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@Ingo: Ihre Antwort gefällt mir, mit einer "kleinen" Einschränkung. Selbst wenn uns heute der erste Schritt zur Lösung der Theorie von Allem gelingen würde, hätten wir garantiert nur eine Tür aufgemacht und eine zweite und dritte und vierte Tür würde auf uns warten. Entzaubert wäre garnichts und langweilig würde es bestimmt auch nicht werden. Gehen wir davon aus, daß wir und unsere Nachkommen in den nächsten tausend Jahren eine Tür nach der anderen aufstoßen werden, wer wird allen Ernstes glauben, daß es jemals langweilig werden könnte oder wir sogar ans Ende der Erkenntnis gelangen?! Wenn ich mir vorstelle, welche neuen Fragen und welche Lösungen auf die kommenden Generationen warten, werde ich richtig neidisch. Und noch etwas: Ich glaube, es ist typisch deutsch, daß immer wieder unterstellt wird, daß es um Gelder geht, mit deren Hilfe sich die Physiker einen schönen Tag machen wollen. Es ist doch der Auftrag des Menschen, immer weiter zu forschen. "Macht Euch die Erde untertan" steht schon in der Bibel, Freunde! Nicht, indem man andere totschlägt, sondern indem man versucht, die Natur zu begreifen.
Im Jahre 1962 gab es über 140 Atombombentests (siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Kernwaffentests). Aber ein nuklearer Winter wurde dadurch nicht ausgelöst. Kann es sein, dass es weniger auf die Anzahl, sondern vielmehr auf die Stärke der Atombomben ankommt?
Stellungnahme der Redaktion
Zum Teil ja. Je größer die Bombe, desto höher steigt der Feuerball. Für einen nuklearen Winter braucht man aber nicht nur dutzende oder hunderte energiereiche Feuerbälle, die bis in die Stratosphäre reichen, sondern eben auch viel Ruß und Staub. Die Aerosolmenge weit oben in der Atmosphäre macht ja den nuklearen Winter. Die entstehen vor allem in Siedlungszentren. Die Atomtests der 60er Jahre haben keine Feuerstürme oder dergleichen ausgelöst, das dürfte der entscheidende Unterschied sein.
Nun werden "Forschungen" mit nur 27 Testpersonen bereits als wissenschaftlich fundiert publiziert? Wann machen Redaktionen wieder ihre Arbeit, so wie sie es müssten? Wir Medienkonsumenten sind langsam aber sicher frustiert. Und dazu braucht es wohl keine wissenschaftlichen Untersuchungen.
Vor einigen Jahren kraxelte ich mit meiner Freundin ebenfalls auf besagtem Gipfel herum, jedoch blieb uns - sehr zu unser beider Enttäuschung - eine Besichtitung des Observatoriums aus Termingründen verwehrt. Ein Grund mehr, mal wieder sich dorthin zu begeben, in der Hoffnung auf eine Statistenrolle in einem weiteren Video wie diesem...
...und in amüsierter Erwartung der Versuche der Flacherdler, diese Phänomene zu erklären.
@Konrad Lehmann: Das ist ein wenig hart formuliert. Ich sehe die Erkenntnistheorie nicht in Gefahr. Denn selbst wenn diese Theorie von Allem in gewissem Sinne abgeschlossen und schlüssig ist und mit sämtlichen Beobachtungen im Einklang ist, ist sie ja trotzdem nur der aktuelle Kenntnisstand, der jederzeit durch neue Beobachtungen falsifiziert, niemals jedoch verifiziert werden kann. Und diese Theorie würde ja auch nicht die Welt, sondern nur die Grundlage der physikalischen Welt erklären. Schon das Wetter wäre mit ihr keinen Deut besser vorherzusagen, geschweige denn soziale, wirtschaftliche etc. Zusammenhänge zu verstehen. Natürlich wäre die Welt um ein großes Stück weiter entzaubert.
Wenn ich mir schon die Zeit nahm, diesen langen Beitrag bis zu Ende zu lesen, möchte ich auch einiges zum Problem der "Wahrheitsfindung" in den Wissenschaften beisteuern. Ich bin kein Physiker und kann mich dazu nicht äußern. Aber was sich auf dem Gebiete der Physik abspielt, ist nicht unähnlich mit dem, was in den Geowissenschaften geschieht. Wenn der Autor von "physikalischen" Flauten spricht, möchte ich ihn vergewissern, dass sich solche auch in anderen Wissenschaftszweigen einstellen, nicht zuletzt in der Geologie, meinem Spezialgebiet. Wir befinden uns schon drin, oder gehen einer Zeit der äußersten Langeweile entgegen. Genau wie die Entdeckung immer neuerer kleinerer "Teilchen", nehmen wir mit wachsender Langeweile die Entdeckung immer kleinerer "Platten" zur Kenntnis, die aus dem derzeitig akzeptierten Modell der Plattentektonik heraus erfolgt. Und ich glaube, das ist auch ein Irrweg. Leider erinnern all die paläotektonischen Rekonstruktionen der Plattentektonik an die Zeit, in welcher der Geozentrismus seine Blütezeit erlebte. Indem er glaubte, die Himmelskörper um die Erde kreisen zu sehen, stellte sich Eudoxos von Knidos vor, sie vollführten ihre Bahnen auf durchsichtigen Himmelssphären in deren Mittelpunkt die Erde stand. Er ging von 27 solcher Sphären aus. Dabei sollte es aber nicht bleiben. „Kallippos berechnete ihre Zahl auf 33, Aristoteles auf 56, Fracastoro im 16. Jahrhundert auf 77.“ (Schmidt , 1918)*. Das alles weil wir an Modellen festhalten und zumindest heute wissen, dass wir bloß auf taube Ohren stoßen, wenn es darum geht, Alternativen zu den etablierten Theorien testen zu wollen. Denn einerseits haben die "Etablierten" kein Interesse, ihre wissenschaftliche Existenz und natürlich nicht bloß diese aufs Spiel zu setzen, andererseits haben die Geldgeber Angst, Gelder, wie sie meinen, "in den Wind zu schreiben", um neue Hypothesen zu testen, die möglicherweise der Langeweile ein Ende setzen und der Wissenschaft neue Impulse einflößen könnten. Natürlich stellt sich aber die Frage der Wirschaftlichkeit letztendlich auch in Bezug auf solche Investitionen (LHC und eventuelle Nachfolger), die anfangs vielversprechend erschienen. Nicht nur die Wirtschaft, sondern auch Wissenschaften sind vor Krisen nicht gefeit.
*Heinrich Schmidt, deutscher Archivar und Philosoph (1874-1935)
Ich bin so froh, so erleichtert, dass die Teilchen- ebenso wie die Astrophysik daran scheitern, eine vollständige Erklärung der Welt zu liefern. Eine solche endgültige Wahrheit widerspräche ja nicht nur jeder erkenntnistheoretischen Intution (Falsifikationismus und so), sie wäre auch einfach furchtbar. Es wäre das unumstößliche Dogma. Ein Gefängnis für die Wirklichkeit, aus dem es kein Entrinnen gäbe. Das Ende allen kreativen Forschens in der Erstarrung. Es wäre eine Welt, die so ist, wie sie ist. Alternativlos. Schrecklich.
Zum Glück ist es nicht so. Die Welt ist nicht geheuer, wie Hans Reimann einmal schrieb. Die Welt bewahrt ein Geheimnis. Sie ist niemals endgültig, klar, beherrschbar. Sie bietet immer neue Zugänge, neue Erkenntnisse, neue Spiele. Sie hat ihre dunklen Winkel, in denen Unbekanntes, Unerhörtes und Schönes lauert. Sie überrascht uns, erschreckt uns, und legt sich nicht fest. Sie kann morgen anders sein. Sie verlacht Logik und Vernunft und lädt uns dadurch ein, es mit Intuition und Vertrauen zu versuchen. Die Welt ist groß, vielfältig, fremd, schön, aber: Sie ist nicht geheuer. (aus: https://derschwarzekater.wordpress.com/2013/11/13/fazit-2-die-welt-ist-nicht-geheuer/)
Es spricht ja nichts dagegen, sich mit solchen mathematischen Gebilden zu befassen. Aber solange sie der Empirie nicht zugänglich sind, sollte man es nicht als Physik bezeichnen, sondern als Kunst, oder auch als Philosophie, als Geisteswissenschaft.
Tatsächlich erinnert das an die hoffnungsvolle Zeit zur Darstellung von CL-20. Bis die Probleme mit den Polymorphen der Freude eine Ende bereitet haben. Im 2-Hydroxy-1,3,5-trinitrobenzen liegt seit Jahren eine brauchbare und ökotoxikologisch gegen TNT hinsichtlich der Transformationsgradienten der Abbauprodukte ziemlich gut vertretbare Verbindung vor. Der Pikratbildung kann man zweckmäßig vorbeugen, wenn man will, sonst führt derzeit wohl nichts an den bekannten cyclischen Nitraminen vorbei.
"Auch Betroffene selbst sehen solche Studien grundsätzlich kritisch: Es bestehe die Gefahr, dass sich dadurch der Fokus bei der Diagnose weg von der Selbstwahrnehmung der Betroffenen hin zu vermeintlich objektiv messbaren, körperlichen Eigenschaften verschiebt. "
Schlimme Zeiten, wenn die Selbstwahrnehmung als Realität deklariert und als wissenschaftlich akzeptiert wird.
Was macht man wenn man in eine Sackgasse geraten ist? Anstatt zu hoffen, dass man plötzlich durch die Wand tunnelt, geht man zurück und überlegt wo man falsch abgebogen ist. Das Standardmodell und die Fixierung auf Teilchen und Masse könnte es gewesen sein.
Im zweiten Absatz:"Die längst nicht in allen Zellen effizient arbeitende Schere funktioniert ausgerechnet in den Zellen gut, in denen das wichtige Antikrebsprotein p53 nicht aktiv ist. Den komplexen genetischen Zusammenhang haben zwei Teams unabhängig voneinander nun in »Nature Medicine« dokumentiert. Ein sorgloser Umgang mit CRISPR/Cas9 bei Gentherapien in der Zukunft könnte also womöglich dazu führen, dass die Genschere Defekte gerade bei entartungsanfälligen Zellen besonders erfolgreich entfernt – und somit die Zahl anfälliger Zellen und damit das Krebsrisiko im vom Gendefekt geheilten Patienten insgesamt ansteigt." Ist es nicht gut und erwünscht die anfälligen zellen zu reparieren?
Stellungnahme der Redaktion
Lieber Leser,
ich würde sagen, am ehesten unglücklich formuliert. Aber zum Glück so, dass Sie das ja auch selbst erkannt haben :-). Anfällig bezieht sich eben auf "Krebsanfällig".
Auch mit 27 Personen kann man etwas belegen
15.06.2018, RichardTheorie von Allem
15.06.2018, Ulrich SchulzGehen wir davon aus, daß wir und unsere Nachkommen in den nächsten tausend Jahren eine Tür nach der anderen aufstoßen werden, wer wird allen Ernstes glauben, daß es jemals langweilig werden könnte oder wir sogar ans Ende der Erkenntnis gelangen?!
Wenn ich mir vorstelle, welche neuen Fragen und welche Lösungen auf die kommenden Generationen warten, werde ich richtig neidisch.
Und noch etwas: Ich glaube, es ist typisch deutsch, daß immer wieder unterstellt wird, daß es um Gelder geht, mit deren Hilfe sich die Physiker einen schönen Tag machen wollen. Es ist doch der Auftrag des Menschen, immer weiter zu forschen. "Macht Euch die Erde untertan" steht schon in der Bibel, Freunde! Nicht, indem man andere totschlägt, sondern indem man versucht, die Natur zu begreifen.
140 Atombombentests im Jahre 1962
14.06.2018, Andreas M.Kann es sein, dass es weniger auf die Anzahl, sondern vielmehr auf die Stärke der Atombomben ankommt?
Zum Teil ja. Je größer die Bombe, desto höher steigt der Feuerball.
Für einen nuklearen Winter braucht man aber nicht nur dutzende oder hunderte energiereiche Feuerbälle, die bis in die Stratosphäre reichen, sondern eben auch viel Ruß und Staub. Die Aerosolmenge weit oben in der Atmosphäre macht ja den nuklearen Winter. Die entstehen vor allem in Siedlungszentren. Die Atomtests der 60er Jahre haben keine Feuerstürme oder dergleichen ausgelöst, das dürfte der entscheidende Unterschied sein.
Wissenschaft?
14.06.2018, Noldi Schwarzinteressantes Interview zum Thema aus Spiegel Online
14.06.2018, Holgerhttp://www.spiegel.de/wissenschaft/technik/alain-charmeau-die-amerikaner-wollen-europa-aus-dem-weltraum-kicken-a-1207322.html
SpaceX ist nicht billiger sondern verkauft zu Dumpingpreisen an Europa um die Europäer aus dem Markt zu drängen.
Da werden Erinnerungen wach...
14.06.2018, Charles Alec KingEin Grund mehr, mal wieder sich dorthin zu begeben, in der Hoffnung auf eine Statistenrolle in einem weiteren Video wie diesem...
...und in amüsierter Erwartung der Versuche der Flacherdler, diese Phänomene zu erklären.
Nicht so wild.
13.06.2018, IngoNatürlich wäre die Welt um ein großes Stück weiter entzaubert.
Da wurde aber etwas verwechselt
13.06.2018, M. FisterDer Link führt auch zur entsprechenden Meldung über Curiosity.
Lieber Leser,
vielen Dank, da haben Sie aber so was von recht! Ich weiß auch nicht, wie so etwas passiert - da musste es wohl bei mir etwas zu schnell gehen.
Vielen Dank und viele Grüße
Jan Osterkamp
Redaktion Spektrum.de
Mehr noch als Sackgasse
13.06.2018, Carl StrutinskiDas alles weil wir an Modellen festhalten und zumindest heute wissen, dass wir bloß auf taube Ohren stoßen, wenn es darum geht, Alternativen zu den etablierten Theorien testen zu wollen. Denn einerseits haben die "Etablierten" kein Interesse, ihre wissenschaftliche Existenz und natürlich nicht bloß diese aufs Spiel zu setzen, andererseits haben die Geldgeber Angst, Gelder, wie sie meinen, "in den Wind zu schreiben", um neue Hypothesen zu testen, die möglicherweise der Langeweile ein Ende setzen und der Wissenschaft neue Impulse einflößen könnten.
Natürlich stellt sich aber die Frage der Wirschaftlichkeit letztendlich auch in Bezug auf solche Investitionen (LHC und eventuelle Nachfolger), die anfangs vielversprechend erschienen. Nicht nur die Wirtschaft, sondern auch Wissenschaften sind vor Krisen nicht gefeit.
*Heinrich Schmidt, deutscher Archivar und Philosoph (1874-1935)
Und das ist gut so.
13.06.2018, Konrad LehmannEs wäre das unumstößliche Dogma. Ein Gefängnis für die Wirklichkeit, aus dem es kein Entrinnen gäbe. Das Ende allen kreativen Forschens in der Erstarrung. Es wäre eine Welt, die so ist, wie sie ist. Alternativlos. Schrecklich.
Zum Glück ist es nicht so. Die Welt ist nicht geheuer, wie Hans Reimann einmal schrieb. Die Welt bewahrt ein Geheimnis. Sie ist niemals endgültig, klar, beherrschbar. Sie bietet immer neue Zugänge, neue Erkenntnisse, neue Spiele. Sie hat ihre dunklen Winkel, in denen Unbekanntes, Unerhörtes und Schönes lauert. Sie überrascht uns, erschreckt uns, und legt sich nicht fest. Sie kann morgen anders sein. Sie verlacht Logik und Vernunft und lädt uns dadurch ein, es mit Intuition und Vertrauen zu versuchen. Die Welt ist groß, vielfältig, fremd, schön, aber: Sie ist nicht geheuer.
(aus: https://derschwarzekater.wordpress.com/2013/11/13/fazit-2-die-welt-ist-nicht-geheuer/)
Künstler
13.06.2018, IngoMal wieder lustig
13.06.2018, Karl MüllerIm 2-Hydroxy-1,3,5-trinitrobenzen liegt seit Jahren eine brauchbare und ökotoxikologisch gegen TNT hinsichtlich der Transformationsgradienten der Abbauprodukte ziemlich gut vertretbare Verbindung vor.
Der Pikratbildung kann man zweckmäßig vorbeugen, wenn man will, sonst führt derzeit wohl nichts an den bekannten cyclischen Nitraminen vorbei.
Warum wird mein Kommentar nicht veröffentlicht?
13.06.2018, OlafSchlimme Zeiten, wenn die Selbstwahrnehmung als Realität deklariert und als wissenschaftlich akzeptiert wird.
Sackgasse
13.06.2018, Klaus B.Unglücklich formuliert oder inhaltlicher Fehler?
12.06.2018, Interessierter leserLieber Leser,
ich würde sagen, am ehesten unglücklich formuliert. Aber zum Glück so, dass Sie das ja auch selbst erkannt haben :-). Anfällig bezieht sich eben auf "Krebsanfällig".
Viele Grüße,
Jan Osterkamp