend kommt hinzu, dass es so gut wie kein Thema in Politik und Wirtschaft gibt, das besprochen (sic!) wird, zu dem nicht mehrere behauptete Wahrheiten (oft genug nicht einander ergänzend, sondern inkompatibel) existieren und der Bürger etwa NULL Möglichkeiten hat zu entscheiden, wer denn nun die 'Wahrheit' spricht (es sei denn, dass in seltenen Fällen eben dazu eine Eigenexpertise vorliegt)!
Fazit: Die Wahrheit ist also, dass echte Wahrheiten nicht über Sprache zu haben sind, weil es so kein Wissen ist, sondern lediglich Glauben bleibt, eben der Glaubwürdigkeit des über die Wahrheit Sprechenden anheim gestellt bleibt, ob seine Wahrheit auch die des Rezipienten wird (im THEORETISCHEN Sinne!). Über das, was man selbst als erlebte, erfahrene Wahrheit verfügt, muss man nicht sprechen. Denn entweder weiß der andere bereits Bescheid, dann braucht er die Verkündung der Wahrheit nicht oder er weiß nicht Bescheid, dann kann er mit der bekundeten Wahrheit auch nicht wirklich etwas anfangen, außer dies als möglichen Impuls aufzunehmen, sich selbst dazu seine eigene Wahrheit zu verschaffen.
'Der Finger, der auf den Mond zeigt, ist nicht der Mond.' - Zen
Der Kampf um Drittmittel in der Forschung ist hart und treibt bisweilen, wie oben, absurde Blüten. Einer der größten (oder der größte) Drittmittelgeber in der Verkehrssicherheitsforschung ist die UDV. Die UdV, die oft auch als GdV auftritt, wird zu 100% von den Kraftfahrzeugversicherern finanziert. Deren Hauptgeschäft ist die Kfz-Pflichtversicherung. Je höher die Zahl der zugelassenen Kfz, desto größer der Umsatz. Ein nennenswerter Umstieg von Kfz auf Rad gefährdet die Geschäftsgrundlage der Kfz-Versicherer und damit die finanzielle Grundlage der UdV. Dies heißt nicht, dass alle Forschung der UdV unbrauchbar ist. Man muss aber diesen, von der UdV verborgen gehaltenen Hintergrund ("Bias") mitlesen können. Ganz besonders deshalb, weil die UdV die Verkehrssicherheitsforschung in Deutschland finanziell, "wissenschaftlich" und medial dominiert. Leider wird dem Leser auch im obigen Artikel diese wichtige Information vorenthalten.
Die UdV hat wesentlichen Anteil daran, dass die Radverkehrssicherheits-Konzepte aus Dänemark und vor allem aus den Niederlanden in Deutschland nicht diskutiert, erforscht, geschweige denn implementiert werden - obwohl sie die weltweit führenden und am besten praxis-getesteten Konzepte darstellen.
Aus angeblichen "Sicherheitsgründen" promoten die UdV und die von ihr beeinflusste universitäre und sonstige institutionelle Forschung fast durchgehend stets diejenigen Lösungen, die für Radfahrende ein Höchstmaß an Unattraktivität und sogar - wie Schutzstreifen - Gefährdung bieten.
Die Radverkehrssicherheit wird dabei grundsätzlich anhand von Unfallstatistiken ermittelt, die keinerlei Auskunft darüber bereithalten, wie sich die Grundgesamtheit der Radfahrenden auf den verschiedenen Radverkehrsführungen verändert. Die besonders unfallgefärdeten Altertskohorten: unter 15 und über 65 Jahre. Schließe ich die weitgehend, bspw. durch Schutzstreifen, vom Radverkehr aus, so erhalte ich zwar eine vorzeigbarere Statistik, aber keine Verbesserung der Radverkehrssicherheit - im Gegenteil. Das sind Hütchenspielertricks.
Radverkehrssicherheit muss sich am Radverkehrsanteil der risikointolerantesten Radfahrenden messen lassen, das sind Kinder bis 15, Senioren über 65 und Frauen.
Nochmal zu Schutzstreifen: Der Autorin und dem Professor Jürgen Gerlach empfehle ich die (kritische) Lektüre der BASt Untersuchung 'Führung des Radverkehrs imk Mischverkehr auf innerörtlichen Hauptstrassen', die sich schwerpunktmässig mit Schutzstreifen beschäftigt, bzw mit meiner kritischen Würdigung dieser Studie: https://radverkehrhamburg.wordpress.com/schutzstreifen/
"14 der 25 Messpunkte (ca 65%) dokumentieren Überholabstände von nur 30 bis 75 cm. Von mehr als jedem 7. Kfz-Führer werden selbst diese minimalen Abstände noch unterschritten (“Abstand, der von 85 % aller Kfz mindestens eingehalten wird“). Das wird dann schon brutal. Da wird sich manchesmal bei dem einen oder anderen Radler Todesangst einstellen."
@Otto: Also all die rechts überholenden Radfahrer, die im letzten Jahr mal wieder von rechtsabbiegenden Lkwfahrern zermatscht worden sind, waren "grob fahrlässig"? Die Lkwfahrer haben bestimmt alle geblinkt, als sie über den Radweg gefahren sind...
Auf meinem Arbeitsweg sind nun schon 2 Straßen in den letzten Jahren mit "Schutzstreifen" versehen worden, eine weitere folgt nächstes Jahr.
- Die Streifen führen direkt links an Parkstreifen vorbei. Also genau der gefähliche Schwenkbereich von Türen, den Radler meiden sollen, soll Ihr "Schutzbereich" sein? Das ist genau so dämlich, wie Radwege die Radfahrer rechts an Rechtsabbiegern vorbeiführen.
- Seitdem die Streifen da sind, wird man als Radler viel öfter viel zu dicht überholt. Die Autofahrer orientieren sich halt an den Leitlinien (wie auf allen mehrspurigen Straßen üblich). Da mache ich denen noch nicht einmal einen Vorwurf, dass kann ich sogar an mir beobachten, wenn ich mal Auto fahre.
- Fährt man nicht oder nur teilweise auf dem Schutzstreifen, dann drehen die Autofahrer völlig am Rad (hupen, schneiden, beschimpfen,...). Das es sowas wie ein schnelles Pedelec gibt, was zwar wie ein Fahrrad aussieht aber ein Kraftrad ist oder es eine Rechtssprechung zum Abstand von Fahrrädern zu parkenden Autos gibt, wissen ja höchstens StVO-Freaks wie ich...
Ich finde die Dinger als Radfahrer gefährlich und fühle mich darauf noch unsicherer als einfach so auf der Fahrbahn zu fahren.
Fun Fact: Die StVO sagt zum Schutzstreifen, "Wer ein Fahrzeug führt, darf auf der Fahrbahn durch Leitlinien markierte Schutzstreifen für den Radverkehr nur bei Bedarf überfahren."
Fährräder sind Fahrzeuge. Somit gilt für sie die gleiche Regelung zum Befahren von Schutzstreifen wie für Kfz.
Das ist wenig irre. Wenn die Rechtsabbieger an einer Kreuzung stehen und warten, werden sie von Radfahrer wie Fußgängern weiter rechts überholt. Darauf müssen sie achten und tun es nicht.
Natürlich kann man das ändern und einen Radfahrstreifen links neben den Rechtsabbiegestreifen ziehen. Aber nun raten sie doch mal, wer nicht darauf achtet, wenn so ein Radstreifen von rechts auf die Straße gezogen wird?
Ich schwimme in solchen Fällen lieber im Verkehr mit und überhole ggf links. Schuld aber ist die Selbstverständlichkeit, mit der man sich als Autofahrer im Vorfahrtsrecht wähnt. Erziehung.
(Schutzstreifen: schade, dass "die" Studie nicht gleich verlinkt ist. Ich habe auch oft den Eindruck, dass die Markierung allenfalls als neuer Fahrbahnrand wahrgenommen wird. Der Sicherheitsabstand bleibt absolut auf der Strecke.)
"Daß Radfahrer einen rechtsblinkenden Autofahrer rechts überholen dürfen ist grob fahrlässig, daß sie es tun ist einfach nur hirnloser Selbstmord."
Aha. Haben Sie einen sinnvollen Gegenvorschlag wie es besser gehen könnte? Vorzugsweise einen, der nicht beinhaltet, dass Radfahrer komplett von der Straße verschwinden sollen? Nur so als Denkanstoß: ein Radfahrer, der hinter den stehenden Rechtsabiegern wartet ist dann auch nicht so schnell von der Kreuzung runter. Die paar Autofahrer vor ihm freut das vll, die haben freie Fahrt. Ach nein, auf die Fußgänger müssen die ja auch noch warten - also doch nichts gewonnen. Für alle Autofahrer hinter dem Radfahrer ist die Ampelphase definitiv gelaufen. Für den Radfahrer selbst evtl. auch, dann beginnt das Spiel in der nächsten Ampelphase von vorne. Wollen Sie das wirklich?
Ich reihe mich als Radfahrer auch links von Rechtsabiegern ein, wenn es die Spurführung gebietet (falls ich es überhaupt schaffe mich im fließenden Verkehr sicher einzuordnen). Als Dankeschön werde ich dann aus 1m Entfernung angehupt, was ich mitten auf der Straße zu suchen habe.
Eines der größten Probleme ist, dass Radfahrer von Autofahren schlichtweg nicht als gleichberechtigte Verkehrsteilnehmer wahrgenommen und behandelt werden (die sie aber sind). Nach Ihrer Logik wäre das Radfahren an sich schon grob fahrlässig - es wird aber nicht besser, wenn man vor den gegebenen Umständen kapituliert. Ich bestehe nicht auf meine Vorfahrt, sonst würde ich pro Tag 1-2x mal von unaufmerksamen Rechtsabiegern umgebracht werden. Schön ist das alles nicht.
Im Prinzip finde ich Schutzstreifen auch gar nicht so schlecht, da man sich als Radler stets im Blickfeld der Autofahrer befindet, statt hinter Bushaltestellen, parkenden Autos, Bäumen usw versteckt - allerdings nur wenn sie ausreichend breit zum überholen, mit einer durchgezogenen Linie abgetrennt und am besten farblich markiert sind. Gefühlt treffen diese Kriterien allerdings nur auf maximal 5% der Schutzstreifen in Deutschland zu. Die weit verbreiteten, lenkerbreiten, für den Autoverkehr freigegebenen Schutzstreifen halte ich dagegen für lebensgefährlich.
Ohne die Grantie der politischen Menschenrechte ist auch die Demokratie eine Diktatur: Die Diktatur der Mehrheit! "Kerndemokratie" ist ein gefährlicher Euphemismus. Die Idee einer "staatbürgerlichen" Umerziehung der Bürger ist in Ihrem Grundgehalt totalitär!
Endlich schaut sich mal jemand an, ob all diese Wunderheilmittel für den Radverkehr auch wirklich funktionieren.
Kombinierte Rad-Fuss-Wege sind es garantiert nicht. Der Geschwindigkeitsunterschied der Beiden ist viel zu hoch (etwa 1:6 statt 1:1,5 bei Auto <-> Rad) und Fussgänger laufen oft mal einen Schritt rückwärts oder zur Seite, ohne zu schauen. Das ist intuitives Verhalten, das darf nicht zu Gefahren führen.
Diese Protected Bike Lanes sind es auch nicht. Nicht nur weil sie sehr breit sein müssen. Wenn man mit dem Fahrrad ausweichen will, aus welchem Grund auch immer, landet man direkt in diesen Pylonen -- Sturz fast garantiert. Entsprechend muss man bei jeden Vielleicht-Hindernis, z.B. ein am Rand stehender Fussgänger mit unklarer Absicht, bremsen. Bremsen ist der natürliche Feind des Radfahrers.
Abgetrennte Radwege funktionieren auch nur für längere Strecken, mehrere Kilometer am Stück. In der Stadt werden sie zum Hindernisparcours, denn man muss da dauernd rauf und runter -- meist über mehr oder weniger flache Bordsteine. Und das meist an Kreuzungen, wo man die Aufmerksamkeit besser dem restlichen Verkehr als dem Bodenbelag widmet.
Eisenbahntrassen zu Radwegen umzubauen hat den Haken, dass man da ein umweltfreundliches Verkehrsmittel gegen ein Anderes ausbootet. Nicht besonders geschickt und mancherorts (Eifel) ein beliebtes Mittel gestriger Politiker, ihren Bahnanschluss los zu werden.
Wo immer ich bislang gefahren bin, ein simpler per Linie abgetrennter Streifen war am besten. Da ist klar, dass mit Radfahrern zu rechnen ist. Da kann man leicht rauf und runter, um Hindernisse zu umfahren oder was sonst der Verkehr erfordert. Auch nicht zu schlecht: man bekommt den Windschatten der Autos ab, muss sich also nicht ganz so sehr anstrengen. Sicher, denn man hat eine gute Übersicht und wird gut gesehen. Das Beste ist jedoch daran: er ist äusserst preiswert, quasi gratis. Also ohne Ausrede, die Linie nicht auf die Strasse zu malen.
@12. Schutzstreifen
18.12.2017, CHuebschEin Schutzstreifen ist:
1. Mit Zeichen 340 auf der Fahrbahn markiert (das ist die schmale Strichlinie)
2. Ab und an darf ein Fahrrad auf den Boden gemalt sein.
3. Er ist (einschließlich!) der Markierungen 1,50m breit.
4. Auf ihm ist Park- (aber nicht Halteverbot).
Ein Radfahrstreifen ist:
1. Mit Zeichen 295 von der Fahrbahn abgetrennt (das ist der breite Strich)
2. Mit Zeichen 237 (das ist das blaue Schild mit Fahrrad) gekennzeichnet
3. Ist mindestens 1,85 m breit (inl. Markierungen)
4. KfZ-Verkehr darf ihn nicht benutzen.
Der Herr Professor bejubelt Schutzstreifen, welche - wie man in der VwV nachlesen kann - nur dann angelegt werden sollten, wenn für den (breiteren) Radfahrstreifen nicht genug Platz ist.
Im Gegensatz zu einem Radfahrer auf dem Radfahrstreifen, an dem ein KfZ auf der Fahrbahn "vorbei fährt", findet bei einem Schutzstreifen ein Überholvorgang statt. Das bedeutet, dass der KfZ-Lenker in Wirklichkeit ausscheren muss, um genug Sicherheitsabstand einzuhalten. Nur leider wissen das sehr viele nicht, so dass es immer wieder zu kriminell niedrigen Seitenabständen kommt.
Quadratur des Kreises mit Alltagsverstand betrachtet
18.12.2017, Harald AndresenMan möchte ein Quadrat konstruieren, das die gleiche Fläche hat wie ein Kreis mit Radius r. Dazu zeichnet man einen Kreis mit Radius r und schneidet ihn aus. Man markiert auf einer Geraden erst den Radius r und rollt anschließend den Kreis entlang dieser Geraden ab. Nein, nicht ganz, sondern nur zur Hälfte. Man hat dann eine Strecke mit zwei Abschnitten: Radius und halber Kreis-Umfang. Die fasst man als Hypothenuse eines rechtwinkligen Dreiecks auf (und konstruiert das mit Zirkel und Lineal), von dem man weiß, dass das Quadrat der zu diesen Abschnitten gehörenden Höhe die gleiche Fläche hat wie das Rechteck aus den Abschnitten - und dessen Fläche ist r * (Pi * r), was auch die Fläche des Kreises ist.
Also ganz einfach ...
Weiter ohne den Alltagsverstand: Die ausgeschnittene Kreisfläche lässt sich an der Geraden (oder an dem dort hingelegten Lineal) nur dann abrollen, wenn sie wie das Lineal eine gewisse Dicke aufweist. Und damit wäre sie neben Zirkel und Lineal ein zusätzliches Werkzeug. Schade.
Die mathematische Aussage "Die Quadratur des Kreises ist unmöglich" kann durch diese Vorgehensweise also nicht widerlegt werden.
Wer aber angesichts einer ungelösten Aufgabe auf die unmögliche Quadratur des Kreises verweist, muss sich die Frage gefallen lassen, warum er sich auf nicht ausreichende Werkzeuge beschränkt hat.
Tödlicher Hautkontakt?
18.12.2017, Manfred PolakIm Wikipedia-Artikel über Batrachotoxin liest man aber: "Batrachotoxin hat keine Wirkung auf gesunder Haut [...]"
Was stimmt denn nun?
Danke für Ihren Hinweis, das war tatsächlich ein Fehler im Text, den wir gerne korrigiert haben. Richtig scheint wohl: Bei gesunder Haut sind die Effekte gering bis nicht vorhanden. Bei intravenöser Injektion können bereits 7 Milligramm des Giftes auf einen Menschen tödlich wirken. Zum Vergleich: Der Schreckliche Blattsteiger verfügt über ein Reservoir von 1200 Milligramm. Diese Information stammt von http://flexikon.doccheck.com/de/Batrachotoxin.
Vergleicht man mit dem Wikipedia-Artikel, kommen einem dann wieder Zweifel: Hier werden 1 bis 2 Mikrogramm pro Kilogramm Körpergewicht als tödliche Dosis genannt, allerdings ist vermutlich die Aufnahme über die Haut genannt.
(Red.)
"Ballistikgel [...], das einen gleichwertigen Ersatz des menschlichen Gehirns darstellt"
18.12.2017, Konrad LehmannFür mich selbst möchte ich da aber energisch widersprechen.
Warum...
18.12.2017, Andreas EffeyEs gibt keinen anderen plausiblen Grund, eine seit 9000 Jahren quasi nicht überlebensfähige Art zu retten!
BECs in Laboren usw.
17.12.2017, Dornheim(Zugegeben: Ein Doktorand schafft das vielleicht in seiner zugeteilten Zeit...)
Und ja, BECs sind suprafluid. Nicht einige davon, sondern erstmal alle.
In z.B. optischen Gittern gibt es dann Phasenübergänge zu verwandten Zuständen, die nicht suprafluid sind. Das sind dann aber strenggenommen keine BECs mehr.
Zu Beachten ist aber:
Was Mensch da tut, tut er im Temperaturbereich von einigen Nanokelvin. Das ist deutlich kälter als z.B. der Mikrowellenhintergrund. Klar, wenn Teilchen damit nicht wechselwirken, könnten sie vielleicht kälter sein. Wenn sie damit wechselwirken würden, wären sie nicht "dunkel".
Am Ende fragt man sich dann immer noch was dunkle Materie eigentlich ist.
Nette Idee, Kosmologie ist immer witzig und spekulativ. Trotzdem interessant.
Es ist auf jeden Fall nicht abwegig, dass die Quantenphasen, die man in ultrakalten Gasen im Labor erzeugt auch anderswo eine "natürliche" Realität haben.
Neues vom Kreter:
17.12.2017, Nick Mott'Wahrheit' im Sinne dessen, dessen man nur selbst gewahr werden kann, weil es IN einem selbst nicht nachvollziehbar für andere geschieht (Gefühle, Gedanken, o.ä.), ist nur eine 'halbe Wahrheit'.
Über das, dessen andere nicht gewahr werden können oder nicht gewahr werden konnten, weil sie nicht beim Geschehen anwesend oder betroffen waren, kann man zwar zu diesen anderen sprechen, aber eben nicht wahr, weil Sprache zwar von einem Gewahrwerden erzählt, aber dieses selbst weder repräsentieren noch transferieren kann! (Siehe etwa Erzählung über den Geschmack einer Banane, wenn das Gegenüber noch nie eine Banane gegessen hat. Haben alle, die über den Geschmack von Bananen sprechen, bereits eine Banane gegessen, ist darüber sprechen sinnlos, weil alle bereits Bescheid wissen. Genausowenig muss man mit jemandem, der mit einem im Regen steht, darüber sprechen, dass es regnet und dass Regen nass ist.)
Sprache selbst ist also eigentlich nie wahr und kann auch nichts von Wahrheit erzählen.
Sprache kann lediglich darauf hindeuten, dass man etwas gewahr werden kann, aber das muss der Rezipient der Botschaft natürlich selbst, das kann ihm kein anderer abnehmen und die Sprache erst recht nicht.
Man könnte auch überspitzt formulieren:
Sobald einer den Mund aufmacht, lügt er!
;-)
Dazu kommt erschwerend, dass selbst dann, wenn zwei derselben Sache gewahr werden, es keinerlei Abgleich darüber geben kann, wie der Jeweilige dies erfährt und selbst wenn man sich einig ist, dass eine Wurzelbehandlung ohne Betäubung durchaus schmerzhaft ist, ist die individuelle Wahrheit dazu möglicherweise durchaus unterschiedlich ("Ein Pieksen." vs. "Die HÖLLE!!!"), also nicht identisch und damit lediglich eine höchst subjektive Wahrheit, die aber nur auf einem kleinsten gemeinsamen Nenner ('schmerzhaft') kompatibel sein kann.
Wenn jetzt jemand sagt: "Ja, aber in der Mathematik oder Physik gibt es doch Wahrheiten, die jeder für sich nachvollziehen kann - DAS ist doch dann eine echte Wahrheit und darüber lässt sich doch trefflich zutreffend, also 'wahr' sprechen!?", dann muss man leider dazu sagen, dass es nachweislich Kulturen gibt, die noch nicht mal ein Wort für 'Zahl' haben und deshalb keine Mathematik kennen und somit 'Mathematik' nur eine kulturelle Eigenart an Konventionen diesbezüglich ist, deren innerkultürliche 'Wahrheit' keinerlei Bedeutung hat für die Kultur ohne jegliche Mathematik.
Und eine Wahrheit ohne Bedeutung ist ohne Wert.
Darüber muss dann auch nicht gesprochen werden. :-)
Mathematik ist ja auch nur eine Sprache (wenn auch eine mächtige denn sie macht, dass man weite Brücken bauen und Raketen zum Mond schießen kann - das kann man sogar erleben), aber Mathematik ist auch eine Schwindlerin, die es mit der echten Wahrheit nicht so genau nimmt, denn ihre reproduzierbaren, identischen Ergebnisse täuschen darüber hinweg, dass sie axiomatisch begründet ist, also aufgrund von dem zugrunde liegenden Nicht-Beweisen Beweise formuliert!
Das ist ein bisschen so wie bei einer Rechtssprechung, die wahr ist in dem Kontext ihrer Gesetzgebung, die aber in ihrer Grundlagen-Ausgestaltung willkürlich erfolgt (guckst zu allen Zeiten und Orten völlig unterschiedliche Auffassungen von 'Recht' und Strafhandlungen wie Strafmaß!)!
Solange also die Mathematik ihre eigenen Widersprüchlichkeiten nicht aufzulösen vermag und ihre Axiome in veritable Verifikationen umwandelt, handelt sie mit Halbwahrheiten!
In der Physik verhält es sich ähnlich: Ja, es ist wahr, dass ein Stein, den man aufgehoben und wieder fallen gelassen hat, mit einer definierten und immer gleichen Geschwindigkeit zu Boden fällt (und nie in die Wolken entschwindet, zumindest auf diesem Planeten).
Kann jeder ausprobieren, sich überzeugen durch eigenes Erleben - ist also wahr, weil das Ergebnis immer dasselbe ist.
Aber auch darüber muss kein Wort verloren werden, man kann es demonstrieren oder zufällig beobachten; und wenn es nicht so ist, dann hat man zwar eine echte Wahrheit weniger, aber was konkret dadurch verloren???
Erschwerend kommt hinzu, selbst wenn man der Physik etwa aufgrund ihrer funktionierenden Produkte eine wahre Erlebnisschnittmenge für alle konzediert, dass die so produzierten 'Wahrheiten' noch lange nicht einer ebenso wahren Notwendigkeit entsprechen, also in Wahrheit statt Technikperlen Konsequenztalmi verkauft wird.
Denn die Wahrheit eines auf Physik begründeten Produkts enthält leider nicht auch automatisch die Wahrheit der Folgen seiner Produktion, seines Gebrauchs z.B. - ist also auch nur eine Teilwahrheit und damit nicht DIE Wahrheit die kontextuell viel mehr umfasst, aber seltsamerweise kaum darüber gesprochen wird!?
Vermutlich, weil man eben viele zukünftige Konsequenzen nicht a priori erlebt, erfahren haben kann, zumal, wenn die angewandte mathematisch-physikalische Wahrheit (in Form eines Produktes) eine neue, noch nie Dagewesene sein sollte!
;-)
Die Frage müsste also m.E. besser lauten:
Gibt es echte Wahrheiten, über die zu sprechen sich lohnt und kann Sprache dies leisten?
Sprache kann hier nur ein Hinweis-/Bedeutungsgeber, ein Wegweiser sein, der möglicherweise den anderen dazu bringt sich auf den Weg zu seiner Wahrheit (dem Gewahrwerden eigenen Erlebens) zu machen - mehr aber auch nicht.
Was nämlich dabei herauskommt, wenn die abstrakte Deutfunktion der Sprache mit dem Sujet gleichgesetzt wird und man glaubt allein schon über das Begreifen von Begriffen das damit Bedeutete stellvertretend begriffen (also eigenmächtig sich gewahr geworden zu sein) zu haben, kann man unschwer daran erkennen, wie in Politik und Wirtschaft etwa 'Wahrheiten' - "Fak(t)en, Fak(t)en Fak(t)en!" - von Menschen behauptet werden, die nachweislich keinerlei eigene Erfahrung in den behaupteten Wahrheiten haben und sich nur auf ebenso als wahr behauptetes Hören-Sagen (vielleicht auch noch durch Dritte) berufen und die Fremdexpertise (so sie denn tatsächlich vorhanden sein sollte) als verinnerlichtes Wissen präsentieren, was glatt gelogen ist, weil das so nicht geht!
Erschwerend kommt hinzu, dass es so gut wie kein Thema in Politik und Wirtschaft gibt, das besprochen (sic!) wird, zu dem nicht mehrere behauptete Wahrheiten (oft genug nicht einander ergänzend, sondern inkompatibel) existieren und der Bürger etwa NULL Möglichkeiten hat zu entscheiden, wer denn nun die 'Wahrheit' spricht (es sei denn, dass in seltenen Fällen eben dazu eine Eigenexpertise vorliegt)!
Fazit:
Die Wahrheit ist also, dass echte Wahrheiten nicht über Sprache zu haben sind, weil es so kein Wissen ist, sondern lediglich Glauben bleibt, eben der Glaubwürdigkeit des über die Wahrheit Sprechenden anheim gestellt bleibt, ob seine Wahrheit auch die des Rezipienten wird (im THEORETISCHEN Sinne!).
Über das, was man selbst als erlebte, erfahrene Wahrheit verfügt, muss man nicht sprechen. Denn entweder weiß der andere bereits Bescheid, dann braucht er die Verkündung der Wahrheit nicht oder er weiß nicht Bescheid, dann kann er mit der bekundeten Wahrheit auch nicht wirklich etwas anfangen, außer dies als möglichen Impuls aufzunehmen, sich selbst dazu seine eigene Wahrheit zu verschaffen.
'Der Finger, der auf den Mond zeigt, ist nicht der Mond.' - Zen
Geht's um Sicherheit oder um Drittmittel? Schutzstreifen.
17.12.2017, Vorstadt StrizziEiner der größten (oder der größte) Drittmittelgeber in der Verkehrssicherheitsforschung ist die UDV. Die UdV, die oft auch als GdV auftritt, wird zu 100% von den Kraftfahrzeugversicherern finanziert. Deren Hauptgeschäft ist die Kfz-Pflichtversicherung. Je höher die Zahl der zugelassenen Kfz, desto größer der Umsatz.
Ein nennenswerter Umstieg von Kfz auf Rad gefährdet die Geschäftsgrundlage der Kfz-Versicherer und damit die finanzielle Grundlage der UdV.
Dies heißt nicht, dass alle Forschung der UdV unbrauchbar ist. Man muss aber diesen, von der UdV verborgen gehaltenen Hintergrund ("Bias") mitlesen können. Ganz besonders deshalb, weil die UdV die Verkehrssicherheitsforschung in Deutschland finanziell, "wissenschaftlich" und medial dominiert.
Leider wird dem Leser auch im obigen Artikel diese wichtige Information vorenthalten.
Die UdV hat wesentlichen Anteil daran, dass die Radverkehrssicherheits-Konzepte aus Dänemark und vor allem aus den Niederlanden in Deutschland nicht diskutiert, erforscht, geschweige denn implementiert werden - obwohl sie die weltweit führenden und am besten praxis-getesteten Konzepte darstellen.
Aus angeblichen "Sicherheitsgründen" promoten die UdV und die von ihr beeinflusste universitäre und sonstige institutionelle Forschung fast durchgehend stets diejenigen Lösungen, die für Radfahrende ein Höchstmaß an Unattraktivität und sogar - wie Schutzstreifen - Gefährdung bieten.
Die Radverkehrssicherheit wird dabei grundsätzlich anhand von Unfallstatistiken ermittelt, die keinerlei Auskunft darüber bereithalten, wie sich die Grundgesamtheit der Radfahrenden auf den verschiedenen Radverkehrsführungen verändert.
Die besonders unfallgefärdeten Altertskohorten: unter 15 und über 65 Jahre. Schließe ich die weitgehend, bspw. durch Schutzstreifen, vom Radverkehr aus, so erhalte ich zwar eine vorzeigbarere Statistik, aber keine Verbesserung der Radverkehrssicherheit - im Gegenteil.
Das sind Hütchenspielertricks.
Radverkehrssicherheit muss sich am Radverkehrsanteil der risikointolerantesten Radfahrenden messen lassen, das sind Kinder bis 15, Senioren über 65 und Frauen.
Nochmal zu Schutzstreifen: Der Autorin und dem Professor Jürgen Gerlach empfehle ich die (kritische) Lektüre der BASt Untersuchung 'Führung des Radverkehrs imk Mischverkehr auf innerörtlichen Hauptstrassen', die sich schwerpunktmässig mit Schutzstreifen beschäftigt, bzw mit meiner kritischen Würdigung dieser Studie:
https://radverkehrhamburg.wordpress.com/schutzstreifen/
"14 der 25 Messpunkte (ca 65%) dokumentieren Überholabstände von nur 30 bis 75 cm. Von mehr als jedem 7. Kfz-Führer werden selbst diese minimalen Abstände noch unterschritten (“Abstand, der von 85 % aller Kfz mindestens eingehalten wird“). Das wird dann schon brutal. Da wird sich manchesmal bei dem einen oder anderen Radler Todesangst einstellen."
Allen Ernstes?
17.12.2017, ohnoVielen Dank fürs victim blaming! Nicht.
Sutzstreifen. Sind. Die. Pest.
17.12.2017, dazydee- Die Streifen führen direkt links an Parkstreifen vorbei. Also genau der gefähliche Schwenkbereich von Türen, den Radler meiden sollen, soll Ihr "Schutzbereich" sein? Das ist genau so dämlich, wie Radwege die Radfahrer rechts an Rechtsabbiegern vorbeiführen.
- Seitdem die Streifen da sind, wird man als Radler viel öfter viel zu dicht überholt. Die Autofahrer orientieren sich halt an den Leitlinien (wie auf allen mehrspurigen Straßen üblich). Da mache ich denen noch nicht einmal einen Vorwurf, dass kann ich sogar an mir beobachten, wenn ich mal Auto fahre.
- Fährt man nicht oder nur teilweise auf dem Schutzstreifen, dann drehen die Autofahrer völlig am Rad (hupen, schneiden, beschimpfen,...).
Das es sowas wie ein schnelles Pedelec gibt, was zwar wie ein Fahrrad aussieht aber ein Kraftrad ist oder es eine Rechtssprechung zum Abstand von Fahrrädern zu parkenden Autos gibt, wissen ja höchstens StVO-Freaks wie ich...
Ich finde die Dinger als Radfahrer gefährlich und fühle mich darauf noch unsicherer als einfach so auf der Fahrbahn zu fahren.
Fun Fact:
Die StVO sagt zum Schutzstreifen, "Wer ein Fahrzeug führt, darf auf der Fahrbahn durch Leitlinien markierte Schutzstreifen für den Radverkehr nur bei Bedarf überfahren."
Fährräder sind Fahrzeuge. Somit gilt für sie die gleiche Regelung zum Befahren von Schutzstreifen wie für Kfz.
Viel Spaß dabei ;)
Rechtsabbieger "überholen"
17.12.2017, ChristianNatürlich kann man das ändern und einen Radfahrstreifen links neben den Rechtsabbiegestreifen ziehen. Aber nun raten sie doch mal, wer nicht darauf achtet, wenn so ein Radstreifen von rechts auf die Straße gezogen wird?
Ich schwimme in solchen Fällen lieber im Verkehr mit und überhole ggf links. Schuld aber ist die Selbstverständlichkeit, mit der man sich als Autofahrer im Vorfahrtsrecht wähnt. Erziehung.
(Schutzstreifen: schade, dass "die" Studie nicht gleich verlinkt ist. Ich habe auch oft den Eindruck, dass die Markierung allenfalls als neuer Fahrbahnrand wahrgenommen wird. Der Sicherheitsabstand bleibt absolut auf der Strecke.)
@2. von ottto
17.12.2017, _Unfug_Aha. Haben Sie einen sinnvollen Gegenvorschlag wie es besser gehen könnte? Vorzugsweise einen, der nicht beinhaltet, dass Radfahrer komplett von der Straße verschwinden sollen? Nur so als Denkanstoß: ein Radfahrer, der hinter den stehenden Rechtsabiegern wartet ist dann auch nicht so schnell von der Kreuzung runter. Die paar Autofahrer vor ihm freut das vll, die haben freie Fahrt. Ach nein, auf die Fußgänger müssen die ja auch noch warten - also doch nichts gewonnen. Für alle Autofahrer hinter dem Radfahrer ist die Ampelphase definitiv gelaufen. Für den Radfahrer selbst evtl. auch, dann beginnt das Spiel in der nächsten Ampelphase von vorne. Wollen Sie das wirklich?
Ich reihe mich als Radfahrer auch links von Rechtsabiegern ein, wenn es die Spurführung gebietet (falls ich es überhaupt schaffe mich im fließenden Verkehr sicher einzuordnen). Als Dankeschön werde ich dann aus 1m Entfernung angehupt, was ich mitten auf der Straße zu suchen habe.
Eines der größten Probleme ist, dass Radfahrer von Autofahren schlichtweg nicht als gleichberechtigte Verkehrsteilnehmer wahrgenommen und behandelt werden (die sie aber sind). Nach Ihrer Logik wäre das Radfahren an sich schon grob fahrlässig - es wird aber nicht besser, wenn man vor den gegebenen Umständen kapituliert. Ich bestehe nicht auf meine Vorfahrt, sonst würde ich pro Tag 1-2x mal von unaufmerksamen Rechtsabiegern umgebracht werden. Schön ist das alles nicht.
Schutzstreifen
17.12.2017, xlGefühlt treffen diese Kriterien allerdings nur auf maximal 5% der Schutzstreifen in Deutschland zu. Die weit verbreiteten, lenkerbreiten, für den Autoverkehr freigegebenen Schutzstreifen halte ich dagegen für lebensgefährlich.
Wehret den Anfängen!
17.12.2017, Rene MaconIch könnte den Gerlach knutschen!
17.12.2017, TraumflugKombinierte Rad-Fuss-Wege sind es garantiert nicht. Der Geschwindigkeitsunterschied der Beiden ist viel zu hoch (etwa 1:6 statt 1:1,5 bei Auto <-> Rad) und Fussgänger laufen oft mal einen Schritt rückwärts oder zur Seite, ohne zu schauen. Das ist intuitives Verhalten, das darf nicht zu Gefahren führen.
Diese Protected Bike Lanes sind es auch nicht. Nicht nur weil sie sehr breit sein müssen. Wenn man mit dem Fahrrad ausweichen will, aus welchem Grund auch immer, landet man direkt in diesen Pylonen -- Sturz fast garantiert. Entsprechend muss man bei jeden Vielleicht-Hindernis, z.B. ein am Rand stehender Fussgänger mit unklarer Absicht, bremsen. Bremsen ist der natürliche Feind des Radfahrers.
Abgetrennte Radwege funktionieren auch nur für längere Strecken, mehrere Kilometer am Stück. In der Stadt werden sie zum Hindernisparcours, denn man muss da dauernd rauf und runter -- meist über mehr oder weniger flache Bordsteine. Und das meist an Kreuzungen, wo man die Aufmerksamkeit besser dem restlichen Verkehr als dem Bodenbelag widmet.
Eisenbahntrassen zu Radwegen umzubauen hat den Haken, dass man da ein umweltfreundliches Verkehrsmittel gegen ein Anderes ausbootet. Nicht besonders geschickt und mancherorts (Eifel) ein beliebtes Mittel gestriger Politiker, ihren Bahnanschluss los zu werden.
Wo immer ich bislang gefahren bin, ein simpler per Linie abgetrennter Streifen war am besten. Da ist klar, dass mit Radfahrern zu rechnen ist. Da kann man leicht rauf und runter, um Hindernisse zu umfahren oder was sonst der Verkehr erfordert. Auch nicht zu schlecht: man bekommt den Windschatten der Autos ab, muss sich also nicht ganz so sehr anstrengen. Sicher, denn man hat eine gute Übersicht und wird gut gesehen. Das Beste ist jedoch daran: er ist äusserst preiswert, quasi gratis. Also ohne Ausrede, die Linie nicht auf die Strasse zu malen.