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So etwas wie die Vielweltentheorie ist als physikalisches Modell doch nur relevant, wenn sich aus ihr experimentell überprüfbare Folgerungen herleiten lassen, die sie von anderen Theorien, die mit weniger Annahmen auskommen, unterscheidet. Ansonsten würde ich es mit William of Ockham halten und kompliziertere Theorien ohne zusätzlich messbare Besonderheiten von der Betrachtung ausschließen.
Kann man die Vielweltentheorie überprüfen? Ich glaube nein. Wo liegt dann ihr Nutzen - darin, dass sie unserem unterbewussten Hang zum Determinismus besser Rechnung trägt?
Was soll eigentlich der "Kollaps der Wellenfunktion" sein? Im mathematischen Modell wird ein quantenmechanisches Experiment repräsentiert durch die Anwendung eines Hilbertraum-Operators, der der jeweiligen Observablen (z.B. dem Ort oder dem Spin) zugeordnet ist, auf einen Zustandsvektor (z.B. einer Wellenfunktion). Die im Experiment messbaren Werte einer Observablen sind reelle Eigenwerte im Spektrum des Operators. Bei Anwendung transformiert der Operator den Zustandsvektor vor dem Experiment in einen anderen Zustandsvektor, was man sich bildlich so vorstellt, dass durch das Experiment die Wellenfunktion verändert wird. Wo findet da ein "Kollaps" statt? Das ist doch alles nur gezwungen bildhaft und hat genauso wenig Realitätsgehalt wie die Idee eines Massepunkts in der klassischen Mechanik.
Frage: Was ist eigentlich mit den Töchtern? Ich lese in dem Beitrag nur etwas von Söhnen und Enkeln.
Stellungnahme der Redaktion
Hallo Frau Brandt, (und alle anderen Leser, die in der Studie den Bezug auf Töchter und Mütter vermisst haben),
die Forscher haben sich wohl vor allem für den generationenübergreifenden Effekt interessiert, der die Telomere in den Hoden auch bis ins höhere Alter verlängert und damit offenbar Einfluss auf die Telomerlängen der Kinder nimmt. Bis in die Enkelgenerationen kann sich dieser Effekt aber natürlich nur über die männlichen Nachkommen (der mittleren Generation) auswirken. Tatsächlich finden die Forscher auch eine besonders hohe Korrelation zwischen dem Alter der Großväter zu den Telomerlängen ihrer Enkel (übrigens sowohl der weiblichen als auch der männlichen). Das Alter der Mütter der mittleren Generation haben die Forscher dabei auch berücksichtigt, hier aber keine statistisch signifikanten Korrelationen zu den Telomerlängen der Kinder festgestellt.
Ein Mechanismus der lebenslangen Telomerverlängerung läuft in den (weiblichen) Eizellen übrigens nicht ab: sie liegen ja schon vor der Pubertät in einem lebenslang ausreichender Pool vor und verändern sich darin nicht mehr. Spermien werden dagegen kontinuierlich nachgebildet.
Wie wirken sich längere Telomere älterer Väter auf deren Töchter aus? Da Frauen im Schnitt sowieso älter als Männer werden, wäre eine fehlende positive Korrelation nicht weiter von Belang.
Um erklären zu können, warum Tiere teilweise zu denselben intellektuellen Leistungen in der Lage sind wie Menschen, sollte man vielleicht zuerst daran denken, dass wir alle in derselben Welt leben. Wir mussten uns also alle an ein und dieselbe Welt anpassen – natürlich mit unterschiedlichen Ausrüstungen (bei unterschiedlichen Arten). In dieser Welt müssen aber nichtsdestoweniger alle Lebewesen auf die eine oder andere Art klassifizieren können, weil wir keine Welt von Unikaten vor uns haben, sondern von Mengen von gleichen oder eben ungleichen Dingen und Eigenschaften. Erfolgreiche mengenoperative Schätzungen (von denen das Zählen einen Spezialfall darstellen dürfte, jedenfalls, wenn man das menschliche Zählen mit Symbolen meint) unterlagen vermutlich keinem wesentlich geringeren Selektionsdruck als das Klassifizieren, welches in der Umweltorientierung wohl primär war. Beides kann man evolutionär auf sehr einfache Mechanismen zurückführen (weiter unten), was dafür spricht, dass diese Fähigkeiten nicht nur von Menschen entwickelt wurden. Mengentheoretisch wird das Zählen ja ohnedies schon seit Cantor auf das Klassifizieren bzw. auf Mengenbildung allgemein zurückgeführt. Insbesondere wird die Zahl 1 in der Mengenlehre als Kardinalzahl aller ein-elementigen Mengen betrachtet, die 2 als Kardinalzahl aller zwei-elementigen Mengen, und so weiter.
Die in dem Artikel zitierten Ergebnisse sind nur dann überraschend, wenn man die folgenden Überlegungen zur Einfachheit von Klassifikationen und Mengenoperationen auf untersten biochemischen Ebenen – also ihre evolutionären Ursprünge - nicht in Betracht zieht. Unsere Erkennungs-/Erkenntnis-Apparate mit ihrem prominentesten Vertreter, dem Gehirn und seinen Abstraktionsfähigkeiten, sind nicht aus dem evolutionären Nichts hervorgegangen.
Einfachste Fälle von Klassifikation haben wir genau genommen schon auf biochemischer Ebene vor uns. Schon ein Einzeller ist in der Lage, alle Moleküle einer bestimmten Art eben als zu dieser Art gehörig zu bestimmen. Mit seinen spezifischen Außenrezeptoren verfügt der Einzeller daher über einen kybernetischen Klassifikations-Apparat (bzw. Erkennungs-Apparat). Klassifikation auf unterster Ebene ist also etwas ganz Einfaches.
Auf Gehirnebene kann das Ganze dann verständlicherweise noch enorm luxurieren und zu bemerkenswerten Abstraktionen führen. Und die sind sicherlich nicht alle und vor allem nicht zwingend an Symbole gebunden, wie beim Menschen. Die gemeinsamen Nenner werden hier wohl gut adaptierte biochemische Reaktionen schon auf Zellebene sein. Klassifikation ist - in der Mengenlehre - ein Instrument, mit dem man eine einzelne Eigenschaft isolieren bzw. Mengen angeben kann, die diese Eigenschaft gemeinsam haben.
Bei dem Problem, das den Tauben gestellt wurde, geht es nicht darum, die Klasse der Dreiecke oder die der Kreise oder die der Vierecke zu isolieren, sondern darum, von den Formen, Größen und Farben abzusehen (zu abstrahieren!) und die ganze Aufmerksamkeit der Anzahl zu widmen.
Dass eine Gazelle eine Löwin gut klassifizieren können sollte, wenn sie überleben will, scheint klar. Die Abstraktionsleistung dieser Klassifizierung ist natürlich (verglichen mit der Rezeptor-Klassifikation des Einzellers) eine extrem luxurierte Leistung, weil sie ja richtig erinnert bzw. neu konstruiert werden muss. Die Abstraktionsleistung der Tauben beim "Zählen" sollte wohl in einer ähnlichen Leistungs-Skala gesehen werden, obwohl es sich eher um simultanes Schätzen handelt, das überdies einen Vergleich an Ort und Stelle zulässt (und keine schwierige Neukonstruktion wie bei Erinnerungen erfordert). Ich würde sagen, der (ähnlich wie in Mengenabbildungen) bildhaft mögliche simultane Vergleich ist die einfachere Aufgabe. Da wir wissen, dass Menschen genauso vorgehen, wenn sie nicht genug Zeit zum Zählen haben, könnten wir hier auch einen biologisch ähnlichen Mechanismus vermuten (jedenfalls für Lebewesen mit neuronaler Anlage).
Bei der enzymatischen Katalyse im Einzeller geht es um organisch eingebaute Mengenoperationen, für die kein Bewusstsein und nicht mal eine Mehrzelligkeit erforderlich ist, weil derartiges "Zählen" als kybernetische Funktion eben schon in einzelnen Zellen vorhanden ist. Es ist selbstverständlich kein "bewusstes Zählen" (oder etwas ähnlich Anthropomorphes), aber offenbar ein kausal wirksames bzw. operatives. Anders gesagt, der Einzeller weiß nicht, dass er "zählt", aber er kann gewissermaßen gar nicht vermeiden, dass er es tut.
@Nicole. Das Buch kann ich durchaus empfehlen. Der Kollege hat gute Arbeit geleistet. Und dass dort mehr Informationen zu finden sind, liegt schlicht daran, dass es sich um ein Buch und keinen Artikel handelt (obwohl unser Text sowohl in der FAS als auch hier bereits alle üblichen Längennormen gesprengt hat). Uns aber Plagiat vorzuwerfen schmerzt, denn wir haben hier zwei Jahre Arbeit reingesteckt und keine Zeile aus dem Buch entlehnt. Es ergibt sich einfach, dass sich Berichte über eine (noch) kleine Szene und ihre (noch) wenigen Akteure ähneln. Das zeigt eigentlich nur, dass beide Journalisten offenbar sauber gearbeitet haben. Wer Kay Aull googelt, wird noch mehr Berichte über sie finden. Wir haben sie aber besucht, haben mit ihr gemeinsam experimentiert. Und ich erinnere mich auch nicht, dass der Autor des Biopunk-Buchs das Biohacken selbst probiert hätte. Jedenfalls freue ich mich über dein Interesse am Biohacken, und dass Du gute Bücher zum Thema empfiehlst, die das Thema diskutieren.
Wir sehen nur, dass zwischen Wunschdenken und realer Welt eine Riesenkluft vorhanden ist. Dazu sind die Bedingungen, unter denen die Menschen dieser Welt nun einmal leben müssen, aber auch deren Bedürfnisse, höchst unterschiedlich. Allein der Glaube durch Energiesparen den Energiehunger einer stark zunehmenden Weltbevölkerung und damit auch die Klimaänderung nur etwas beschränken zu können, zeigt die Realitätsferne solcher Propagandisten. Auch der in diesem Artikel zum Beispiel wieder aufgenommene Hinweis, in Deutschland den Standby-Modus bei Elektrogeräten zu verbieten, ist von einer solchen Realitätsferne geprägt. Die Industrie ist bereits heute immer mehr global vernetzt und damit können die technischen Voraussetzungen und Bedingungen auch nur weltweit verändert werden. Allerdings entstehen die größten Leerlaufverluste nicht durch den Standby-Modus bei Elektrogeräten, sondern in den Energieversorgungsnetzen selbst und das zum größten Teil wieder nur aus ökonomischen Gründen. Wie sich diese Verhältnisse durch die aus der Energiewende veränderten Netz- und Einspeisebedingungen dabei zukünftig in Deutschland entwickeln, scheint noch gar nicht endgültig geklärt. Also in Bezug auf Klima und Energie nicht nur auf die anderen zeigen. Energie ist die wichtigste Voraussetzung für alles Leben. Wir müssen uns darauf einrichten, dass der Energiehunger weltweit zunehmen wird und die Auswirkungen auf das Klima und Umwelt von großen Teilen der Weltbevölkerung als das kleinere Übel angesehen werden. Dieses wird nicht durch kleinliche und nur dem eigenen Ansehen dienende Selbsttäuschungsmaßnahmen, auch nicht durch gut gemeinte Appelle und Absichtserklärungen zu verändern sein. Vielmehr müssen Forschung und Entwicklung weltweit rasant gefördert werden, um die sich anbahnenden Energieengpässe und den Klimawandel weltweit zu verhindern, oder zumindest auf eine nicht den Fortschritt bremsende oder sogar rückläufig machende Weise zu beeinflussen.
Ich finde das Thema auch sehr spannend. Deshalb habe ich dazu das Buch "Biopunk: DIY Scientists Hack the Software of Life" von Marcus Wohlsen gelesen (Current Hardcover, 2011), das wohl auch als Vorlage für diesen Artikel genutzt wurde. Leider wird das hier nirgends erwähnt. Wer mehr über die DIY-Biologie-Bewegung wissen möchte sollte das Buch lesen.
Christoph Pöppes Rezension von Kanitscheiders »Das hedonistische Manifest« hat mir in jedem Fall Lust auf das Buch gemacht - ich habe es mir gekauft. Es ist aber nicht mein erstes Buch von Kanitscheider. Beim Lesen der Rezension sind mir jedoch einige Schwächen in der Argumentation aufgefallen.
So meint Christoph Pöppe, dass die fehlende Begeisterung von Genussmenschen für kriegerische Abenteuer empirisch ausgesprochen schlecht begründet sei. Als Beispiel führt er "die Franzosen" und "die Amerikaner" an - die ersteren "kultivierte Genießer par excellence", die letzteren hedonistische Bekenner durch Festschreibung des "pursuit of happiness" in der Unabhängigkeitserklärung. Ich halte es allerdings für ziemlich fragwürdig, hier ganzen Völkern Eigenschaften zuzuschreiben. Fest steht jedenfalls, dass die Menschen, die sich zu Staatstreue und militärischem Gehorsam verpflichtet fühlen, im Grunde überall in der Überzahl sind - auch unter Franzosen und Amerikanern. Das sieht man schon an dem ausgeprägten Nationalstolz, den man bei beiden findet. Überhaupt wären Staaten und Nationen ohne überwiegende Staatstreue nicht denkbar. Hedonisten, die auch meist ausgeprägte Individualisten sind, sind aber auf der ganzen Welt eher in der Minderheit. Christoph Pöppes Einwand halte ich daher für etwas oberflächlich.
An mehreren Stellen hält Christoph Pöppe Kanitscheiders Argumentation für schwach, ohne überzeugende Argumente dafür zu bringen. So halte ich Kanitscheiders "Symmetrie"-Argument - nach dem jeder, der Misshandeln befürwortet, damit rechnen muss, sich selbst in der Rolle des Misshandelten wiederzufinden, was hedonistischen Zielen abträglich ist - durchaus für überzeugend. Jeder, der sich auf eine rationale Diskussion einlässt, kann sich diesem Argument schwer entziehen. Christoph Pöppe schreibt dazu: "Ein Hedonist hätte gegnüber den zahlreichen Anhängern dieses Irrglaubens kein Argument gegen sadistische Praktiken - an Untermenschen, versteht sich - in der Hand." Aber gibt es überhaupt ein rationales Argument, dass Anhänger eines Irrglaubens - also Menschen, die zumindest in bestimmten Punkten irrational sind - überzeugen könnte? Ein solcher Anhänger eines Irrglaubens ließe sich durch keine wie auch immer geartete Argumentation beeindrucken. Ich halte daher Pöppes Bemerkung hier für irrelevant.
Ich jedenfalls freue mich auf das Buch und kann zumindest bis jetzt bestätigen, dass es brilliant geschrieben ist.
Stellungnahme der Redaktion
Für ganz so oberflächlich halte ich mein Argument nicht. Selbstverständlich gibt es pflichtbetonte Franzosen und lustbetonte Preußen; aber: Die Tatsache, dass sehr viele (zum Beispiel) Franzosen und Amerikaner keinen nennenswerten Widerspruch zwischen der Verfolgung persönlicher Genussziele und Staatstreue (samt pflichtbewusster Opferbereitschaft) sehen, schwächt Kanitscheiders Argument, nach dem es einen solchen prinzipiellen Widerspruch gibt.
Was die Anhänger des "Irrglaubens" angeht: Es gibt viel zu viele Leute, die der Überzeugung sind, man könne die Menschen in höher- und minderwertige einteilen, ansonsten aber rationalen Argumenten durchaus zugänglich sind. Ich würde es für verfehlt halten, diesen Leuten gegenüber - mit der Begründung, sie seien ohnehin irrational - jedes Argumentieren aufzugeben.
Der Artikel ist sehr gut und interessant geschrieben. Vor allem die Anschaulichkeit finde ich gelungen. Nicht nur Gespräche oder Studien, sondern es einfach mal selbst auszuprobieren, ist der Punkt, wo jedem bewusst wird, was dort überhaupt gemacht wird. Molekulare Biologie ist ein Gebiet der Naturwissenschaft, das viele junge Menschen sowie die Gesellschaft beschäftigt. Früher gab es chemische Kampfstoffe, doch genetisch veränderte Krankheiten oder von Bakterien produzierte Gifte sind ebenfalls gefährlich (wenn nicht sogar noch gefährlicher, da sich Krankheiten von selbst weiter vermehren und übertragen). Man sollte nur entscheiden, ob man als Biohacker etwas Gutes bewirken will oder einfach aus Spaß etwas Gift produziert.
"liebenswürdigen Idealisten"? Es liest sich eher so, als die Einwohner dieses interessanten Dörfchens ganz im Gegenteil sehr einfallsreiche Realisten, die abseits bürokratischer Zwänge das tun, was sie für sinnvoll halten.
Ich lese daraus ein Plädoyer für konsequente Subsidiarität bis hinunter in die Gemeinden. Genau das brauchen wir auch in Europa.
Peter Diamandis und Steven Kotler beschreiben in "Abundance - The Future is Better Than You Think" welche Möglichkeiten uns als Menschheit offen stehen.
Es ist stets ein Umprogrammieren der Mental Models (nicht nur Einzelner, sondern ganzer Gemeinschaften), doch genau das ist nicht ganz einfach, wie wir immer wieder sehen.
@markus: Ein Schnellkochtopf ist in der Tat eine gute DIYbio-Lösung als Autoklaven-Ersatz (vorausgesetzt man wechselt nicht zwischen Linseneintopf und E.coli-Broth). Aber wenn man doch einen richtigen, professionellen Autoklaven für ein Butterbrot bekommen kann? Und den man einfach einschaltet und nicht extra auf einen Herd stellen muss? ;-) @aric: Was man braucht, hängt ganz davon ab, was man machen will. Ich empfehle, auf hackteria.org order diybio.org zu stöbern bzw. die Frage an die dortige diybio-newsgroup zu richten.
Ich habe genau diesen Artikel in der FAZ gelesen, wer hat hier von wem den Artikel geklaut?
Zum Inhalt muss ich sagen sehr interessant! Also ich würde auch gerne mit dem DIY-bio Anfangen! Was für Geräte bräuchte ich den so? Wenn mir jemand ein Paar Tipps geben könnte wäre ich ihm sehr verbunden.
Stellungnahme der Redaktion
Werter Aric
,
der Artikel ist tatsächlich bereits in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung erschienen. Allerdings wurde er weder von uns, noch von den Kollegen der FAS "geklaut". Vielmehr handelt es sich um eine völlig legale Zweitverwertung, über die unsere Kollegen bei der FAS auch informiert wurden. Wir fanden den Text allerdings so gut, dass wir ihn unseren Lesern, die ihn nicht bei der FAS gesehen hatten, nicht vorenthalten wollten.
“Als der kalte Krieg zu Ende war, sahen diese Physiker in der Umweltschutzbewegung ihr nächstes Kampfgebiet”...
Ich glaube gerade in der Physik werden Argumente und Erkenntnisse zumeist auf logische Fundamente gegründet und nicht in Ermangelung eines neuen Kampfgebietes. Im Übrigen beschäftigten sich die Klimaskeptiker insbesondere mit der Annahme über den Anthropogenen Anteil des Klimawandels.
Wenn sie sich diese Liste der “1000+ Peer-Reviewed Papers Supporting Skeptic “:
Ockham's Razor
13.06.2012, Dr. Wolfgang KleinKann man die Vielweltentheorie überprüfen? Ich glaube nein. Wo liegt dann ihr Nutzen - darin, dass sie unserem unterbewussten Hang zum Determinismus besser Rechnung trägt?
Was soll eigentlich der "Kollaps der Wellenfunktion" sein? Im mathematischen Modell wird ein quantenmechanisches Experiment repräsentiert durch die Anwendung eines Hilbertraum-Operators, der der jeweiligen Observablen (z.B. dem Ort oder dem Spin) zugeordnet ist, auf einen Zustandsvektor (z.B. einer Wellenfunktion). Die im Experiment messbaren Werte einer Observablen sind reelle Eigenwerte im Spektrum des Operators. Bei Anwendung transformiert der Operator den Zustandsvektor vor dem Experiment in einen anderen Zustandsvektor, was man sich bildlich so vorstellt, dass durch das Experiment die Wellenfunktion verändert wird. Wo findet da ein "Kollaps" statt? Das ist doch alles nur gezwungen bildhaft und hat genauso wenig Realitätsgehalt wie die Idee eines Massepunkts in der klassischen Mechanik.
Je später die Zeugung, desto älter die Enkel
12.06.2012, Rosa BrandtHallo Frau Brandt,
(und alle anderen Leser, die in der Studie den Bezug auf Töchter und Mütter vermisst haben),
die Forscher haben sich wohl vor allem für den generationenübergreifenden Effekt interessiert, der die Telomere in den Hoden auch bis ins höhere Alter verlängert und damit offenbar Einfluss auf die Telomerlängen der Kinder nimmt. Bis in die Enkelgenerationen kann sich dieser Effekt aber natürlich nur über die männlichen Nachkommen (der mittleren Generation) auswirken. Tatsächlich finden die Forscher auch eine besonders hohe Korrelation zwischen dem Alter der Großväter zu den Telomerlängen ihrer Enkel (übrigens sowohl der weiblichen als auch der männlichen).
Das Alter der Mütter der mittleren Generation haben die Forscher dabei auch berücksichtigt, hier aber keine statistisch signifikanten Korrelationen zu den Telomerlängen der Kinder festgestellt.
Ein Mechanismus der lebenslangen Telomerverlängerung läuft in den (weiblichen) Eizellen übrigens nicht ab: sie liegen ja schon vor der Pubertät in einem lebenslang ausreichender Pool vor und verändern sich darin nicht mehr. Spermien werden dagegen kontinuierlich nachgebildet.
Viele Grüße,
Jan Osterkamp.
Lange Telomere-lange Lebenserwartung
12.06.2012, Anina BurgaMengenoperationen sind biologisch allgemein
12.06.2012, Norbert HinterbergerDie in dem Artikel zitierten Ergebnisse sind nur dann überraschend, wenn man die folgenden Überlegungen zur Einfachheit von Klassifikationen und Mengenoperationen auf untersten biochemischen Ebenen – also ihre evolutionären Ursprünge - nicht in Betracht zieht. Unsere Erkennungs-/Erkenntnis-Apparate mit ihrem prominentesten Vertreter, dem Gehirn und seinen Abstraktionsfähigkeiten, sind nicht aus dem evolutionären Nichts hervorgegangen.
Einfachste Fälle von Klassifikation haben wir genau genommen schon auf biochemischer Ebene vor uns. Schon ein Einzeller ist in der Lage, alle Moleküle einer bestimmten Art eben als zu dieser Art gehörig zu bestimmen. Mit seinen spezifischen Außenrezeptoren verfügt der Einzeller daher über einen kybernetischen Klassifikations-Apparat (bzw. Erkennungs-Apparat). Klassifikation auf unterster Ebene ist also etwas ganz Einfaches.
Auf Gehirnebene kann das Ganze dann verständlicherweise noch enorm luxurieren und zu bemerkenswerten Abstraktionen führen. Und die sind sicherlich nicht alle und vor allem nicht zwingend an Symbole gebunden, wie beim Menschen. Die gemeinsamen Nenner werden hier wohl gut adaptierte biochemische Reaktionen schon auf Zellebene sein.
Klassifikation ist - in der Mengenlehre - ein Instrument, mit dem man eine einzelne Eigenschaft isolieren bzw. Mengen angeben kann, die diese Eigenschaft gemeinsam haben.
Bei dem Problem, das den Tauben gestellt wurde, geht es nicht darum, die Klasse der Dreiecke oder die der Kreise oder die der Vierecke zu isolieren, sondern darum, von den Formen, Größen und Farben abzusehen (zu abstrahieren!) und die ganze Aufmerksamkeit der Anzahl zu widmen.
Dass eine Gazelle eine Löwin gut klassifizieren können sollte, wenn sie überleben will, scheint klar. Die Abstraktionsleistung dieser Klassifizierung ist natürlich (verglichen mit der Rezeptor-Klassifikation des Einzellers) eine extrem luxurierte Leistung, weil sie ja richtig erinnert bzw. neu konstruiert werden muss. Die Abstraktionsleistung der Tauben beim "Zählen" sollte wohl in einer ähnlichen Leistungs-Skala gesehen werden, obwohl es sich eher um simultanes Schätzen handelt, das überdies einen Vergleich an Ort und Stelle zulässt (und keine schwierige Neukonstruktion wie bei Erinnerungen erfordert). Ich würde sagen, der (ähnlich wie in Mengenabbildungen) bildhaft mögliche simultane Vergleich ist die einfachere Aufgabe. Da wir wissen, dass Menschen genauso vorgehen, wenn sie nicht genug Zeit zum Zählen haben, könnten wir hier auch einen biologisch ähnlichen Mechanismus vermuten (jedenfalls für Lebewesen mit neuronaler Anlage).
Bei der enzymatischen Katalyse im Einzeller geht es um organisch eingebaute Mengenoperationen, für die kein Bewusstsein und nicht mal eine Mehrzelligkeit erforderlich ist, weil derartiges "Zählen" als kybernetische Funktion eben schon in einzelnen Zellen vorhanden ist. Es ist selbstverständlich kein "bewusstes Zählen" (oder etwas ähnlich Anthropomorphes), aber offenbar ein kausal wirksames bzw. operatives. Anders gesagt, der Einzeller weiß nicht, dass er "zählt", aber er kann gewissermaßen gar nicht vermeiden, dass er es tut.
Und die Opfer?
11.06.2012, ein ehec husWer kommt für den finanziellen Schaden auf? Aldi & Co haben ihren Ausfall erstattet bekommen.
Die Opfer leiden mit ihren Familien jeden Tag und jede Minute, jede Sekunde.
Lest das Buch. Aber...
11.06.2012, SkarJedenfalls freue ich mich über dein Interesse am Biohacken, und dass Du gute Bücher zum Thema empfiehlst, die das Thema diskutieren.
Wunschdenken zum Klimawandel?
11.06.2012, BieskiDazu sind die Bedingungen, unter denen die Menschen dieser Welt nun einmal leben müssen, aber auch deren Bedürfnisse, höchst unterschiedlich. Allein der Glaube durch Energiesparen den Energiehunger einer stark zunehmenden Weltbevölkerung und damit auch die Klimaänderung nur etwas beschränken zu können, zeigt die Realitätsferne solcher Propagandisten. Auch der in diesem Artikel zum Beispiel wieder aufgenommene Hinweis, in Deutschland den Standby-Modus bei Elektrogeräten zu verbieten, ist von einer solchen Realitätsferne geprägt. Die Industrie ist bereits heute immer mehr global vernetzt und damit können die technischen Voraussetzungen und Bedingungen auch nur weltweit verändert werden. Allerdings entstehen die größten Leerlaufverluste nicht durch den Standby-Modus bei Elektrogeräten, sondern in den Energieversorgungsnetzen selbst und das zum größten Teil wieder nur aus ökonomischen Gründen. Wie sich diese Verhältnisse durch die aus der Energiewende veränderten Netz- und Einspeisebedingungen dabei zukünftig in Deutschland entwickeln, scheint noch gar nicht endgültig geklärt. Also in Bezug auf Klima und Energie nicht nur auf die anderen zeigen. Energie ist die wichtigste Voraussetzung für alles Leben. Wir müssen uns darauf einrichten, dass der Energiehunger weltweit zunehmen wird und die Auswirkungen auf das Klima und Umwelt von großen Teilen der Weltbevölkerung als das kleinere Übel angesehen werden. Dieses wird nicht durch kleinliche und nur dem eigenen Ansehen dienende Selbsttäuschungsmaßnahmen, auch nicht durch gut gemeinte Appelle und Absichtserklärungen zu verändern sein. Vielmehr müssen Forschung und Entwicklung weltweit rasant gefördert werden, um die sich anbahnenden Energieengpässe und den Klimawandel weltweit zu verhindern, oder zumindest auf eine nicht den Fortschritt bremsende oder sogar rückläufig machende Weise zu beeinflussen.
Lest das Buch
10.06.2012, NicoleDeshalb habe ich dazu das Buch "Biopunk: DIY Scientists Hack the Software of Life" von Marcus Wohlsen gelesen (Current Hardcover, 2011), das wohl auch als Vorlage für diesen Artikel genutzt wurde. Leider wird das hier nirgends erwähnt.
Wer mehr über die DIY-Biologie-Bewegung wissen möchte sollte das Buch lesen.
Schwach begründet
10.06.2012, Hajo Dasting-HussnerSo meint Christoph Pöppe, dass die fehlende Begeisterung von Genussmenschen für kriegerische Abenteuer empirisch ausgesprochen schlecht begründet sei. Als Beispiel führt er "die Franzosen" und "die Amerikaner" an - die ersteren "kultivierte Genießer par excellence", die letzteren hedonistische Bekenner durch Festschreibung des "pursuit of happiness" in der Unabhängigkeitserklärung. Ich halte es allerdings für ziemlich fragwürdig, hier ganzen Völkern Eigenschaften zuzuschreiben. Fest steht jedenfalls, dass die Menschen, die sich zu Staatstreue und militärischem Gehorsam verpflichtet fühlen, im Grunde überall in der Überzahl sind - auch unter Franzosen und Amerikanern. Das sieht man schon an dem ausgeprägten Nationalstolz, den man bei beiden findet. Überhaupt wären Staaten und Nationen ohne überwiegende Staatstreue nicht denkbar. Hedonisten, die auch meist ausgeprägte Individualisten sind, sind aber auf der ganzen Welt eher in der Minderheit. Christoph Pöppes Einwand halte ich daher für etwas oberflächlich.
An mehreren Stellen hält Christoph Pöppe Kanitscheiders Argumentation für schwach, ohne überzeugende Argumente dafür zu bringen. So halte ich Kanitscheiders "Symmetrie"-Argument - nach dem jeder, der Misshandeln befürwortet, damit rechnen muss, sich selbst in der Rolle des Misshandelten wiederzufinden, was hedonistischen Zielen abträglich ist - durchaus für überzeugend. Jeder, der sich auf eine rationale Diskussion einlässt, kann sich diesem Argument schwer entziehen. Christoph Pöppe schreibt dazu: "Ein Hedonist hätte gegnüber den zahlreichen Anhängern dieses Irrglaubens kein Argument gegen sadistische Praktiken - an Untermenschen, versteht sich - in der Hand." Aber gibt es überhaupt ein rationales Argument, dass Anhänger eines Irrglaubens - also Menschen, die zumindest in bestimmten Punkten irrational sind - überzeugen könnte? Ein solcher Anhänger eines Irrglaubens ließe sich durch keine wie auch immer geartete Argumentation beeindrucken. Ich halte daher Pöppes Bemerkung hier für irrelevant.
Ich jedenfalls freue mich auf das Buch und kann zumindest bis jetzt bestätigen, dass es brilliant geschrieben ist.
Für ganz so oberflächlich halte ich mein Argument nicht. Selbstverständlich gibt es pflichtbetonte Franzosen und lustbetonte Preußen; aber: Die Tatsache, dass sehr viele (zum Beispiel) Franzosen und Amerikaner keinen nennenswerten Widerspruch zwischen der Verfolgung persönlicher Genussziele und Staatstreue (samt pflichtbewusster Opferbereitschaft) sehen, schwächt Kanitscheiders Argument, nach dem es einen solchen prinzipiellen Widerspruch gibt.
Was die Anhänger des "Irrglaubens" angeht: Es gibt viel zu viele Leute, die der Überzeugung sind, man könne die Menschen in höher- und minderwertige einteilen, ansonsten aber rationalen Argumenten durchaus zugänglich sind. Ich würde es für verfehlt halten, diesen Leuten gegenüber - mit der Begründung, sie seien ohnehin irrational - jedes Argumentieren aufzugeben.
Christoph Pöppe
Biohacker und die Zukunft
10.06.2012, Mike BlüggelVor allem die Anschaulichkeit finde ich gelungen. Nicht nur Gespräche oder Studien, sondern es einfach mal selbst auszuprobieren, ist der Punkt, wo jedem bewusst wird, was dort überhaupt gemacht wird.
Molekulare Biologie ist ein Gebiet der Naturwissenschaft, das viele junge Menschen sowie die Gesellschaft beschäftigt.
Früher gab es chemische Kampfstoffe, doch genetisch veränderte Krankheiten oder von Bakterien produzierte Gifte sind ebenfalls gefährlich (wenn nicht sogar noch gefährlicher, da sich Krankheiten von selbst weiter vermehren und übertragen).
Man sollte nur entscheiden, ob man als Biohacker etwas Gutes bewirken will oder einfach aus Spaß etwas Gift produziert.
Realisten!
10.06.2012, TimIch lese daraus ein Plädoyer für konsequente Subsidiarität bis hinunter in die Gemeinden. Genau das brauchen wir auch in Europa.
Überfluss ist möglich (vielleicht, wenn wir umdenken)
10.06.2012, RalfLippoldEs ist stets ein Umprogrammieren der Mental Models (nicht nur Einzelner, sondern ganzer Gemeinschaften), doch genau das ist nicht ganz einfach, wie wir immer wieder sehen.
http://AbundanceTheBook.com
Autoklav et al.
09.06.2012, skar@aric: Was man braucht, hängt ganz davon ab, was man machen will. Ich empfehle, auf hackteria.org order diybio.org zu stöbern bzw. die Frage an die dortige diybio-newsgroup zu richten.
Ist der Artikel aus der FAZ vom 29 April ?
08.06.2012, AricZum Inhalt muss ich sagen sehr interessant! Also ich würde auch gerne mit dem DIY-bio Anfangen!
Was für Geräte bräuchte ich den so? Wenn mir jemand ein Paar Tipps geben könnte wäre ich ihm sehr verbunden.
Werter Aric
,der Artikel ist tatsächlich bereits in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung erschienen. Allerdings wurde er weder von uns, noch von den Kollegen der FAS "geklaut". Vielmehr handelt es sich um eine völlig legale Zweitverwertung, über die unsere Kollegen bei der FAS auch informiert wurden. Wir fanden den Text allerdings so gut, dass wir ihn unseren Lesern, die ihn nicht bei der FAS gesehen hatten, nicht vorenthalten wollten.
Mit freundlichen Grüßen
Daniel Lingenhöhl
Redaktionsleiter Spektrum.de
....Kalte Krieger ?
08.06.2012, Bernard Neelen“Als der kalte Krieg zu Ende war, sahen diese Physiker in der Umweltschutzbewegung ihr nächstes Kampfgebiet”...
Ich glaube gerade in der Physik werden Argumente und Erkenntnisse zumeist auf logische Fundamente gegründet und nicht in Ermangelung eines neuen Kampfgebietes. Im Übrigen beschäftigten sich die Klimaskeptiker insbesondere mit der Annahme über den Anthropogenen Anteil des Klimawandels.
Wenn sie sich diese Liste der “1000+ Peer-Reviewed Papers Supporting Skeptic “:
http://www.populartechnology.net/2009/10/peer-reviewed-papers-supporting.html
.....ansehen, werden sie die “Kalten Krieger” wohl vergeblich suchen.