Ihre Beiträge sind uns willkommen! Schreiben Sie uns Ihre Fragen und Anregungen, Ihre Kritik oder Zustimmung. Wir veröffentlichen hier laufend Ihre aktuellen Zuschriften.
Liebes Spektrum-Team, leider ist diese Studie ziemlicher Humbug und hat nichts gebracht außer den "Forschern" eine grandiose Feldexkursion in ein atemberaubend schönes Land - ein für die Wissenschaft sittlicher Nährwert ist hier nicht erkennbar. Hätten diese "Forscher" nämlich einmal mit Wildhütern oder Berufsjägern gesprochen, wüssten sie nämlich wie es zu den Eland-typischen Klicklauten beim Ziehen (= Laufen) kommt: Aufgrund ihres enormen Gewichtes (Bullen bis circa 900 Kilogramm) spreizen sich die Schalen (= Hufe) beim Auftreten auseinander. Hebt der Eland nun seinen Lauf beim Ziehen, "schnalzen" die vormals gespreizten Schalen gegeneinander und es ist der typische Klick-Laut vernehmbar. Das alles hat aber nun überhaupt nichts mit irgendwelchen Sehnen beziehungsweise Imponiergehabe zu tun. Einzig eine Korrelation zwischen Körpergewicht und Lautstärke könnte gegeben sein - die schwersten Bullen spreizen die Schalen am stärksten beim Ziehen.
Warum in die Ferne schweifen? Auch in unserer Nähe gibt es Mineralien, die durch Ausscheidung von Tonerde und Siliziumdioxid (Sand) CO2 binden. Ja selbst die viel gescholtenen Salzlagerstätten können CO2 binden. Bestimmte natürliche Salzlagerstätten sind stabil mit CO2 imprägniert, dass ein Gehalt im Prozentbereich gebunden wird. Wie sieht es aber mit der Freisetzung von CO2 bei der Bildung des Speichergesteins aus? Nun, das ist ja Millionen von Jahren zurück!
Ich bin der Meinung, das Einsteins Standpunkt in diesen Debatten weder richtig wiedergegeben, noch vernünftig vertreten wird. Das hat vermutlich damit zu tun, daß Einstein keine direkten Schüler hatte, so daß sich die quantenmechanische Interpretation schon 1935 gegen Einstein durchzusetzen begann und seitdem an allen Universitäten gelehrt wird. Daß Einsteins Kritik an der quantenmechanischen Interpretation nicht ganz unberechtigt gewesen sein kann, zeigt sich unter anderem daran, daß Richard Feynman schon 1964 feststellen mußte, daß die Quantenmechanik keinen Sinn ergibt, ja "blödsinnig anmutete" (aber mathematisch nicht war). 1986 hielt John Bell die Quantenmechanik für eine "schmutzige Theorie, die grundsätzlich ungeklärt sei, da sich ihre Begründer selbst erhoben hätten, auf Erkenntnis zu verzichten", während Murray Gell-Man von "Gehirnwäsche" sprach...
Trotz dieser harschen Kritik namhafter Theoretiker zeichnet sich bis heute keine vernünftige Interpretation der Quantentheorie ab, die eine real existierende Natur und Realität mit quantentheoretischen Strukturmodellen objektiv - also ohne Bezug auf einen "bewußten" Beobachter - zu erklären vermag. Statt dessen wird behauptet, das kein Quantenproblem existiere. Auf diese Weise verweigert sich die Physik einer physikalischen, erkenntnis- und wissenschaftstheoretischen Debatte - in der Annahme, daß eine solche Diskussion mit Physik nichts mehr zu tun habe. Meiner Meinung nach ist das nur Ausdruck der tiefen intellektuellen Krise der Physik, die von der quantenmechanischen Interpretation verursacht wurde und seit 80 Jahren unvermindert anhält. Sie war einfach nicht in der Lage, das Welle/ Quanten- Paradoxon vernünftig zu konfigurieren - und postulierte deshalb die Unauflösbarkeit des tiefsten Rätsels der Natur, das nicht nur die grundlegende Beschaffenheit von Licht und Materie, sondern auch das Geheimnis der menschlichen Denkwahrnehmung verbirgt... Ich möchte Einsteins Standpunkt zur "intellektuellen Krise der Physik" (Max Born) hier kurz darstellen und das Problem aus einer ganz neuen Perspektive beleuchten; nicht zuletzt in der Hoffnung, damit Einsteins Gewicht - und das intellektuelle Niveau dieser Diskussion - etwas anheben zu können:
Beim Realitätsproblem der Quantentheorie geht es nicht um die Frage, ob "teilchenartige" Quanten real existieren oder nicht, sondern um das Versagen der traditionellen Realitätsmodelle der Physik (Körper und Wellen). So zeigt das Doppelspaltexperiment eigentlich eindeutig, daß der Körperbegriff der Mechanik auf die Beschaffenheit der Natur nicht mehr zutreffen kann und das Wellenmodell bei der Erklärung des Absorptionsereignisses vollständig versagt. Nach diesem Experiment können also weder Materie noch elektromagnetische Felder aus unteilbaren Körpern bzw. räumlich konzentrierten Energieportionen bestehen (beides wird "Teilchen" genannt) - obwohl die Strahlung bzw. das Feld immer punktartig- ganzheitlich auf dem Schirm wirkt. Einstein war sich dieses Problems immer bewußt und betrachtete sein "Teilchenmodell" in der Quantenhypothese des Lichts schon vor einhundert Jahren ausdrücklich nur als provisorische Hilfsvorstellung, die es gestattete, solche Wechselwirkungen vorläufig mechanistisch zu modellieren. Implizit vertrat er mit seiner Quantenhypothese die Annahme, daß sich hinter der punktartig- ganzheitlichen Wirkung eine noch zu entdeckende Struktur des elektromagnetischen Feldes verbirgt - was Arnold Sommerfeld und viele andere Physiker damals noch problemlos erkennen konnten. Im Grunde ging es also um eine neue, verbesserte oder erweiterte maxwellsche Theorie.
Bedauerlicherweise erweckt Einstein in den von Niels Bohr und anderen überlieferten Diskussionen den Eindruck, daß es ihm um die Rettung des Körperbegriffs der Mechanik ging. Wir wissen jedoch, daß es ihm im Gegensatz zu Bohr, Born und Heisenberg nicht um eine einheitliche Mechanik, sondern eine einheitliche Feldstrukturtheorie ging, die auch die Beschaffenheit der Materie modellieren können sollte. Dazu fehlte Einsteins Meinung nach nur ein neues physikalisches Prinzip, das sich direkt aus dem Doppelspaltexperiment ergeben müßte und auch für Einzelereignisse gelten sollte. Vermutlich ging es genau darum in den Debatten mit Bohr - denn Bohrs Interpretation kann das Einzelereignis nicht nur nicht erklären, sondern mußte es aus der Physik förmlich ausklammern. Damit verfolgt Bohr einen ganz bestimmten Zweck: Bohr kann den Körperbegriff der Mechanik - und die Atom- und Elementarteilchenhypothese - für die Physik nur retten, in dem er eine physikalische Erklärung des Doppelspaltexperiments mit einzelnen Teilchen, also der zugrundeliegenden Atom- und Elementarteilchenhypothese, für prinzipiell unmöglich erklärt! Das ist der logische Drahtseilakt der Quantenmechanik, den man bei Feynman direkt nachlesen kann - sehr amüsant übrigens, was die sogenannte Logik betrifft!
Doch die experimentell gesicherten Tatsachen sehen ganz anders aus: Am Doppelspalt oder bei der partiellen Reflexion gilt eine Interferenzbedingung, die besagt, daß die Strahlung oder das Feld immer beide Öffnungen oder Wege zugleich passieren muß! Ebenso sicher ist, daß das Feld effektiv immer ganzheitlich- punktartig wirkt! Das gilt auch für einzelne Lichtquanten und Materie- Elementarstrukturen. Diese beiden Tatsachen sollten eigentlich jeder Interpretation zugrunde liegen, die einen naturwissenschaftlichen Anspruch erhebt...
Wir können also mit Sicherheit sagen, daß 1) das Feld beide Wege zugleich geht und 2) immer punktartig- ganzheitlich wirkt. Das aber bedeutet, daß sich im Experiment etwas nicht-mechanisch, also ganzheitlich geteilt haben muß! Und das können nur Felder sein. Das Problem ist also nicht das Experiment - es sind die Theorien, Modelle und Vorstellungen, die diesem Experiment widersprechen. Und das sind vor allem die Mechanik Newtons, die maxwellsche Theorie und - vielleicht auf den ersten Blick nicht erkennbar - die spezielle Relativitätstheorie. Dabei geht es allerdings nicht um das Relativprinzip, das durch das Experiment sogar eindeutig bestätigt wird, sondern die Interpretation der Konstante c als "Bewegung im Sinne der Mechanik".
Akzeptiert man Punkt 1 ohne wenn und aber(was die quantenmechanische Interpretation beharrlich vermeidet), bedeutet das eindeutig, daß die Atom- und Elementarteilchenhypothese (Demokrits Unteilbarkeitshypothese) auf die Natur und Realität nicht zutreffen kann! Genau diese Schlußfolgerung vermeidet jedoch die quantenmechanische Interpretation, um den Körperbegriff der Mechanik und die Atom- und Elementarteilchenhypothese aus gutgemeinten, aber nicht gerade logischen Gründen für die "Wissenschaft" Physik retten zu können. Deshalb operiert sie unverdrossen weiter mit dem Körperbegriff der Mechanik, obwohl er im Experiment eindeutig versagt und nicht wirklich real existieren kann! Mit anderen Worten: Die Quantenmechanik mißachtet das Experiment - zumindest in ihrer Interpretation. Denn mathematisch modelliert die sogenannte Wellenfunktion exakt ein solches verzweigtes Feld! Das darf nur keine Realität beanspruchen, und zwar aus drei Gründen. Ob diese Gründe physikalischer Natur sind, müssen Sie selbst entscheiden:
1) um den Körperbegriff der Mechanik Newton und die Unteilbarkeitshypothese Demokrits retten zu können (also ein Paradigma) 2) weil die Wellentheorie Maxwells den "lokalen Kollaps" nicht modellieren kann (also unvollständig ist) 3) weil das ein Problem mit der Lichtgeschwindigkeit impliziert.
Selbst Einstein konnte nicht erkennen, daß der lokale Kollaps der Wellenfunktion mit seiner Definition der Absorptionsbedingung des Lichts, also der Gleichzeitigkeit in der speziellen Relativitätstheorie, absolut identisch ist (und nun eine physikalisch real existierende Feld- und Struktursymmetriebedingung darstellt), aber mit der Interpretation der Konstante c als "Geschwindigkeit des Lichts"weder im Sinne der Mechanik noch im Sinne der Dynamik des elektromagnetischen Feldes (Maxwells Ausbreitungsweise der Wellen oder Felder) absolut nicht verträglich ist!
Und damit kommen wir zum eigentlichen Punkt der Quantentheorie: Gesucht ist ein neues physikalisches Modell der Beschaffenheit der Elementartrukturen der Realität und Natur - und das kann nach dem Scheitern des Körperbegriffs der Mechanik und der Wellentheorie nur eine verzweigte Struktur des Feldes sein. Diese Struktur zeigt sich nun ganz offen im Experiment - und in den mathematischen Modellen der Quantentheorie. Beide offenbaren, daß sich das Feld bei der Passage des Doppelspalts ganzheitlich geteilt haben muß! Das ist die von Einstein gesuchte Struktur des elektromagnetischen Feldes - eine Verzweigungsstruktur, die durch einen nicht-mechanischen, also ganzheitlichen Teilungsprozeß entsteht. Und der muß, wie das Doppelspaltexperiment mit Materie zeigt, auch auf Materiefeldstrukturen zutreffen!
Das eigentliche Problem der Quantentheorie war also nur die Frage, wie sich etwas teilen kann und dennoch ein Ganzes bleibt! Um diese Frage beantworten zu können, muß man mal eine biologische Zellteilung gesehen haben... Erst dann versteht man die Botschaft der Quantenphysik. Dieser Teilungs- und Verzweigungsprozeß findet sich auch in Maxwells Gleichungen wieder, wenn man sich nach der physikalischen Bedeutung des Verschiebungsterms fragt (die Maxwell nie klären konnte, obwohl er dahinter eine Art Dipolbildung vermutete), und die imaginären Lösungen mit einbezieht, die bisher immer verworfen wurden. Was dabei abgebildet wird, ist jedoch keine Zeitumkehr und keine Welt mit negativen Längen, Zeiten und Energien, sondern ein Teilungsprozeß des Feldes, das zeitlos und spiegelsymmetrisch (bis zu nächsten effektiven Wechselwirkung) existiert. Und damit wird auch klar, wie der Kollaps der Wellenfunktion physikalisch zu verstehen ist: Nicht als Zeitumkehr (der mechanischen Bewegung), sondern als ein gespiegelter, umgekehrter Verzweigungsprozeß - als ein Strukturverschmelzungsprozeß. Die Elementarstrukturen von Licht und Materie sind also in Wirklichkeit Verzweigungsprozesse bzw. verzweigte, zusammenhängende Feldzustände, die entstehen und vergehen. Und genau davon sprechen auch Avogadros Originalhypothese (1811) und die Bose/ Einstein- Kondensation (1924)...
Vielleicht sind die Leser und die Redaktion in diesem Zusammenhang an einer etwas ausführlicheren, reich illustrierten Darstellung des Quantenrätsels und an einer Buchbesprechung interessiert. Eine umfassende Darstellung findet sich in meinem Buch "Quantum Top Secret - Die Lösung des Quantenrätsels. Metamorphose eines Weltbildes".
Da hatte ich mir doch für das Wochenende vorgenommen, mindestens 250 Seiten von Tellkamps “Turm” zu lesen, und dann habe ich mich immer wieder in Ihrer Jubiläumsausgabe festgefressen. Ein tolles Heft, von dem ich zwar nicht alles, aber sehr viel von A bis Z gelesen habe. Ein Kompendium der aktuellen Fragen in der Wissenschaft, auf das ich in den kommenden Monaten sicher immer mal wieder zurückgreifen werde.
Sehr geehrter Herr Richard Zinken (der Chefredakteur des Spektrum-Verlags und der Online-Zeitung spektrumdirekt, Anm.d.Red.), sehr aufschlussreich, Sie in Ihrer Arbeitsumgebung sehen zu dürfen, ebenfalls all die anderen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die auf dem Foto und im Film vorgestellt werden. Einen Morgen ohne spektrumdirekt online? Unvorstellbar, meine ich. Deshalb hier mein allerherzlichster Dank für die hervorragende Präsentation.
Ja, was soll man mehr sagen?
Einfach nur: "Ihr Klasse- Menschen verschönert uns draußen das Leben, zeigt uns, unseren Herrgott, die Schöpfung, jeden Tag wieder von Neuem zu bewundern." Noch viel Kraft auch in den nächsten Jahren, nein, Jahrzehnten, im Dienste unserer Bevölkerung hier auf dieser wunderschönen Erde.
In einer westlichen Welt, die immer mehr von Unterhaltungs- und Zerstreungswahn gekennzeichnet ist, und wo der Job leider zu oft als notwendiges Übel (Mittel zum Geld) betrachtet wird, ist es erfrischend und motivierend, von Menschen zu hören, die ihre Arbeit sehr mögen, ja sogar hoch loben.
Danke im Namen aller Wissenschafts-Laien, die trotz allem mit Zuversicht in die Zukunft blicken, und die gelernt haben, wie wichtig es ist, sich mit seiner Arbeit zu identifizieren und "den Weg als Ziel" zu erkennen.
Die Beschäftigung mit dem Altern kann aus unterschiedlichen Haltungen heraus erfolgen: Dem Wunsch nach Akzeptanz, oder dem Wunsch nach Überwindung. In dem Artikel wird eine Haltung der Akzeptanz vertreten.
Wer diese Haltung teilt, dem braucht man sie natürlich nicht zu begründen. Für alle anderen jedoch hätte ich mir eine etwas schlüssigere Darlegung gewünscht, als den bekannten Spruch mit "Leben zu den Jahren, nicht Jahre zum Leben hinzufügen", so, als würde das eine das andere ausschließen. Und als wäre Letzteres nicht von den meisten gewünscht, denen Ersteres gelingt. Eine erhöhte Lebensqualität geht schließlich meist auch mit dem Wunsch einher, sie länger genießen zu dürfen. Ob jemand 20-jährig, 100-jährig oder gar nicht sterben will, ist von seiner Persönlichkeit und von seinen Lebensumständen abhängig.
Insofern illustriert das Beispiel des Amfortas nichts weiter, als dass es Situationen geben mag, in denen jemand keinen anderen Ausweg aus seinem Leiden sieht als den Tod. Allerdings liegt Amfortas Problem darin, sterben zu wollen, aber unrealistischerweise nicht sterben zu können (und nicht etwa, nicht sterben zu dürfen). Das Beispiel halte ich daher im Zusammenhang mit dem Artikel für nicht besonders sinnvoll, denn: Die Frage des Sterbenwollens kann nur individuell beantwortet werden, und das Problem mit dem Sterbenkönnen hat die Menschheit schließlich bereits seit Längerem gelöst. Offen bleibt damit einzig die Frage des Sterbendürfens, die einer gesellschaftlichen Antwort bedarf. Auf diese Frage jedoch geht der Artikel gar nicht ein.
Dass das Altern einen fundamentalen Einfluss auf unser Leben (und wohl auch auf unseren Umgang mit der Umwelt) hat, ist nachvollziehbar. Dass daraus eine Bedeutung im positiven Sinne ableitbar wäre, ergibt sich aus dem Folgenden jedoch leider nicht: Ob das Leben Sinn und Würze durch seine Endlichkeit erhält, das weiß ich nicht, da fehlt mir zum einen der Vergleich. Und zum anderen ist Sinn ein sehr weiter Begriff, den jeder nach seinem eigenen Verständnis füllt. Und durch die Ungewissheit der Todeszeit? Das könnte ich nachvollziehen. Eine bereits jetzt auf den Tag oder das Jahr, selbst das Jahrzehnt, bekannte Todeszeit erschiene wohl vielen Menschen wie ein Todesurteil. Eben eine solche Festlegung der Todeszeit auf ein bestimmtes Zeitintervall wird allerdings auch durch das Altern erzeugt: Ein alternder Mensch steht immer vor der Grenze seiner maximal möglichen Lebenszeit, seine Todeszeit ist damit innerhalb eines (immer kleiner werdenden) Zeitintervalles festgelegt. Auch ein nichtalternder Mensch wäre natürlich sterblich und hätte daher eine begrenzte Lebenszeit. Doch wäre diese Grenze nicht von vorneherein festgelegt. Die Ungewissheit der Todeszeit und die dadurch gewonnene "Würze" wäre demnach sogar größer.
Der Autor lässt seine Meinung durchblicken, dass das Altern und die durch das Altern verursachte Sterblichkeit möglicherweise sinnvoll seien. Das mag unter bestimmten Gesichtspunkten betrachtet auch so sein. Aus den Anmerkungen im Artikel ergibt sich dies jedoch nicht.
Die Suche nach dem Jungbrunnen ist in einer überalterten Gesellschaft, abgesehen von einer Erhöhung der individuellen Lebensqualität, sicher ein sinnvolles Vorhaben. Zwar wird man dabei wohl nicht den einen Schalter finden, der aus allen Menschen biologisch 20-Jährige macht. Aber bereits die Nebenprodukte dieses ambitionierten Vorhabens dürften viele Menschen angenehmer und gesünder altern lassen, und so mit der Qualität auch die Quantität der Lebensjahre erhöhen. Und genau diese Kombination möchte doch offenbar auch der Autor, entgegen seinem bereits eingangs erwähnten Spruch, erreichen.
in Genetik bin ich leider Laie, aber nach meinem Verständnis bedeutet die Aussage, dass die mtDNA nur mütterlicherseits weitergegeben wird, dass Ötzi dieses Herkunftsmerkmal ohnehin nicht weitergeben konnte. Dementsprechend könnte aus dem Fehlen seines mtDNA-Typs in der Bevölkerung nur geschlossen werden, dass es in der Nachkommenschaft seiner Mutter mindestens eine Generation ohne weibliche Mitglieder gegeben haben muss. Das kann z.B. so aussehen, dass Ötzi keine Schwester hatte, oder dass alle seine Schwestern keine Töchter hatten. Liege ich mit diesem Verständnis richtig? Falls nicht, würde ich mich sehr über eine Erklärung freuen.
Mit freundlichen Grüßen Georg Middelberg
Stellungnahme der Redaktion
Sehr geehrter Herr Middelberg,
Sie liegen vollkommen richtig. In der genetischen Untersuchung des mitochondrialen Genoms von "Ötzi" ging es nicht um seine unmittelbaren Nachkommen, sondern lediglich um seine Stammbaumlinie. Aus der Tatsache, dass die Haplotypvariante, zu der Ötzis mtDNA zählt, im Erbgut heute lebender Europäer nicht mehr nachweisbar ist, lässt sich schließen, dass der komplette Familienzweig irgendwann ausgestorben sein muss.
Auf S. 41. steht ".. zu einem Punkt zwischen Erde und Sonne geschickt ... 1,5 Millionen Kilometer Entfernung von der Erde ... immer von der Erde und Sonne abgewandt." Zwischen Erde und Sonne liegt der Lagrange- Punkt L1. WMAP ist am Lagrange-Punkt L2 auf der verlängerten Linie Sonne-Erde 1,5 Millionen Kilometer HINTER der Erde. Nur von da ist eine kommplette Himmelsbeobachtung möglich, bei der man sich gleichzeitig von Sonne und Erde abwenden kann.
Vielen Dank für das überaus spannende Jubiläumsheft von "SdW"! Und ebenso für das Beiheft, das so manchem Namen, den man aus "SdW" oder "wissenschaft-online" kennt, ein Gesicht gibt.
Danke auch für die Zusammenstellung der wichtigsten Artikel aus drei Jahrzehnten. Ich werde sie mir nach und nach alle noch einmal vornehmen, denn abgesehen von drei Heften besitze ich noch alle, die Erst-Edition, das Novemberheft von 1978 und das Abonnement seit Februar 1979.
Die Spektrumhefte waren für mich bis zu meiner Pensionierung (als Lehrerin) im Jahre 2002 ein wichtiger Stein im Oberstufen-Biologieunterricht. Schon gleich im ersten Artikel in der Erst-Edition fand sich eine eindrucksvolle Graphik zum Kohlendioxid-Problem, die sich bestens für ein Klausurthema eignete. Und so mancher Schüler hat sich aus (von mir vorgeschlagenen) Spektrumartikeln ein Referathema herausgesucht.
Aber auch heute bedeutet mir Spektrum noch viel: Die Einblicke in verschiedene Forschungsgebiete, ob Medizin, Teilchen- und Astrophysik, Geologie, Archäologie, auch mal ein Sprachenstammbaum und vieles mehr faszinieren mich. Ich hoffe, dass ich noch so manches Heft erleben darf.
Herr Prof. Börner schreibt in seinem o.a. Artikel zur Rotverschiebung der Spektrallinien von Galaxien:
"Eine einfache Erklärung bietet der Dopplereffekt: Die Wellen werden gedehnt, weil sich die Galaxien von uns wegbewegen."
Ich bin sicher, dass Herrn Prof. Börner der korrekte Sachverhalt geläufig ist, nämlich dass es sich nicht um den Dopplereffekt handelt, der in diesem Fall den Hauptanteil der Rotverschiebung bewerkstelligt sondern die Expansion der Raumzeit (siehe SdW 05/05, Der Urknall - Mythos und Wahrheit).
Offensichtlich hat Herr Prof. Börner versucht, eine möglichst einfache Erläuterung für eine Aussage zu geben, die im Zusammenhang mit dem Artikel von eher untergeordneter Bedeutung ist.
Leider bestärkt er damit ein Missverständnis, das besonders unter Personen wie mir selbst, die Physik auf einem einfacheren Niveau betreiben, weit verbreitet ist.
Zu meinem Leidwesen fällt mir immer mehr auf, dass die reinste und sauberste Energiequelle, die es auf diesem Planeten gibt, in der Klimadebatte nur am Rande und dabei nur in Form von Brennstoffzellen erwähnt wird. Dabei gibt es auf dieser Welt nichts so reichlich wie Wasser!
Gekoppelt mit Erzeugung aus Solarenergie (Primärenergieeinsatz gratis!) ist dies sicher ein wesentlicher Teil der zukünftigen Energieversorgung. Ganz nebenbei ist das Verbrennungsprodukt das umweltverträglichste überhaupt, nämlich Wasser!
Dass dieser Brennstoff immer totgeschwiegen wird, deutet darauf hin, dass weder Politik noch Wirtschaft ernsthaft an einer Umstellung interessiert sind, wohl auch deswegen, weil die Erdölmultis aller Welt sich in allen wichtigen Industriebereichen mit Sperrminoritäten eingekauft haben (siehe Greenpeace-Auto Twingo Smile) sowie sofort alle für sie potentiell gefährlichen Patente aufkaufen.
Bleibt nur zu hoffen, dass diese Kurzsichtigkeit und Rücksichtslosigkeit gegenüber kommenden Generationen nicht uns allen einmal auf den Kopf fallen wird.
Ich finde es schade, wie viele vielversprechende zukunftsträchtige Jobs auf diese Art verhindert wurden und immer noch werden, ganz zu schweigen von dem zu erwartenden Innovationsschub durch die Förderung neuer Technologien. Schade, dass hier ganz offensichtlich auch die Politik geknebelt ist, die hier bedächtig langsam reagiert.
Stellungnahme der Redaktion
Sehr geehrter Herr Theiss,
vielen Dank für Ihre Zuschrift. Sie haben meines Erachtens vollkommen Recht: Im Wasserstoff steckt ein großes Potenzial, die Energieprobleme dieser Welt zu lösen. Allerdings gibt es da wohl ein Missverständnis. Die Brennstoffzelle ist keine Alternative zur Wasserstoffwirtschaft, sondern im Gegenteil ein wichtiger Bestandteil. Sie ist das technische Mittel, durch chemische Reaktion von Wasserstoff und Sauerstoff Strom zu erzeugen, sozusagen durch eine kontrollierte, kalte Knallgasreaktion. Problematisch ist nach wie vor die Wasserstoffgewinnung. Die von Ihnen angesprochene Elektrolyse mittels photovoltaisch erzeugtem Strom wäre eine Möglichkeit, in diesem Fall entspricht der Wasserstoff einer Speicherform der bei Tag gewonnenen elektrischen Energie.
Sie können über diese Themen übrigens bei "Spektrum der Wissenschaft" immer wieder lesen. Über die zu lösenden Probleme der Wasserstoffwirtschaft informiert beispielsweise der Artikel "Hoffnung auf das Blaue Wunder" in unserem Spezialheft 1-2007 „Energie und Klima".
Auch ich möchte mich gerne den vielen Gratulanten mit meinem Glückwunsch und Dank anschließen. Das zum 50. Geburtstag geschenkte Jahresabonnement von "SdW" habe ich gerne weitergeführt und lese heute als Pensionär die Hefte noch aufmerksamer.
Trotz meiner Vorliebe für Astro- und Teilchenphysik lese ich grundsätzlich alle Beiträge in der Hoffnung, auch von den Fortschritten auf den Gebieten mit geringer eigener Kenntnis eine Ahnung zu bekommen. Ich wünsche dem "SdW"-Team weiterhin guten Erfolg und viele interessante Themen.
Ich bin Abonnent seit 1982 (plus minus 1 Jahr), so genau habe ich es momentan nicht im Kopf, habe aber fast alle Ausgaben incl. der ersten. Heute hatte ich Zeit, das Jubiläumsheft in die Hand zu nehmen, und habe das Jubiläum erst da bemerkt.
Die Zeit verging wie im Fluge. Nachdem ich auf meine Sammlung geschaut habe, wurde mir richtig bewusst, wie lange ich bereits Ihre Zeitschrift mit Freude und sehr großem Interesse lese.
Den Leserbriefen in Ihrer Beilage kann ich nur zustimmen. Vielen Dank für die klasse Arbeit im Hintergrund und ich wünsche mir, dass es mindestens weitere 30 Jahre so weitergeht.
Humbug
05.11.2008, Dr. Karsten TauberSpeicherung bei uns
05.11.2008, Horst WetzelAuch in unserer Nähe gibt es Mineralien, die durch Ausscheidung von Tonerde und Siliziumdioxid (Sand) CO2 binden. Ja selbst die viel gescholtenen Salzlagerstätten können CO2 binden. Bestimmte natürliche Salzlagerstätten sind stabil mit CO2 imprägniert, dass ein Gehalt im Prozentbereich gebunden wird.
Wie sieht es aber mit der Freisetzung von CO2 bei der Bildung des Speichergesteins aus? Nun, das ist ja Millionen von Jahren zurück!
Das Realitätsproblem der Quantenmechanik
04.11.2008, Mario Wingert, Halle/ SaaleTrotz dieser harschen Kritik namhafter Theoretiker zeichnet sich bis heute keine vernünftige Interpretation der Quantentheorie ab, die eine real existierende Natur und Realität mit quantentheoretischen Strukturmodellen objektiv - also ohne Bezug auf einen "bewußten" Beobachter - zu erklären vermag. Statt dessen wird behauptet, das kein Quantenproblem existiere. Auf diese Weise verweigert sich die Physik einer physikalischen, erkenntnis- und wissenschaftstheoretischen Debatte - in der Annahme, daß eine solche Diskussion mit Physik nichts mehr zu tun habe. Meiner Meinung nach ist das nur Ausdruck der tiefen intellektuellen Krise der Physik, die von der quantenmechanischen Interpretation verursacht wurde und seit 80 Jahren unvermindert anhält. Sie war einfach nicht in der Lage, das Welle/ Quanten- Paradoxon vernünftig zu konfigurieren - und postulierte deshalb die Unauflösbarkeit des tiefsten Rätsels der Natur, das nicht nur die grundlegende Beschaffenheit von Licht und Materie, sondern auch das Geheimnis der menschlichen Denkwahrnehmung verbirgt... Ich möchte Einsteins Standpunkt zur "intellektuellen Krise der Physik" (Max Born) hier kurz darstellen und das Problem aus einer ganz neuen Perspektive beleuchten; nicht zuletzt in der Hoffnung, damit Einsteins Gewicht - und das intellektuelle Niveau dieser Diskussion - etwas anheben zu können:
Beim Realitätsproblem der Quantentheorie geht es nicht um die Frage, ob "teilchenartige" Quanten real existieren oder nicht, sondern um das Versagen der traditionellen Realitätsmodelle der Physik (Körper und Wellen). So zeigt das Doppelspaltexperiment eigentlich eindeutig, daß der Körperbegriff der Mechanik auf die Beschaffenheit der Natur nicht mehr zutreffen kann und das Wellenmodell bei der Erklärung des Absorptionsereignisses vollständig versagt. Nach diesem Experiment können also weder Materie noch elektromagnetische Felder aus unteilbaren Körpern bzw. räumlich konzentrierten Energieportionen bestehen (beides wird "Teilchen" genannt) - obwohl die Strahlung bzw. das Feld immer punktartig- ganzheitlich auf dem Schirm wirkt. Einstein war sich dieses Problems immer bewußt und betrachtete sein "Teilchenmodell" in der Quantenhypothese des Lichts schon vor einhundert Jahren ausdrücklich nur als provisorische Hilfsvorstellung, die es gestattete, solche Wechselwirkungen vorläufig mechanistisch zu modellieren. Implizit vertrat er mit seiner Quantenhypothese die Annahme, daß sich hinter der punktartig- ganzheitlichen Wirkung eine noch zu entdeckende Struktur des elektromagnetischen Feldes verbirgt - was Arnold Sommerfeld und viele andere Physiker damals noch problemlos erkennen konnten. Im Grunde ging es also um eine neue, verbesserte oder erweiterte maxwellsche Theorie.
Bedauerlicherweise erweckt Einstein in den von Niels Bohr und anderen überlieferten Diskussionen den Eindruck, daß es ihm um die Rettung des Körperbegriffs der Mechanik ging. Wir wissen jedoch, daß es ihm im Gegensatz zu Bohr, Born und Heisenberg nicht um eine einheitliche Mechanik, sondern eine einheitliche Feldstrukturtheorie ging, die auch die Beschaffenheit der Materie modellieren können sollte. Dazu fehlte Einsteins Meinung nach nur ein neues physikalisches Prinzip, das sich direkt aus dem Doppelspaltexperiment ergeben müßte und auch für Einzelereignisse gelten sollte. Vermutlich ging es genau darum in den Debatten mit Bohr - denn Bohrs Interpretation kann das Einzelereignis nicht nur nicht erklären, sondern mußte es aus der Physik förmlich ausklammern. Damit verfolgt Bohr einen ganz bestimmten Zweck: Bohr kann den Körperbegriff der Mechanik - und die Atom- und Elementarteilchenhypothese - für die Physik nur retten, in dem er eine physikalische Erklärung des Doppelspaltexperiments mit einzelnen Teilchen, also der zugrundeliegenden Atom- und Elementarteilchenhypothese, für prinzipiell unmöglich erklärt! Das ist der logische Drahtseilakt der Quantenmechanik, den man bei Feynman direkt nachlesen kann - sehr amüsant übrigens, was die sogenannte Logik betrifft!
Doch die experimentell gesicherten Tatsachen sehen ganz anders aus: Am Doppelspalt oder bei der partiellen Reflexion gilt eine Interferenzbedingung, die besagt, daß die Strahlung oder das Feld immer beide Öffnungen oder Wege zugleich passieren muß! Ebenso sicher ist, daß das Feld effektiv immer ganzheitlich- punktartig wirkt! Das gilt auch für einzelne Lichtquanten und Materie- Elementarstrukturen. Diese beiden Tatsachen sollten eigentlich jeder Interpretation zugrunde liegen, die einen naturwissenschaftlichen Anspruch erhebt...
Wir können also mit Sicherheit sagen, daß
1) das Feld beide Wege zugleich geht und
2) immer punktartig- ganzheitlich wirkt.
Das aber bedeutet, daß sich im Experiment etwas nicht-mechanisch, also ganzheitlich geteilt haben muß! Und das können nur Felder sein. Das Problem ist also nicht das Experiment - es sind die Theorien, Modelle und Vorstellungen, die diesem Experiment widersprechen. Und das sind vor allem die Mechanik Newtons, die maxwellsche Theorie und - vielleicht auf den ersten Blick nicht erkennbar - die spezielle Relativitätstheorie. Dabei geht es allerdings nicht um das Relativprinzip, das durch das Experiment sogar eindeutig bestätigt wird, sondern die Interpretation der Konstante c als "Bewegung im Sinne der Mechanik".
Akzeptiert man Punkt 1 ohne wenn und aber(was die quantenmechanische Interpretation beharrlich vermeidet), bedeutet das eindeutig, daß die Atom- und Elementarteilchenhypothese (Demokrits Unteilbarkeitshypothese) auf die Natur und Realität nicht zutreffen kann! Genau diese Schlußfolgerung vermeidet jedoch die quantenmechanische Interpretation, um den Körperbegriff der Mechanik und die Atom- und Elementarteilchenhypothese aus gutgemeinten, aber nicht gerade logischen Gründen für die "Wissenschaft" Physik retten zu können. Deshalb operiert sie unverdrossen weiter mit dem Körperbegriff der Mechanik, obwohl er im Experiment eindeutig versagt und nicht wirklich real existieren kann! Mit anderen Worten: Die Quantenmechanik mißachtet das Experiment - zumindest in ihrer Interpretation. Denn mathematisch modelliert die sogenannte Wellenfunktion exakt ein solches verzweigtes Feld! Das darf nur keine Realität beanspruchen, und zwar aus drei Gründen. Ob diese Gründe physikalischer Natur sind, müssen Sie selbst entscheiden:
1) um den Körperbegriff der Mechanik Newton und die Unteilbarkeitshypothese Demokrits retten zu können (also ein Paradigma)
2) weil die Wellentheorie Maxwells den "lokalen Kollaps" nicht modellieren kann (also unvollständig ist)
3) weil das ein Problem mit der Lichtgeschwindigkeit impliziert.
Selbst Einstein konnte nicht erkennen, daß der lokale Kollaps der Wellenfunktion mit seiner Definition der Absorptionsbedingung des Lichts, also der Gleichzeitigkeit in der speziellen Relativitätstheorie, absolut identisch ist (und nun eine physikalisch real existierende Feld- und Struktursymmetriebedingung darstellt), aber mit der Interpretation der Konstante c als "Geschwindigkeit des Lichts"weder im Sinne der Mechanik noch im Sinne der Dynamik des elektromagnetischen Feldes (Maxwells Ausbreitungsweise der Wellen oder Felder) absolut nicht verträglich ist!
Und damit kommen wir zum eigentlichen Punkt der Quantentheorie: Gesucht ist ein neues physikalisches Modell der Beschaffenheit der Elementartrukturen der Realität und Natur - und das kann nach dem Scheitern des Körperbegriffs der Mechanik und der Wellentheorie nur eine verzweigte Struktur des Feldes sein. Diese Struktur zeigt sich nun ganz offen im Experiment - und in den mathematischen Modellen der Quantentheorie. Beide offenbaren, daß sich das Feld bei der Passage des Doppelspalts ganzheitlich geteilt haben muß! Das ist die von Einstein gesuchte Struktur des elektromagnetischen Feldes - eine Verzweigungsstruktur, die durch einen nicht-mechanischen, also ganzheitlichen Teilungsprozeß entsteht. Und der muß, wie das Doppelspaltexperiment mit Materie zeigt, auch auf Materiefeldstrukturen zutreffen!
Das eigentliche Problem der Quantentheorie war also nur die Frage, wie sich etwas teilen kann und dennoch ein Ganzes bleibt! Um diese Frage beantworten zu können, muß man mal eine biologische Zellteilung gesehen haben... Erst dann versteht man die Botschaft der Quantenphysik. Dieser Teilungs- und Verzweigungsprozeß findet sich auch in Maxwells Gleichungen wieder, wenn man sich nach der physikalischen Bedeutung des Verschiebungsterms fragt (die Maxwell nie klären konnte, obwohl er dahinter eine Art Dipolbildung vermutete), und die imaginären Lösungen mit einbezieht, die bisher immer verworfen wurden. Was dabei abgebildet wird, ist jedoch keine Zeitumkehr und keine Welt mit negativen Längen, Zeiten und Energien, sondern ein Teilungsprozeß des Feldes, das zeitlos und spiegelsymmetrisch (bis zu nächsten effektiven Wechselwirkung) existiert. Und damit wird auch klar, wie der Kollaps der Wellenfunktion physikalisch zu verstehen ist: Nicht als Zeitumkehr (der mechanischen Bewegung), sondern als ein gespiegelter, umgekehrter Verzweigungsprozeß - als ein Strukturverschmelzungsprozeß. Die Elementarstrukturen von Licht und Materie sind also in Wirklichkeit Verzweigungsprozesse bzw. verzweigte, zusammenhängende Feldzustände, die entstehen und vergehen. Und genau davon sprechen auch Avogadros Originalhypothese (1811) und die Bose/ Einstein- Kondensation (1924)...
Vielleicht sind die Leser und die Redaktion in diesem Zusammenhang an einer etwas ausführlicheren, reich illustrierten Darstellung des Quantenrätsels und an einer Buchbesprechung interessiert. Eine umfassende Darstellung findet sich in meinem Buch "Quantum Top Secret - Die Lösung des Quantenrätsels. Metamorphose eines Weltbildes".
Kompliment mit Klage
03.11.2008, Jürgen NakottSie sind schuld. Sie und Ihr Team.
Da hatte ich mir doch für das Wochenende vorgenommen, mindestens 250 Seiten von Tellkamps “Turm” zu lesen, und dann habe ich mich immer wieder in Ihrer Jubiläumsausgabe festgefressen. Ein tolles Heft, von dem ich zwar nicht alles, aber sehr viel von A bis Z gelesen habe. Ein Kompendium der aktuellen Fragen in der Wissenschaft, auf das ich in den kommenden Monaten sicher immer mal wieder zurückgreifen werde.
Gratulation an Redaktion und Autoren.
Das Leben verschönert
03.11.2008, Manfred Görner, Eschweiler bei AachenJa, was soll man mehr sagen?
Einfach nur: "Ihr Klasse- Menschen verschönert uns draußen das Leben, zeigt uns, unseren Herrgott, die Schöpfung, jeden Tag wieder von Neuem zu bewundern." Noch viel Kraft auch in den nächsten Jahren, nein, Jahrzehnten, im Dienste unserer Bevölkerung hier auf dieser wunderschönen Erde.
Begeisterung!
03.11.2008, Carlos Giani, Klosterneuburg bei WienDanke im Namen aller Wissenschafts-Laien, die trotz allem mit Zuversicht in die Zukunft blicken, und die gelernt haben, wie wichtig es ist, sich mit seiner Arbeit zu identifizieren und "den Weg als Ziel" zu erkennen.
Weiter so und viel, viel Erfolg.
Ist Altern wünschenswert?
02.11.2008, Stefan OrthweinWer diese Haltung teilt, dem braucht man sie natürlich nicht zu begründen. Für alle anderen jedoch hätte ich mir eine etwas schlüssigere Darlegung gewünscht, als den bekannten Spruch mit "Leben zu den Jahren, nicht Jahre zum Leben hinzufügen", so, als würde das eine das andere ausschließen. Und als wäre Letzteres nicht von den meisten gewünscht, denen Ersteres gelingt. Eine erhöhte Lebensqualität geht schließlich meist auch mit dem Wunsch einher, sie länger genießen zu dürfen.
Ob jemand 20-jährig, 100-jährig oder gar nicht sterben will, ist von seiner Persönlichkeit und von seinen Lebensumständen abhängig.
Insofern illustriert das Beispiel des Amfortas nichts weiter, als dass es Situationen geben mag, in denen jemand keinen anderen Ausweg aus seinem Leiden sieht als den Tod. Allerdings liegt Amfortas Problem darin, sterben zu wollen, aber unrealistischerweise nicht sterben zu können (und nicht etwa, nicht sterben zu dürfen).
Das Beispiel halte ich daher im Zusammenhang mit dem Artikel für nicht besonders sinnvoll, denn:
Die Frage des Sterbenwollens kann nur individuell beantwortet werden, und das Problem mit dem Sterbenkönnen hat die Menschheit schließlich bereits seit Längerem gelöst.
Offen bleibt damit einzig die Frage des Sterbendürfens, die einer gesellschaftlichen Antwort bedarf. Auf diese Frage jedoch geht der Artikel gar nicht ein.
Dass das Altern einen fundamentalen Einfluss auf unser Leben (und wohl auch auf unseren Umgang mit der Umwelt) hat, ist nachvollziehbar. Dass daraus eine Bedeutung im positiven Sinne ableitbar wäre, ergibt sich aus dem Folgenden jedoch leider nicht:
Ob das Leben Sinn und Würze durch seine Endlichkeit erhält, das weiß ich nicht, da fehlt mir zum einen der Vergleich. Und zum anderen ist Sinn ein sehr weiter Begriff, den jeder nach seinem eigenen Verständnis füllt.
Und durch die Ungewissheit der Todeszeit? Das könnte ich nachvollziehen. Eine bereits jetzt auf den Tag oder das Jahr, selbst das Jahrzehnt, bekannte Todeszeit erschiene wohl vielen Menschen wie ein Todesurteil.
Eben eine solche Festlegung der Todeszeit auf ein bestimmtes Zeitintervall wird allerdings auch durch das Altern erzeugt:
Ein alternder Mensch steht immer vor der Grenze seiner maximal möglichen Lebenszeit, seine Todeszeit ist damit innerhalb eines (immer kleiner werdenden) Zeitintervalles festgelegt.
Auch ein nichtalternder Mensch wäre natürlich sterblich und hätte daher eine begrenzte Lebenszeit. Doch wäre diese Grenze nicht von vorneherein festgelegt. Die Ungewissheit der Todeszeit und die dadurch gewonnene "Würze" wäre demnach sogar größer.
Der Autor lässt seine Meinung durchblicken, dass das Altern und die durch das Altern verursachte Sterblichkeit möglicherweise sinnvoll seien. Das mag unter bestimmten Gesichtspunkten betrachtet auch so sein. Aus den Anmerkungen im Artikel ergibt sich dies jedoch nicht.
Die Suche nach dem Jungbrunnen ist in einer überalterten Gesellschaft, abgesehen von einer Erhöhung der individuellen Lebensqualität, sicher ein sinnvolles Vorhaben. Zwar wird man dabei wohl nicht den einen Schalter finden, der aus allen Menschen biologisch 20-Jährige macht. Aber bereits die Nebenprodukte dieses ambitionierten Vorhabens dürften viele Menschen angenehmer und gesünder altern lassen, und so mit der Qualität auch die Quantität der Lebensjahre erhöhen. Und genau diese Kombination möchte doch offenbar auch der Autor, entgegen seinem bereits eingangs erwähnten Spruch, erreichen.
Was heißt "mütterlicherseits weitergegeben"?
31.10.2008, Georg Middelbergin Genetik bin ich leider Laie, aber nach meinem Verständnis bedeutet die Aussage, dass die mtDNA nur mütterlicherseits weitergegeben wird, dass Ötzi dieses Herkunftsmerkmal ohnehin nicht weitergeben konnte. Dementsprechend könnte aus dem Fehlen seines mtDNA-Typs in der Bevölkerung nur geschlossen werden, dass es in der Nachkommenschaft seiner Mutter mindestens eine Generation ohne weibliche Mitglieder gegeben haben muss. Das kann z.B. so aussehen, dass Ötzi keine Schwester hatte, oder dass alle seine Schwestern keine Töchter hatten.
Liege ich mit diesem Verständnis richtig? Falls nicht, würde ich mich sehr über eine Erklärung freuen.
Mit freundlichen Grüßen
Georg Middelberg
Sehr geehrter Herr Middelberg,
Sie liegen vollkommen richtig. In der genetischen Untersuchung des mitochondrialen Genoms von "Ötzi" ging es nicht um seine unmittelbaren Nachkommen, sondern lediglich um seine Stammbaumlinie. Aus der Tatsache, dass die Haplotypvariante, zu der Ötzis mtDNA zählt, im Erbgut heute lebender Europäer nicht mehr nachweisbar ist, lässt sich schließen, dass der komplette Familienzweig irgendwann ausgestorben sein muss.
Herzliche Grüße
Andreas Jahn
Redaktion "spektrumdirekt"
Fehler zu WMAP
29.10.2008, Daniel Schiller, KölnZwischen Erde und Sonne liegt der Lagrange- Punkt L1. WMAP ist am Lagrange-Punkt L2 auf der verlängerten Linie Sonne-Erde 1,5 Millionen Kilometer HINTER der Erde. Nur von da ist eine kommplette Himmelsbeobachtung möglich, bei der man sich gleichzeitig von Sonne und Erde abwenden kann.
Überaus spannend
29.10.2008, Helmi Gnauk, 30926 SeelzeVielen Dank für das überaus spannende Jubiläumsheft von "SdW"! Und ebenso für das Beiheft, das so manchem Namen, den man aus "SdW" oder "wissenschaft-online" kennt, ein Gesicht gibt.
Danke auch für die Zusammenstellung der wichtigsten Artikel aus drei Jahrzehnten. Ich werde sie mir nach und nach alle noch einmal vornehmen, denn abgesehen von drei Heften besitze ich noch alle, die Erst-Edition, das Novemberheft von 1978 und das Abonnement seit Februar 1979.
Die Spektrumhefte waren für mich bis zu meiner Pensionierung (als Lehrerin) im Jahre 2002 ein wichtiger Stein im Oberstufen-Biologieunterricht. Schon gleich im ersten Artikel in der Erst-Edition fand sich eine eindrucksvolle Graphik zum Kohlendioxid-Problem, die sich bestens für ein Klausurthema eignete. Und so mancher Schüler hat sich aus (von mir vorgeschlagenen) Spektrumartikeln ein Referathema herausgesucht.
Aber auch heute bedeutet mir Spektrum noch viel: Die Einblicke in verschiedene Forschungsgebiete, ob Medizin, Teilchen- und Astrophysik, Geologie, Archäologie, auch mal ein Sprachenstammbaum und vieles mehr faszinieren mich. Ich hoffe, dass ich noch so manches Heft erleben darf.
Missverstandene Rotverschiebung?
29.10.2008, Dr. Fritz Macco, Heidenheim"Eine einfache Erklärung bietet der Dopplereffekt: Die Wellen werden gedehnt, weil sich die Galaxien von uns wegbewegen."
Ich bin sicher, dass Herrn Prof. Börner der korrekte Sachverhalt geläufig ist, nämlich dass es sich nicht um den Dopplereffekt handelt, der in diesem Fall den Hauptanteil der Rotverschiebung bewerkstelligt sondern die Expansion der Raumzeit (siehe SdW 05/05, Der Urknall - Mythos und Wahrheit).
Offensichtlich hat Herr Prof. Börner versucht, eine möglichst einfache Erläuterung für eine Aussage zu geben, die im Zusammenhang mit dem Artikel von eher untergeordneter Bedeutung ist.
Leider bestärkt er damit ein Missverständnis, das besonders unter Personen wie mir selbst, die Physik auf einem einfacheren Niveau betreiben, weit verbreitet ist.
Wo bleibt der Wasserstoff in der Debatte?
28.10.2008, Manfred Theiß, Leonding, ÖsterreichDabei gibt es auf dieser Welt nichts so reichlich wie Wasser!
Gekoppelt mit Erzeugung aus Solarenergie (Primärenergieeinsatz gratis!) ist dies sicher ein wesentlicher Teil der zukünftigen Energieversorgung.
Ganz nebenbei ist das Verbrennungsprodukt das umweltverträglichste überhaupt, nämlich Wasser!
Dass dieser Brennstoff immer totgeschwiegen wird, deutet darauf hin, dass weder Politik noch Wirtschaft ernsthaft an einer Umstellung interessiert sind, wohl auch deswegen, weil die Erdölmultis aller Welt sich in allen wichtigen Industriebereichen mit Sperrminoritäten eingekauft haben (siehe Greenpeace-Auto Twingo Smile) sowie sofort alle für sie potentiell gefährlichen Patente aufkaufen.
Bleibt nur zu hoffen, dass diese Kurzsichtigkeit und Rücksichtslosigkeit gegenüber kommenden Generationen nicht uns allen einmal auf den Kopf fallen wird.
Ich finde es schade, wie viele vielversprechende zukunftsträchtige Jobs auf diese Art verhindert wurden und immer noch werden, ganz zu schweigen von dem zu erwartenden Innovationsschub durch die Förderung neuer Technologien.
Schade, dass hier ganz offensichtlich auch die Politik geknebelt ist, die hier bedächtig langsam reagiert.
Sehr geehrter Herr Theiss,
vielen Dank für Ihre Zuschrift. Sie haben meines Erachtens vollkommen Recht: Im Wasserstoff steckt ein großes Potenzial, die Energieprobleme dieser Welt zu lösen. Allerdings gibt es da wohl ein Missverständnis. Die Brennstoffzelle ist keine Alternative zur Wasserstoffwirtschaft, sondern im Gegenteil ein wichtiger Bestandteil. Sie ist das technische Mittel, durch chemische Reaktion von Wasserstoff und Sauerstoff Strom zu erzeugen, sozusagen durch eine kontrollierte, kalte Knallgasreaktion. Problematisch ist nach wie vor die Wasserstoffgewinnung. Die von Ihnen angesprochene Elektrolyse mittels photovoltaisch erzeugtem Strom wäre eine Möglichkeit, in diesem Fall entspricht der Wasserstoff einer Speicherform der bei Tag gewonnenen elektrischen Energie.
Sie können über diese Themen übrigens bei "Spektrum der Wissenschaft" immer wieder lesen. Über die zu lösenden Probleme der Wasserstoffwirtschaft informiert beispielsweise der Artikel "Hoffnung auf das Blaue Wunder" in unserem Spezialheft 1-2007 „Energie und Klima".
Dr. Klaus-Dieter Linsmeier
Gratulation!
27.10.2008, Herbert Kern, DogernTrotz meiner Vorliebe für Astro- und Teilchenphysik lese ich grundsätzlich alle Beiträge in der Hoffnung, auch von den Fortschritten auf den Gebieten mit geringer eigener Kenntnis eine Ahnung zu bekommen. Ich wünsche dem "SdW"-Team weiterhin guten Erfolg und viele interessante Themen.
Summa cum laude
27.10.2008, Dr. Jürgen Altfeld, ReinbekIm übrigen finde ich es sehr nett, dass Sie im Jubiläumsbeileger auch Redaktionshund Cooper mit abgebildet haben.
Kaum zu glauben
27.10.2008, Andreas Dobler, StuttgartIch bin Abonnent seit 1982 (plus minus 1 Jahr), so genau habe ich es momentan nicht im Kopf, habe aber fast alle Ausgaben incl. der ersten. Heute hatte ich Zeit, das Jubiläumsheft in die Hand zu nehmen, und habe das Jubiläum erst da bemerkt.
Die Zeit verging wie im Fluge. Nachdem ich auf meine Sammlung geschaut habe, wurde mir richtig bewusst, wie lange ich bereits Ihre Zeitschrift mit Freude und sehr großem Interesse lese.
Den Leserbriefen in Ihrer Beilage kann ich nur zustimmen. Vielen Dank für die klasse Arbeit im Hintergrund und ich wünsche mir, dass es mindestens weitere 30 Jahre so weitergeht.
Alles Gute und weiterhin viel Erfolg!
Mit lesefreundlichen Grüßen
Andreas Dobler