Ihre Beiträge sind uns willkommen! Schreiben Sie uns Ihre Fragen und Anregungen, Ihre Kritik oder Zustimmung. Wir veröffentlichen hier laufend Ihre aktuellen Zuschriften.
Ich tendierte unwillkürlich zu Zustimmung, doch ein zweiter Blick belehrte mich eines Besseren. Das Ergebnis aller verfügbaren großen Adoptionsstudien lautet genau umgekehrt zu dem was Sie behaupten: Es wird zwar eine leichte Korrelation zu den biologischen Eltern gefunden (Korrelationskoeffizient um 0,25), die Intelligenz von Kindern hängt aber stärker von der ihrer Adoptiveltern (0,4) und sonstigen insbesondere sozialen Umgebungsbedingungen (0,3 für soziale Bedingungen allein) ab. Ich stimme Ihnen natürlich zu dass Intelligenz einen erblichen Anteil haben muss, das ergibt sich zwingend aus der Biologie. Menschen scheinen aber bezüglich Veranlagung zur Intelligenz genetisch sehr ähnlich zu sein (insgesamt sind wir uns genetisch ja auch untereinander viel ähnlicher als die allermeisten Tierarten, was auf einen genetischen Flaschenhals bzw. ein Fast-Aussterben in unserer Artgeschichte zurückgeführt wird), sonst würden soziale Faktoren in Zwillings- und Adoptionsstudien nicht derart ungewöhnlich hoch korrelieren.
Ich selbst sehe seit der Jugend rechts und links die Farben leicht unterschiedlich. Wir haben das in einer Gruppe von Augenärzten diskutiert, es gab mehrere Kollegen, die auch beidseits unterschiedliche Farbwahrnehmung erleben.
Viele aus "der Szene", mit denen ich über dieses Machwerk und seinen erstaunlichen Erfolg gesprochen habe, stimmen mir in ihrer Ablehnung desselben zu. Nicht, weil das im Buch beschriebene Verhalten gegen den Kodex "safe, sane, consensual" verstößt, sondern weil es schlicht und ergreifend ein _Missbrauchsverhältnis_ beschreibt. Ein psychisch kranker Mensch manipuliert einen anderen psychisch kranken Menschen und missbraucht ihn. Und weil A stinkreich ist, finden viele das erotisch. Großartig!
Tatsächlich mögen die beschriebenen Praktiken BDSM darstellen _sollen_ - damit zu tun haben sie jedoch rein garnichts. Das mal wieder aufgewärmte Klischee, BDSM hätte irgendwas mit psychischen Problemen zu tun, ist vor diesem Hintergrund eigentlich nur noch eine lästige Lappalie.
Die naheliegende Erklärung völlig auszublenden wirft ein hübsches Schlaglicht auf den Zustand der Sozialwissenschaften. Fakten werden stets so zu interpretiert, dass sie ideologisch motivierte Paradigmen stützen.
Zwillings- und Adpotionsstudien haben die Frage der Vererbung von Intelligenz weitgehend geklärt. Objektiv lautet die mit Abstand plausibelste Theorie: das intellektuelle Potenzial wird weitestgehend vererbt - die Umwelt, vor allem das Elternhaus, können anschließend verhindern, dass dieses Potenzial ausgeschöpft wird.
Ausgehend von dieser Annahme erklären sich zwanglos die Ergebnisse der Studie. "Spätgebärend" war früher ein Indiz für "kinderreich". Heute hingegen ist es ein erstklassiger Indikator für: Akademikerin mit Ehrgeiz (lange Ausbildung, danach erst mal Fuß fassen im Beruf). Der IQ solcher Frauen dürfte über dem Durchschnitt liegen; außerdem wählen sie Partner, die ihnen mindestens ebenbürtig sind.
Wir haben also überdurchschnittlich intelligente und gebildete Eltern. Deren Kinder sind überdurchschnittlich intelligent? Echt jetzt?
Was der Teufel für den Kreationisten, das ist der Evolutionsbiologe für das Gros der Sozialwissenschaftler. Gender Studies, Matriarchatsforschung, marxistische Geschichtswissenschaft... sie alle sind nur die auffälligsten Blüten dieser Pflanze. "Postfaktisch" mag eine Erfindung der Rechten sein, "aktifaktisch" ist verlässlich eine der Linken.
Vielen Dank für diesen Artikel. Auch ich habe eine Odyssee hinter mir, bis ich endlich die richtige Diagnose erhalten habe. Der Artikel hat mir geholfen, mich selbst und meinen Zustand noch ein bisschen besser zu verstehen. Vor allem aber werde ich ihn meiner Familie und meinen Freunden zu lesen geben, da er viele ihrer Fragen beantwortet.
Ihre Worte und Gedankenanstöße tun richtig gut in diesem "postfaktischen" Zeitalter. Ein Zitat der Autorin Juli Zeh fällt mir dazu ein: "Nicht einmal die Wahrheit höchstpersönlich ist so überzeugend wie ein gut zementiertes Vorurteil." Dank ihrer Ausführungen ahne ich, warum das so ist. - "Was ist Wahrheit?" - in dem Sinne: Gibt es überhaupt so etwas wie eine Wahrheit? - fragte einst auch der Politiker Pontius Pilatus. Die Antwort auf seine Frage interessierte ihn aber nicht sonderlich. Denn er sprach's, dann drehte er sich um und verurteilte einen außergewöhnlichen Menschen und großartigen Lehrer zu Tode. So kann es gehen...
Vielen Dank für diesen informativen Artikel, besonders auch für die Erwähnung, dass Sadomasochismus zwar (noch) im ICD-10 aufgeführt ist, jedoch nur bei Leuten diagnostiziert werden soll, die wirklich Probleme deswegen haben. Außerdem freut mich, bei der Erwähnung von 50 Shades of Grey die Bemerkung, dass Buch und Film in der BDSM-Szene mindestens sehr kritisch gesehen werden, da beide eben gerade nicht "safe, save and consensual" sind.
Einige kleine Anmerkungen habe ich allerdings. Zum Thema Sicherheit: "Peitschenhiebe und Schnitte können bleibende Narben hinterlassen, schlecht durchgeführte Fesselungen bergen das Risiko von Quetschungen oder Nervenschädigungen. Spiele mit Atemkontrolle können im schlimmsten Fall sogar tödlich enden." Leider können alle diese Dinge tödlich enden, selbst vermeintlich harmlose Hiebe mit der Peitsche oder den wesentlich häufiger benutzten Gerten (wesentlich treffsicherer und "sanfter"), wenn man die Nierengegend ungünstig trifft. Deshalb sollte man in jedem Fall vorher recherchieren, wie man was am sichersten durchführt. Atemkontrolle, egal in welcher Form, egal wie sie angewendet wird, ist nie nie nie sicher und kann immer tödlich verlaufen! Das wird die wenigsten davon abhalten damit zu spielen, aber man sollte sich dessen bewusst sein. Ein älterer, aber noch immer aktueller Artikel dazu findet sich hier: http://www.evilmonk.org/a/breath.cfm Es gibt neben SSC (save, sane, consensual) auch RACK (risk aware consensual kink = "sicherheitsbewusstes einvernehmliches BDSM"), das mehr davon ausgeht, dass, wenn man schon ein gewisses Risiko nicht ausschließen will, zumindest alle Beteiligten über die potentielle Gefahr informiert sein sollten und sie, falls gewünscht, reduzieren können.
Zum Thema Safeword: Das Safeword ist nicht nur für den Sub, sondern auch für Doms oder welche Rollen sonst noch beteiligt sind. "Ich spiele allerdings nur mit Leuten, bei denen ich keine Safeword benutzen muss." - Dem stimme ich zu, denn das Safeword ist in der Regel für Notfälle und nicht der normale Ausgang einer Spielsituation. Trotzdem sollte man eines haben, damit alle im Notfall schnell richtig reagieren können. Und Notfälle können alles sein von "das tut jetzt aber doch zu doll weh" über "ich komme nicht damit klar, dass du anfängst zu weinen, weil ich dich fessele" zu "das Haus brennt!" und noch vielem mehr, womit niemand rechnet. Alternativ zum individuell vereinbarten Safeword gibt es auch das eigentlich überall (in BDSM-Kreisen) bekannte und verwendete Safeword "Mayday".
Thema Kerzenwachs: Beim Tröpfeln von Kerzenwachs auf die Haut, sollte man auch noch auf etwas anderes achten: keine Bienenwachskerzen zu verwenden (deren Wachs erhitzt sich stärker) und aus größerer Höhe anfangen, damit das Wachs im Fallen stärker abkühlen kann, und die Kerze langsam absenken bis eine "angenehme" Höhe gefunden ist. ;)
Hmm. Interessant finde ich die Studie von 2013, und dass das überhaupt funktioniert. Ansonsten habe ich beim ähnlichen Thema "sublime Werbung" immer nur gehört, es würde gerade nicht funktionieren. Dass die Angstgefühle schlimmer sind, wenn man den Reiz bewusst wahrnimmt, scheint mir jetzt nicht so überraschend zu sein.
Nun ist so ein Artikel ja gerade für Arachnophobiker interessant - muss denn dann unbedingt immer auch ein Bild von einer Spinne im Artikel sein?
Als Entwicklungspsychologin an der Universität Heidelberg (meine Studien wurden in Ihrem Artikel "Wie der Geist erwacht" zitiert) und Mutter eines frühgeborenen Kindes bin ich erschrocken über die überaus negative Präsentation der Forschungserkenntnisse zu Frühgeborenen. Insbesondere die graphische Gestaltung der ersten Doppelseite mit dem schwarzen Hintergrund, vor dem der Inkubator einsam und kalt wirkt (S. 62), finde ich schockierend. Zudem wird die extrem negative Sichtweise durch Herausstellung entsprechender Zitate ("Wir waren schockiert, wie viele Kinder Probleme haben"; Petra Hüppi, S. 65) auf die Spitze getrieben. Der Artikel von Alison Abbott ist im Original in "Nature" erschienen und somit für ein wissenschaftlich interessiertes Fachpublikum verfasst worden. Dies wird im Originaltext deutlich, der eine kritische Reflexion etwa der auf Gruppen bezogenen Tests erfordert. Studien, die die Entwicklung von Kindern beleuchten und dabei Frühgeborene mit Reifgeborenen vergleichen, beziehen sich in den allermeisten Fällen auf Unterschiede zwischen Gruppen. Dies bedeutet, dass frühgeborene Kinder sich im Durchschnitt in einem bestimmten Bereich in ihrer Entwicklung von reifgeborenen Kindern unterscheiden. Für den Einzelfall eines frühgeborenen Kindes, das die Eltern vor Augen haben, sagen diese Studien nichts aus! Dieses Wissen ist bei einem Fachpublikum selbstverständlich vorauszusetzen, bei einem Laienpublikum ebenso selbstverständlich nicht.
Viele Studien, inklusive jener von Abbott zitierten, zeigen, dass es immer auch einen hohen Anteil an frühgeborenen Kindern gibt, die keine Entwicklungsauffälligkeiten aufweisen. In der EPIPAGE-Studie (Larroque et al., 2008) wurde, so berichtet Abbott, bei etwa der Hälfte der sehr und extrem unreif geborenen Kinder im Alter von fünf Jahren keine Störung der neurologischen Entwicklung gefunden; zudem traten bei weniger als der Hälfte der in SWS 24-25 geborenen Kinder kognitive Einschränkungen auf. Diese Studie bezieht sich auf Kinder, die im Jahr 1997 geboren wurden, also beinahe vor 20 Jahren - zu einer Zeit, in der die medizinisch-psychologische Versorgung längst nicht den heutigen Stand hatte. Ebenso beziehen sich die Ergebnisse aus Studien von Dieter Wolke (Wolke & Meyer, 1999; Madzwamuse et al., 2014) auf Kinder, die in den 1980er Jahren geboren wurden - der medizinische Kenntnisstand zu dieser Zeit ist mit dem heutigen kaum vergleichbar. Somit sind auch die Ergebnisse aus diesen Studien nur mit äußerster Vorsicht auf heutige Kohorten zu übertragen. Der kürzlich in der Zeitschrift "Deutsches Ärzteblatt" erschienene Artikel "Entwicklung extrem unreifer Frühgeborener" (Voss et al., 2016) bezieht sich auf Kohorten aus den Jahren 2004-2008. Diese Studie zeigt, dass 40-60 Prozent der überlebenden extrem unreifen Frühchen (SWS < 28; Geburtsgewicht < 1000 g) in den Bereichen Kognition, Motorik, Verhalten im Alter von fünf Jahren als unauffällig zu bewerten sind. Zusammengefasst lassen diese Forschungsergebnisse erkennen, dass für das einzelne Kind die frühe Geburt allein keine Vorhersage zulässt - es kann sich unauffällig und "normal" entwickeln oder eine Entwicklungsverzögerung/-störung entwickeln.
Bei der Publikation eines Artikels sollte die potenzielle Leserschaft berücksichtigt werden. Im Falle von "Gehirn&Geist" ist dies kein Fachpublikum, sondern der interessierte Laie, in vielen Fällen Eltern, Großeltern, Tagesbetreuer usw. Dieser potenziellen Leserschaft ein sehr negatives, angstschürendes und beunruhigendes Bild von frühgeborenen Kindern nahe zu bringen, halte ich nicht für angemessen oder verantwortungsbewusst. Während medizinisches und psychologisches Fachpersonal natürlich einen besonders kritischen Blick auf frühgeborene und ehemals frühgeborene Kinder richten sollte, sind die Eltern dieser Kinder häufig von Geburt an verunsichert und bedürfen einer sensibleren Darstellung.
Obwohl der Artikel von Alison Abbott die negative Sichtweise auf Frühgeburt ins Zentrum stellt, werden bei genauem Lesen auch Chancen deutlich - etwa medikamentöse Ansätze, um die neuronale Entwicklung bei frühgeborenen Kindern zu fördern. Leider werden gerade diese positiven Ansätze in der allgemeinen Gestaltung des Artikels in Ihrer Zeitschrift nicht aufgegriffen.
Eine differenziertere und neutralere Darstellung wäre sicherlich gut gewesen und würde betroffenen Familien in der Leserschaft auch die Möglichkeit geben, sich offen mit der ungewollten Herausforderung der Frühchen-Elternschaft auseinander zu setzen. Wie die Forschung vielfach dokumentiert hat (Gregory et al., 2008, School Psychology Review; Milgrom et al., 2010, Pediatric Research; Pettit et al., 1997, Child Development; Wolke et al., 2013, Journal of Adolescent Health), ist für alle Kinder, aber vermutlich ganz besonders für frühgeborene Kinder, die Qualität der Bindung an und Betreuung und Förderung durch die Eltern entscheidend für ihre weitere Entwicklung. Ein offener und hoffnungsvoller Blick auf das eigene, zu früh geborene Kind bietet die Chance, dass Eltern gerade diesem Kind angemessene Herausforderungen stellen und seine Fortschritte adäquat wahrnehmen können.
Zusammenfassend möchte ich in Frage stellen, ob es angemessen ist, in einem Bericht für eine Laienleserschaft den Eindruck zu vermitteln, dass ein bedeutender Anteil der Geburten (wie in ihrem Bericht zitiert, etwa zehn Prozent Frühgeborene) als "besondere Kinder" gesehen werden sollte, bei denen vermeintlich ein negativer Lebensverlauf eintreten wird. Während die Forschungslage zweifellos zeigt, dass Frühchen ein höheres Risiko für vielfältige Entwicklungsauffälligkeiten haben, handelt es sich doch nur um ein erhöhtes Risiko - eine Grabesstimmung wie auf der ersten Seite ihres Artikels ist dadurch sicherlich nicht gerechtfertigt.
Gleichförmigkeit ist Stillstand. Unruhe ist Bewegung, Veränderung. Im Rhythmus unseres Sonnensystems sind wir enstanden und werden durch ihn geformt. Der Rhythmus des Menschen folgt dem Rhythmus des Planeten. Dieser Rhythmus bestimmt hell und dunkel, aktiv und passiv. Die Biologie unseres Körpers folgt dem nach. Womit sollte also ein Körper, der für das Überleben im hellen (aktiven) Teil des Rhythmus optimiert ist, in der dunklen (passiven) Phase optimiert sein? Mit der Regeneration und Vorbereitung auf die aktive Phase. In diesem Sinne entspricht das Abschwächen der Synapsen einer Entspannung, die in der Dunkelphase möglich ist und die Synapse stärkt für ihre Arbeit in der aktiven Phase.
Josef Augstein hat vor Jahr und Tag analysiert, wie es zu den Erscheinungen Pegida und schließlich AfD gekommen ist (die beide übrigens VOR den Flüchtlingsströmen erschienen). Danach ist das Abgehängtsein von zwei Dritteln der Bürger - das sich ja in der Jahr für Jahr weiter geöffneten Schere zwischen arm und reich besonders präzise darstellt - nahezu die einzige Ursache zuerst für ein immer größer werdendes Unwohlsein dieser abgehängten zwei Drittel, das sich dann im Lauf der Jahre mehr und mehr artikuliert, schließlich in laut geräußerte Unzufriedenheit aufschaukelt und, weil auch diese keine Beachtung bei den Herrschenden findet, in offen zutage tretende Wut mutiert.
In diesem Augenblick gibt es die in Deutschland leider immer noch virulenten und nationalistischen Vorstellungen in jedem einzelnen (die, wie die besser Gestellten immer noch heute annehmen, aber im wesentlichen sublimiert seien), es gibt aber eben auch immer einzelne Personen, die auf dieser allmählich immer heißer werdenden Wut ihr persönliches streng nationales und Menschen, zumal 'andere' Menschen verachtendes Süppchen kochen. Und damit war die AfD geboren.
Um diese Zusammenhänge zu verstehen, braucht man eigentlich keine Bücher zu schreiben, die Zusammenhänge sind evident.
Leider ist - bisher - das große Kapital aber noch stärker, sei es, dass es sich durch die CDU/CSU darstellt, sei es, durch die SPD (so bitter das ist).
Daher ist zZt die entscheidend wichtige, ja ALLEIN wichtige, Frage, ob die Parteien, die bei der hiesigen Wahl einzig eine Änderung herbeiführen können, die Zeichen der Zeit sehen, ENDLICH entsprechende politische - grundlegende! - Programme entwickeln und dann hoffentlich die abgehängten zwei Drittel damit animieren, sie zu wählen. Das können nur Grüne, Linke und - trotz allem bei entsprechender Umwälzung ihrer bisherigen Programme - die SPD sein.
Die Zielrichtung des besprochenen Buchs erscheint mir nach der Rezension also aller Ehren wert, aber der heutigen Problemlage überhaupt nicht angemessen.
Es ist richtig, dass für die Zulassung zum Heilpraktiker per Gesetz die Prüfung beim Gesundheitsamt ausreicht. Entgegen der landläufigen Darstellung einer kinderleichten Erlangung der Zulassung sollte dann bitte aber auch erwähnt werden, dass die gängige Prüfungspraxis durchaus anspruchsvoll ist und in den meisten Fällen vor Berufsantritt die Spreu vom Weizen trennt. Die Überprüfung besteht aus einem umfangreichen schriftlichen und einem sorgfaltsorientierten und streng auf die jeweils aktuellen Diagnostikkriterien der WHO (ICD/ DSM) ausgerichteten mündlichen Befragungsteil und wird von den aufsichtsbetrauten Ärzten des Gesundheitsamtes durchgeführt. Ohne ein sehr detailliertes Fachwissen und durch Praktika erworbenes Gutachtungswissen ist diese Prüfung nicht zu meistern. Auch wenn gesetzlich nicht vorgeschrieben, so wird doch von den meisten Gesundheitsämtern verlangt, dass mindestens ein klinisches Praktikum, absolviert in einer Psychiatrischen Fachklinik und eine ordentliche Ausbildung vorliegt. Aus diesem Grund lassen sich die meisten Anwärter für den Heilpraktikerberuf mindestens zwei Jahre lang gründlich ausbilden und zahlen dafür hohe Studiengebühren. Der Einstieg und die erfolgreiche Praxisführung erfordern ein hohes Engagement und Leidenschaft für den Heilpraktikerberuf und Sorgfalt am Klienten. Im übrigen sind Heilpraktiker und Psychiater keine Konkurrenten, weil sie unterschiedliche Störungsbilder behandeln. Der Heilpraktiker für Psychotherapie muss zwar schwere psychiatrische Störungsbilder wie beispielsweise Schizophrenie, schwere Affektive Störungen oder Suchterkrankungen nach ICD/ DSM erkennen und diagnostizieren können, ist jedoch angehalten die Behandlung dieser Störungen einem Psychiater zu überlassen und lediglich leichte bis mittlere Störungsbilder zu behandeln (Ausnahme davon bildet allenfalls die Behandlung im Team mit einem Psychiater oder unter Klinischer Supervision). Viele Patienten wurden durch den motivierenden Zuspruch eines Heilpraktikers/ einer Heilpraktikerin bereits in die richtige Behandlung zum Mediziner oder in die Klinik gesendet. Die Berufsordnung für Heilpraktiker besagt dass sich der Heilpraktiker an den Sorgfaltsrichtlinien der Mediziner orientieren und bezüglich Kompetenz und persönlicher Fort- und Weiterbildung an den gleichen Maßstäben wie der praktische Arzt messen lassen muss. Heilpraktiker für Psychotherapie haben sich zudem nach dem Psychotherapeutengesetz zu richten.
Braucht es dafür wirklich eine Studie? Ich meine mit nur einem bisschen Empathie, sollte das ja sowieso klar sein. Bei welchem Vorgesetzten würdet ihr lieber einen Fehler zugeben, bei einem der dann rumbrüllt und euch fertig macht, oder bei einem der dann mit euch zusammen eine Lösung für das entstandene Problem sucht? Auch ist es mehr als logisch, dass ältere Kinder eher Schuldgefühle haben als jüngere. Denn, was gut und was schlecht ist, lernen sie erst mit der Zeit. Auch haben kleine Kinder noch kein Verständnis für "mein und dein" und ihnen fehlt die Erfahrung, dass gewisse Dinge schmerzhaft sind.
Purer Zufall
18.02.2017, Detlef KrollRe: "vor allem sozial bedingt"
17.02.2017, WizzyIch stimme Ihnen natürlich zu dass Intelligenz einen erblichen Anteil haben muss, das ergibt sich zwingend aus der Biologie. Menschen scheinen aber bezüglich Veranlagung zur Intelligenz genetisch sehr ähnlich zu sein (insgesamt sind wir uns genetisch ja auch untereinander viel ähnlicher als die allermeisten Tierarten, was auf einen genetischen Flaschenhals bzw. ein Fast-Aussterben in unserer Artgeschichte zurückgeführt wird), sonst würden soziale Faktoren in Zwillings- und Adoptionsstudien nicht derart ungewöhnlich hoch korrelieren.
Lesermeinung: wie unterschiedlich sehen die eigenen Augen Farben?
16.02.2017, Dr.G. Fanselow-Hinrichs"in der Szene kritisch gesehen" - 50 Shades ist Missbrauch, nicht BDSM!
16.02.2017, AndersTatsächlich mögen die beschriebenen Praktiken BDSM darstellen _sollen_ - damit zu tun haben sie jedoch rein garnichts. Das mal wieder aufgewärmte Klischee, BDSM hätte irgendwas mit psychischen Problemen zu tun, ist vor diesem Hintergrund eigentlich nur noch eine lästige Lappalie.
"vor allem sozial bedingt"
15.02.2017, Theo ValentinZwillings- und Adpotionsstudien haben die Frage der Vererbung von Intelligenz weitgehend geklärt. Objektiv lautet die mit Abstand plausibelste Theorie: das intellektuelle Potenzial wird weitestgehend vererbt - die Umwelt, vor allem das Elternhaus, können anschließend verhindern, dass dieses Potenzial ausgeschöpft wird.
Ausgehend von dieser Annahme erklären sich zwanglos die Ergebnisse der Studie. "Spätgebärend" war früher ein Indiz für "kinderreich". Heute hingegen ist es ein erstklassiger Indikator für: Akademikerin mit Ehrgeiz (lange Ausbildung, danach erst mal Fuß fassen im Beruf). Der IQ solcher Frauen dürfte über dem Durchschnitt liegen; außerdem wählen sie Partner, die ihnen mindestens ebenbürtig sind.
Wir haben also überdurchschnittlich intelligente und gebildete Eltern. Deren Kinder sind überdurchschnittlich intelligent? Echt jetzt?
Was der Teufel für den Kreationisten, das ist der Evolutionsbiologe für das Gros der Sozialwissenschaftler. Gender Studies, Matriarchatsforschung, marxistische Geschichtswissenschaft... sie alle sind nur die auffälligsten Blüten dieser Pflanze. "Postfaktisch" mag eine Erfindung der Rechten sein, "aktifaktisch" ist verlässlich eine der Linken.
Danke
13.02.2017, Anna-Lena Münch".. die Wahrheit höchstpersönlich.." (Juli Zeh)
11.02.2017, Gabriele WeggeIhre Worte und Gedankenanstöße tun richtig gut in diesem "postfaktischen" Zeitalter. Ein Zitat der Autorin Juli Zeh fällt mir dazu ein: "Nicht einmal die Wahrheit höchstpersönlich ist so überzeugend wie ein gut zementiertes Vorurteil." Dank ihrer Ausführungen ahne ich, warum das so ist. - "Was ist Wahrheit?" - in dem Sinne: Gibt es überhaupt so etwas wie eine Wahrheit? - fragte einst auch der Politiker Pontius Pilatus. Die Antwort auf seine Frage interessierte ihn aber nicht sonderlich. Denn er sprach's, dann drehte er sich um und verurteilte einen außergewöhnlichen Menschen und großartigen Lehrer zu Tode. So kann es gehen...
Es grüßt Sie herzlich
Gabriele Wegge
Danke & Anmerkungen
10.02.2017, RhodaEinige kleine Anmerkungen habe ich allerdings.
Zum Thema Sicherheit:
"Peitschenhiebe und Schnitte können bleibende Narben hinterlassen, schlecht durchgeführte Fesselungen bergen das Risiko von Quetschungen oder Nervenschädigungen. Spiele mit Atemkontrolle können im schlimmsten Fall sogar tödlich enden."
Leider können alle diese Dinge tödlich enden, selbst vermeintlich harmlose Hiebe mit der Peitsche oder den wesentlich häufiger benutzten Gerten (wesentlich treffsicherer und "sanfter"), wenn man die Nierengegend ungünstig trifft. Deshalb sollte man in jedem Fall vorher recherchieren, wie man was am sichersten durchführt.
Atemkontrolle, egal in welcher Form, egal wie sie angewendet wird, ist nie nie nie sicher und kann immer tödlich verlaufen! Das wird die wenigsten davon abhalten damit zu spielen, aber man sollte sich dessen bewusst sein. Ein älterer, aber noch immer aktueller Artikel dazu findet sich hier: http://www.evilmonk.org/a/breath.cfm
Es gibt neben SSC (save, sane, consensual) auch RACK (risk aware consensual kink = "sicherheitsbewusstes einvernehmliches BDSM"), das mehr davon ausgeht, dass, wenn man schon ein gewisses Risiko nicht ausschließen will, zumindest alle Beteiligten über die potentielle Gefahr informiert sein sollten und sie, falls gewünscht, reduzieren können.
Zum Thema Safeword:
Das Safeword ist nicht nur für den Sub, sondern auch für Doms oder welche Rollen sonst noch beteiligt sind.
"Ich spiele allerdings nur mit Leuten, bei denen ich keine Safeword benutzen muss." - Dem stimme ich zu, denn das Safeword ist in der Regel für Notfälle und nicht der normale Ausgang einer Spielsituation. Trotzdem sollte man eines haben, damit alle im Notfall schnell richtig reagieren können. Und Notfälle können alles sein von "das tut jetzt aber doch zu doll weh" über "ich komme nicht damit klar, dass du anfängst zu weinen, weil ich dich fessele" zu "das Haus brennt!" und noch vielem mehr, womit niemand rechnet.
Alternativ zum individuell vereinbarten Safeword gibt es auch das eigentlich überall (in BDSM-Kreisen) bekannte und verwendete Safeword "Mayday".
Thema Kerzenwachs:
Beim Tröpfeln von Kerzenwachs auf die Haut, sollte man auch noch auf etwas anderes achten: keine Bienenwachskerzen zu verwenden (deren Wachs erhitzt sich stärker) und aus größerer Höhe anfangen, damit das Wachs im Fallen stärker abkühlen kann, und die Kerze langsam absenken bis eine "angenehme" Höhe gefunden ist. ;)
Bilder
09.02.2017, Alex SchusterDass die Angstgefühle schlimmer sind, wenn man den Reiz bewusst wahrnimmt, scheint mir jetzt nicht so überraschend zu sein.
Nun ist so ein Artikel ja gerade für Arachnophobiker interessant - muss denn dann unbedingt immer auch ein Bild von einer Spinne im Artikel sein?
Das Blatt Namens-Spektrum !
08.02.2017, Prehn, KlausGrabesstimmung
06.02.2017, Stefanie PeykarjouAls Entwicklungspsychologin an der Universität Heidelberg (meine Studien wurden in Ihrem Artikel "Wie der Geist erwacht" zitiert) und Mutter eines frühgeborenen Kindes bin ich erschrocken über die überaus negative Präsentation der Forschungserkenntnisse zu Frühgeborenen. Insbesondere die graphische Gestaltung der ersten Doppelseite mit dem schwarzen Hintergrund, vor dem der Inkubator einsam und kalt wirkt (S. 62), finde ich schockierend. Zudem wird die extrem negative Sichtweise durch Herausstellung entsprechender Zitate ("Wir waren schockiert, wie viele Kinder Probleme haben"; Petra Hüppi, S. 65) auf die Spitze getrieben. Der Artikel von Alison Abbott ist im Original in "Nature" erschienen und somit für ein wissenschaftlich interessiertes Fachpublikum verfasst worden. Dies wird im Originaltext deutlich, der eine kritische Reflexion etwa der auf Gruppen bezogenen Tests erfordert. Studien, die die Entwicklung von Kindern beleuchten und dabei Frühgeborene mit Reifgeborenen vergleichen, beziehen sich in den allermeisten Fällen auf Unterschiede zwischen Gruppen. Dies bedeutet, dass frühgeborene Kinder sich im Durchschnitt in einem bestimmten Bereich in ihrer Entwicklung von reifgeborenen Kindern unterscheiden. Für den Einzelfall eines frühgeborenen Kindes, das die Eltern vor Augen haben, sagen diese Studien nichts aus! Dieses Wissen ist bei einem Fachpublikum selbstverständlich vorauszusetzen, bei einem Laienpublikum ebenso selbstverständlich nicht.
Viele Studien, inklusive jener von Abbott zitierten, zeigen, dass es immer auch einen hohen Anteil an frühgeborenen Kindern gibt, die keine Entwicklungsauffälligkeiten aufweisen. In der EPIPAGE-Studie (Larroque et al., 2008) wurde, so berichtet Abbott, bei etwa der Hälfte der sehr und extrem unreif geborenen Kinder im Alter von fünf Jahren keine Störung der neurologischen Entwicklung gefunden; zudem traten bei weniger als der Hälfte der in SWS 24-25 geborenen Kinder kognitive Einschränkungen auf. Diese Studie bezieht sich auf Kinder, die im Jahr 1997 geboren wurden, also beinahe vor 20 Jahren - zu einer Zeit, in der die medizinisch-psychologische Versorgung längst nicht den heutigen Stand hatte. Ebenso beziehen sich die Ergebnisse aus Studien von Dieter Wolke (Wolke & Meyer, 1999; Madzwamuse et al., 2014) auf Kinder, die in den 1980er Jahren geboren wurden - der medizinische Kenntnisstand zu dieser Zeit ist mit dem heutigen kaum vergleichbar. Somit sind auch die Ergebnisse aus diesen Studien nur mit äußerster Vorsicht auf heutige Kohorten zu übertragen. Der kürzlich in der Zeitschrift "Deutsches Ärzteblatt" erschienene Artikel "Entwicklung extrem unreifer Frühgeborener" (Voss et al., 2016) bezieht sich auf Kohorten aus den Jahren 2004-2008. Diese Studie zeigt, dass 40-60 Prozent der überlebenden extrem unreifen Frühchen (SWS < 28; Geburtsgewicht < 1000 g) in den Bereichen Kognition, Motorik, Verhalten im Alter von fünf Jahren als unauffällig zu bewerten sind. Zusammengefasst lassen diese Forschungsergebnisse erkennen, dass für das einzelne Kind die frühe Geburt allein keine Vorhersage zulässt - es kann sich unauffällig und "normal" entwickeln oder eine Entwicklungsverzögerung/-störung entwickeln.
Bei der Publikation eines Artikels sollte die potenzielle Leserschaft berücksichtigt werden. Im Falle von "Gehirn&Geist" ist dies kein Fachpublikum, sondern der interessierte Laie, in vielen Fällen Eltern, Großeltern, Tagesbetreuer usw. Dieser potenziellen Leserschaft ein sehr negatives, angstschürendes und beunruhigendes Bild von frühgeborenen Kindern nahe zu bringen, halte ich nicht für angemessen oder verantwortungsbewusst. Während medizinisches und psychologisches Fachpersonal natürlich einen besonders kritischen Blick auf frühgeborene und ehemals frühgeborene Kinder richten sollte, sind die Eltern dieser Kinder häufig von Geburt an verunsichert und bedürfen einer sensibleren Darstellung.
Obwohl der Artikel von Alison Abbott die negative Sichtweise auf Frühgeburt ins Zentrum stellt, werden bei genauem Lesen auch Chancen deutlich - etwa medikamentöse Ansätze, um die neuronale Entwicklung bei frühgeborenen Kindern zu fördern. Leider werden gerade diese positiven Ansätze in der allgemeinen Gestaltung des Artikels in Ihrer Zeitschrift nicht aufgegriffen.
Eine differenziertere und neutralere Darstellung wäre sicherlich gut gewesen und würde betroffenen Familien in der Leserschaft auch die Möglichkeit geben, sich offen mit der ungewollten Herausforderung der Frühchen-Elternschaft auseinander zu setzen. Wie die Forschung vielfach dokumentiert hat (Gregory et al., 2008, School Psychology Review; Milgrom et al., 2010, Pediatric Research; Pettit et al., 1997, Child Development; Wolke et al., 2013, Journal of Adolescent Health), ist für alle Kinder, aber vermutlich ganz besonders für frühgeborene Kinder, die Qualität der Bindung an und Betreuung und Förderung durch die Eltern entscheidend für ihre weitere Entwicklung. Ein offener und hoffnungsvoller Blick auf das eigene, zu früh geborene Kind bietet die Chance, dass Eltern gerade diesem Kind angemessene Herausforderungen stellen und seine Fortschritte adäquat wahrnehmen können.
Zusammenfassend möchte ich in Frage stellen, ob es angemessen ist, in einem Bericht für eine Laienleserschaft den Eindruck zu vermitteln, dass ein bedeutender Anteil der Geburten (wie in ihrem Bericht zitiert, etwa zehn Prozent Frühgeborene) als "besondere Kinder" gesehen werden sollte, bei denen vermeintlich ein negativer Lebensverlauf eintreten wird. Während die Forschungslage zweifellos zeigt, dass Frühchen ein höheres Risiko für vielfältige Entwicklungsauffälligkeiten haben, handelt es sich doch nur um ein erhöhtes Risiko - eine Grabesstimmung wie auf der ersten Seite ihres Artikels ist dadurch sicherlich nicht gerechtfertigt.
Mit freundlichen Grüßen
Stefanie Peykarjou
Der Rhythmus der Unruhe
03.02.2017, Joachim BergerDer Rhythmus des Menschen folgt dem Rhythmus des Planeten. Dieser Rhythmus bestimmt hell und dunkel, aktiv und passiv. Die Biologie unseres Körpers folgt dem nach.
Womit sollte also ein Körper, der für das Überleben im hellen (aktiven) Teil des Rhythmus optimiert ist, in der dunklen (passiven) Phase optimiert sein? Mit der Regeneration und Vorbereitung auf die aktive Phase.
In diesem Sinne entspricht das Abschwächen der Synapsen einer Entspannung, die in der Dunkelphase möglich ist und die Synapse stärkt für ihre Arbeit in der aktiven Phase.
Doch ein wenig ursachenblind?
29.01.2017, Walter WeisIn diesem Augenblick gibt es die in Deutschland leider immer noch virulenten und nationalistischen Vorstellungen in jedem einzelnen (die, wie die besser Gestellten immer noch heute annehmen, aber im wesentlichen sublimiert seien), es gibt aber eben auch immer einzelne Personen, die auf dieser allmählich immer heißer werdenden Wut ihr persönliches streng nationales und Menschen, zumal 'andere' Menschen verachtendes Süppchen kochen. Und damit war die AfD geboren.
Um diese Zusammenhänge zu verstehen, braucht man eigentlich keine Bücher zu schreiben, die Zusammenhänge sind evident.
Leider ist - bisher - das große Kapital aber noch stärker, sei es, dass es sich durch die CDU/CSU darstellt, sei es, durch die SPD (so bitter das ist).
Daher ist zZt die entscheidend wichtige, ja ALLEIN wichtige, Frage, ob die Parteien, die bei der hiesigen Wahl einzig eine Änderung herbeiführen können, die Zeichen der Zeit sehen, ENDLICH entsprechende politische - grundlegende! - Programme entwickeln und dann hoffentlich die abgehängten zwei Drittel damit animieren, sie zu wählen. Das können nur Grüne, Linke und - trotz allem bei entsprechender Umwälzung ihrer bisherigen Programme - die SPD sein.
Die Zielrichtung des besprochenen Buchs erscheint mir nach der Rezension also aller Ehren wert, aber der heutigen Problemlage überhaupt nicht angemessen.
Klarstellung bzgl. Prüfung für Heilpraktiker für Psychotherapie und Berufsordnung
25.01.2017, H. T. HeineDie Überprüfung besteht aus einem umfangreichen schriftlichen und einem sorgfaltsorientierten und streng auf die jeweils aktuellen Diagnostikkriterien der WHO (ICD/ DSM) ausgerichteten mündlichen Befragungsteil und wird von den aufsichtsbetrauten Ärzten des Gesundheitsamtes durchgeführt. Ohne ein sehr detailliertes Fachwissen und durch Praktika erworbenes Gutachtungswissen ist diese Prüfung nicht zu meistern. Auch wenn gesetzlich nicht vorgeschrieben, so wird doch von den meisten Gesundheitsämtern verlangt, dass mindestens ein klinisches Praktikum, absolviert in einer Psychiatrischen Fachklinik und eine ordentliche Ausbildung vorliegt. Aus diesem Grund lassen sich die meisten Anwärter für den Heilpraktikerberuf mindestens zwei Jahre lang gründlich ausbilden und zahlen dafür hohe Studiengebühren. Der Einstieg und die erfolgreiche Praxisführung erfordern ein hohes Engagement und Leidenschaft für den Heilpraktikerberuf und Sorgfalt am Klienten.
Im übrigen sind Heilpraktiker und Psychiater keine Konkurrenten, weil sie unterschiedliche Störungsbilder behandeln. Der Heilpraktiker für Psychotherapie muss zwar schwere psychiatrische Störungsbilder wie beispielsweise Schizophrenie, schwere Affektive Störungen oder Suchterkrankungen nach ICD/ DSM erkennen und diagnostizieren können, ist jedoch angehalten die Behandlung dieser Störungen einem Psychiater zu überlassen und lediglich leichte bis mittlere Störungsbilder zu behandeln (Ausnahme davon bildet allenfalls die Behandlung im Team mit einem Psychiater oder unter Klinischer Supervision). Viele Patienten wurden durch den motivierenden Zuspruch eines Heilpraktikers/ einer Heilpraktikerin bereits in die richtige Behandlung zum Mediziner oder in die Klinik gesendet.
Die Berufsordnung für Heilpraktiker besagt dass sich der Heilpraktiker an den Sorgfaltsrichtlinien der Mediziner orientieren und bezüglich Kompetenz und persönlicher Fort- und Weiterbildung an den gleichen Maßstäben wie der praktische Arzt messen lassen muss. Heilpraktiker für Psychotherapie haben sich zudem nach dem Psychotherapeutengesetz zu richten.
Studie oder gesunder Menschenverstand?
19.01.2017, Julia IslerAuch ist es mehr als logisch, dass ältere Kinder eher Schuldgefühle haben als jüngere. Denn, was gut und was schlecht ist, lernen sie erst mit der Zeit. Auch haben kleine Kinder noch kein Verständnis für "mein und dein" und ihnen fehlt die Erfahrung, dass gewisse Dinge schmerzhaft sind.