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Ich hatte noch nie von "Open Notes" gehört, oder davon, dass der Arzt den Patienten tatsächlich mal nach dessen Meinung fragen könnte. Aber genau diese Einstellung fehlt mir bei meinem Arzt. "Herr Doktor, ich habe Schmerzen im Bauch" "Hier sind ein paar Bauchschmerztabletten. Auf Wiedersehen im nächsten Quartal".
Der Artikel klingt wie ein Witz. Es werden lauter Dinge aufgezählt, die nicht nur selbstverständlich sein sollten, sondern die sich eigentlich zwingend aus der Beziehung Arzt-Patient ergeben. Ich meine, wen oder was behandeln die Ärzte eigentlich? Traurig und Lächerlich zugleich, dass man über so etwas sprechen muss. Und immer wieder erstaunlich, was für ein Wunderwerk unser Körper ist, dass er es sogar schafft, schlechte und offensichtlich falsche Behandlungen zu überleben.
Und weiter? Wie heißt das Buch und seine Autoren? :)
Stellungnahme der Redaktion
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Danke für diesen wunderbaren Artikel. Mit dem kann ich jetzt meinem Umfeld besser erklären, was ich durchgemacht habe. Auch ist alles (und mehr), was ich selber schon zum Thema gefunden habe, sehr schön zusammengefasst.
Es existiert ein Dilemma[*], dessen Ursachen mit dem politisch gewollten Ausschleichen primärer Bildung in direkter Verbindung stehen. Die Lesefähigkeit nähert sich Schritt für Schritt dem funktionalen Analphabetismus und die Fertigkeit kurze, formal präzise Mitteilungen im Sinne rational logischer Möglichkeiten weiterdenken zu können wird nur selten erlernt. Das Gros der Menschen des frühen 21.Jahrhunderts verfügt - "konträr zum angewandten technischen Fortschritt" - nur über eine einfache Lesefähigkeit, die durch den täglichen Gebrauch von „SMS und Twitter“ genährt wird. Dieser, aus vielerlei Sicht, traurige Ist-Zustand gilt auch für akademisch ausgebildete (junge) Leute, zumal dessen reales Bildungsniveau, bis auf Ausnahmen, nicht (mehr) den Standards einer fundierten Wissenschaftsorientierung entspricht.
[*] Somit kommt weder eine komplexere Aussagegestaltung noch eine aphoristische Form der Beschreibung in Betracht. Das Verstehen einer „Schrift“ – insbesondere mit neuen, ungewohnten, alternativen Ansätzen – lebt von der notwendigen Leichtigkeit des Betrachters im Umgang mit Textobjekten. Jemand der schon Schwierigkeiten hat, überhaupt lesen zu können, fehlen die spielerischen Möglichkeiten. Es fehlt sozusagen die Kapazität sich auf den Inhalt konzentrieren zu können.
Es kann also sein, daß ein (junger) theoretischer Physiker Supersymmetrie fordert, aber keinen Satz formulieren kann, der interdisziplinär verstehbar und argumentativ nachvollziehbar diese Forderung beschreibt sowie begründet. Wobei hier „gerechterweise“ bemerkt werden sollte, daß der Wunsch respektive die Forderung, das sich Natur nach einem mathematisch formalen Diktat zeigen muß, aus rational logischer und erkenntnistheoretischer Sicht eh nicht realisieren lässt. Der supersymmetrienotwendige Denkstatus verbleibt lokal in einer abstrakten Glaubensuntermenge und erreicht u.a. „mangels Masse“ nicht einmal die Konzeptionsebene religiöser Bekenntnisse.
Jahrelang hab ich gerätselt was dieses Gefühl ist, nur beschreiben konnte ich es nie. Durch Zufall bin ich über einen Beipackzettel zu diesem Artikel hier gekommen und hab nun endlich eine Erklärung für dieses beängstigende Gefühl. Meine Herren, dass Gehirn ist schon ein mysteriöses Organ.
Warum nun soll ich mich also befassen mit einer These eines Mannes, der diese These gar nicht bewusst verfasst hat, also auch gar nicht wissen kann, was er da so einfach oder kompliziert gedacht hat. Wäre das bewusste Denken nur Illusion, wäre das unbewusste Denken dann Realität? Mir scheint es nicht weiterführend zu sein, in solchen Kategorien zu denken. Ich kann hier nur etwas hinschreiben, wenn mir das, was ich hier hinschreibe auch vorher bewusst durch den Kopf, also bewusst gedacht, formuliert, korrigiert, dann über meinen Willen auch in die Tastatur eingetippt worden ist.
Natürlich kann man viel denken und unbewusst Gedanken produzieren. Aber ein Akt, der mit Regeln und komplexen Funktionen abläuft, wie das logische und bewusste Denken, kann nicht ein unbewusster Akt sein, weil das Unbewusste sich wie im Traum eben nicht logisch verhält. Aber dennoch liegt auch dieser unbewussten Welt ein Sinn zugrunde.
"Obwohl im statistischen Mittel neuronale Unterschiede zwischen den Geschlechtern nachweisbar seien, lasse dieser Befund keine sicheren Rückschlüsse auf den Einzelnen zu." Ich hätte mir gewünscht, dass Sie darauf mehr eingegangen wären.
"Bilder einer Ausstellung" ist mitnichten von ELP, sondern von Modest Mussorgski (1839-1889), einem russischen Komponisten, geschaffen worden. Im Zuge des allgemeinen Trends der Vernichtung der Zivilisation und Kultur wurde dieses Musikstück von den Schlagermusikanten ELP mißbraucht und versucht, zur Primitivmusik umzuwandeln. Besagter Emerson war auch kein Musiker oder Pianist im eigentlichen Sinne, sondern Interpret einfacherer Musikstücke ohne künstlerischen Wert und technischem Anspruch. Ob seine Erkrankung vom Nichtbeherrschen der Technik des Klavierspielens zeugt, würden Pianisten sicherlich einschätzen können- wenn man sie denn fragte.
Haben Sie vielen Dank für den Artikel zur Depersonalisation/ Derealisation "Gefangen in der Unwirklichkeit" vom 24.07.2018. Noch immer dauert es sehr lange, bis Menschen mit diesem Krankheitsbild die Hilfe bekommen, die sie benötigen, weil die Symptomatik sich so schwer in Worte fassen lässt und das Krankheitsbild oft nicht erkannt wird. Solchen Menschen können Artikel wie Ihrer sehr helfen!
Der Kritiker hier hat keine Ahnung von psychischen Krankheiten. Ich habe das Buch gelesen, ich bin selber psychisch erkrankt, und habe mich das erste mal im Leben verstanden gefühlt. Endlich mal jemand der eine psychische Erkrankung wirklich ernst nimmt. Und den Menschen dahinter wahrnimmt. Bei dem man nicht nur eine Nummer ist.
Hallo, ich habe mich schon einmal empört als ich den Artikel zum Thema Antipsychiatrie von Theodor Schaarschmidt in der Zeit Online Ausgabe 2017 gelesen habe, nun fand ich den Artikel auch noch übersetzt in der spanischen Ausgabe von Gehirn und Geist Nr 91 vom Juli/August 2018.
Generell ist nichts einzuwenden an einem rückblickenden Artikel über die Antipsychiatrie in den 70er Jahren. Was mich jedoch stört, ist, dass am Ende nicht darüber aufgeklärt wird, dass die Psychiatrie heute längst nicht mehr so ist wie in den 70er Jahren und dass vielleicht auch deshalb der Protest weitesgehend ausbleibt. Herr Lehmann wird in dem Artikel zitiert ohne die Daten, die er nennt, zu hinterfragen und zu überprüfen. Natürlich haben Psychopharmaka Nebenwirkungen, aber sie sind nicht der Grund für eine niedrigere Lebenserwartung bei Personen mit psychiatrischen Erkrankungen (wobei man auch unterscheiden sollte, um welche psychiatrische Erkrankung es sich eigentlich handelt), die Zusammenhänge sind viel komplizierter. Eine ,,erhöhte“ Rate an Zwangsmaßnahmen kann sich auch einfach damit erklären, dass man erst spät angefangen hat, sie überhaupt zu registrieren etc.
Am meisten habe ich mich jedoch über die 6 Punkte geärgert, die noch einmal die aktuellen Kritikpunkte zusammenfassen sollen. Hier verstehe ich nicht ganz, von wem genau diese Kritikpunkte geäußert werden. Viele kann man direkt entkräften. Punkt 3 über die biologische Perspektive: ,,Der soziale Kontext einer psychiatrischen Erkrankung wird ignoriert.“ Stimmt schlichtweg NICHT. Es gibt längst SOZIALpsychiatrische Einrichtungen, eine Sozialanamnese ist Standard in jeder Untersuchung, es gibt Angebote zur Familientherapie etc. Das biopsychosoziale Modell zur Erklärung der Entstehung von psychiatrischen Erkrankungen ist Basiswissen im Medizinstudium. ,,Pure somatische Therapie“. Stimmt ebenfalls NICHT. Nicht umsonst sind Psychiater auch Fachärzte für Psychotherapie und auf den Stationen wird mit Psychologen und Sozialarbeitern zusammengearbeitet. Punkt 4 Das soziale System ist das Problem, nicht der Patient. Ich bin auch für mehr Hilfe und Akzeptanz innerhalb der Gesellschaft. Aber auch hier wird wieder geschrieben, dass ,,nur“ die Symptome behandelt werden, nicht die Ursachen. Den Punkt finde ich sehr wage. Wenn ich genetische Ursachen oder eine Dysbalance der Hormone vorliegen habe, wie ist denn dann das soziale System das Problem? Ich glaube, dass hier vergessen wird, dass psychiatrische Erkrankungen durchaus auch biologische Ursachen haben. Oder der Punkt wurde einfach zu allgemein formuliert. Punkt 5 Das klinische Personal sei autoritär. Kann ich auch nicht bestätigen, kann natürlich mal sein, dass man so eine Station vorfindet, ich persönlich habe es noch nie gesehen. Vielleicht sollte der Autor mal ein Praktikum in der Psychiatrie absolvieren. Ich persönlich kenne es nicht anders, dass man mit den Patienten die Therapie gemeinsam bespricht.
6. Nein zur Zwangstherapie. ,,In psychiatrischen Zentren werden Menschen zurückgehalten und gegen ihren Willen behandelt.“ In meinen Augen kann man so einen Punkt vor allem in Kombination mit so einem Artikel nicht einfach stehen lassen. Nicht alle psychiatrischen Erkrankungen sind gleich. Zwangsmaßnahmen sind NICHT der Normalfall. Natürlich nicht, wenn man sich beispielsweise mit einer Angststörung in eine psychiatrischen Klinik begibt, ist der Aufenthalt mit dem in einer anderen Klinik zu vergleichen. Allein um diesen Punkt zu erklären, könnte man noch einmal einen ganzen Artikel hinten anhängen.
Bei der Veröffentlichung eines solchen Artikels sollte man sich noch einmal dessen Auswirkungen vor Augen führen. Die aktuelle Psychiatrie entspricht längst nicht mehr der Psychiatrie der 70er Jahre, dennoch wird häufig über die Medien ein negatives Bild vermittelt. Die dunkle Seite der Geschichte der Psychiatrie lässt sich eben gut verkaufen. Heutzutage kann die Psychiatrie aber vielen Menschen helfen und ich denke, dass es sehr wichig ist, Vorurteile zu beseitigen, damit Menschen, die wegen eines falschen Bildes noch zweifeln, eine helfende Therapie in Anspruch nehmen können.
Das Buch muß ich mir wohl mal ansehen, nur beziehen wir das mal auf Europa: Der Anteil von Armut betroffener in Europa ist klein. Niemand will arm sein. Soweit kann man das wohl festhalten. Allerdings: die immer noch sehr große Mittelschicht in Europa wird nachweißlich kleiner. Die Armut nimmt ohne Frage zu. Was entsteht daraus? Verlustangst. Wegreden wird hier auch nicht helfen.
Es ist ein allgemein bekanntes Phänomen, dass man im Anschluss an eine erfolglose Suche nach einer Problemlösung im Schlaf eine Eingebung hat, die auch bei Tageslicht noch Erfolg verspricht. Oft ist es nötig, loszulassen und vollkommen zu entspannen, um Ideen zu entwickeln. Das Gehirn arbeitet auch in diesem Zustand weiter und nicht selten mit Erfolg.
Sehr guter Artikel
13.12.2018, R. ReyerAber genau diese Einstellung fehlt mir bei meinem Arzt.
"Herr Doktor, ich habe Schmerzen im Bauch"
"Hier sind ein paar Bauchschmerztabletten. Auf Wiedersehen im nächsten Quartal".
Wie ein Witz
12.12.2018, Maria MartiniAh, gefunden!
30.11.2018, AnneJa?
30.11.2018, AnneAus Ihrer Zuschrift geht hervor, dass Sie Ihren Adblocker eingeschaltet haben und dieser verhindert, dass unsere Buchbox angezeigt wird, welche sich am Anfang jeder Rezension findet. Die Buchbox listet Autor(inn)ennamen, Buchcover und -titel, Verlag, Erscheinungsdatum, ISBN und Preis auf. Wenn Sie Ihrem Adblocker erlauben, die Elemente der Seite anzuzeigen, sollten Sie die Buchbox zu sehen bekommen.
Mit freundlichen Grüßen, d. Red.
Danke
26.11.2018, Hans KuchenGlobale Verständigungsprobleme
11.11.2018, Dirk Freyling[*] Somit kommt weder eine komplexere Aussagegestaltung noch eine aphoristische Form der Beschreibung in Betracht. Das Verstehen einer „Schrift“ – insbesondere mit neuen, ungewohnten, alternativen Ansätzen – lebt von der notwendigen Leichtigkeit des Betrachters im Umgang mit Textobjekten. Jemand der schon Schwierigkeiten hat, überhaupt lesen zu können, fehlen die spielerischen Möglichkeiten. Es fehlt sozusagen die Kapazität sich auf den Inhalt konzentrieren zu können.
Es kann also sein, daß ein (junger) theoretischer Physiker Supersymmetrie fordert, aber keinen Satz formulieren kann, der interdisziplinär verstehbar und argumentativ nachvollziehbar diese Forderung beschreibt sowie begründet. Wobei hier „gerechterweise“ bemerkt werden sollte, daß der Wunsch respektive die Forderung, das sich Natur nach einem mathematisch formalen Diktat zeigen muß, aus rational logischer und erkenntnistheoretischer Sicht eh nicht realisieren lässt. Der supersymmetrienotwendige Denkstatus verbleibt lokal in einer abstrakten Glaubensuntermenge und erreicht u.a. „mangels Masse“ nicht einmal die Konzeptionsebene religiöser Bekenntnisse.
Endlich Antworten
02.11.2018, R. H.Warum sich befassen?
02.11.2018, Ekkehard GrublerMir scheint es nicht weiterführend zu sein, in solchen Kategorien zu denken. Ich kann hier nur etwas hinschreiben, wenn mir das, was ich hier hinschreibe auch vorher bewusst durch den Kopf, also bewusst gedacht, formuliert, korrigiert, dann über meinen Willen auch in die Tastatur eingetippt worden ist.
Natürlich kann man viel denken und unbewusst Gedanken produzieren. Aber ein Akt, der mit Regeln und komplexen Funktionen abläuft, wie das logische und bewusste Denken, kann nicht ein unbewusster Akt sein, weil das Unbewusste sich wie im Traum eben nicht logisch verhält. Aber dennoch liegt auch dieser unbewussten Welt ein Sinn zugrunde.
Von wo
01.11.2018, Ya KelbIch hätte mir gewünscht, dass Sie darauf mehr eingegangen wären.
Pictures of an exhibition
31.10.2018, Andreas NeuthorIm Zuge des allgemeinen Trends der Vernichtung der Zivilisation und Kultur wurde dieses Musikstück von den Schlagermusikanten ELP mißbraucht und versucht, zur Primitivmusik umzuwandeln. Besagter Emerson war auch kein Musiker oder Pianist im eigentlichen Sinne, sondern Interpret einfacherer Musikstücke ohne künstlerischen Wert und technischem Anspruch. Ob seine Erkrankung vom Nichtbeherrschen der Technik des Klavierspielens zeugt, würden Pianisten sicherlich einschätzen können- wenn man sie denn fragte.
Hilfreicher Beitrag
23.10.2018, J.A.Gefühle sind keine Krankheit
13.10.2018, SabineFragwürdiger Artikel zum Thema Antipsychiatrie
09.10.2018, Gretaich habe mich schon einmal empört als ich den Artikel zum Thema Antipsychiatrie von Theodor Schaarschmidt in der Zeit Online Ausgabe 2017 gelesen habe, nun fand ich den Artikel auch noch übersetzt in der spanischen Ausgabe von Gehirn und Geist Nr 91 vom Juli/August 2018.
Generell ist nichts einzuwenden an einem rückblickenden Artikel über die Antipsychiatrie in den 70er Jahren.
Was mich jedoch stört, ist, dass am Ende nicht darüber aufgeklärt wird, dass die Psychiatrie heute längst nicht mehr so ist wie in den 70er Jahren und dass vielleicht auch deshalb der Protest weitesgehend ausbleibt.
Herr Lehmann wird in dem Artikel zitiert ohne die Daten, die er nennt, zu hinterfragen und zu überprüfen. Natürlich haben Psychopharmaka Nebenwirkungen, aber sie sind nicht der Grund für eine niedrigere Lebenserwartung bei Personen mit psychiatrischen Erkrankungen (wobei man auch unterscheiden sollte, um welche psychiatrische Erkrankung es sich eigentlich handelt), die Zusammenhänge sind viel komplizierter. Eine ,,erhöhte“ Rate an Zwangsmaßnahmen kann sich auch einfach damit erklären, dass man erst spät angefangen hat, sie überhaupt zu registrieren etc.
Am meisten habe ich mich jedoch über die 6 Punkte geärgert, die noch einmal die aktuellen Kritikpunkte zusammenfassen sollen. Hier verstehe ich nicht ganz, von wem genau diese Kritikpunkte geäußert werden. Viele kann man direkt entkräften.
Punkt 3 über die biologische Perspektive: ,,Der soziale Kontext einer psychiatrischen Erkrankung wird ignoriert.“ Stimmt schlichtweg NICHT. Es gibt längst SOZIALpsychiatrische Einrichtungen, eine Sozialanamnese ist Standard in jeder Untersuchung, es gibt Angebote zur Familientherapie etc. Das biopsychosoziale Modell zur Erklärung der Entstehung von psychiatrischen Erkrankungen ist Basiswissen im Medizinstudium.
,,Pure somatische Therapie“. Stimmt ebenfalls NICHT. Nicht umsonst sind Psychiater auch Fachärzte für Psychotherapie und auf den Stationen wird mit Psychologen und Sozialarbeitern zusammengearbeitet.
Punkt 4 Das soziale System ist das Problem, nicht der Patient. Ich bin auch für mehr Hilfe und Akzeptanz innerhalb der Gesellschaft. Aber auch hier wird wieder geschrieben, dass ,,nur“ die Symptome behandelt werden, nicht die Ursachen. Den Punkt finde ich sehr wage. Wenn ich genetische Ursachen oder eine Dysbalance der Hormone vorliegen habe, wie ist denn dann das soziale System das Problem? Ich glaube, dass hier vergessen wird, dass psychiatrische Erkrankungen durchaus auch biologische Ursachen haben. Oder der Punkt wurde einfach zu allgemein formuliert.
Punkt 5 Das klinische Personal sei autoritär. Kann ich auch nicht bestätigen, kann natürlich mal sein, dass man so eine Station vorfindet, ich persönlich habe es noch nie gesehen. Vielleicht sollte der Autor mal ein Praktikum in der Psychiatrie absolvieren. Ich persönlich kenne es nicht anders, dass man mit den Patienten die Therapie gemeinsam bespricht.
6. Nein zur Zwangstherapie. ,,In psychiatrischen Zentren werden Menschen zurückgehalten und gegen ihren Willen behandelt.“ In meinen Augen kann man so einen Punkt vor allem in Kombination mit so einem Artikel nicht einfach stehen lassen. Nicht alle psychiatrischen Erkrankungen sind gleich. Zwangsmaßnahmen sind NICHT der Normalfall. Natürlich nicht, wenn man sich beispielsweise mit einer Angststörung in eine psychiatrischen Klinik begibt, ist der Aufenthalt mit dem in einer anderen Klinik zu vergleichen. Allein um diesen Punkt zu erklären, könnte man noch einmal einen ganzen Artikel hinten anhängen.
Bei der Veröffentlichung eines solchen Artikels sollte man sich noch einmal dessen Auswirkungen vor Augen führen. Die aktuelle Psychiatrie entspricht längst nicht mehr der Psychiatrie der 70er Jahre, dennoch wird häufig über die Medien ein negatives Bild vermittelt. Die dunkle Seite der Geschichte der Psychiatrie lässt sich eben gut verkaufen. Heutzutage kann die Psychiatrie aber vielen Menschen helfen und ich denke, dass es sehr wichig ist, Vorurteile zu beseitigen, damit Menschen, die wegen eines falschen Bildes noch zweifeln, eine helfende Therapie in Anspruch nehmen können.
Armut vs Mittelschicht vs Europa
23.09.2018, KarstenDer Anteil von Armut betroffener in Europa ist klein. Niemand will arm sein. Soweit kann man das wohl festhalten. Allerdings: die immer noch sehr große Mittelschicht in Europa wird nachweißlich kleiner. Die Armut nimmt ohne Frage zu. Was entsteht daraus? Verlustangst. Wegreden wird hier auch nicht helfen.
Lösung im Schlaf
02.09.2018, Roland Schröder