Ihre Beiträge sind uns willkommen! Schreiben Sie uns Ihre Fragen und Anregungen, Ihre Kritik oder Zustimmung. Wir veröffentlichen hier laufend Ihre aktuellen Zuschriften.
Wie einfach unser Gehirn Vorhersagen über die Welt erstellt, lässt sich an konkreten Beispielen am besten verstehen: 1) Ballflug: Baseball- und Tennisspieler berichten immer wieder, dass sie den Ballflug wie in Zeitlupe wahrgenommen haben. Diese Beobachtung zeigt sehr gut, wie unsere Wahrnehmung und die zugehörige Körperreaktion funktionieren: A) Wird der Ball sinnlich registriert (= Reizmuster), dann RE-AKIVIERT das Gehirn eine VERGLEICHBARE eigene Erfahrung aus dem Gedächtnis, welche nun kurzzeitig bewusst erlebt wird = eine temporäre Realität. B) Diese "temporäre Realität" wird nun mit der wirklichen Realität verglichen. Da sich der Ball in der Zwischenzeit weiter bewegt hat, stimmen Wirklichkeit und temporäre Realität nicht überein. C) Da die neue Position des Balles (= das neue Reizmuster) nicht mit dem re-aktivierten Wissen übereinstimmt - beginnt der ganze Vorgang wieder von neuem, bei A.
Dieses Beispiel zeigt, wie bereits die Wahrnehmung von Reizen eine passende Erfahrung/Reaktion RE-AKTIVIERT. Da mit der Re-aktivierung von Wissen auch die entsprechende Körperreaktion verknüpft ist, kann der Sportler sofort und schnellstens reagieren. Der Zeitlupeneffekt entsteht, weil jeder Durchgang A, B, C eine gewisse Zeit dauert und der Ball sich in der Zwischenzeit weiterbewegte; d.h. wir nehmen nicht den realen Ballflug wahr, sondern nur das re-aktivierte Bild des Balles.
2) Unverständliches/unbekanntes Erlebnis: Ein falsches und somit unverständliches Erlebnis stellt die Reaktion des Gehirns vor besondere Herausforderung. Z.B. wenn ein Mensch hört, wie er für tot erklärt wird oder selbst meint, sterben zu müssen - so ist diese Erfahrung offensichtlich vollkommen falsch (denn wer hören/denken kann - muss lebendig sein). Dieser paradoxe Reiz wird z.B. verarbeitet, indem das Gehirn ihn systematisch in hierarchischer Reihenfolge mit den einzelnen Inhalten (Erfahrungen) des episodischen Gedächtnisses vergleicht; welche dabei durch das RE-AKTIVIEREN bewusst erlebt werden. Da dieser Vorgang extrem schnell abläuft, hat man den Eindruck, sein ganzes Leben im Schnelldurchlauf erlebt zu haben. Somit ist dieser Schnelldurchlauf nichts anderes als ein systematischer Such-/Vergleichsprozess, bei dem man bewusst erleben kann, wie das Gehirn zu einer unverständlichen/falschen Erfahrung ein vergleichbares Erlebnis im Gedächtnis sucht.
An diesem Beispiel kann man bewusst erleben, wie das Gehirn einen einzelnen Reiz verarbeitet. Diesen strukturiert ablaufenden Suchvorgang hat die wissenschaftliche Gehirn-/Gedächtnisforschung bisher ignoriert - es handelt sich dabei um die so genannten "Nahtod-Erfahrungen".
Die Hirnforschung verändert sich. Mehrere Paradigmenwechsel finden statt. Die Hirnforschung begann mit der Anatomie, und dies ergab die Lokalisationstheorien (funktionellen Areale der Großhirnrinde, Phrenologie, Lokalisation-Neurologie, Großmutterneuron, Spiegelneuron).
Bessere Technik ermöglichte das Wissen um die Neurone. Die Gliazellen waren als Hilfszellen nebensächlich.
Aber dann wurde sichtbar, die tun mehr. In "Bild der Wissenschaft" wurde dies als Revolution in der Hirnforschung bezeichnet. Die DFG förderte dies als Schwerpunktthema. Leider blieben die Ergebnisse spärlich (Airbagthese, Atmungsthese, Pampersthese).
Aktuell wird die Konnektom-Forschung mit Milliarden Euro gefördert. Noch nie wurde so viel Geld für ein Thema ausgeben. Das Konnektom erforscht die Wege der über Synapsen verbunden Neurone. Arealgrenzen werden unwichtig. Das Konnektom ist also eine ganz andere funktionelle Gliederung. Die massive Förderung zeigt die Skepsis gegenüber den bisherigen Lokalisationstheorien. Trotz viel Forschung und Jahre haben die Lokalisationstheorien das Gehirn nicht erklären können.
Die Konnektom-Forschung ist ein Mammut-Projekt. Die Menge an synaptischen Verbindungen ist nahezu unendlich. Verständlich, dass deswegen die Gliazellen vorerst draußen bleiben. Dies aber passt nicht zur "Revolution in der Hirnforschung" – siehe Artikel BDW, Ausgabe 09/2008. Was gilt nun im Paradigmenwechsel der letzten Jahre? Die lokale funktionelle Gliederung (Areale, Kerne) oder die Konnektom-Gliederung?
Das Sonderheft erwähnt Großhirn, Kleinhirn, Rückenmark, Hirnstamm, lymbisches Gefühlssystem, Zwischenhirn, motorscher Kortex, das Cerebellum, den Hippocampus. Dies ist Schnee von gestern – eben funktionelle Lokalisation. D.h. die Artikel im Heft sind befangen im alten Denken der Lokalisation.
Hey, ich hab vor ungefähr 2 Monaten meine Traumfrau kennengelernt, aber sie hat eben diese Krankheit. Mittlerweile waren wir auch schon 2 mal zusammen und sind jetzt wieder getrennt, sie hat 2 Kinder, und ein Vater einer der Kinder war jetzt da, und sie hat mit ihm geschlafen, sie ist zwar im Moment Single, aber ich habe das Gefühl, dass sie nicht so weit denkt, dass sie mir damit weh tut, und das nur, weil sie nicht alleine sein kann, sie macht mit dem einen Schluss und nach 48 Stunden hat sie einen Exfreund wieder und hüpft mit dem ins Bett, und das ist ein totaler Teufelskreis. Aber wie soll ich ihr da vertrauen, falls wir nochmal zusammen kommen und der Vater des Kindes wiederkommt, wie kann ich ihr helfen? Beziehungsweise wie kann ich sie dazu bringen, dass sie nur mich will und dann aber das auch konsequent durchhält, dass man eine feste Beziehung aufbauen kann mit Zukunftsplänen etc.? Sie hat mir am Anfang das Blaue vom Himmel erzählt und macht jedesmal wegen irgend einem Blödsinn Schluss, wo normale Menschen drüber reden würden und ich mich dann auch ändern kann oder so, aber das will sie nicht, sie will nicht reden und mir dann die Chance geben, mich zu verbessern, erst nach ein paar Wochen, wenn sie denkt, dass ich doch der Richtige bin, dann findet sie aber was anderes, was ihr nicht passt. Wie bekomme ich das hin, dass sie nur mich will? Nie????
Ihr Lieben, wenn ich so manch einen Kontext lese, denke ich an meine Zeit, als ich 16 war!! Eine Zeit, die ich lieber nicht gelebt hätte!!!! Ihr allein seid verantwortlich für euer Leben!!!! Entweder weitermachen und alles verlieren. Oder aufstehen und gewinnen!!!!!
Its not a game!!!! Play and loose or stop and win
das Leben ist kein Spiel!!!! Spiel und verlier es oder lass es und gewinne
"Die Zellen müssen nur zählen, wie oft sie gleichzeitig mit anderen Zellen feuern." Zählen ist nicht notwendig, denn es reicht bereits die Summe von parallel aktivierten Signalstärken aus: Wenn ein Neuron von mehreren anderen Neuronen gleichzeitig angeregt wird, dann kann das Überschreiten einer bestimmten Reizschwelle (= Summe von Einzelreizen) dazu führen, dass ein Reiz bewusst wahrgenommen wird.
Zuerst einmal möchte ich sagen, dass ich sehr überrascht war einen solchen Artikel zu lesen. Mir ist noch nie in den Sinn gekommen, Menschenaffen Menschenrechte einzuräumen. Allerdings sollte man damit vorsichtig sein. Bevor wir uns damit beschäftigen, Affen gleichzuberechtigen, weil wir zurselben Familie gehören, sollten wir die Menschenrechte lieber bei den Mitgliedern der Gruppe der Erfinder der Menschenrechte durchsetzen. Solange nicht alle Menschen von den Menschenrechten profitieren bzw. sich auf sie berufen können und Recht bekommen, ist die Diskussion, ob ein Schimpanse ein Recht auf Eigentum hat, überflüssig. Nehmen wir den Nahen Osten, z.B. den Iran: Nach iranischem Recht ist eine Frau nur halb so viel wert wie ein Mann. Wo sind dort die Menschenrechte, die doch versprechen, dass alle gleich vor dem Gesetz und gleich an Würde geboren sind? Ich stimme zu, dass der Lebensraum der Affen zu schützen ist, aber auch der der anderen vielen bedrohten Tiere. Dazu kann aber jeder was beitragen, ohne dass einem Gorilla seine Rechte verlesen werden. Eberhart Theuer sollte sich fragen, woraus denn das Papier besteht, auf welchem er genau diese Rechte notiert. Jahrtausende alte Regenwaldbäume finden sich z.B. in den Papierwaren wieder. Was war noch mal der Lebensraum vieler Affen? Ach ja! Regenwälder! Trotzdem vielen Dank für diese tolle Ausgabe von GuG! Ihr macht das wirklich klasse! Weiter so!
Ich bin überrascht, dass offenbar einige Fachleute bestreiten, dass das Gehirn bayesianisch denkt. Dies ist doch eine direkte Folge der Hebbschen Regel, nach der zwei Neurone A und B umso stärker miteinander verbunden werden, je häufiger sie gleichzeitig feuern. Es sei P(A) die Häufigkeit, mit der A feuert, und P(B) die Häufigkeit, mit der B feuert. Weiter sei P(A|B) die Anzahl der Fälle, in denen A und B gleichzeitig feuern, dividiert durch die Zahl der Fälle, in denen B feuert. P(B|A) ist analog. Dann ist die Anzahl N der Fälle, in denen A und B gleichzeitig feuern: N = P(A|B) P(B) = P(B|A) P(A) Dies ist gerade Bayes' Formel! Wenn wir berücksichtigen, dass Netze von Neuronen oft durch einzelne Neurone repräsentiert werden, ist klar, dass A und B auch für ganze Netze von Neuronen stehen können. Das Gehirn arbeitet also auf Basis von Bayes' Formel. Dabei ist die Verrechnung denkbar einfach. Es müssen nämlich keineswegs die einzelnen Zellen Bayes' Formel beherrschen. Vielmehr spielt das Neuronennetzwerk als Parallelrechner sämtliche Möglichkeiten gleichzeitig durch. Zu den mir verfügbaren Daten sind in meinem Gehirn alle Interpretationsmöglichkeiten als Überlagerung repräsentiert. Von diesen wird die überzeugendste ausgewählt, d.h. diejenige, bei der die meisten Neuronen synchron feuern. Auch dies erfordert von den einzelnen Zellen keineswegs einen komplizierten Rechenvorgang. Die Zellen müssen nur zählen, wie oft sie gleichzeitig mit anderen Zellen feuern.
Echt spannend und auch einleuchtend, wenn man sich mit Hirn befasst. Die unglaublich raffinierte Wahrnehmung und Weiterverarbeitung der Umgebungsbedingungen, auch psychische, lässt das ja warscheinlich werden. Aber was tun? Ich denke oft, alles was nicht wahr ist, also auch kulturelle Traditionen, die man nicht hinterfragt und rituell abwickelt, zähle ich zu den Unwahrheiten, die einfach abbauen und weglassen. Mal nicht zu wissen ist besser als einen Allgemeinplatz als Wissen zu verkaufen, also Unwahrheit verbreiten. Das Gehirnsystem kann daraus die echten Konsequenzen besser oder überhaupt ziehen, die wiederum der Wahrheit zugute kommen. Also das Image-Gehabe, besser als der andere erscheinen wollen, macht uns dumm und lässt dem Gehirn wenig Möglichkeit, Fortschritt im Wissen und Verhalten zu generieren.
Den Anspruch, durch Simulation der Topografie und der physikalischen Prozesse im Gehirn zu den geistigen Leistungen des menschlichen Gehirns zu gelangen, halte ich persönlich nicht nur vermessen, sondern für so größenwahnsinnig, wie es die Mondlandungen waren. Die Vorgehensweise und die Ziele der vorgestellten Großprojekte sind mir als Leihe auf diesem Gebiet nicht klar geworden. Die Computergrafiken sehen schön aus, aber was sagen sie aus? Mit Computergrafiken lassen sich Skalar- und Vektorfelder anschaulich machen, wie aber ein so strukturiertes Objekt wie das Gehirn? Was wird hier simuliert und dargestellt? Soweit mir bekannt, basieren die Prozesse im Gehirn auf elektrischen Größen. Sind in der Grafiken Potenziale, Ströme oder Leitfähigkeiten dargestellt? Wie will man von diesen oder anderen elektrischen Größen auf Geistesinhalte schießen? Nach meiner Meinung ist es hier notwendig, erst mal die richtigen Fragen zu stellen und nicht gleich nach fertigen Antworten auf noch nicht konkret formulierte Fragen zu suchen.
Ein guter Tipp - leider ist das Buch nicht mehr erhältlich und nur noch gebraucht in Online-Shops zu beziehen (was bei einem Malbuch wohl wenig Sinn macht). Sehr schade!
Nach dem Lesen des Artikels hat es mich doch sehr überrascht, so viele Kommentare dieser Art zu lesen. Besonders interessant finde ich die vielen Äußerungen "Betroffener" oder die Warnungen, sich von Psychopathen/Menschen mit antisozialer Persönlichkeitsstörung fernzuhalten.
Wie alle schon richtig erkannt haben, handelt es sich hier um ein Krankheitsbild, das nicht komplett erforscht ist. Daher überrascht es mich doch sehr, dass dieser Artikel, der lediglich eine kurze Zusammenfassung für die Allgemeinheit darstellt, offenbar die Mehrheit der Leser zu einer "Selbstdiagnose" veranlasst hat, nur weil sie die erwähnten Verhaltensweisen bei sich wiedererkennen.
Man muss kein Fachmann auf dem Gebiet der (forensischen) Psychiatrie sein um festzustellen, dass diese Art des Schlussfolgerns/Diagnostizierens keinerlei logische Konsistenz enthält. So ist das Vorhandensein der erwähnten Verhaltensmuster eine notwendige Bedingung für die Diagnose "Antisoziale Persönlichkeitsstörtung" oder gar "Psychopathie", jedoch keinesfalls hinreichend. Wie bei allen Differentialdiagnosen ist es schlichtweg nicht ausreichend sich aufgrund einer Liste von Symptomen auf eine Erkrankung festzulegen, ohne eine andere mit derselben Symptomatik definitiv ausschließen zu können oder überhaupt das Vorhandensein einer Erkrankung in Frage zu stellen. So kann Husten ein Symtom für eine Erkältung sein, jedoch aber auch für Lungenkrebs oder eine Allergie oder zahlreiche andere Krankheiten. Worauf ich hinaus will ist, dass vermutlich die meisten Leute, die diesen Artikel gelesen haben, eine, mehrere oder gar alle aufgezählten Anzeichen in ihrem eigenen Verhalten oder dem Verhalten bekannter Personen wiedererkennen konnten. Von diesem Ansatz jedoch gleich eine Diagnose zu stellen und Kommentare als "Betroffener" zu schreiben, halte ich für sehr weit hergeholt.
Könnte man allein durch das Lesen eines einseitigen Artikels genug Wissen über ein so komplexes Krankheitsbild erlangen, um als Nicht-Mediziner eine Diagnose zu stellen, wäre damit sowohl das Studium der Psychiatrie als auch die Erforschung dieser Krankheit redundant.
Hinzufügen muss ich wohl, dass auch ich einige der beschriebenen Anzeichen bei mir selbst und Personen, die ich kenne, wiederfinde. Diese oder mich selbst jedoch daher als "Psychopath" zu bezeichnen, erscheint mir nicht sehr wissenschaftlich.
Zudem möchte ich an dieser Stelle einmal kritisch hinterfragen, ob es sich bei einer "Antisozialen Persönlichkeitsstörung" tatsächlich um eine Störung im eigentlichen Sinne handelt. Natürlich besteht meiner Meinung nach die unbedingte Notwendigkeit der Abgrenzung eines gesunden Menschens von einem Psychopathen. Schließlich sollte ein klarer Unterschied zwischen KEINEM Vorhandensein von Empathie, Reue etc. und dem Vorhandensein dessen da sein. Da aber die Psychopathie als extreme Form der ASP gilt, stellt sich mir die Frage, ob eine ASP tatsächlich als eine Störung bezeichnet werden sollte oder einfach nur als Abweichung von idealem Sozialverhalten. Gibt es denn etwas zwischen "Reue empfinden" und "keine Reue empfinden"? Natürlich werden sich manche Menschen nach bestimmtem Verhalten schuldiger fühlen als andere, aber wo ist hier eine Störung vorhanden?
So würde ich behaupten, die Mehrzahl aller Menschen würde in gewissen Situationen anderen Menschen "Schaden" zufügen oder diese belügen, um eigenen Profit daraus zu ziehen. Doch wo hört hier "normales" Verhalten auf und fängt "antisoziales" an? Hat ein Schüler, der von seinem Sitznachbarn abschreibt und dadurch eine gute Note erzielt, gleich eine ASP? Nehmen wir an, der Lehrer bemerkt beim Kontrollieren der Arbeiten die Ähnlichkeit und stellt beide Schüler einzeln zur Rede, woraufhin der "Abschreiber" beteuert, es wäre ja sein Sitznachbar gewesen, der von IHM abgeschrieben hätte. Sollte er damit durchkommen, wird dieses Verhalten mit Sicherheit kein Einzelfall bleiben. Ich bin mir sicher, dass Lügen dieser Art von fast allen Menschen im Alltag schon häufiger praktiziert wurden als zugegeben, ebenso anderes "antisoziales" Verhalten. Ob man dies jedoch als "Störung" einordnen sollte, erscheint mir fragwürdig, da es wohl eher die logische Konsequenz einer profit-orientierten Gesellschaft darstellt.
Zusammenfassend bleibt zu sagen, dass vermutlich nicht einer, der hier selbsternannten "Betroffenen" tatsächlich als Psychopath zu bezeichnen ist. Anhand der Beschreibungen ist höchstens festzustellen, dass diese nicht dem gewünschten Idealbild eines Menschen in einer sozialen Gesellschaft entsprechen. Ob man das als "Antisoziale Persönlichkeitsstörung" bezeichnet, überlasse ich jedem selbst.
Ich heiße Olivia, bin 18 Jahre alt und sitze seit gestern in der Psychatrie wegen Selbstmordgedanken, Borderline und Essstörung. Die Krankheit ist nicht lustig. Ich würde alles dafür geben "normal" zu sein. An allen da draußen: Bleibt stark. Gebt euch nicht auf!
Therapie
09.01.2014, Tanjadafür braucht Deine (Ex?)-Freundin eine erfolgreiche Therapie, Du alleine wirst das wohl nicht schaffen.
VG und viel Glück!
Tanja
Bayesianisches Gehirn
07.01.2014, Richard Kinseher1) Ballflug:
Baseball- und Tennisspieler berichten immer wieder, dass sie den Ballflug wie in Zeitlupe wahrgenommen haben. Diese Beobachtung zeigt sehr gut, wie unsere Wahrnehmung und die zugehörige Körperreaktion funktionieren:
A) Wird der Ball sinnlich registriert (= Reizmuster), dann RE-AKIVIERT das Gehirn eine VERGLEICHBARE eigene Erfahrung aus dem Gedächtnis, welche nun kurzzeitig bewusst erlebt wird = eine temporäre Realität.
B) Diese "temporäre Realität" wird nun mit der wirklichen Realität verglichen. Da sich der Ball in der Zwischenzeit weiter bewegt hat, stimmen Wirklichkeit und temporäre Realität nicht überein.
C) Da die neue Position des Balles (= das neue Reizmuster) nicht mit dem re-aktivierten Wissen übereinstimmt - beginnt der ganze Vorgang wieder von neuem, bei A.
Dieses Beispiel zeigt, wie bereits die Wahrnehmung von Reizen eine passende Erfahrung/Reaktion RE-AKTIVIERT. Da mit der Re-aktivierung von Wissen auch die entsprechende Körperreaktion verknüpft ist, kann der Sportler sofort und schnellstens reagieren. Der Zeitlupeneffekt entsteht, weil jeder Durchgang A, B, C eine gewisse Zeit dauert und der Ball sich in der Zwischenzeit weiterbewegte; d.h. wir nehmen nicht den realen Ballflug wahr, sondern nur das re-aktivierte Bild des Balles.
2) Unverständliches/unbekanntes Erlebnis:
Ein falsches und somit unverständliches Erlebnis stellt die Reaktion des Gehirns vor besondere Herausforderung. Z.B. wenn ein Mensch hört, wie er für tot erklärt wird oder selbst meint, sterben zu müssen - so ist diese Erfahrung offensichtlich vollkommen falsch (denn wer hören/denken kann - muss lebendig sein).
Dieser paradoxe Reiz wird z.B. verarbeitet, indem das Gehirn ihn systematisch in hierarchischer Reihenfolge mit den einzelnen Inhalten (Erfahrungen) des episodischen Gedächtnisses vergleicht; welche dabei durch das RE-AKTIVIEREN bewusst erlebt werden. Da dieser Vorgang extrem schnell abläuft, hat man den Eindruck, sein ganzes Leben im Schnelldurchlauf erlebt zu haben. Somit ist dieser Schnelldurchlauf nichts anderes als ein systematischer Such-/Vergleichsprozess, bei dem man bewusst erleben kann, wie das Gehirn zu einer unverständlichen/falschen Erfahrung ein vergleichbares Erlebnis im Gedächtnis sucht.
An diesem Beispiel kann man bewusst erleben, wie das Gehirn einen einzelnen Reiz verarbeitet. Diesen strukturiert ablaufenden Suchvorgang hat die wissenschaftliche Gehirn-/Gedächtnisforschung bisher ignoriert - es handelt sich dabei um die so genannten "Nahtod-Erfahrungen".
Lokalisationstheorien sind von gestern
02.01.2014, Stefan PscheraBessere Technik ermöglichte das Wissen um die Neurone. Die Gliazellen waren als Hilfszellen nebensächlich.
Aber dann wurde sichtbar, die tun mehr. In "Bild der Wissenschaft" wurde dies als Revolution in der Hirnforschung bezeichnet. Die DFG förderte dies als Schwerpunktthema. Leider blieben die Ergebnisse spärlich (Airbagthese, Atmungsthese, Pampersthese).
Aktuell wird die Konnektom-Forschung mit Milliarden Euro gefördert. Noch nie wurde so viel Geld für ein Thema ausgeben. Das Konnektom erforscht die Wege der über Synapsen verbunden Neurone. Arealgrenzen werden unwichtig. Das Konnektom ist also eine ganz andere funktionelle Gliederung. Die massive Förderung zeigt die Skepsis gegenüber den bisherigen Lokalisationstheorien. Trotz viel Forschung und Jahre haben die Lokalisationstheorien das Gehirn nicht erklären können.
Die Konnektom-Forschung ist ein Mammut-Projekt. Die Menge an synaptischen Verbindungen ist nahezu unendlich. Verständlich, dass deswegen die Gliazellen vorerst draußen bleiben. Dies aber passt nicht zur "Revolution in der Hirnforschung" – siehe Artikel BDW, Ausgabe 09/2008.
Was gilt nun im Paradigmenwechsel der letzten Jahre? Die lokale funktionelle Gliederung (Areale, Kerne) oder die Konnektom-Gliederung?
Das Sonderheft erwähnt Großhirn, Kleinhirn, Rückenmark, Hirnstamm, lymbisches Gefühlssystem, Zwischenhirn, motorscher Kortex, das Cerebellum, den Hippocampus. Dies ist Schnee von gestern – eben funktionelle Lokalisation. D.h. die Artikel im Heft sind befangen im alten Denken der Lokalisation.
Vielleicht gehen ja auch von Handys elektroschockähnliche Impulse aus, ...
01.01.2014, Edelbert HackenbergBeziehung mit Borderlinerin mit Persönlichkeitsstörung
27.12.2013, TobiHallo
23.12.2013, hafurawenn ich so manch einen Kontext lese, denke ich an meine Zeit, als ich 16 war!!
Eine Zeit, die ich lieber nicht gelebt hätte!!!!
Ihr allein seid verantwortlich für euer Leben!!!!
Entweder weitermachen und alles verlieren.
Oder aufstehen und gewinnen!!!!!
Its not a game!!!!
Play and loose
or stop and win
das Leben ist kein Spiel!!!!
Spiel und verlier es
oder lass es und gewinne
http://Risiko-Leben-Borderline.de
Tolles Geschenk
23.12.2013, Manfred KintzlerBayes' Formel, @Wehrli
22.12.2013, Kinseher RichardZählen ist nicht notwendig, denn es reicht bereits die Summe von parallel aktivierten Signalstärken aus: Wenn ein Neuron von mehreren anderen Neuronen gleichzeitig angeregt wird, dann kann das Überschreiten einer bestimmten Reizschwelle (= Summe von Einzelreizen) dazu führen, dass ein Reiz bewusst wahrgenommen wird.
Menschenrechte für Menschenaffen
20.12.2013, Annegret LehmannBevor wir uns damit beschäftigen, Affen gleichzuberechtigen, weil wir zurselben Familie gehören, sollten wir die Menschenrechte lieber bei den Mitgliedern der Gruppe der Erfinder der Menschenrechte durchsetzen. Solange nicht alle Menschen von den Menschenrechten profitieren bzw. sich auf sie berufen können und Recht bekommen, ist die Diskussion, ob ein Schimpanse ein Recht auf Eigentum hat, überflüssig. Nehmen wir den Nahen Osten, z.B. den Iran: Nach iranischem Recht ist eine Frau nur halb so viel wert wie ein Mann. Wo sind dort die Menschenrechte, die doch versprechen, dass alle gleich vor dem Gesetz und gleich an Würde geboren sind?
Ich stimme zu, dass der Lebensraum der Affen zu schützen ist, aber auch der der anderen vielen bedrohten Tiere. Dazu kann aber jeder was beitragen, ohne dass einem Gorilla seine Rechte verlesen werden. Eberhart Theuer sollte sich fragen, woraus denn das Papier besteht, auf welchem er genau diese Rechte notiert. Jahrtausende alte Regenwaldbäume finden sich z.B. in den Papierwaren wieder. Was war noch mal der Lebensraum vieler Affen? Ach ja! Regenwälder!
Trotzdem vielen Dank für diese tolle Ausgabe von GuG! Ihr macht das wirklich klasse! Weiter so!
Bayes' Formel
19.12.2013, Philipp WehrliEs sei P(A) die Häufigkeit, mit der A feuert, und P(B) die Häufigkeit, mit der B feuert. Weiter sei P(A|B) die Anzahl der Fälle, in denen A und B gleichzeitig feuern, dividiert durch die Zahl der Fälle, in denen B feuert. P(B|A) ist analog.
Dann ist die Anzahl N der Fälle, in denen A und B gleichzeitig feuern:
N = P(A|B) P(B) = P(B|A) P(A)
Dies ist gerade Bayes' Formel!
Wenn wir berücksichtigen, dass Netze von Neuronen oft durch einzelne Neurone repräsentiert werden, ist klar, dass A und B auch für ganze Netze von Neuronen stehen können. Das Gehirn arbeitet also auf Basis von Bayes' Formel.
Dabei ist die Verrechnung denkbar einfach. Es müssen nämlich keineswegs die einzelnen Zellen Bayes' Formel beherrschen. Vielmehr spielt das Neuronennetzwerk als Parallelrechner sämtliche Möglichkeiten gleichzeitig durch. Zu den mir verfügbaren Daten sind in meinem Gehirn alle Interpretationsmöglichkeiten als Überlagerung repräsentiert. Von diesen wird die überzeugendste ausgewählt, d.h. diejenige, bei der die meisten Neuronen synchron feuern. Auch dies erfordert von den einzelnen Zellen keineswegs einen komplizierten Rechenvorgang. Die Zellen müssen nur zählen, wie oft sie gleichzeitig mit anderen Zellen feuern.
Was kann man tun
16.12.2013, Heinrich ZimmermannGrößenwahnsinnig
14.12.2013, Peer HosenthienDie Vorgehensweise und die Ziele der vorgestellten Großprojekte sind mir als Leihe auf diesem Gebiet nicht klar geworden. Die Computergrafiken sehen schön aus, aber was sagen sie aus? Mit Computergrafiken lassen sich Skalar- und Vektorfelder anschaulich machen, wie aber ein so strukturiertes Objekt wie das Gehirn? Was wird hier simuliert und dargestellt? Soweit mir bekannt, basieren die Prozesse im Gehirn auf elektrischen Größen. Sind in der Grafiken Potenziale, Ströme oder Leitfähigkeiten dargestellt? Wie will man von diesen oder anderen elektrischen Größen auf Geistesinhalte schießen? Nach meiner Meinung ist es hier notwendig, erst mal die richtigen Fragen zu stellen und nicht gleich nach fertigen Antworten auf noch nicht konkret formulierte Fragen zu suchen.
Nicht mehr erhältlich
13.12.2013, Sandra LoheSehr geehrte Frau Lohe,
Sie können das Buch direkt beim Verlag hier bestellen:
http://shop.elsevier.de/1-studienabschnitt-vorklinik/malbuch-neuroanatomie-buch/9783437411229/
Herzliche Grüße
Andreas Jahn
Redaktion "Gehirn und Geist"
"Betroffene"?
11.12.2013, Chris S.Wie alle schon richtig erkannt haben, handelt es sich hier um ein Krankheitsbild, das nicht komplett erforscht ist. Daher überrascht es mich doch sehr, dass dieser Artikel, der lediglich eine kurze Zusammenfassung für die Allgemeinheit darstellt, offenbar die Mehrheit der Leser zu einer "Selbstdiagnose" veranlasst hat, nur weil sie die erwähnten Verhaltensweisen bei sich wiedererkennen.
Man muss kein Fachmann auf dem Gebiet der (forensischen) Psychiatrie sein um festzustellen, dass diese Art des Schlussfolgerns/Diagnostizierens keinerlei logische Konsistenz enthält.
So ist das Vorhandensein der erwähnten Verhaltensmuster eine notwendige Bedingung für die Diagnose "Antisoziale Persönlichkeitsstörtung" oder gar "Psychopathie", jedoch keinesfalls hinreichend.
Wie bei allen Differentialdiagnosen ist es schlichtweg nicht ausreichend sich aufgrund einer Liste von Symptomen auf eine Erkrankung festzulegen, ohne eine andere mit derselben Symptomatik definitiv ausschließen zu können oder überhaupt das Vorhandensein einer Erkrankung in Frage zu stellen.
So kann Husten ein Symtom für eine Erkältung sein, jedoch aber auch für Lungenkrebs oder eine Allergie oder zahlreiche andere Krankheiten.
Worauf ich hinaus will ist, dass vermutlich die meisten Leute, die diesen Artikel gelesen haben, eine, mehrere oder gar alle aufgezählten Anzeichen in ihrem eigenen Verhalten oder dem Verhalten bekannter Personen wiedererkennen konnten. Von diesem Ansatz jedoch gleich eine Diagnose zu stellen und Kommentare als "Betroffener" zu schreiben, halte ich für sehr weit hergeholt.
Könnte man allein durch das Lesen eines einseitigen Artikels genug Wissen über ein so komplexes Krankheitsbild erlangen, um als Nicht-Mediziner eine Diagnose zu stellen, wäre damit sowohl das Studium der Psychiatrie als auch die Erforschung dieser Krankheit redundant.
Hinzufügen muss ich wohl, dass auch ich einige der beschriebenen Anzeichen bei mir selbst und Personen, die ich kenne, wiederfinde. Diese oder mich selbst jedoch daher als "Psychopath" zu bezeichnen, erscheint mir nicht sehr wissenschaftlich.
Zudem möchte ich an dieser Stelle einmal kritisch hinterfragen, ob es sich bei einer "Antisozialen Persönlichkeitsstörung" tatsächlich um eine Störung im eigentlichen Sinne handelt. Natürlich besteht meiner Meinung nach die unbedingte Notwendigkeit der Abgrenzung eines gesunden Menschens von einem Psychopathen. Schließlich sollte ein klarer Unterschied zwischen KEINEM Vorhandensein von Empathie, Reue etc. und dem Vorhandensein dessen da sein. Da aber die Psychopathie als extreme Form der ASP gilt, stellt sich mir die Frage, ob eine ASP tatsächlich als eine Störung bezeichnet werden sollte oder einfach nur als Abweichung von idealem Sozialverhalten.
Gibt es denn etwas zwischen "Reue empfinden" und "keine Reue empfinden"? Natürlich werden sich manche Menschen nach bestimmtem Verhalten schuldiger fühlen als andere, aber wo ist hier eine Störung vorhanden?
So würde ich behaupten, die Mehrzahl aller Menschen würde in gewissen Situationen anderen Menschen "Schaden" zufügen oder diese belügen, um eigenen Profit daraus zu ziehen.
Doch wo hört hier "normales" Verhalten auf und fängt "antisoziales" an?
Hat ein Schüler, der von seinem Sitznachbarn abschreibt und dadurch eine gute Note erzielt, gleich eine ASP? Nehmen wir an, der Lehrer bemerkt beim Kontrollieren der Arbeiten die Ähnlichkeit und stellt beide Schüler einzeln zur Rede, woraufhin der "Abschreiber" beteuert, es wäre ja sein Sitznachbar gewesen, der von IHM abgeschrieben hätte. Sollte er damit durchkommen, wird dieses Verhalten mit Sicherheit kein Einzelfall bleiben.
Ich bin mir sicher, dass Lügen dieser Art von fast allen Menschen im Alltag schon häufiger praktiziert wurden als zugegeben, ebenso anderes "antisoziales" Verhalten.
Ob man dies jedoch als "Störung" einordnen sollte, erscheint mir fragwürdig, da es wohl eher die logische Konsequenz einer profit-orientierten Gesellschaft darstellt.
Zusammenfassend bleibt zu sagen, dass vermutlich nicht einer, der hier selbsternannten "Betroffenen" tatsächlich als Psychopath zu bezeichnen ist. Anhand der Beschreibungen ist höchstens festzustellen, dass diese nicht dem gewünschten Idealbild eines Menschen in einer sozialen Gesellschaft entsprechen.
Ob man das als "Antisoziale Persönlichkeitsstörung" bezeichnet, überlasse ich jedem selbst.
Bleibt stark
11.12.2013, Olivia