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Kommentare - - Seite 53

Ihre Beiträge sind uns willkommen! Schreiben Sie uns Ihre Fragen und Anregungen, Ihre Kritik oder Zustimmung. Wir veröffentlichen hier laufend Ihre aktuellen Zuschriften.
  • Erziehungsstil im Baby-Alter fördert Langeweile

    25.02.2016, Kinseher Richard
    Wie sich Eltern zu einem schreienden Baby verhalten, kann ein Grund für Langeweile im restlichen Leben sein:
    1) das Baby schreit > (Helikopter-)Eltern reagieren sofort > solche Kinder lernen nicht, dass/wie man eine unangenehme Situation selbst ändern kann. Im späteren Leben kommen sie daher gar nicht auf die Idee, Langeweile durch eigene Anstrengung zu überwinden - sie haben ein Problem mit Langeweile
    2) das Baby schreit > Eltern warten 20-30 Sekunden und reagieren dann > solche Kinder lernen dadurch, dass sie selbst eine unangenehme Situation durch eine eigene Aktivität/Anstrengung verändern können. Im späteren Leben werden sie kaum Langeweile entwickeln, weil sie gelernt haben dass eigenes Handeln hilfreich ist.
    3) das Baby schreit > Eltern reagieren nicht. Solche Kinder entwickeln keinen starken Willen - sondern eher ein Gefühl von Verzweiflung, Hoffnungslosigkeit: ´Ich kann machen was ich will, es nützt nichts.´
  • Interessante Entdeckung

    23.02.2016, Josef
    Aber was Schlussfolgern wir daraus?
  • Statistik

    23.02.2016, Bert
    1127 von 2000 ist recht genau 50% bei einer 50/50 Frage. Das sagt doch das Gegenteil aus. Dass die Probanden in der Regel nicht wussten welches Geschlecht sie vor sich hatten, jedoch ein klein wenig besser waren, als bloßer Zufall. Es ist jedenfalls weit entfernt von nur selten irren.
    Stellungnahme der Redaktion

    Lieber Bert,


    wir haben die entsprechende Textstelle noch einmal präzisiert. Aus den Daten geht hervor, dass das Geschlecht in vielen Fällen ziemlich eindeutig aus Benutzernamen, Profilinformationen und Warenangebot hervorgeht.


    Beste Grüße, jd/Red

  • Widersprüchlich Argumentation

    19.02.2016, daflow
    Es wirkt sehr an den Haaren herbeigezogen, dass die genannten Punkte Mythen sein sollen bzw lässt sich nicht erkennen, was denn laut der Meinung des Autors Mythen sein sollen oder nicht. Der Punkt beispielsweise zu "Schlechten Arbeitsbedingungen" enthält nur Argumente dafür, dass der Mythos stimmt, anstatt diesen zu entkräften.

    Und auch das Argument, dass Burnout keine eigene Krankheit und damit ein eigenständiges Problem darstellt, ist logisch nicht auszuschließen. Man stelle sich mal einen Arbeitsplatz vor, an dem man 60 Stunden oder mehr an unnatürlichen und extrem erschöpfenden Aufgaben nahezu verzweifelt und dies über Jahre hinweg. Es ist da doch plausibel, dass dies irgendwann zu einer Krankheit führen muss und ausreichen kann, heftige Symptome zu verursachen. Was nicht heißt, dass es nicht negative Einflussfaktoren dies begünstigt. Aber sicherlich ist ausreichende extreme Dauererschöpfung hinreichend um diese auch noch nach Absetzen der Erschöpfung verursachenden Arbeit, auftreten zu lassen.

    Und meiner Meinung nach bleibt der derjenige der bewusst mit dem Thema umgeht und damit "sein Leben unter Kontrolle" hat, auch eher verschont. Wenn ich mir einen Beruf wähle, der mich nicht überfordert und meine Anforderungen an mich und damit auch meine Arbeitslast reduziert, werde ich auch nicht erschöpfen. Das heißt nicht, dass ich alles im Leben unter Kontrolle haben muss.

    Dafür, dass eine Studie Hintergrund des Beitrags ist, an derren Umfrage ich mich beteiligt hatte, finde ich die Zusammenfassung eher wirr und größtenteils erkenntislos.
  • Deutsche Abgeordnete und deren Beziehungen zu C.D.

    17.02.2016, Paul R. Woods
    Während des Pinochet-Regimes (ab 11. September 1973 mit Hilfe des CIA installiert) besuchten deutsche Parlamentarier Chile. Abgesehen von der Besichtigung des Stadions ("bei schönem Wetter ist es dort angenehm") wurden auch deutsche oder sich deutsch gebärdende Einrichtungen aufgesucht und unterstützt. Warum wird im Artikel nicht darauf hingewiesen?
  • Hier fehlt die female choice als Ursache für weibliche Unlust

    17.02.2016, Gabriele Uhlmann
    Was ich in diesem Beitrag vermisse, ist zumindest ein Hinweis darauf, dass die Evolutionslehre die female choice entdeckt hat, nach der die Frau den Sexualpartner frei wählt. Die female choice dient der genetischen Vielfalt. Das bedeutet, dass idealerweise jedes Kind einer Frau von einem anderen Mann ist, da sie in ihrem Leben ohnehin nur wenige Kinder bekommen kann. Da dieser Sachverhalt gesellschaftliche Sprengkraft besitzt, sprechen Anthropologen lieber von Gen-Shopping, wenn eine Frau fremd geht. Die gesellschaftlich verlangte Treue in Ehe und fester Partnerschaft unterdrückt die female choice und auch das Wissen um sie.
    Für alle, die mehr über die female choice wissen wollen, z.B. welche Funktionen sie noch erfüllt und welche Wirkungen sie auf das menschliche Sozialverhalten hat, habe ich hier die wesentlichen Fakten zusammengetragen: http://www.gabriele-uhlmann.de/femalechoice.htm
    Fazit: Eine Frau, die nicht mehr will, ist kein Fall für den Psychologen, sondern sie folgt dem Ruf der Natur.
  • Faktisches Eintreten für Schäfer

    17.02.2016, Lilly Maier
    Der damalige deutsche Botschafter in Chile, Erich Strätling (1976 bis 1979), ließ sein Auto von Siedlern der Colonia Dignidad lackieren und seine Residenz neu anstreichen. Im November 1976 besuchte er erstmals die Colonia Dignidad. Anlass war ein UN-Bericht, in dem sie als Folterzentrum bezeichnet wurde.

    Ein Jahr später, Amnesty International hatte in Deutschland öffentlich Folteranklagen erhoben, kam Strätling zum zweiten Mal in die Colonia und ließ sich von Paul Schäfer, der sich ihm gegenüber „Dr. Schneider“ nannte, durch die Siedlung führen. Er machte das leicht durchschaubare Spiel des Koloniegründers, der offiziell für tot gehalten werden wollte, kommentarlos mit und gab vor der Presse eine Ehrenerklärung für die Gemeinde ab. Dem Auswärtigen Amt teilte er mit: „Ich habe keine unterirdischen Folteranlagen gefunden.“ Die Vorwürfe gegen die „Colonia“ seien „Gerüchte und unbewiesene Behauptungen“.

    Bis 1985 ging die Deutsche Botschaft keinem der Hinweise auf Verbrechen in der deutschen Siedlung nach, die sie erreichten. Botschaftsmitarbeiter verhalfen einzelnen Flüchtlingen zur Ausreise nach Deutschland, zu Nachforschungen über die grausamen Geschichten, die sie erzählten, sahen sie sich weder in der Lage noch glaubten sie dazu ein Recht zu haben. In anderen Fällen wiederum übergaben sie Menschen, die Schäfer entkommen waren, den Jägern aus der Kolonie.

    Bis heute weigert sich die Bundesregierung, Wissenschaftlern oder Journalisten Zugang zu den Akten über die Colonia Dignidad zu gewähren. Im Jahr 2011 begründete sie dies mit der Sorge, dass „eine Freigabe sensibler Akten (…) einen Anlass für Konflikte und Vorwürfe zum Umgang mit der Militärdiktatur schaffen (könnte), in welche die Bundesrepublik Deutschland hineingezogen werden könnte“. Sie will nicht „hineingezogen werden“ in die Versuche des demokratischen Chile, die Folgen des Militärregimes aufzuarbeiten, so wie sie sich früher offiziell aus den inneren Angelegenheiten eben dieser Diktatur heraushielt, die konservative Politiker wie Franz-Josef Strauß offen unterstützten.

    Eine intensivere politische Beschäftigung mit dem Komplex Colonia Dignidad fand in Deutschland niemals statt, das Thema hatte keine Priorität, es erschien eher als „lästiges Übel“. Die Regierung betonte wiederholt, dass eine „Mitverantwortung der Bundesrepublik Deutschland für die in der Colonia Dignidad begangenen Straftaten nicht (besteht).“

    Gewiss hielt sich die Bundesregierung stets an die Regeln des Völkerrechts und respektierte die Souveränität Chiles. Sich nicht einzumischen bedeutete in den Jahren der Militärdiktatur aber ein faktisches Eintreten für Schäfer, zu dem sich manche Diplomaten auch offen bekannten. Dies trug mit dazu bei, dass eine Gruppe von deutschen Staatsbürgern, die sich schwerster Menschenrechtsverletzungen schuldig machten, ihren Geschäften und Verbrechen in Chile unbehelligt nachgehen konnte.

    aus: Horst Rückert (ehemaliger Leiter der Deutschen Schule in Concepción): „Das Blendwerk. Von der Colonia Dignidad zur „Villa Baviera“ ; https://amerika21.de/analyse/108199/colonia-dignidad
  • Schutz von ganz oben

    17.02.2016, Lilly Maier
    Eine wichtige Basis für den Erfolg der Colonia Dignidad waren die intensiven Kontakte nach Deutschland und zur internationalen Nazi-Szene. Zu den guten Freunden, Geschäftspartnern, Unterstützern und häufigen Besuchern der Colonia zählten unter anderem die nach Chile exilierten Nazis Hugo Roggendorf (SS-Veteran), Walter Rauff (der Erfinder der Tötungswagen) und Hans Albert Loeper, eine der wichtigsten Figuren des lateinamerikanischen Nazi-Netzwerks.

    Auch in Deutschland lebende Nazis waren gern gesehene Gäste in Chile: Gerhard Mertins, Waffenhändler und Vorsitzender des »Freundeskreises Colonia Dignidad«, nach 1945 aktiv in der Sozialistischen Reichspartei und der west-deutschen Nazi-Szene, weilte noch 1989 auf einem Arbeitsbesuch in der Colonia; der Rechtsanwalt Manfred Roeder, der das Vorwort zum Buch »Die Auschwitzlüge« schrieb, war mit Schäfer befreundet und besuchte ihn mehrfach.

    Gute Verbindungen bestanden auch nach Bayern, insbesondere zu CSU-Politikern, die intensive Lobby-Arbeit leisteten, um das schlechte Image der Colonia in der BRD aufzupolieren. Nach dem Tod von Franz Josef Strauß wurde bekannt, dass er mehrere Male mit seinen Söhnen zum Urlaub bei Schäfer war.

    Spätestens seit 1966 war die deutsche Botschaft in Chile über die Vorgänge auf dem Anwesen informiert. »Jahrelang hat die deutsche Botschaft dem Treiben auf dem Gut untätig zugesehen oder es sogar begünstigt.

    Dem zwanzigjährigem Wolfgang M. war 1966 nach mehrmaligem Scheitern die Flucht aus der Colonia gelungen. Er berichtete, dass der sexuelle Missbrauch von minderjährigen Jungen zum Lageralltag gehöre. Wolfgang M. wurde wenig später wegen falscher Beschuldigungen zu fünf Jahren Haft verurteilt, konnte das Land jedoch rechtzeitig verlassen. Im Jahr 1975 wurde er kurz vor seinem Abschlussexamen als Sozialpädagoge aus einer Wohngemeinschaft in Siegen entführt. Die Staatsanwaltschaft stellte das Verfahren wegen »Verschleppung« ein, nachdem ein Brief aus der Colonia Dignidad eingegangen war, dass Wolfgang M. sich »freiwillig« in Chile befände.

    Die bereits 1977 durch amnesty international publik gemachten Verbindungen der Colonia Dignidad zum chilenischen Unterdrückungsapparat hatten keinerlei negative Konsequenzen für die guten Beziehungen zu den Repräsentanten der BRD in Chile.

    Erst 1987, nach neuen Presseberichten, sah sich der deutsche Staat gezwungen auf die immer drängenderen Fragen von Angehörigen, die sich in der »Not- und Interessengemeinschaft für die Geschädigten der Colonia Dignidad« organisierten, Menschenrechtsorganisationen und Presse zu reagieren.

    (Quelle: https://www.antifainfoblatt.de/artikel/colonia-dignidad; siehe auch: http://lateinamerika-nachrichten.de/?tag=colonia-dignidad;https://amerika21.de/analyse/108199/colonia-dignidad)
  • Gesellschaftsanalyse und sozialer Fotschritt

    16.02.2016, Ronald Reschke
    kommen mit einseitig psychologiserender Betrachtung keinen Millimeter voran. Ausbeutung ist ein menschengemachtes justizbasiertes Regelsystem, bei dem die Majorität zugunsten der Minorität stets und auf Schritt und Tritt um einen späterhin erbschaftsrechtlich gesicherten Ertragsanteil geleisteter Arbeit betrogen wird, ob durch Mehrwertaneignung oder Zinseszinsmechanismus. Das großzügigste Almosenwesen hat dem nichts entgegenzusetzen. Es ist immer der nachträgliche Tropfen auf den erhitzten Stein. Überdies trägt es tief in sich den Makel, dass "Geber"großtaten ihre Bewunderungswürdigkeit fundamentalem, systemorganisiertem Unrecht verdanken. Dass zur Rechtfertigung Schicksal, Glück und Leistung bemüht werden, zeigt dieses tiefe, verdrängte Unrechtsbewusstsein und zeugt vom unbedingten Schweigediktat über organisiertes Unrecht bis hin zum völkermordenden Verbrechen, dessen Ausführung immer eine delegierte und keine eigenhändige ist.
    Dass Reichtum und Armut in moralischer, charakterlicher, sittenreflektierender Hinsicht keineswegs zu plakativen Ergebnissen führt, ist eine Selbstverständlichkeit. Der zynische rücktsichtlose reiche Schurke bildet eher die Ausnahme unter denen, die nicht durch jedenfalls materiellen und bildungsrelevanten Mangel in iher Entfaltung eingeschränkt und gegenteilig sogar auffällig deformiert werden. Präkariat(vordem Lumpenproletariat), Pöbel usw. werden in sozial divergierenden Gesellschaften mit allen ethischen Implikationen immer zum Massenproblem, wohingegen zivilisierte, gebildete, feinsinnige, psychisch filigranisierte Philantropen die typischen Akteure der Oberschichten sind. Vor- und nachrevolutionäre Phasen und die Revolutionen selber wären nicht so gewalttätig und blutig ohne die mangelbedingte zwangsläufige Verwahrlosung und ethische Erosion breiter Bevölkerungsschichten.
    Wenn also die Gates und Clooneys aufs Großherzigste weiter in Minimaldosis zurückgeben, es pflichtgemäßen Dank einheimsend Spenden und Schenken nennen und das Schurkensystem unbehelligt lassen, ist auch das nächste 1789 unausweichlich. Und bis dahin Polarisierung, Radikalisierung, inflationärer Kriminalitätsanstieg. Alles hat seinen Preis.
  • Strafende Götter verursachten die neolithische Revolution und ihre Folgen -- geht es noch?

    12.02.2016, Dr. Karl-Heinz Klär
    In diesem Artikel lese ich, dass "Forscher" schon länger eine These diskutierten, wonach der Glaube an einen allwissenden göttlichen Aufpasser maßgeblich dazu beigetragen habe, " dass sich im Lauf der Zeit aus losen Jäger-und-Sammler-Gemeinschaften immer größere Gesellschaften entwickelten".

    Ich kenne mich in der einschlägigen Literatur einigermaßen aus. Forscher, die eine so schräge These über die neolithische Revolution vertreten, wären mir aufgefallen und hätten mich in Erstaunen versetzt, denn manche Blamagen sind tödlich. Aber es sind mir bislang solche Forscher nicht begegnet.

  • Motorik

    07.02.2016, Stefan Pschera
    Bekannt ist, das Kleinhirn steuert die Feinmotorik. Die Befehle kommen von oben und das Kleinhirn gibt die Befehle aufbereitet zu den Muskeln weiter. Laut Versuch (point of no return) soll diese Kaskade gestoppt werden. Hemmende Synapsen müssen die Kaskade unterbrechen können. Wo sind diese am Ausgang des Kleinhirns zu finden? Dann geht nichts mehr (rien ne va plus)

  • Zu künstlicher Intelligenz und Chipgesteuerter Zukunft

    06.02.2016, Denkakustiker
    Ich finde es schon extrem bedrohlich, wenn die Wissenschaft künstliche Intelligenz erschaffen will ohne wirklich zu verstehen, was Intelligenz überhaupt ist.

    Genauso, wie wissenschaftlich völlig unzureichend geklärt ist, wie das sogenannte Denken zu verstehen ist.

    Alle "verdienen" nur Geld um der Selbsterhaltung willen, in einem kulturgesellschaftlichen Lebensraum, dessen Synergien uns alle zunehmend überfordern.

    Und warum ist das so ?

    Weil uns der kulturgesellschaftliche Wucher der Schuld, individuell zunehmend zu eingeschränktem und widersinnigen Denken zwingt und so ad absurdum führt.

    So haben die individuellen Wahrheiten zumeist recht wenig mit real erfahrbarer Wirklichkeit des Lebensraumes zu tun, dafür um so mehr mit kulturgesellschaftlich naiven Strategien.

    Aber wie das möglich ?

    Weil wir mit einer physikalisch fragmental begründbaren Wahrnehmung leben und nur mit philosophischer Mühe größere und fraglich bleibende Zusammenhänge herstellen können.

    Um aber richtig und falsch real unterscheiden zu können benötigen wir ein eindeutig erkanntes, großes Ganzes als geistige Vergleichsreferenz. Davon entfernen wir uns jedoch durch marktwirtschaftliche Verhältnisse, wo die Unterhaltsfrage und das Ranking des Ruhmes stärker wirken, als die reale Wissenschaft selbst.

    Was ist also denken wirklich ?

    Vielleicht die lebensräumlich energetischen Eindrücke (Wahrnehmungen) mit einem individuell maßgebenden Befindlichkeits-Spektrum zu vorstellungsräumlich und lebensräumlich ausgleichendem Ausdruck zu bringen.

    Mit freundlichen Grüßen aus Magdeburg
    Denkakustiker
  • Keine neue Information

    05.02.2016, Uli
    Der Artikel enthält keine neue Erkenntnis. Schließlich wurde vor vielen Jahren auch der Versicherungsrabatt für Allradfahrzeuge wieder abgeschafft, nachdem die Versicherungen festgestellt haben, dass die Menschen den Sicherheitsgewinn des Allradantriebs durch schnelleres Fahren mehr als kompensierten und deshalb die Unfallquoten dieser Fahrzeuge höher waren.
    Außerdem gibt es genug Leute die der Meinung sind, wenn sie einen Helm an den Lenker Ihres Drahtesels hängen würden, hätten sie schon den notwendigen Schutz. Diesen Zeitgenossen muss man aber ganz klar sagen, sie könnten Ihren Helm auch genau so gut zu Hause an der Gaderobe hängen lassen. Denn die größten Gefahren sind nicht die, die man lange Zeit vorhersehen kann.
  • Gute Strategien, aber...

    04.02.2016, Sebastian
    Insgesamt kann ich die hier vorgestellten Strategien unterschreiben.

    Betroffenen, die eine schwere Form der Angststörung und ein Vermeidungsverhalten entwickelt haben, wird es jedoch meiner Erfahrung nach kaum möglich sein, sich sofort mit seinen schlimmsten Ängsten zu konfrontieren.

    Ich habe mit vielen Leuten zusammengearbeitet und es ist zu Beginn oft schwer genug, sich selbst mit "nicht ganz so schlimmen" Ängsten zu konfrontieren. Ich halte es sogar für denkbar, dass der eine oder andere Betroffene erst einmal komplett Abstand von der Konfrontation nimmt, wenn er sich sofort seinen schlimmsten Dämonen gegenübersieht.

    Beste Grüße.

    Sebastian von http://www.psog.de
  • Die Publikation hat nichts mit freiem Willen zu tun

    02.02.2016, Nudelgott
    Meiner Meinung nach wird hier wieder einmal zu viel in etwas hineininterpretiert. In dieser wissenschaftlichen Arbeit wird nichts über den freien Willen gesagt, sondern lediglich, dass sich verschiedene Hirnprozesse bzw. -schaltkreise gegenseitig beeinflussen und unterdrücken können. Genau wie Herr Matthias Wehrstedt empfinde ich daher diesen Artikel oder zumindest den Titel ebenfalls als reißerisch und überzogen.

    Um kurz noch meinen Standpunkt hinsichtlich der Existenz freien Willens darzulegen: Hier teile ich im Prinzip die Ansichten von Herrn Robert Orso. Im physikalischen/biologischen Sinne kann es den freien Willen nicht geben. Jeder, der diesen sucht, denkt nicht zu Ende. Wenn "ich" eine Entscheidung gefällt habe, wer soll das denn gewesen sein, wenn nicht die Schaltungen in meinem Hirn, dessen aktueller Zustand und die Eingaben aus der Umwelt? Es gibt kein anderes "Ich". Und wenn doch, also eine übergeordnete, außerkörperliche Instanz (sagen wir mal: Die Seele), die unsere Hirnprozesse beeinflusst, kämen deren Entscheidungen auch entweder deterministisch oder rein zufällig zustande (ich glaube, die Quantenphysiker streiten noch, ob es richtigen Zufall gibt). Anders ausgedrückt: Eine Entscheidung (frei-)willentlich herbeizuführen, zu beeinflussen oder zu ändern, wäre wiederum eine Entscheidung. Ein Akt des Willens. Die beeinflussende Instanz wäre entweder dem Zufall unterworfen oder ihrerseits durch etwas anderes gesteuert, sei es Determinismus oder eine weitere Instanz. Oder ganz kurz: Wer lenkt den Lenker?
    Das zerstört die Illusion, Herr im Haus zu sein.

    Letzten Endes hängt das Ganze natürlich davon ab, wie man "frei" und "Wille" definiert. Überhaupt kommt es darauf an, wie der einzelne bestimmte Begriffe auslegt, welchen fachlichen und geistigen Hintergrund er mitbringt und so weiter. Das ist der Unvollkommenheit menschlicher Sprache geschuldet und fällt ins Fachgebiet der Philosophie. Was ist Wille? Wovon soll der Wille denn eigentlich frei sein? Frei von Bevormundung? Frei von Zweifeln? Das Reich der Philosophie ist der einzige Ort, wo es den freien Willen geben kann. Die liefern auch gleich die Definition für "Wille" mit, über die sich sicherlich auch noch kein "freier-Wille-Suchender" Gedanken gemacht hat.

    Für den Alltag spielen wissenschaftliche Abhandlungen über den freien Willen sowieso keine Rolle. Das wird einfach so gehandhabt, wie es dem Zusammenleben dienlich ist oder es irgendwer festlegt.
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