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Kommentare - - Seite 128

Ihre Beiträge sind uns willkommen! Schreiben Sie uns Ihre Fragen und Anregungen, Ihre Kritik oder Zustimmung. Wir veröffentlichen hier laufend Ihre aktuellen Zuschriften.
  • Trepel

    29.03.2010, HF, Berlin
    Lustiger Zufall mit dem Trepel. Ich habe mir das Buch auch (nochmal) vor einigen Monaten gekauft und zur Hälfte durchgearbeitet, um nach drei Jahren als Neurologe Basiswissen aufzufrischen. Der Trepel war schon immer ein herausragendes Buch, jetzt in Farbe (ich hatte im Studium noch die erste Auflage) ist es noch viel besser.
    Was das Buch schon immer zu einem der besten Bücher im Medizinstudium gemacht hat, ist die herausragende Didaktik. Alles baut aufeinander auf, selten muss man nochmal ein Nachschlagewerk oder einen Atlas dazunehmen.
    Die Didatiktik darf man nicht unterschätzen, als ich angefangen habe zu studieren, waren viele Lehrbücher staubtrocken - von Profesoren für Professoren geschrieben. Der Trepel gehörte schon damals zu einer Handvoll Ausnahmen.

    Noch ein Hinweis: Im Spektrumverlag ist ja auch ein neues Buch herausgekommen (bzw. in einer völlig neuen Auflage): "Das Gehirn" von Richard Thompson für 25 Euro. Vielleicht für Nicht-Mediziner ganz interessant. Macht beim Durchschauen einen sehr netten Eindruck.
  • Pädophile Gottesdiener der römisch-katholischen Kirche

    26.03.2010, Norbert Rohde, Erlangen
    Nach den Lehren der römisch-katholischen Kirche ist GOTT allwissend, allmächtig, außergewöhnlich lieb, weise und vollkommen. Alle Priester sind Gottes Diener, er hat sie zu ihrem elitären Beruf höchstpersönlich auserwählt. Die Kirche spricht von einer göttlichen "Berufung". Wenn Gott allwissend ist, dann würde er nur jene Menschen als Priester "berufen", von denen er zweifellos "wüsste", dass sie dafür geeignet sind. Allem Anschein nach wusste aber der Allwissende nicht, dass unter seinen "Auserwählten" unwürdige, fehlerhafte, sündige Priester waren. Demnach muss der Gott der Priester nicht "allwissend", sondern "unwissend" sein.

    Wenn Gott "allmächtig" ist, dann kann er sicherlich im nachhinein seine "unwürdigen" Priester in vorbildlich tugendhafte Gottesdiener umwandeln ... zumindest dann, wenn sie ihn händeringend darum bitten. In Matth. 7, 7-12 sagt Jesus, der Sohn des himmlischen Vaters Jahwe: "Bittet, und es wird euch gegeben; suchet, und ihr werdet finden; klopfet an, und es wird euch aufgetan. Denn JEDER, DER BITTET, EMPFÄNGT. Wer sucht, der findet, wer anklopft, dem wird aufgetan. Wer von euch wird seinem Sohn einen Stein geben, wenn er ihn um Brot bittet? Oder wer wird ihm eine Schlange geben, wenn er um einen Fisch bittet? Wenn ihr nun, die ihr böse seid, euren Kindern gute Gaben zu geben wisst, wie viel mehr wird euer Vater im Himmel denen Gutes tun, die ihn darum bitten!" Gilt das nicht für die Gottesdiener des Jesus? Oder ist der Gott der Christen nicht allmächtig, sondern "ohnmächtig"?

    Wenn Gott nicht absolut vollkommen ist, dann ist er vielleicht außergewöhnlich lieb zu seinen Geschöpfen? Doch, wie wir spätestens seit Darwin wissen, ist das auch nicht der Fall. Das Prinzip des Lebens heißt: fressen und gefressen werden. Das Leben ist nur möglich, wenn es anderes Leben auffrisst. Gott kann folglich auch nicht außergewöhnlich lieb, weise und keinesfalls vollkommen sein.
  • Integral betrachtet

    20.03.2010, Gerhard Höberth, Wasserburg
    Mit der Methode des "Integralen Pluralismus" könnte die Sachlage wesentlich besser eingeschätzt werden. Ulrich Eibach fügt dem Memorandum eine Perspektive aus dieser Methode hinzu. Jede Problematik hat eine materielle, eine individuell-subjektive, eine systemisch-strukturelle und eine kulturelle Perspektive. Wenn man nicht alle Perspektiven genau durchdenkt, kommt es bei den Entscheidungen immer zu Schieflagen.

    Tatsächlich muss in diesem Fall nicht nur auf die Freiheit des Einzelnen Rücksicht genommen werden, sondern auch auf den sozialen Druck, den sich durch diese individuelle Freiheit der Rest ausgesetzt fühlen könnte. Wenn man dann ohne Gehirndoping keinen Job mehr bekommt, das Gehirndoping aber sicherlich nicht umsonst bekommt, könnte das eine zusätzliche Ursache für eine Spaltung der Gesellschaft in Übermenschen und Untermenschen werden. Die Frage ist, ob wir das wollen, oder ob es Steuermechanismen gibt, die dem entgegenwirken könnten.

    Auf jeden Fall werden wir eine adäquate Antwort nur finden, wenn alle Perspektiven integriert werden.
  • Bei Opa

    12.03.2010, C.D.
    Davon gibt es immer zwei Seiten:
    Die Kinderseite und die Seite der Eltern der Enkelkinder.

    Ich bin damals auf dem Bauche meines nach Kräften Dampflokgeräusche schnaufenden Großvaters durchs ganze Land gefahren und denke auch gerne daran zurück.
    Begleitmusik war damals Deutschlandfunk mit einem Übermaß an klassischer Musik, was ich als zu todernst empfand.
    Meiner Oma durfte ich beim Fernsehen immer hinter dem Rücken entlangwuseln, wofür ich durchgekitzelt wurde und was meine Mutter nicht gutheißen konnte.
    In der Spüle durfte ich viele mir interessant erscheinende Küchengeräte einweichen, Wasser hin- und herschütten und so meiner Großmutter beim Abwasch "behilflich" sein.

    Später mit der Schwiegeruroma väterlicherseits und meinen eigenen Kindern war es für mich schwieriger, weil diese Oma, wann es ihr in den Sinn kam, meine Kinder zu sich holen wollte. Mittagessen vor mir fertig hatte und ihnen anbot. Selbst der Nikolaus kam einen Tag eher!
    Das hat mir nicht gefallen. Weil wir mit der Zeit fünf Kinder hatten, ließ ihr Interesse nach, und der Kindersegen wurde ihr doch zu viel, aber die erste Zeit mit
    nur einem (Lieblingsenkel-)Sohn und meiner Tochter waren schwierig. Großeltern sollten Großeltern sein wollen und nicht mit den Eltern in Konkurrenz treten.
  • Gelebte Praxis

    10.03.2010, Dipl.-Psych. Nico Rose
    Ich habe nach meinem Psychologie-Studium einige NLP-Trainings und ähnliche Ausbildungen absolviert. Häufig werde ich dafür von "streng akademisch orientierten" Kollegen belächelt.
    Umso mehr freut es mich zu lesen, dass das Thema Spiegeln von Körpersprache, welches in solchen Ausbildungen seit 35 Jahren einen großen Stellenwert hat, nun auch von der akademisch-empirischen Psychologie ernst genommen und untersucht wird.
  • Im Himmel nichts Neues

    01.03.2010, Markus Eberl, Lörrach
    Es ist immer wieder die alte theologische Leier, dass auch die Begrenztheit des Menschen gottgegeben und daher grundsätzlich zu respektieren und nicht zu hinterfragen ist. Mal kommt sie offen daher, mal eher versteckt als "sozialethischer Ausgangspunkt".

    Hätten unsere Vorfahren sich der "wahren Freiheit" verpflichtet gefühlt und ihre Grenzen anerkannt, dann säßen wir noch heute im Schlamm. Ein Feuer ist nicht anderes als eine Krücke für unseren Verdauungstrakt, ein Handy die Grenzerweiterung unseres Mundwerks. Neuro-Enhancer vielleicht einmal die Turnschuhe für unseren Geist.

    Die Frage ist nicht, ob wir Machbarkeitsgrenzen brechen sollen, das tun wir seit jeher, die eigentliche Frage ist, wo stecken wir im neuen Handlungsspielraum unsere moralischen Grenzen ab.
    Diese Grenzziehung würde ich aber dann doch gerne von den Fakten und den Folgeabschätzungen beeinflusst sehen, als von einem alten starren Menschenbild.
  • Postmodern oder nur skurril?

    22.02.2010, Hans-Dieter Rüppel, Duisburg
    Hallo Herr Wicht,

    merkwürdiger Humor, den Sie da an den Tag legen. Vielleicht sollten Sie sich auf die Orch(ideen)zucht verlegen. Beim Zahlenverhältnis vier zu acht fällt Ihnen bestimmt auch mythologischnaturwissenschaftliches (z.B. Auswege aus der Hirnhölle) ein. Oder werden Ihnen Einfälle durch Ihren AVATAR (mit 3-D-Brille) eingegeben. Gegen Blendungen (s. Elias Cannetti) im Partnerschaftsbereich hilft vielleicht eine Sonnenbrille (s. Frisch "Gantenbein"), damit Liebe nicht blind macht. Oder vielleicht doch nach Loriot: Eine glückliche Ehe ist eine, wo sie ein bisschen blind und er ein bisschen taub ist. Sie sind wahrscheinlich Junggeselle?
  • Antizipieren, Erwarten & motorisches Bereitschaftspotential

    18.01.2010, Ingo-Wolf Kittel, Augsburg - FA für pt. Medizin
    Lieber Herr Herrmann,

    ganz Psychologe, der Sie sind, schreiben Sie in Ihrer Antwort auf den vorgängigen Leserbrief von Frau Döbrich wie nebenbei, aber natürlich völlig richtig:

    "Die Versuchspersonen konnten das Auftreten der Reize antizipieren."

    Leider erwähnen Sie nicht, ob und ggf. wie Vpn dazu methodisch angeleitet wurden, oder ob sie das spontan gemacht haben (und ggf. dazu nachträglich befragt wurden). Auch geben Sie nicht genauer an, worin diese Antizipationsleistungen bestanden haben und auf welcher Fähigkeit sie eigentlich beruhen.

    Von der Alltagspsychologie her kommt dafür keine motorische Aktivität, sondern unsere "Phantasie" in Betracht. Sich etwas auszudenken geht erfahrungsgemäß aber nicht unbedingt mit Körperbewegungen einher, eher schon mit Veränderungen des "physiologischen Muskeltonus", also der unwillkürlichen Muskelspannung. Denn die Vorwegnahme der Annehmlichkeiten eines erneut geplanten oder vielleicht sogar schon gebuchten Aufenthalts an einen Ort, an dem man bereits einen schönen Urlaub verbracht hat, kann sich geradezu entspannend auswirken.

    Noch interessanter aber ist Ihre Angabe, Vpn bauten "eine gewisse Erwartung auf, was sich in der Hirnaktivität widerspiegelt."

    Konnte tatsächlich die Hirnaktivität, die mit Erwartungen korreliert ist, identifiziert werden? (Wie wurde sie ggf. methodisch gesichert?)

    Und konnte auch die Hirnaktivität aufgedeckt werden, die mit der dazu vorlaufenden Aktivität korreliert, etwas zu "antizipieren"?

    Die spannende Frage ist nämlich die, in welchem Verhältnis die jeweilige Hirnaktivität, die für diese psychischen Leistungen typisch ist, zu dem mittlerweile auch außerhalb der Fachwelt berühmt gewordenen "motorischen Bereitschaftspotential" steht, das von dem Neurophysiologen Hans Helmut Kornhuber - der vor kurzem verstorben ist - und seinem ehemaligen Mitarbeiter Lüder Deecke Mitte der 1960er Jahre entdeckt worden ist!

    Bin ich richtig informiert, dass das mBP bislang immer vor motorischen Willkürbewegungen und immer über den motorischen Assoziationsfeldern des Gehirns festgestellt wurde?

    Es müsste dann doch auch ein spezifisches "motorisches" Korrelat zum "motorischen" BP geben. Es tritt ja deutlich vor Beginn einer Willkürbewegung auf. Ist dieses motorische Korrelat wissenschaftlich jemals identifiziert worden?

    Ihrer Rückmeldung sehe ich mit Spannung entgegen. Für alle Mühe schon vorab besten Dank und ebensolche Grüße!
    Stellungnahme der Redaktion

    Lieber Herr Dr. Kittel,



    haben Sie vielen Dank für Ihren sehr durchdachten Leserbrief. Meine Kollegen und ich haben Ihre Fragen bereits in der englischen Originalarbeit (Herrmann et al., 2008) und einem deutschen Buchkapitel (Herrmann et al., 2005) behandelt. Für eine derart detaillierte Darstellung stand aber in dem Übersichtsartikel in "Gehirn und Geist" nicht ausreichend Raum zur Verfügung. Deshalb schreibe ich Ihnen gerne anbei die Antworten auf Ihre Fragen:



    Frage Dr. Kittel:

    Leider erwähnen Sie nicht, ob und ggf. wie Vpn dazu methodisch angeleitet wurden, oder ob sie das spontan gemacht haben (und ggf. dazu nachträglich befragt wurden). Auch geben Sie nicht genauer an, worin diese Antizipationsleistungen bestanden haben und auf welcher Fähigkeit sie eigentlich beruhen. [...] Noch interessanter aber ist Ihre Angabe, Vpn bauten "eine gewisse Erwartung auf, was sich in der Hirnaktivität widerspiegelt".



    Antwort:

    Die Versuchspersonen wurden in unserem Paradigma nicht dazu aufgefordert, die präsentierten Stimuli zu antizipieren. Da die Stimuli jedoch mit einem randomisierten Interstimulusintervall (ISI) von 1 bis 1,5 Sekunden präsentiert wurden, trat eine gewisse Regelmäßigkeit bei der Präsentation auf. Das bedeutet, dass die Wahrscheinlichkeit für das Erscheinen eines Stimulus auf dem Bildschirm mit der Dauer des ISI zunimmt. Dadurch steigt mit andauerndem ISI auch die Erwartung des Reizes. Es scheint plausibel anzunehmen, dass die Aktivität das Ergebnis einer unspezifischen Erwartung der Versuchspersonen ist, die in die eine oder die andere der beiden Handlungen einmünden kann. Das Phänomen beobachtet man typischerweise, wenn die Versuchspersonen erwarten, dass sie gleich eine Aufgabe ausführen sollen. Tatsächlich gibt es, wie Trevena und Miller (2002) berichtet haben, einige Belege dafür, dass das BP "zumindest teilweise auch von kognitiven oder perzeptuellen Aspekten der Bewegungsvorbereitung, wie beispielsweise der Antizipation oder der Motivation, verursacht werden kann". Auch Libets Versuchspersonen sollten in vielen nachfolgenden Durchgängen ebenfalls die Hand bewegen. Deshalb kann man annehmen, dass sie auch eine unspezifische Erwartung bezüglich ihrer Handbewegung entwickelten. Es erscheint uns aus diesen Gründen plausibler, die von Libet beobachtete Aktivität als Indiz einer allgemeinen Erwartung und nicht als spezifische Determination der bewussten Bewegungsentscheidung zu interpretieren. Eine Korrelation zwischen der Erwartung der Versuchspersonen und dem BF wurde jedoch nicht berechnet, da die Versuchspersonen nicht nach jedem Durchgang nach ihrer Erwartung befragt wurden.



    Frage Dr. Kittel:

    Bin ich richtig informiert, dass das mBP bislang immer vor motorischen Willkürbewegungen und immer über den motorischen Assoziationsfeldern des Gehirns festgestellt wurde?



    Antwort:

    Unsere Daten zeigen ein magnetisches Feld, das dem Drücken von Knöpfen bei einem Wahlreaktionsparadigma vorangeht und mit der Zeit langsam stärker wird. Deecke et al. (1984) haben zwar argumentiert, dass BPs beziehungsweise BFs nur vor Willkürbewegungen
    (Handlungen), aber nicht, oder nur zu einem geringeren Grad, vor Reaktionen, wie etwa der Reaktion auf einen visuellen Reiz, messbar sind. Inzwischen wurde jedoch gezeigt, dass eine ähnliche vorbereitende motorische Aktivität messbar war, bevor Versuchspersonen durch Knopfdruck auf einen visuellen Reiz reagieren sollten (Endo et al. 1999). In dieser Untersuchung dauerte das BP jedoch nur einige hundert Millisekunden, was wahrscheinlich damit zu tun hatte, dass die Baseline direkt vor dem Beginn des visuellen Reizes korrigiert wurde. Nachfolgestudien haben auch deutliche, lang andauernde BPs in solchen Paradigmen nachgewiesen, in denen auf auditive (Leocani et al. 2001) und visuelle Reize (Endl et al. 1999) reagiert werden musste.



    Ich hoffe, dass Ihnen diese Informationen weiter helfen.



    Schönen Gruß



    Christoph Herrmann




    Literaturangaben:



    Deecke, L. et al.: Movement-associated potentials and motor control.
    Report of the EPIC VI Motor Panel, Annals of the New York Academy of
    Sciences, 1984.



    Endl, W. et al.: Event-related potential correlate of false recognition of faces. In: Neuroscience Letters 265, S. 115-118, 1999



    Endo, H. et al.: Automatic activation in the human primary motor cortex synchronized with movement preparation. In: Cognitive Brain Research 3, S. 229-239, 1999.



    Herrmann, C. S. et al: Analysis of a choice-reaction task yields a new interpretation of Libet's experiments. In: International Journal of Psychophysiology 67, S. 151-157, 2008.



    Herrmann, C. S. et al.: Eine neue Interpretation von Libets Experimenten aus der Analyse einer Wahlreaktionsaufgabe. In: Herrmann, C. S. et al. (Hrsg.): Bewusstsein: Philosophie, Neurowissenschaften, Ethik, S. 120-134, UTB, Frankfurt 2005.



    Leocani, L. et al.: Event-related desynchronization in reaction time paradigms: a comparison with eventrelated potentials and corticospinal excitability. In: Clinical Neurophysiology 112, S. 923-930, 2001.



    Trevena, J. A., Miller, J.: Cortical movement preparation before and after a conscious decision to move. In: Consciousness and Cognition 11, S. 162-190, 2002.

  • Auch die Angehörigen leiden unter dieser Störung

    11.01.2010, Sabine Thiel, Oberhausen
    Mein Name ist Sabine Thiel, ich bin die Mutter eines Borderliners, der mittlerweile 21 Jahre alt ist.

    In Duisburg habe ich die Selbsthilfegruppe "Grenzgänger" für Borderline-Angehörige gegründet.
    Eine zweite Gruppe entsteht jetzt im Januar in Oberhausen.
    www.grenzgaenger-duisburg.de

    Auch wir Angehörigen leiden unter dieser Persönlichkeitsstörung.
    Wir lieben unsere Kinder, Partner, Eltern, die an dieser Störung leiden, aber das Zusammenleben ist sehr schwierig!
    Auch wir empfinden uns als "Grenzgänger".
    Uns drohen soziale Isolation, Vorwürfe und Unverständnis sobald wir offen mit dieser Behinderung unserer Angehörigen umgehen.

    Am 22.02.2010 findet ab 18:00 Uhr eine erste Informationsveranstaltung zu diesem Thema statt.
    Ort: Oberhausen, Bürgerzentrum Altenberg, Hansastr. 20 in 46049 Oberhausen, Alte Schlosserei
    Uhrzeit: 18:00 Uhr
    Eintritt: Kostenlos!
    Es wird aus logistischen Gründen um eine Anmeldung gebeten.
  • Im Banne der Werbung

    06.01.2010, Svetlana Laczkova
    Das ist nicht der einzige Werbeparasit, der einen befallen kann, aber ich behaupte, dass Mensch daraus lernt und solche Fehler in Zukunft vermeidet oder besser noch, später über sich selber lachen kann. Damit ist man fast schon geheilt.
    Toxoplasmose, wenn sie denn tatsächlich die Reaktionsgeschwindigkeit mindert, kann nicht durch bloße Selbsterkenntnis und Analyse besiegt werden, das Ding bleibt einem offensichtlich erhalten.
    Charakterveränderungen, wer will das schon gerne wahrhaben, bleibende Persönlichkeitsmodellierung durch
    das falsche Mettbrötchen, das vergessen wir doch besser
    gleich ...
    Schwangere sehen das vielleicht ein bisschen enger, aber die Hälfte der Menschheit wird ja niemals schwanger (mindestens) - also was soll das Gerede?
    Und überhaupt: was nicht tötet, härtet ab.
    Ich finde den Gedanken von Toxoplasmose in meinem Gehirn jedenfalls nicht so witzig, es hat was Freiheitsraubendes.
    So was sollte man nicht ganz aus den Augen lassen und nach Möglichkeit zum Verschwinden bringen ... um hinterher in einer echt coolen Hängematte zu relaxen!!!
  • Keine Sorge um die Toten, sondern Angst vor den Toten

    22.12.2009, Sophie Amrain
    Insgesamt ein informativer Artikel. Aber das Bild der Neandertaler-Bestattung ist offensichtlich falsch interpretiert. es handelt sich nicht um Sorge um die Toten, sondern Angst vor den Toten. Die Fesselung der Leiche ist ja wohl ein eindeutiges Indiz. Es könnte gut sein, dass die erste Spiritualität in der Angst bestand, dass die Toten den Weg zu den Lebenden zurück finden.

    Mit anderen Worten, die Religiosität beginnt als objektiv falsche Annahme über die Natur der Seele und verpasst den ersten Menschen gleich Alpträume. Wahrscheinlich ist das eine unvermeidliche Folge zunehmender Gehirnkomplexität, aber nichts, was man bejubeln müsste.

    Bekanntermaßen hat nicht alles, was die Evolution hervorbringt, einen evolutionären Nutzen.

    Und die Aussage, dass der Unglaube abnimmt, scheint nicht zu stimmen. Eine riesige Umfrage mit 50 000 Befragten (ARIS) und Daten aus dem Jahr 2008 zeigt im Vergleich zu 1991 eine Verdoppelung der "keine-organisierte-Religion"-Gruppe auf 15 Prozent der Bevölkerung und im Vergleich zu 2001 eine leichte Zunahme in den USA. Die Zahl der Atheisten verdoppelte sich sogar zwischen 2001 und 2009 (auf immer noch kümmerliche 3,5 Millionen US Bürger).

    http://bhascience.blogspot.com/2009/02/new-aris-survey-will-show-that-us.html
  • O je ...

    21.12.2009, Fritz Kronberg, Rondeshagen
    Wie schön, dass wenigstens ich dagegen immun bin (zumindest seit nunmehr 69 Jahren).
  • Das ist es doch grad

    14.12.2009, A. Günter, Stuttgart
    Nicht zuletzt aus zahlreichen Artikel in dieser Zeitschrift wissen wir doch, dass es eine fest umrissene Persönlichkeit gar nicht gibt.
    Und gerade die Veränderung von Merkmalen, die dazu führen, dass man depressiv wird, ist doch genau das, was man will; und nicht bloß eine Aufhellung der Stimmungslage.
    Man kann natürlich auch an seiner depressiven "Seele" hängen und meinen, man wäre nicht mehr man selbst, wenn man nicht mehr depressiv wäre - das scheint mir aber ein anderes Problem zu sein.
  • Experiment mit Vorhersehung?

    13.12.2009, Babette Döbrich, Jena
    Mir ist eine Sache nach der Lektüre dieses (spannenden!) Artikels leider noch nicht wirklich klar geworden:
    Sie schreiben, das sog. Bereitschaftspotenzial bestünde zeitlich schon vor der Darbietung des äußeren Reizes.

    Das verwundert mich, denn es suggeriert, dass das Hirn schon vorher wusste, dass im nächsten Moment ein Aufforderung zum Knopfdruck käme. Das wäre gut einsehbar bei einer streng periodischen Wiederholung des Reizes.

    Wenn das Signal aber nicht periodisch kam, dann würde mich doch ziemlich interessieren, woher diese scheinbare "Vorhersehung" des Reizes kommt. Gibt es dazu eine Antwort?
    Stellungnahme der Redaktion

    Liebe Frau Döbrich,



    Sie haben völlig Recht: Die Versuchspersonen konnten das Auftreten der Reize antizipieren. Wir verwenden zwar randomisierte Zeiten, zu denen die Reize präsentiert werden - aber im Prinzip steigt die Wahrscheinlichkeit, dass ein Reiz auftritt, je länger die Pause zwischen zwei Reizen andauert. Daher bauen die Versuchspersonen eine gewisse Erwartung auf, was sich in der Hirnaktivität widerspiegelt.



    Schönen Gruß



    Christoph Herrmann

  • Endlich kommt die Wahrheit ans Licht

    12.12.2009, J. Purucker
    Ich habe über die Jahre leider genug Erfahrungen mit Antidepressiva sammeln müssen. Und seit Jahr und Tag versuche ich, meine Erkenntnisse mitzuteilen, an Neurologen, an Psychologen.

    Seit Jahr und Tag sage ich: Diese Medikamente verändern meine Persönlichkeit! Ich bin ein völlig veränderter Mensch, bin nicht mehr kreativ, ich bin draufgängerisch und wagemutig, und ich EMPFINDE KEIN GEFÜHL MEHR IN SEINER EIGENTLICHEN INTENSITÄT. Nicht nur die negativen, auch die positiven Gefühle werden gedämpft. Ich bin nicht mehr ich selbst.

    Und werde mitleidig belächelt. Nicht ernst genommen. Ich empfinde das als Respektlosigkeit, um nicht zu sagen als bodenlose Frechheit.
    "Das kann nicht sein." - "Das bilden Sie sich ein."

    Ich hoffe, dass diese Erkenntnisse endlich bekannt werden, und dass Patienten, denen dieselben Lügen unterstellt wurden, endlich zu ihrem Recht kommen.
    Indem einer der "Götter in Weiß" zu ihnen sagt: "Ja, ich habe mich geirrt. Sie hatten recht."
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