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Kommentare - - Seite 4

Ihre Beiträge sind uns willkommen! Schreiben Sie uns Ihre Fragen und Anregungen, Ihre Kritik oder Zustimmung. Wir veröffentlichen hier laufend Ihre aktuellen Zuschriften.
  • Objektive "moralische Werte" gibt es nicht.

    11.08.2019, Franz Baltinger
    Das ist eines der wichtigsten Ergebnisse der Philosophie des 20. Jahrhunderts. Eigentlich mach es keinen Sinn, ein Buch zu schreiben, das diese zentrale Erkenntnis nicht berücksichtigt.

    Wissenschaftlich diskutieren lässt sich aber die Widerspruchsfreiheit von Ethiken, oder die Mittel-Ziel-Analyse. Trotzdem ist die Literatur voll von Werken, die die jeweiligen subjektiven "moralischen Wertes" des Autors als neuesten Durchbruch feiern. Das ist problematisch, weil es die Gefahr der Verabsolutierung des eigenen Standpunktes birgt....
  • Angst vor der Entbindung

    29.07.2019, Patricia O'Leary
    Ich habe die gleiche Erfahrung wie Helen Mirren gemacht. 1970, ich war 14 J. alt, musste ich mir mit Klassenkameraden einen Aufklaerungsfilm inklusive Nahaufnahmen einer Geburt ansehen. Danach war mir klar, dass ich nie Kinder haben werde. Meiner besten Freundin erging es genau so. Auch sie hat nie Kinder bekommen. Bei uns beiden war auch nie der Wunsch vorhanden Kinder zu haben. Bisher war mir nicht klar, dass ich evtl. ein Trauma erlitten habe.
  • Wurde das Buch gelesen?

    10.06.2019, Fritz
    Besonders großartig fand ich das Buch auch nicht, vor allem erschienen mir die Lösungsansätze teils albern, teils sehr banal. Aber mal wieder fragt man sich, ob die Rezensentin eigentlich gelesen hat, was sie da bespricht?
    1. "Dass bei diesen Erkrankungen die Neurobiologie eine Rolle spiele, sei bloß eine Lüge, die uns Experten seit Jahrzehnten auftischten. Und – man ahnt es – die Pharma­industrie stecke mit drin."
    Das sagt er so nicht -- und er verweist in einem Kapitel zur Biologie auf Hirnveränderungen, Neuroplastizität usw.

    2. "Zwar gab es in den letzten Jahren teils ernüchternde Befunde zur Wirksamkeit von Antidepressiva, etwa von Irving Kirsch, einem Psychologen, den Hari auch zitiert."
    Kirschs und Sapirsteins "Listening to Prozac but hearing Placebo" ist von 1998, da kann man wohl kaum davon sprechen, diese ernüchternden Befunde rührten aus den letzten Jahren her, man wollte nur ewig nichts von ihnen wissen und war versessen, entgegen der Evidenz wie wild Antidepressiva zu verschreiben.

    3. "Neuere Metaanalysen zeigen allerdings, dass Antidepressiva vor allem bei bestimmten Patientengruppen sehr wohl wirken. Psychopharmaka retten Leben."
    Bestimmte Patientengruppen bedeutet sehr schwer Depressive mit einem HDRS über 28 und auch da haben Cipriani et al. lediglich eine schwache Effektstärke. von 0,3 bewiesen - und da auch nur selten mit vollständiger und nachhaltiger (!) Remission.

    4. "Vermutlich kommt es bei Depressionen zu vielen funktionellen und strukturellen Veränderungen des Gehirns, die wir noch nicht genau durchschaut haben."
    Vielleicht wäre es nach Jahrzehnten der Suche nach neurobiologischen Ursachen und Veränderungen einfach an der Zeit, diese ganz einzustellen. Ich zitiere etwa aus verschiedenen rezenten Studien: „The primary finding of this paper is that no locus reached genome-wide significance in the combined discovery and replication analysis of MDD.“ oder auch: “In agreement with the recent recommendations of the National Institute of Mental Health Council Workgroup on Genomics, we conclude that it is time for depression research to abandon historical candidate gene and candidate gene-by-environment interaction hypotheses.” Was man mit den Milliarden, die die biologische Psychiatrie für Forschungszwecke so verpulvert alles hätte anstellen können.

    5. "Im besten Fall können Betroffene aus dem fesselnd geschriebenen Buch Inspiration und Hoffnung schöpfen, im schlimmsten Fall schürt die Lektüre Angst vor Antidepressiva."
    Als wäre Angst vor Antidepressiva bei der inflationären Verschreibungspraxis, die in den letzten Jahren massiv angestiegen ist, das wahre Problem.

    6. "Leider tut Johann Hari so, als gäbe es keine Psychotherapie, die sehr wohl seelische und soziale Faktoren psychischer Erkrankungen berücksichtigt."

    Auch falsch. Er geht natürlich auf Psychotherapien ein, allerdings eher kurz. Er kritisiert die kognitive Verhaltenstherapie, die (was ja richtig ist) in ihrer Wirksamkeit eklatant überschätzt worden wäre, und verweist auch tiefenpsychologische etc. Ansätze in der Psychotherapie, die sicherlich helfen-

    7. "Es entsteht der Eindruck, er wolle eine Verschwörung konstruieren. Dabei ist das, was er als große Offenbarung darstellt, in Wahrheit lange bekannt."

    Na dann ist ja gut. Leider müsste das, was in Wahrheit lange bekannt ist, auch mal in der Öffentlichkeit ankommen.



  • Waren Sie schon einmal in einer Selbsthilfegruppe?

    10.05.2019, Edith
    Ich habe viele Jahre mit Selbsthilfegruppen gearbeitet, ich empfinde Ihre Abwertung als diskriminierend. Für viele Kranke ist es wichtig, Solidarität zu erfahren.Ihr Absatz über Aufbruchstimmung trifft genau die Motivation, einer Gruppe beizutreten. Ich konnte mehrfach erleben ,wie Menschen mit Krebs dank dieser Gruppen wieder ihr Leben gestalten konnten. Ein weniger intellektueller Hochmut wäre für Patienten hilfreicher, was Sie als Arzt doch wissen müssten.
  • Kleine Korrektur...

    05.04.2019, Daniel Krüerke
    Bei euer Korrektur im Untertitel ist vermutlich das erste "verändert" stehen geblieben...

    "Wie ein Hirntumor verändert die Persönlichkeit einer Neurowissenschaftlerin veränderte: eine Leidensgeschichte mit Heldinnen-Pose."
    Stellungnahme der Redaktion

    Vielen Dank für den Hinweis, ist korrigiert. Mit freundlichen Grüßen, d. Red.

  • Seids mal ehrlich...

    26.03.2019, Michael Briel
    In welchem Homöopathenforum habt ihr gelesen, daß es hier was zu kommentieren gibt?

    Es kauft euch KEINER ab, daß ihr zu den normalen Lesern dieser Seite gehört.

  • Akzeptanz unverständlich

    28.02.2019, Holger
    Ich verstehe die Akzeptanz in der Gesellschaft bei "alternativer Medizin" nicht. Wenn ich mein Auto in eine alternative Werkstatt bringe um meine Bremsen zu reparieren, mit einem Verfahren, bei dem jeder ausgebildete Mechaniker sagt, dass es nicht funktioniert, hält mich jeder (zu recht) für verrückt und wohlmöglich für eine Gefahr für andere. Wenn es aber "nur" um die Gesundheit geht, ist es anscheinend in Ordnung.
  • Vernünftig

    21.02.2019, Peter
    Der Placebo-Effekt funktioniert und der Körper ist dazu in der Lage sich selbst zu heilen, leider nicht immer. Eine Bekannte von mir nimmt, wenn sie erkältet ist morgens die eine und abends die andere Globuli. Damit wird so ruckzuck wieder gesund. Als ich ihr erklärt habe, sie könne diesen Effekt auch erzielen, indem sie morgens zwei grüne und abends ein gelbes Gummibärchen isst, war sie sauer.

    Es ist in manchen Fällen wohl besser den Körper einfach machen zu lassen, anstatt direkt mit Medikamenten zu behandeln. Hier muss man aber auch sagen, dass ernsthafte Erkrankungen vor allem bei Kindern, nicht mit Zuckerkugeln behandelt werden sollten.
  • "Homöopathische Argumentation"

    10.02.2019, B. Vier
    Diese Rezension ist eine einzige rhetorische Keule, offenbar aus eigener Betroffenheit, wie ich am Schluss zeige.

    Spitzers gut belegte Argumentation wird pauschal mit der gleichen Agression und Polemik weggewischt, die sie ihm selber vorwirft. Eine "homöopathische Argumentation" sozusagen, gleiches mit gleichem bekämpfen. Und genauso unglaubwürdig.

    Die Schreiberin bemäkelt: "Auch diesmal geht es ausschließlich um die Risiken von Smartphones, Internet und Social Media" und kritisiert dabei das Fehlen von "deren Potenziale und Vorteile".

    Eine unlogische Kritik. Das ist etwa so, als wenn sie das Buch eines Atheisten kritisiert, weil die Potenziale und Vorteile des Gottesglaubens nicht aufgeführt werden.

    Es wäre ja schön, wenn die Verfasserin auch nur an einem kleinen Beispiel einmal aufgezeigt hätte, welche Befunde Spitzer "gern unter den Tisch fallen" lässt. Fehlanzeige. Die Schreiberin möchte sich offenbar gegen Widerspruch immunisieren.

    Um in ihrer Einseitigkeit nicht vollkommen unglaubwürdig dazustehen, entdeckt sie dann angeblich "interessante Fakten", die aber "nicht wirklich" "überraschen", wobei sich "die Kapitel zu den negativen Folgen für die Gesellschaft" angeblich "spannender lesen". Die Schreiberin bringt zum Beleg ein Beispiel nach dem alten Motto: "Die Wissenschaft hat festgestellt, dass der Po die Beine hält". Spitzer als Wissenschaftler, der sich mit Banalem abgibt, sollen wir lernen.

    Interessant übrigens, dass die Verfasserin ihr Smartphone "konsultiert"! Freud lässt grüssen. Dass Spitzer selbst ein Smartphone benutzt*, verschweigt sie geflissentlich.

    Die Autorin schreibt am 19.Apr.2013 auf Twitter (!) unter @Fen_Ja:
    "Uns fehlt Selbstkritik - und eine offenere Kritikkultur... Deutsche Journalisten sind nicht sehr selbstkritisch".
    Genau.

    * ich übrigens auch
  • Was ist denn das für "Forschung"?

    09.02.2019, Anna
    Also bitte, ein richtiger Forscher geht doch nicht mit einer vorgefertigten Theorie an die Daten heran und versucht dann die Echtheit der Daten zu leugnen, wenn sie ihm nicht ins Konzept passen. Vielleicht haben die Leute ja auch einfach recht?
    Ich kann mich auch noch an das erste Mal erinnern, als ich gelaufen bin, weiß noch genau von wo bis wo. Und das nicht weil es mir jemand danach erzählt hat, sondern weil ich so stolz darauf war. Ich weiß noch wie ich mir dachte, "jetzt zeig ich ihnen, dass ich schon laufen kann!" Auch eine noch viel frühere Erinnerung habe ich, wieder eine die starke Gefühle meinerseits beinhaltet.
  • Erwachsenen-Neurogenese (Adult Neurogenesis) möglich...

    20.01.2019, Paula
    laut einem Podcast des engl. Dr. Rangan Chatterjee mit Ergebnissen der französischen Wissenschaftlerin Sandrine Thuret:
    https://drchatterjee.com/grow-new-brain-cells-dr-sandrine-thuret/
  • Umfrage

    09.01.2019, Rolf Schauder
    dass sich der Arzt mit dem Patienten tatsächlich unterhält, ist notwendig. Ich habe aber auch schon Termine erlebt, bei denen die Gespräche überhaupt nichts mit meinem Anliegen zu tun hatten. Diese Kehrseite nehme ich aber gerne in Kauf.
    Umfrage: ich habe schon schlechtere Antwortmöglichkeiten für einen Umfrage gesehen, vielleicht sogar erstellt, aber ich muss länger nachdenken. Diese Abfrage erinnert mich an folgende:
    Welche Farbe muss die Ampel anzeigen, damit ich die Straße überqueren darf? Blau, schwarz, weiß, oder grün?
  • Ein Phänomen des punktförmigen Gegenwartsmomentes

    31.12.2018, Dr. Jörg Witte
    Die Gegenwart erfahren wir zusammen mit einer Reminiszenz des gerade noch Gewesenen und einer Erwartung des unmittelbar Folgenden als ausgedehnt. Dennoch orientieren wir uns im alltäglichen Leben und der wissenschaftlichen Praxis an unteilbaren Zeitpunkten. Eine Dauer denken wir uns durch zwei Zeitpunkte begrenzt. Wenn während eines wissenschaftlichen Experimentes eine Dauer gemessen wird, dann werden – mehr oder weniger genau – zwei Zeitpunkte bestimmt. Stellen wir uns vor, dass wir einen schwingenden Pendel beobachten! Wir meinen dann zu sehen, wie er an der Stelle der maximalen Auslenkung in einem unteilbaren Zeitpunkt seine Bewegungsrichtung umkehrt. Andererseits liefert uns der visuelle Sinneseindruck in jedem Moment ein statisches Bild. Eine Bewegungsrichtung und Geschwindigkeit können wir in ihm nicht erkennen. Wie nehmen wir Bewegung wahr? Wenn wir ein schwingendes Pendel beobachten, dann verfolgen wir seine Bewegung mit unserem Blick, wir bewegen unsere Augen, vielleicht noch unseren Kopf, Nacken und Rumpf. Richtung und Geschwindigkeit einer Bewegung meines Körpers kann ich mit dem Bewegungssinn wahrnehmen. Er besteht aus Sinneszellen in den Muskeln, Sehnen und Gelenken. Eine Bewegungswahrnehmung wird uns i. A. kaum bewusst, wir reagieren routiniert auf diese Wahrnehmungen. Sie dient der Kontrolle unserer Eigenbewegung, d. i. eine Bewegung mit meinem Körper, zu der ich mich entscheide und die ich zur Kontrolle mit meinem Bewegungssinn wahrnehme. Wenn nun die Richtung und Geschwindigkeit meiner Bewegungsentscheidung mit ihrer Wahrnehmung durch meinen Bewegungssinn übereinstimmt, erlebe ich einen punktförmigen Gegenwartsmoment. Ihn kann ich nicht mehr unterteilen – ich kann mich nicht nur teilweise zu einer Richtung und Geschwindigkeit entscheiden und diese wahrnehmen. Den Moment erfahre ich als gegenwärtig, weil meine Bewegungsentscheidung in die Zukunft gerichtet ist, meine Bewegungswahrnehmung vergänglich ist. Ich erfahre, dass der Moment die Vergangenheit von der Zukunft scheidet. Ich bin durch meine Entscheidung zu einer Bewegung und ihrer Wahrnehmung präsent, ich spüre meine Selbstwirksamkeit.
    Während wir das schwingende Pendel beobachten, entscheiden wir uns in einem Gegenwartsmoment, die Bewegungsrichtung der Augen umzukehren und nehmen ihre umgekehrte Bewegungsrichtung wahr. Um sie als umgekehrte Bewegungsrichtung zu identifizieren, ist eine gewisse Reminiszenz der unmittelbar vorangegangenen Bewegungswahrnehmungen nötig. Dann setzen wir die soeben vergangene Bewegung in umgekehrter Richtung fort und erwarten ihren unmittelbar folgenden Verlauf. Wir haben so den Gegenwartsmoment in einen kontinuierlichen Zeitverlauf der Bewegung eingebettet.
    Die kontinuierliche, lineare Zeit mit ihren Zeitpunkten ist ein grundlegendes Konzept der Naturwissenschaften. Ohne Phänomene des Bewusstseins können wir sie aber nicht erfahren. Die Naturwissenschaft abstrahiert von den phänomenologischen Grundlagen ihrer eigenen Empirie, was zur der von Frau Schulz eindrucksvoll beschriebenen Kluft zwischen Phänomenologie und den Naturwissenschaften führt.
    Die Abstraktion von den phänomenologischen Grundlagen der Empirie kann zu naturalistischem Denken verleiten. Ein Naturalist könnte beispielsweise denken, dass die Gleichzeitigkeit gewisser Aktivitäten der sensorischen und motorischen Nerven das Phänomen des Gegenwartsmomentes bewirkt. Zwei Vorgänge erleben wir aber nur dann gleichzeitig, wenn wir sie beide zusammen in mindestens einen Gegenwartsmoment erleben. Der Naturalist führt dann das Phänomen des Gegenwartsmomentes auf eine Gleichzeitigkeit zurück, die er aber nur durch das Phänomen des Gegenwartsmomentes erfahren kann. Er postuliert dann eine metaphysische Ursache hinter dem Phänomen.
  • Tinnitus

    14.12.2018, Klaus Blos
    Gibt es zu Ihrem Bericht aktuell Neues?
    Oder, an wen könnte man sich wenden?
    Stellungnahme der Redaktion

    Uns sind derzeit leider keine neueren Ergebnisse dazu bekannt.

  • Schon Gespräche können Wunder wirken

    14.12.2018, Carl Strutinski
    Das sage ich mit voller Überzeugung, denn wenn ich zum Arzt gehe, will ich vor allen Dingen das Gespräch und nicht oder nur nebenbei, wenn unumgänglich, dass ich Medikamente verschrieben bekomme. Meistens benutze ich ohnehin Medikamente, welche die Natur uns zur Verfügung stellt. Aber .... wenn alle so denken und handeln würden wie ich, würden die Pharmakonzerne alle Pleite machen.
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