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"Gerade weil die Kinder weniger wissen, lernen sie paradoxerweise besser"? Kinder wissen nicht weniger, sie wissen BESSER. Schon, dass wir WISSEN QUANTITATIV sehen, zeigt, dass wir das Wesentliche offenbar noch nicht verstanden haben. Was wir in der Wissenschaft als WISSEN nehmen, ist nur ein ERGEBNIS von Wissen. WISSEN - von griech. "idein" (die Idee) und lat. "videre" (die Vision) heißt SEHEN.
WISSEN = SEHEN in der geistigen Qualität von Idee & Vision tut jeder Mensch ständig. Die Erwachsenen und besonders die Wissenschaftler sind sich darin aber nicht treu geblieben. Sie SEHEN nicht mehr ORIGINAL weiter wie die Kinder. Sie füllen ihren Speicher mit Papierwissen und glauben, dann wüssten sie mehr. Ebene deshalb WISSEN sie aber nicht mehr wie die Kinder ORIGINAL und eben deshalb auch nicht besser. Als Ich-kann-Schule-Lehrer freue ich mich natürlich über jeden, der anfängt etwas davon zu bemerken.
"Wenn ihr euch nicht bekehrt und nicht werdet wie die Kinder, werdet ihr nicht ins Himmelreich eingehen." Mt. 18,3
Vor 2 1/2 Jahren lernte ich einen Mann kennen. Wir haben uns angesehen, und es war klar ... Wir gehören zusammen. Nach einigen Treffen sprach ich ihn auf seine Narben auf dem Arm an und fragte, ob er Borderliner ist. An dem Abend erzählte er mir seine Leidens- und Lebensgeschichte. Er verließ danach fast fluchtartig meine Wohnung, und ich dachte, ich sehe ihn nie wieder ... Am nächsten Tag stand er vor meiner Tür, und seitdem waren wir unzertrennlich ... Die Zeit verging, und nach 1 1/2 Jahren fiel er in ein tiefes Loch. All meine Kraft reichte nicht aus, um die Beziehung zu erhalten. Jeder, der ein Borderline-Partner ist, weiß wovon ich rede ... Meiner war niemals ausfallend, beleidigend oder grob zu mir!! Er hatte sich nur aufgegeben, und ich konnte ihm nicht helfen!! Wir trennten uns, und jeder litt wie ein Tier! 6 Monate Funkstille ... dann vor einiger Zeit schrieb er mir, dass wenn ich mich nicht getrennt hätte, er nicht da wäre, wo er jetzt ist ... Ein neuer Job, neue Wohnung, anderer Therapeut. Kurzum, es geht ihm gut. Er besucht mich und bleibt auch mal über einige Tage. Wir kommen uns wieder näher und verstehen uns so gut wie damals ... Er bringt mich zum lachen, und er sagt, mich hätte der Himmel geschickt. Ich bin einige Jahre älter als er und denke, das hat in unserer Beziehung einen großen Vorteil. Er weiß, dass er immer auf mich zählen kann, und das gibt ihm den Halt, den er zuhause nie bekommen hat. Er ist jede Minute wert. Er ist eben BESONDERS!! Ich wünsche jedem, der meine Geschichte ließt, einen besonderen Menschen ... Von Herzen alles Liebe
Allgemein gilt: Ein Funktion wird durch eine Struktur realisiert. Bei einer Maschine sind dies mechanische und elektrische Bauteile. Beim Gehirn wird eine Funktion durch Biochemie realisiert. Schon die funktionelle Ebene ist bei der Vielzahl an Funktionen nahezu unendlich. Dies biochemisch zu beschreiben wird unendlich und damit unverständlich.
Das Gehirn lässt sich nicht kausal (Ursache-> Wirkung) erklären, so eine wiederholte Aussage. Bei der Menge an möglichen Handlungsvarianten kann es auch nicht (mehr) kausal arbeiten. Es wäre ein Zappeln an motorischen Ausgang. Z.B. Die Entscheidung zwischen Flucht und Angriff, diese oder jene Frucht nehmen, den Weg nach rechts oder links gehen. Die mit der Evolution gewachsene Umwelterkennung lässt eben antagonistische Handlungsvarianten zu. Also müssen viele der möglichen Handlungsvarianten gehemmt werden. Nur eine ist im Moment möglich. Die angelegten Kausalitäten können nicht mehr bestimmen, sondern nur fordern (Appetenz) und bewerten (Positiv- und Negativgefühle). Wer am meisten fordert, darf die Handlung bestimmen (z.B. Flucht bei der Reizsituation Löwe, die Kausalität (Frucht -> Greifen -> Essen) hat da im Moment weniger Chancen. ABER: Bei viel Hunger ändert sich das Verhalten. Der innere Zustand (die Biochemie) bestimmt mit, welches Verhalten ausgewählt wird.
Da wird immer wieder erwähnt, die Funktion ist lokal nicht eingrenzbar, sondern wird in den Fasern des Netzwerkes (Konnektom) realisiert. Und jetzt der Versuch:
"In Kombination mit der funktionellen Magnetresonanztomografie könnten Hirnareale künftig präzise mit einer bestimmten Funktion verknüpft werden."
Wann endlich raus aus der Denksackgasse der Lokalisation? Die Fasern des Konnektoms zeigen einen Ausweg. Und dann sind die "Hilfszellen" Astrozyten nicht mehr in funktionellen Teilen, sondern wirken zwischen den Fasern.
Die Konnektom-Forschung kartiert die jeweils verbundenen Neurone. Dies ergibt unzählige Fasern. Irgendwo muss doch das Funktionsprinzip versteckt sein! Aber außer Fasern wird nichts gefunden.
These: Die Fasern selbst realisieren Funktion. Da wird aufwändig die Lösung gesucht, und man hat sie schon. Die Konnektom-Forschung wird zwar Details zum Verlauf der Fasern finden, aber das Funktionsprinzip sind die Fasern selbst: "Vor lauter Bäumen wird der Wald übersehen." www.straktur.de
Leider ist die Zahl der Betroffenen in letzter Zeit deutlich gestiegen. Leider auch, dass über das Thema nicht offen gesprochen wird. Ich habe im Netz nach Infos gesucht, da ein guter Freund von mir betroffen ist. Auf der Seite http://www.veronika-schroeter.de/fragebogen/fand ich auch diesen interessanten Fragebogen.
Zu den Artikeln "Forscher beim Wort-TÜV" und "'Ein Organ allein denkt nicht'" (GuG 5/2014):
Es ist wirklich sinnvoll, genauer bei den verwendeten Wörtern hinzuschauen. Allerdings sind es nicht die "Wörter", die das Problem darstellen, sondern es ist der Bedeutungshorizont der Begriffe, die dahinter stecken. Ob dann allerdings die Verwendung von "Strahlungsmuster" statt "Netzhautbild" wirklich eine Verbesserung darstellt, bezweifle ich. "Das Auge sieht nicht", "Der Mensch sieht mit dem Auge". Letzterer Satz ist schon besser, berücksichtigt aber nicht, dass ich genauso sagen kann: "Ich sehe mit meinen Augen." Welcher von den beiden letzten Sätzen ist dann richtig? Spontan würden wir sagen: beide. Aber es ist eindeutig, dass nicht beide das gleiche bedeuten. Worin liegt der Unterschied? Genau darum geht es.
Der erste Satz ist ein Satz wie aus einem Labor. Ihn spricht ein Naturwissenschaftler. Es geht um eine einfache Zuordnung, ohne weitere Erklärung, wie das genau passiert. Sie ist überprüfbar (man muss nur die Augen zuhalten bei einem Experiment). Der zweite Satz ist sicherlich zulässig und nach den Regeln unserer heutigen Kultur gebaut - seinen Inhalt zu überprüfen, ist jedoch deutlich schwieriger. Da taucht nämlich dieses "Ich" auf, und es zu erklären bzw. auch, wie dann dieses "Ich" mit dem subjektiven Eindruck des Sehens zusammen hängt, ist wesentlich schwieriger. "Ich" kann eben auch Subjekt sein. Das ist das typisch Menschliche.
Während ich dies schreibe, blicke ich auf einen Bildschirm. Dazwischen "geht mir durch den Kopf", dass ich ja eine Anmerkung dazu von diesem Autor in jenem Buch gelesen hatte. Dabei ist aber das Netzhautbild, das jemand auf meinem Augenhintergrund registrieren würde (Strahlungsmuster), genau gleich geblieben. Wenn ich anschließend wieder lese, was ich gerade geschrieben habe, wirkt wieder das Netzhautbild bzw. Strahlungsmuster. Würde das jemand durch Zwischenfragen abtesten (was siehst du gerade?), so könnte man experimentell jede einzelne Zwischenstation bestätigen (wenn das wirklich so war). Warum sieht dann dieser Mensch so verschiedene Dinge, oft in so kurzer Zeit, und was steuert den Wechsel? Wenn ich gefragt würde (was hast du jetzt gerade gesehen?), würde ich wahrscheinlich diese Abschweifung vergessen und auf das verweisen, was auch auf der Netzhaut testbar ist. Das objektiv Testbare und die subjektive Antwort könnten sehr unterschiedlich ausfallen.
Es ist offensichtlich so, dass, wenn das Wörtchen "Ich" ins Spiel kommt, sich etwas fundamental verändert. Ohne genauere Abklärung dessen, was sich dahinter verbirgt, sind selbst solche einfachen Sätze gefährlich. Deshalb geht es hier weniger um Sprachkritik als um die Klärung elementarer Fragen zum Verständnis des Menschen.
Ich bin seit der ersten Ausgabe von "Gehirn und Geist" eine Abonnentin und regelmäßige Leserin Ihrer sehr interessanten Zeitschrift. In den letzten Monaten habe ich jedoch feststellen müssen, dass das Niveau vieler Beiträge sinkt. Es werden immer Übersichtsartikel publiziert, die kaum in die Tiefe gehen. Sehr ärgerlich ist, dass Sie sich nun auch zunehmend auf Ratgeber-Niveau begeben. In der jüngsten Ausgabe werben Sie sogar auf der Titelseite ("Jetzt mit Ratgeber!") dafür. Ich halte den Artikel zur "erfolgreichen Gehaltsverhandlung" übrigens auch als Ratgeber-Artikel für schlecht, u.a. weil er ziemlich an der Wirklichkeit vorbei geschrieben wurde (der Vorschlag, in Gehaltsverhandlungen genau 44 850 Euro anstatt ca. 45 000 Euro zu fordern, wird von Personalchefs wohl eher belächelt werden ...). Darüber hinaus hätte man den direkt schwangere Frauen ansprechenden Ratgeber-Artikel "Stress abbauen in der Schwangerschaft" durchaus für alle Leser interessant gestalten können, indem man das Thema ausführlicher beleuchtet und den Text etwas mehr in die Tiefe gehend als wissenschaftlichen Artikel gestaltet hätte.
Weiterhin finde ich es schade, dass auch immer mehr Übersetzungen amerikanischer oder französischer Artikel ohne direkten Bezug zur Wissenschaft im deutschen Sprachraum abgedruckt werden. Hier könnte man die Artikel etwas stärker überarbeiten und um solche Bezüge ergänzen.
Insgesamt hoffe ich sehr, dass das Niveau der Beiträge in "Gehirn und Geist" nicht weiter absinken, sondern im Gegenteil wieder ansteigen wird. Ihr Markenzeichen ist es, Aktuelles aus der Wissenschaft einem interessierten (Laien-)Publikum anschaulich und verständlich zu präsentieren. Wer an Ratgeber-Artikeln Interesse hat, der wird diese sicherlich anderweitig zuhauf finden.
Den Artikel über Kaffee in GuG 4/2014 habe ich mit viel Freude gelesen. Als 11. Faktum könnte man hinzufügen, dass in den Niederlanden, wo meinen Zahlen zufolge der Koffeinkonsum am höchsten ist (die Zahlen stammen aber aus 1999), viele Angestellten gratis Kaffee am Arbeitsplatz erwarten. Der (Instant-)Kaffee, den ich mit meinem Mitarbeiterpass gratis am Automaten bekomme, ist jedoch so schlecht, dass ich gerne 1-1,20 Euro für einen echten Bohnenkaffee oder Cappuccino in unserer Cafeteria bezahle.
Einen kleinen Lapsus hat sich Frau Klotzbücher meiner Einschätzung nach jedoch bei Punkt 6 erlaubt: Sie verweist zuerst darauf, dass Kaffee gemäß einer Übersichtsstudie keine positive Wirkung auf das Gedächtnis hat, zitiert dann aber eine neuere Einzelstudie als Beleg für so eine Wirkung. Der Sinn von Übersichtsarbeiten (gerade dann, wenn es sich um eine Metaanalyse handelt, nicht nur ein Review) wird natürlich ad absurdum geführt, wenn man dann mit Einzelbefunden gegen den wesentlich besseren allgemeinen Befund argumentiert. Da scheint mir die Autorin - womöglich unter Kaffee- und Schokoladeneinfluss? - etwas selektiv gedacht zu haben.
Übrigens gibt es einige Menschen, die auf Grund ihrer Gene Koffein schlecht abbauen und daher sehr empfindlich auf Kaffee reagieren (Cornelis & El-Sohemy 2007); das werden die Leute wohl aber auch schon selbst merken, ohne Gentest.
Gemäß dem Review von Persad (2011) wirkt Koffein übrigens über das Cannabinoidsystem sehr wohl auch auf das Belohnungssystem - das passt zu dem schmerzstillenden Effekt, den Frau Klotzbücher unter Punkt 7 erwähnt. Daher wäre ich mit der Feststellung, dass Kaffee die Nuclei accumbi kalt lässt, eher vorsichtig; vielleicht hat die Autorin einmal im Studium gelernt, dass die Abwesenheit eines statistisch signifikanten Ergebnisses nicht zwingend bedeutet, dass es keinen Effekt gibt.
Wir sind nicht die Bösen sondern die, die beschützt werden müssen veränder mich, solange du mich verändern kannst beschütz mich, wenn ich beschützt werden muss und schone mich vor Fehlern, die ich nicht ahnen kann!!!
ich bin kein Borderliner sondern einfach nur ein Mensch und jeder Mensch ist verletzlich ob er Borderliner ist oder nicht macht uns nicht zu Monstern!!!!!
Grundsätzlich ist im vorbezeichneten Kontext einmal antisoziales Verhalten, eine antisoziale Persönlichkeitsstörung und deren schwere Verlaufsform "Psychopathie" zu unterscheiden.
Dann ist zu unterscheiden, ob die medizinische oder juristische Seite beleuchtet werden soll. Ein wissenschaftsübergreifender Ansatz ist hier die forensische Psychiatrie.
Um ein möglichst objektives Bild über diese Thematik zu erstellen, ist es wichtig, keinen Populismus und keine Moralisierungen in die Diskussion einzubringen. Es handelt sich hier um einen fachlichen und sachlichen Austausch über eine psychische Erkrankung. Weniger geht es hier um eine qualitative oder quantitative Erhebung der Viktimologie. Besonders wichtig ist hier, die Fakten aneinander zu führen und lebensgeschichtliche Devianzen der Erkrankten empirisch zu analysieren.
Leider ist die vorherige Diskussion jedoch wenig objektiv und vom "Rachegedanken" einzelner durchdrungen. Besser ist es doch, über Ursachen zu sprechen und so auf Lösungen zu schließen.
Sehr interessant in diesem Kontext ist die Aussage von Park Dietz (forensischer Psychiater; USA) bei etwa 35:45 im Interview mit Richard Kuklinski (youtube: The Iceman Tapes - Inside The Mind Of A Mafia Hitman), dass es sehr auf das intakte Elternhaus ankommt. Es macht den Unterschied, ob ein Psychopath aufgrund seiner genetischen Prädisposition (weniger Angst zu empfinden) Kampfmittelbeseitiger oder Mörder wird.
Jedoch involviert das wiederum eine dritte Wissenschaft: Die Soziologie ... Das würde hier allerdings zu weit führen ...
Aus der Arbeit im Kiga fällt mir noch ein weiteres Beispiel ein. Und zwar ist es sinnvoll bei Klettervorrichtungen, wie eine Bewegungsbaustelle, nicht die Höhe oder Geschwindigkeit zu loben. Es könnte Kinder anspornen, für ein weiteres Lob waghalsig zu handeln und Risiken einzugehen. Also lieber "nur" anerkennen, wenn sie nach Rückmeldung fragen, wie: "Schau mal, wo ich schon bin." Und auch künstlerische Werke lieber bescheidener loben, um nicht herauszufordern, dass das tolle Lob motiviert weitere Kunstwerke zu "produzieren". Aber gar nicht so einfach ... :)
Wer z. B. Narzissten kennt, weiß, dass sie einen immer wieder in einem Zustand der Verwirrtheit zurücklassen, die letztlich eine Verbindung mit ihnen zum Spießrutenlaufen macht. Sehr unschön und auf die Dauer wenig entspannend. Man wartet immer drauf, was kommt als nächstes und wann ... Scheußliches Gefühl!
"Wenn ihr euch nicht bekehrt und nicht werdet wie die Kinder, werdet ihr nicht ins Himmelreich eingehen"
28.04.2014, Franz Josef NeffeKinder wissen nicht weniger, sie wissen BESSER.
Schon, dass wir WISSEN QUANTITATIV sehen, zeigt, dass wir das Wesentliche offenbar noch nicht verstanden haben.
Was wir in der Wissenschaft als WISSEN nehmen, ist nur ein ERGEBNIS von Wissen.
WISSEN - von griech. "idein" (die Idee) und lat. "videre" (die Vision) heißt SEHEN.
WISSEN = SEHEN in der geistigen Qualität von Idee & Vision tut jeder Mensch ständig.
Die Erwachsenen und besonders die Wissenschaftler sind sich darin aber nicht treu geblieben.
Sie SEHEN nicht mehr ORIGINAL weiter wie die Kinder.
Sie füllen ihren Speicher mit Papierwissen und glauben, dann wüssten sie mehr.
Ebene deshalb WISSEN sie aber nicht mehr wie die Kinder ORIGINAL
und eben deshalb auch nicht besser.
Als Ich-kann-Schule-Lehrer freue ich mich natürlich über jeden, der anfängt etwas davon zu bemerken.
"Wenn ihr euch nicht bekehrt und nicht werdet wie
die Kinder, werdet ihr nicht ins Himmelreich eingehen." Mt. 18,3
Ich grüße freundlich
Franz Josef Neffe
Ich bin neu hier
24.04.2014, AlbaIch wünsche jedem, der meine Geschichte ließt, einen besonderen Menschen ...
Von Herzen alles Liebe
Unterhalb der funktionelle Ebene wirkt die biochemische Ebene
21.04.2014, Stefan PscheraSchon die funktionelle Ebene ist bei der Vielzahl an Funktionen nahezu unendlich. Dies biochemisch zu beschreiben wird unendlich und damit unverständlich.
Das Gehirn lässt sich nicht kausal (Ursache-> Wirkung) erklären, so eine wiederholte Aussage. Bei der Menge an möglichen Handlungsvarianten kann es auch nicht (mehr) kausal arbeiten. Es wäre ein Zappeln an motorischen Ausgang. Z.B. Die Entscheidung zwischen Flucht und Angriff, diese oder jene Frucht nehmen, den Weg nach rechts oder links gehen. Die mit der Evolution gewachsene Umwelterkennung lässt eben antagonistische Handlungsvarianten zu.
Also müssen viele der möglichen Handlungsvarianten gehemmt werden. Nur eine ist im Moment möglich. Die angelegten Kausalitäten können nicht mehr bestimmen, sondern nur fordern (Appetenz) und bewerten (Positiv- und Negativgefühle). Wer am meisten fordert, darf die Handlung bestimmen (z.B. Flucht bei der Reizsituation Löwe, die Kausalität (Frucht -> Greifen -> Essen) hat da im Moment weniger Chancen. ABER: Bei viel Hunger ändert sich das Verhalten. Der innere Zustand (die Biochemie) bestimmt mit, welches Verhalten ausgewählt wird.
Befangen in der Lokalisation (Lokalisationstheorien)
21.04.2014, Stefan Pschera"In Kombination mit der funktionellen Magnetresonanztomografie könnten Hirnareale künftig präzise mit einer bestimmten Funktion verknüpft werden."
Wann endlich raus aus der Denksackgasse der Lokalisation? Die Fasern des Konnektoms zeigen einen Ausweg. Und dann sind die "Hilfszellen" Astrozyten nicht mehr in funktionellen Teilen, sondern wirken zwischen den Fasern.
Nachteile von Schokolade
14.04.2014, KronbergEine Funktion wird durch Bündel speziell verbundener Fasern mit all ihrer Konvergenz, Divergenz und Hemmung realisiert
13.04.2014, Stefan PscheraThese: Die Fasern selbst realisieren Funktion. Da wird aufwändig die Lösung gesucht, und man hat sie schon. Die Konnektom-Forschung wird zwar Details zum Verlauf der Fasern finden, aber das Funktionsprinzip sind die Fasern selbst: "Vor lauter Bäumen wird der Wald übersehen."
www.straktur.de
Messie-Test
10.04.2014, ElenaIch sehe - das Auge sieht
08.04.2014, Paul Schmitt-WiemannEs ist wirklich sinnvoll, genauer bei den verwendeten Wörtern hinzuschauen. Allerdings sind es nicht die "Wörter", die das Problem darstellen, sondern es ist der Bedeutungshorizont der Begriffe, die dahinter stecken. Ob dann allerdings die Verwendung von "Strahlungsmuster" statt "Netzhautbild" wirklich eine Verbesserung darstellt, bezweifle ich. "Das Auge sieht nicht", "Der Mensch sieht mit dem Auge". Letzterer Satz ist schon besser, berücksichtigt aber nicht, dass ich genauso sagen kann: "Ich sehe mit meinen Augen." Welcher von den beiden letzten Sätzen ist dann richtig? Spontan würden wir sagen: beide. Aber es ist eindeutig, dass nicht beide das gleiche bedeuten. Worin liegt der Unterschied? Genau darum geht es.
Der erste Satz ist ein Satz wie aus einem Labor. Ihn spricht ein Naturwissenschaftler. Es geht um eine einfache Zuordnung, ohne weitere Erklärung, wie das genau passiert. Sie ist überprüfbar (man muss nur die Augen zuhalten bei einem Experiment). Der zweite Satz ist sicherlich zulässig und nach den Regeln unserer heutigen Kultur gebaut - seinen Inhalt zu überprüfen, ist jedoch deutlich schwieriger. Da taucht nämlich dieses "Ich" auf, und es zu erklären bzw. auch, wie dann dieses "Ich" mit dem subjektiven Eindruck des Sehens zusammen hängt, ist wesentlich schwieriger. "Ich" kann eben auch Subjekt sein. Das ist das typisch Menschliche.
Während ich dies schreibe, blicke ich auf einen Bildschirm. Dazwischen "geht mir durch den Kopf", dass ich ja eine Anmerkung dazu von diesem Autor in jenem Buch gelesen hatte. Dabei ist aber das Netzhautbild, das jemand auf meinem Augenhintergrund registrieren würde (Strahlungsmuster), genau gleich geblieben. Wenn ich anschließend wieder lese, was ich gerade geschrieben habe, wirkt wieder das Netzhautbild bzw. Strahlungsmuster. Würde das jemand durch Zwischenfragen abtesten (was siehst du gerade?), so könnte man experimentell jede einzelne Zwischenstation bestätigen (wenn das wirklich so war). Warum sieht dann dieser Mensch so verschiedene Dinge, oft in so kurzer Zeit, und was steuert den Wechsel? Wenn ich gefragt würde (was hast du jetzt gerade gesehen?), würde ich wahrscheinlich diese Abschweifung vergessen und auf das verweisen, was auch auf der Netzhaut testbar ist. Das objektiv Testbare und die subjektive Antwort könnten sehr unterschiedlich ausfallen.
Es ist offensichtlich so, dass, wenn das Wörtchen "Ich" ins Spiel kommt, sich etwas fundamental verändert. Ohne genauere Abklärung dessen, was sich dahinter verbirgt, sind selbst solche einfachen Sätze gefährlich. Deshalb geht es hier weniger um Sprachkritik als um die Klärung elementarer Fragen zum Verständnis des Menschen.
Ratgeber
08.04.2014, Dr. med. Lotte Habermann-HorstmeierWeiterhin finde ich es schade, dass auch immer mehr Übersetzungen amerikanischer oder französischer Artikel ohne direkten Bezug zur Wissenschaft im deutschen Sprachraum abgedruckt werden. Hier könnte man die Artikel etwas stärker überarbeiten und um solche Bezüge ergänzen.
Insgesamt hoffe ich sehr, dass das Niveau der Beiträge in "Gehirn und Geist" nicht weiter absinken, sondern im Gegenteil wieder ansteigen wird. Ihr Markenzeichen ist es, Aktuelles aus der Wissenschaft einem interessierten (Laien-)Publikum anschaulich und verständlich zu präsentieren. Wer an Ratgeber-Artikeln Interesse hat, der wird diese sicherlich anderweitig zuhauf finden.
Mit freundlichen Grüßen
L. Habermann-Horstmeier
11. Faktum über Kaffee
08.04.2014, Stephan SchleimEinen kleinen Lapsus hat sich Frau Klotzbücher meiner Einschätzung nach jedoch bei Punkt 6 erlaubt: Sie verweist zuerst darauf, dass Kaffee gemäß einer Übersichtsstudie keine positive Wirkung auf das Gedächtnis hat, zitiert dann aber eine neuere Einzelstudie als Beleg für so eine Wirkung. Der Sinn von Übersichtsarbeiten (gerade dann, wenn es sich um eine Metaanalyse handelt, nicht nur ein Review) wird natürlich ad absurdum geführt, wenn man dann mit Einzelbefunden gegen den wesentlich besseren allgemeinen Befund argumentiert. Da scheint mir die Autorin - womöglich unter Kaffee- und Schokoladeneinfluss? - etwas selektiv gedacht zu haben.
Übrigens gibt es einige Menschen, die auf Grund ihrer Gene Koffein schlecht abbauen und daher sehr empfindlich auf Kaffee reagieren (Cornelis & El-Sohemy 2007); das werden die Leute wohl aber auch schon selbst merken, ohne Gentest.
Gemäß dem Review von Persad (2011) wirkt Koffein übrigens über das Cannabinoidsystem sehr wohl auch auf das Belohnungssystem - das passt zu dem schmerzstillenden Effekt, den Frau Klotzbücher unter Punkt 7 erwähnt. Daher wäre ich mit der Feststellung, dass Kaffee die Nuclei accumbi kalt lässt, eher vorsichtig; vielleicht hat die Autorin einmal im Studium gelernt, dass die Abwesenheit eines statistisch signifikanten Ergebnisses nicht zwingend bedeutet, dass es keinen Effekt gibt.
Viele Grüße
Stephan Schleim
Borderline
05.04.2014, Hoodysondern die, die beschützt werden müssen
veränder mich, solange du mich verändern kannst
beschütz mich, wenn ich beschützt werden muss
und schone mich vor Fehlern, die ich nicht ahnen kann!!!
ich bin kein Borderliner
sondern einfach nur ein Mensch
und jeder Mensch ist verletzlich
ob er Borderliner ist oder nicht
macht uns nicht zu Monstern!!!!!
Denn das sind wir nicht!!!
das Volk will einfache Lösungen - die gibt es aber nicht
03.04.2014, ichDann ist zu unterscheiden, ob die medizinische oder juristische Seite beleuchtet werden soll. Ein wissenschaftsübergreifender Ansatz ist hier die forensische Psychiatrie.
Um ein möglichst objektives Bild über diese Thematik zu erstellen, ist es wichtig, keinen Populismus und keine Moralisierungen in die Diskussion einzubringen. Es handelt sich hier um einen fachlichen und sachlichen Austausch über eine psychische Erkrankung. Weniger geht es hier um eine qualitative oder quantitative Erhebung der Viktimologie. Besonders wichtig ist hier, die Fakten aneinander zu führen und lebensgeschichtliche Devianzen der Erkrankten empirisch zu analysieren.
Leider ist die vorherige Diskussion jedoch wenig objektiv und vom "Rachegedanken" einzelner durchdrungen. Besser ist es doch, über Ursachen zu sprechen und so auf Lösungen zu schließen.
Sehr interessant in diesem Kontext ist die Aussage von Park Dietz (forensischer Psychiater; USA) bei etwa 35:45 im Interview mit Richard Kuklinski (youtube: The Iceman Tapes - Inside The Mind Of A Mafia Hitman), dass es sehr auf das intakte Elternhaus ankommt. Es macht den Unterschied, ob ein Psychopath aufgrund seiner genetischen Prädisposition (weniger Angst zu empfinden) Kampfmittelbeseitiger oder Mörder wird.
Jedoch involviert das wiederum eine dritte Wissenschaft: Die Soziologie ... Das würde hier allerdings zu weit führen ...
Loben
01.04.2014, KuniAlso lieber "nur" anerkennen, wenn sie nach Rückmeldung fragen, wie: "Schau mal, wo ich schon bin."
Und auch künstlerische Werke lieber bescheidener loben, um nicht herauszufordern, dass das tolle Lob motiviert weitere Kunstwerke zu "produzieren".
Aber gar nicht so einfach ... :)
Es geht auch ohne Lob (und Tadel)
31.03.2014, T. BrilleTanz auf dem Vulkan
30.03.2014, Susi