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Kommentare - - Seite 122

Ihre Beiträge sind uns willkommen! Schreiben Sie uns Ihre Fragen und Anregungen, Ihre Kritik oder Zustimmung. Wir veröffentlichen hier laufend Ihre aktuellen Zuschriften.
  • Seltsame Andeutungen

    15.05.2011, Ingo-Wolf Kittel, Augsburg
    Der Referent vermisst in dem Buch eines der renommiertesten Neurologen unserer Zeit, dass er nicht "nach den tieferen Ursachen der neurologischen Ausfallerscheinungen" forschen, sondern diese nur referieren würde. Was stellt sich der Psychologe Steve Ayan denn als "tiefere" Ursachen von neurologischen Störungen vor, und wie "tief" müssten Neurologen seiner Meinung schürfen, um zu den vielleicht "tiefsten" der tieferen von den tiefen Ursachen zu kommen?
  • Wege aus dem Labyrinth?

    08.05.2011, Hans-Dieter Rüppel, 47179 Duisburg
    Was ist Glück?

    schon wieder so ein Begriff, es ist zum Verzweifeln.
    Links liegen lassen, um zum Glück zu kommen?
    Oh, Fortuna (höre Orff: "Carmina Burana"), wie dramatisch ist der Zugang zu dir, und dann soll man dich auch erst am Ende bewerten können (s. z.B. Erasmus von Rotterdam: "Adagia").
    Zusätzlich auch noch die aus der Leere geborene Empfehlung, weder zu lieben noch zu hassen (angeblich liegt da die Freiheit offen, grenzenlos).
    Benchmarking welcher Art auch immer (von ökonomisch über wissenschaftlich bis sportlich) auch keine Hilfe.
    Aus welchem Brunnen soll ich trinken? Sei kein Esel!
    Wir haben Sonntag. Das Wetter ist angenehm. Bücher eingepackt! Auf das Fahrrad gesetzt und los in die "freie Natur"! Hoffentlich stört mich keine konsumgestylten Landeroberer. Sie möge mir doch bitte aus der Sonne gehen (nicht auf den Senkel gehen).
    Wegen dieser Voraussetzungen kann ich natürlich erst heute Abend (nach der Rad- und hoffentlich auch Lesetour) mitteilen, ob ich Glück gehabt habe.

    Paradox? Oder doch lieber "Sorge Dich nicht, lebe", Frau Zimmermann?

    Mit freundlichen Grüßen
  • Hypothesen zum Gähnen

    15.04.2011, Karsten Meier
    Mich wundert etwas, dass folgende Hypothese nicht in dem Artikel diskutiert wird: Das Gähnen dient dem Dehnen und somit Erhaltung der Beweglichkeit der Kaumuskulatur.

    Ich denke, es ist kein Zufall, dass das Gähnen oft mit dem Strecken der vorderen Extremitäten (sowohl bei Tieren als auch bei Menschen) verbunden ist.

    Dass das Gähnen/Dehnen vorrangig vor und nach dem Schlafen auftritt, macht Sinn, da die Muskulatur zu diesem Zeitpunkt eine längere Ruhephase vor bzw. hinter sich hat. Der ansteckende Charakter des Gähnens lässt sich über Spiegelneurone erklären.
  • Austausch mit Gleichgesinnten

    31.03.2011, Steffen Kruppert, Fulda
    Zu diesem Themenkomplex gibt es einiges an Informationen im Internet. Es betrifft auch viele Kinder, die nach der Scheidung der Eltern den Kontakt zum anderen Elternteil (meist der Vater) verlieren. Der betreuende Elternteil ist nicht in der Lage dem gemeinsamen Kind den wertfreien Zugang zum anderen Elternteil zu gewähren.

    Hilfreiche Wörter zur Suche könnten sein:
    Vater/Mutterentbehrung, Adoption (spezifische Begriffe), Vater/Muttersehnsucht, Suche nach dem Vater/Mutter, Entsorgte Väter/Mütter (nach Scheidung).

    Ihre Schilderung streift auch die Thematik der Eltern-Kind-Entfremdung (PAS, Parential Alienation Syndrom). Viele Kinder brechen daraufhin den Kontakt zu dem Elternteil ab, das sie mit dem falschen Bild vom anderen Elternteil betrogen hat.

    Viel Kraft auf diesem Weg!
    Steffen
  • Die unbewusste "Magie" der Attraktivität

    23.03.2011, Prof. Dr. Karsten Löhr, Ulm
    Das Blindsehen lässt sich leicht selbst erforschen. Denn vielen Männern dürfte doch bekannt sein, dass ihr Augenmerk "magisch" von weiblichen Reizen angezogen wird. Mann kann einfach nicht nicht hingucken!

    Während meiner Studienzeit in Paris vor mehr als 20 Jahren war mir aufgefallen, dass trotz des irritierenden Gedränges auf den Boulevards meine Aufmerksamkeit unwillkürlich dorthin gelenkt wurde, wo mein Unterbewusstsein offenbar einen dieser "besonderen" Reize ausgemacht hatte. An den Wochenenden führte ich sogar Experimente durch, indem ich versuchte, schnellst möglich eine bestimmte Stelle in der Stadt zu erreichen, ohne mich ablenken zu lassen. Aber selbst aus einem nahezu rechten seitlichen Winkel "wusste" ich spontan, wenn etwas Attraktives aufgetaucht war. Wenn ich meine Blickrichtung kontrollierte, konnte ich zunächst auch nicht sagen, was es war. Denn dazu musste ich dann nämlich meinen Kopf "verdrehen" für den berühmten "zweiten Blick". Offenbar interpretierte mein Unterbewusstsein ein entsprechendes visuelles Signale bereits - ohne dass ich es überhaupt bewusst wahrgenommen hatte.

    Später besprach ich diese "Entdeckungen" mit meiner Frau bei gemeinsamen Spaziergängen. Diese konnte ich dann oftmals damit verblüffen, welch unbedeutende und diffuse Impulse ausreichen, um mich unterschwellig über reizvolle Blicke zu informieren.

    Ich finde es eher lustig, auf diese Weise den Übergang von unbewussten Reizen zu bewussten Wahrnehmungen erfahrbar zu machen. Aber vielleicht lässt sich diese geschlechtsspezifische Ungleichheit ausnutzen, um die im Artikel angesprochenen Schwierigkeiten zu beheben, geeignete "Patienten" für das Blindsehen zu finden.
  • Medikament gegen Angststörungen

    16.03.2011, Edna Park
    Außerordentlich interessant dürfte die Entwicklung des angstlösenden Medikamentes "Emapunil" sein. Den Informationen nach eine Offenbarung im Bereich der angstlösenden Psychopharmaka, da die identifizierte Substanzklasse "offenbar ganz gezielt bestimmte körpereigene Hormone beeinflusst" und ebenso wirksam wie gebräuchliche Tranquilizer - nur ohne die üblichen starken Nebenwirkungen wie Abhängigkeit, Entzugsprobleme und eine schnelle Toleranzentwicklung.

    Leider gestaltet sich die Recherche zu neuesten Ergebnissen schwierig. Der letzte deutschsprachige Artikel zu diesem Thema stammt aus dem Jahr 2009:
    http://www.biotechnologie.de/BIO/Navigation/DE/Aktuelles/wissenschaft,did=96718.html

    Weitere, wenn auch spärliche Informationen, finden sich dann auf englischen Seiten, wenn man nach "Emapunil" sucht.
    Auf der Seite "dosenation" schreibt ein Leser von dem "Gerücht", wonach ein japanischer Pharmakonzern das Patent zu "Emapunil" aufgekauft haben soll.

    Selbst mit einer jahrelangen Angststörung belastet, bin ich natürlich höchst interessiert an einem Medikament, welches für mir schlagartig helfen könnte, wieder zu "leben".

    Es wäre ganz wunderbar, wenn Sie in dieser Sache weiter recherchieren und berichten könnten!

    Mit besten Grüßen
  • Sympathikus-Parasympathikus

    28.02.2011, Rudi Zimmerman
    Die hier beschriebenen 2-Hirnfunktionsmodi scheinen mir mit der Sympathikusaktivität und der Aktivität des Parasympathikus zu korrellieren, so dass "ACN" und "DMN" nur neue Begriffe für uralte Hüte sind.
  • Nicht Ursache, sondern Reaktion

    27.02.2011, Strefan Pschera
    Neurone knüpfen auf Verdacht synaptische Verbindungen und warten auf Bestätigung. Wenn aber ständig gewechselt wird - heute ist dies richtig, morgen dies, heute ist dies der Schick, morgen winkt ein neuer Kick - wie sollen sich die Neurone dauerhaft binden?
    Die Neurone sind nicht zügellos, sondern verunsichert. Und werden schlecht versorgt. Viele sterben ab. Dies läßt sich nachweisen.
  • Spiritualität = Religiosität?

    18.02.2011, Michael Stricker
    Es wird im Heft G&G 03/2011, ab Seite 15 in dem Artikel "Moderne Sinnsuche" behauptet, dass Spiritualität und Religiosität nicht zu trennen sei. Dieser Behauptung widerspreche ich vehement. Anton Bucher vergisst eine simple Tatsache:

    Religiöse Menschen müssen nicht automatisch spirituell sein. Spirituelle Menschen sind nicht automatisch religiös.

    Es gibt sicherlich viele Definitionen von Spiritualität, eine markante Eigenschaft ist jedoch die allgemeine Sinn- und Bedeutungssuche für das eigene Leben auf einer tranzendenten oder höheren Ebene (wie man die höhere Ebene auch immer definieren mag). Ein spiritueller Mensch ist immer auf der Suche nach Antworten und Fragen. Ein religiöser Mensch hingegen braucht diese Suche nicht mehr, da Religionen hier bereits erstellte Antworten haben.

    Religion ist zudem eigentlich eine Ableitung der Spiritualität, somit eigentlich der Religion als Ursprung übergeordnet. Fast alle Religionen basieren auf eine individuelle spirituelle Erfahrung einer oder mehrerer Personen. Sobald diese Erfahrung und der Weg zu dieser Erfahrung in ein moralisches Regel- und Verhaltenswerk gepresst werden, um an dieser spirituellen Erfahrung anzuknüpfen, hat man dann eine Religion erschaffen. Man kann also auch sagen, Religion ist meistens eine dogmatisierte und standardisierte Form einer spirituellen Erfahrung, und somit gilt auch die Ableitung.

    Spiritualität ist immer eine individuelle Angelegenheit, Religion immer eine kollektive. Religion bietet somit für nichtsuchende Menschen einen großen Vorteil an, da sie angeblich auf viele spirituelle Fragen eine Antwort haben. Jedoch bietet Religion keine Möglichkeit, auf individuelle Bedürfnisse oder abweichende Moralvorstellungen einzugehen.

    Es gibt noch viele weitere Unterschiede zwischen Religion und Spiritualität. Falls Sie mir nicht glauben wollen, lauschen Sie mal dem Vortrag von Thomas Metzinger, welcher er auf dem Kongress Meditation und Wissenschaft im November 2010 gehalten hat: Spiritualität und intellektuelle Redlichkeit Wahrhaftigkeit, wissenschaftliche Rationalität und das philosophische Projekt der Selbsterkenntnis
    Prof. Dr. Thomas Metzinger
    Philosophisches Seminar der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz
    http://www.meditation-wissenschaft.org/dokumentation-kongress-2010.html
  • Promis!

    16.02.2011, Walter Micke
    Was sind "Promis"?

    Menschen, die einmal besser
    waren, als ihre Mitmenschen
    und anerkannt werden, von
    denen, die nicht beteiligt waren.
    Seitdem redet jeder über jeden,
    in der Hoffnung, selber der zu
    sein, über den geredet wird.
  • DTL unterstützt Tinnitus-Forschung

    15.02.2011, Volker Albert Murnau
    Die Deutsche Tinnitus-Liga (DTL) begrüßt die lebhafte Diskussion zum Artikel "Wege zur Stille" über Tinnitus und den erwähnten neuen Forschungsansätzen, wie sie hier von Betroffenen wie auch von den Autoren geführt wird. Die DTL ist im Namen ihrer betroffenen Mitglieder dankbar für jede Form der Forschung, steht aber seit einigen Jahren vor dem Problem, dass wir häufig erst über die Presse von neuen Forschungsansätze erfahren, auch wenn es rühmliche Ausnahmen gibt. Dann laufen die Telefone in unserer Zentrale in Wuppertal wie auch bei den Sprechern der Selbsthilfegruppen heiß, ohne dass ein Hintergrundwissen über die publizierten Forschungen vorhanden ist.

    Die DTL kann sich in solchen Situationen nur abwartend reagieren, wenn keine offiziellen Informationen vorliegen. Selbst auf Nachfragen zu konkreten Studienergebnissen haben wir in den letzten Jahren teilweise bis zu einem halben Jahr warten müssen, bis wir eine Antwort bekamen. Dann dauert es bis zur Veröffentlichung im Tinnitus-Forum und entsprechender Stellungnahme durch unseren fachlichen Beirat so lange, dass es kaum noch einen interessiert, weil es bereits wieder etwas Neues auf diesem Sektor gibt.

    Wir waren und sind auch heute noch offen für die Forschung zum Thema Tinnitus und haben auch deswegen eine Forschungsstiftung ins Leben gerufen. Bis wir aber eigene Forschungen finanzieren können, wird sicherlich noch einige Zeit in Anspruch nehmen, bis der "Topf" so gefüllt ist, das wir etwas entnehmen können. Stifter und Sponsoren sind jederzeit herzlich willkommen! Die DTL plant des Weiteren eigene Forschungsansätze, über die wir in absehbarer Zeit informieren werden.
    --
    Deutsche Tinnitus-Liga (DTL)
    Volker Albert (Präsident)
    v.albert@tinnitus-liga.de
    www.Tinnitus-Liga.de
  • Komplizierte geistige Leistungen

    12.02.2011, Chris Sailer
    Im Artikel "Im Zwischenreich" wird mehrfach angedeutet oder festgestellt, dass Träume nur visuell seien, Gespräche kämen nicht vor, und gemäß einem amerikanischen Forscher besitze der Traum "nur" Attribute eines primären Bewusstseins. Ich glaube nicht, dass ich eine Ausnahme darstelle: Träume können komplizierte geistige Leistungen "bringen". Bei mir ist das so ausgeprägt, dass ich schwierige Aufgaben und Fragen (soweit möglich) am Abend nicht mehr angehe - damit ich nicht "weiterarbeite", sondern normal schlafe (und träume).

    Meine erste Erfahrung diesbezüglich war eine Gleichung, die ich für eine Schularbeit zu machen hatte und die mich die Nacht weiter im Traum beschäftigte. Auch Schachspielen oder zu lange intensive Gespräche oder einige Musikstücke bewirken verzögerten Schlaf und dann die Fortsetzung im Traum. Und ja, ich habe im Traum auch Schwierigkeiten, wenn ich plötzlich in einer Fremdsprache etwas sagen muss, und ich habe voraussehend Sorge, dass ich den Satz oder den Begriff nicht richtig hinbekomme. Und ich geniere mich vor dem "Traumpublikum", wenn es nicht gelingt, oder bin im Traum überrascht, dass es mir gelingt, dass ich passive Inhalte abrufen kann ...

    Das ist mehr als nur primäres Bewusstsein. Meine Erfahrung zeigt mir, dass unser Gehirn alle Ebenen und Fähigkeiten im Traum bespielt und zu koordinieren versucht ...

    Freud hat - abzüglich seiner engen inhaltlichen Eingrenzung, da hat er die damaligen Sozialstrukturen und -nöte als universell angenommen - die Prozesse sehr gut verstanden und beschrieben. Auch das ist meine persönliche Erfahrung.
  • Grundzustand des Gehirns

    08.02.2011, Hermann
    Neue Forschungsergebnisse zeigen, dass die Technik der transzendentalen Meditation den "Grundzustand" des Gehirns aktiviert. In einer speziellen Ausgabe der Zeitschrift "Cognitive Processing", die dem Thema "Neurowissenschaft der Meditation und des Bewusstseins" gewidmet ist, wurde über die Resultate einer randomisierten, kontrollierten Studie an der American University in Washington berichtet:
    http://www.tm-darmstadt.de/home/wissenschaft/gehirn-und-meditation.html
  • Brauchen nicht wir viel dringender Hilfe als die Kinder?

    06.02.2011, Franz Josef Neffe, Pfaffenhofen
    Immer mehr und mehr Kinder leiden an ADHS, obzwar wir doch angeblich ständig alles besser machen, um den Kindern zu helfen? Vielleicht brauchen die Kinder gar keine Hilfe oder wenigstens nicht so dringend wie wir?

    Wird ADHS zur Kinderseuche? Da stelle ich als Ich-kann-Schule-Lehrer doch gleich mal die Komplimentärfrage: "Wird die Behandlung von ADHS zur Kinderseuche?" Alle schieben Theorien und Diagnosen u.ä. hin und her, und die Probleme wachsen und wachsen. Als ich vor 28 Jahren meine sonderpäd. Arbeit über Autosugestion und Hyperaktivität schrieb, erstaunte mich schon das krankhafte Interesse, alles über die Krankheit und nichts über die Lösung des Problems wissen zu wollen. Wer in der Ich-kann-Schule mit einer Diagnose ernst genommen werden will, muss wenigstens von einem Problem berichten, das er schon einmal gelöst hat. Diagnose heißt auf Deutsch schließlich Durchblick.
  • Großes Lob!

    05.02.2011, Dr. Michael Blume
    Selten habe ich einen Artikel über die neueren Forschungen zur Spiritualität gelesen, der Präzision und Vielfalt so gut lesbar verbunden hat. Der Autor stellt zentrale Forschungsbefunde z.B. von Hirn- und Zwillingsforschern ebenso dar wie eigene empirische Erhebungen und Beobachtungen. Dazu gehört eine Anekdote mit dem Zeug zum Klassiker: Als der Autor an der Uni Salzburg ein Seminar zur "Psychologie der Religiosität" anbot, war der Andrang gering. Umbenannt in "Psychologie der Spiritualität" platzte plötzlich der Hörsaal. Das ist ja auch schon ein spannendes Experiment! :-)

    In den kommenden Tagen möchte ich das gelungene Heft und den Artikel auf jeden Fall in den Chronologs vorstellen. Das Jahr ist noch so jung - hat aber im Forschungsbereich zu Spiritualität schon sein erstes Highlight!
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