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Kommentare - - Seite 16

Ihre Beiträge sind uns willkommen! Schreiben Sie uns Ihre Fragen und Anregungen, Ihre Kritik oder Zustimmung. Wir veröffentlichen hier laufend Ihre aktuellen Zuschriften.
  • @wizzy: Adoptionsstudien

    12.01.2018, Theo Vanentin
    Irrtum. Man muss lediglich folgendes beachten: zur Adoption freigegebene Kinder wie auch deren Eltern stammen häufig aus sozial schwachen Elternhäusern. Die Wahrscheinlichkeit, dass diese Eltern ihr (gleich wie großes) Potenzial eben nicht auschöpfen konnten, ist deutlich erhöht. Das Elternhaus, in dem man aufwächst, ist nämlich der dafür alles entscheidende "Umweltfaktor", er bestimmt am Ende die übrigen (Schule, Nachbarschaft uvm).

    Adoptiveltern hingegen sind gut situiert und gebildet (weil in allen westlichen Ländern sehr viel mehr adoptionswillige Paare als zu adoptierende Kinder existieren, haben nur solche Paare eine Chance, die eine "perfekte" Umwelt bieten). Deswegen erscheint der Einfluss der Umwelt in Adoptionsstudien erhöht - die Kinder erreichen hier mehr, als dies ihren biologischen Eltern möglich war und als diese selbst erreichen konnten. Unter diesen Umständen sind 25% "genetischer" Einfluss, gegenüber den unter biologischen Geschwistern zu erwartenden 40%, ein plausibler Wert.

    Blendet man diesen Effekt aus, indem man nur Adoptivkinder betrachtet, deren Eltern aus geordneten Verhältnissen stammen, dann zeigen sich eher 40%. Wirklich aussagekräftig sind aber nur Adopionsstudien mit Geschwistern - und siehe da:

    Der IQ eineiiger Zwillinge korreliert sehr stark (im Erwachsenalter 80%), der biologischer Geschwister etwa halb so stark. Und die Korrelation ist jeweils bei Geschwistern, die getrennt aufwachsen, im Mittel genauso hoch wie bei solchen, die zusammen aufwachsen! Der IQ nicht miteinander verwandter Kindern hingegen ist nicht korreliert, und auch dies wieder weitgehend unabhängig davon, ob sie gemeinsam oder getrennt aufwachsen.

    Anders gesagt: Kinder aus dysfunktionalen Elternhäusern profitieren sehr stark, wenn man sie in eine bildungsfördernde Umwelt versetzt. Für alle anderen ist es, jedenfalls was den IQ anbelangt, ziemlich egal, bei wem sie aufwachsen. Sie werden ihr Potenzial in einer westlichen Gesellschaft weitgehend ausschöpfen. Dieses Potenzial aber ist angeboren.
  • Geisteskrankheit

    10.01.2018, Andreas Losch
    Gibt es eigentlich auch irgendwo auf der Welt einen geisteswissenschaftlichen Ansatz zum Umgang mit dieser "Geisteskrankheit"? Würde als bald hoffentlich völlig geheilter & nicht ganz dummer Überlebender gerne dazu beitragen. (Was nicht heisst, dass man auch in der Natur forschen kann, das hängt ja zusammen, und die Ignoranz dieser Zusammenhänge ist die Crux unserer Zeit).
    PS Ich autorisiere also die Redaktion, diesbezügliche Anfragen weiterzuleiten :-)
  • Junk Science?

    04.01.2018, Andreas Kuhn
    Wenn die Mitstreiter schon solche Sachen herausfinden:
    https://www.researchgate.net/publication/51500169_Are_Numbers_Gendered

    Die übrigens NICHT nachvollzogen werden konnten:
    "Failure to replicate "are numbers gendered?"
    http://psychfiledrawer.org/replication.php?attempt=MjA2

  • Tinnitus - Doppelt heilt besser

    04.01.2018, Benedikt Berg-Walz
    Was ist das für eine Studie, die nur mit 20 Patienten durchgeführt wurde??? Das kann doch keine verlässliche, wissenschaftliche belastbare Aussage ergeben. Mir scheint das extrem wenig fundiert zu sein. Ihr Artikel suggeriert den Betroffenen Abhilfe, die auf einer solch schmalen Basis nicht realistisch sein kann.
  • Hilfreich für alle Betroffenen

    31.12.2017, Michael
    Ein wirklich gelungener Beitrag, der es in aller Kürze schafft ein gewisses Verständnis zu vermitteln.
    Die wenigsten Krankheiten sucht man sich selbst aus, so auch nicht die Borderline- Persönlichkeitsstörung.
    Betroffen ist hier nicht nur der tatsächlich Erkrankte, sondern auch sein Gegenüber und das gesamte Umfeld, die es sich ebenso nicht ausgesucht haben.
    Wenn man nichts über die Störung weiß und sich das ambivalente Verhalten nicht erklären kann, droht man unter der Ohnmacht und ständigen Selbstzweifeln zu zerbrechen und letztendlich, in welcher Form auch immer, selbst zu erkranken.
    Hut ab und höchsten Respekt vor dem, der selbst erkennt, dass er Hilfe braucht und lernt anderen zu vertrauen. Chapeau Inge!
    Die anderen Leserbeiträge (Eulen-)spiegeln die ganze Dramatik der BPS wider. Sicherlich spielt die Angst vor der Stigmatisierung eine Rolle wenn man die Gründe für sein Verhalten zuerst bei anderen sucht.
    Das Verstecken hinter gesellschaftspolitischen Themen oder Ärzten, die keine Zeit haben, zählt sicherlich dazu. Die wahren Ursachen liegen aber tatsächlich ganz woanders.
  • Ist diese Filmbesprechung auf "Aktivität von Hirnarealen reduzierbar"?

    27.12.2017, Reinhard Junker
    Ist der Rezensent der Meinung, dass er als Person in seinem sozialen Gefüge "auf die Aktivität von Hirnarealen reduzierbar" ist? Dass das auch für seine Filmbesprechung zutrifft? Welche Bedeutung hätte diese dann, die über diese Hirnaktivität hinausgeht? Jeder der, das so sieht und sich für seine Sicht der Dinge argumentativ einsetzt, unterliegt einer Illusion, denn auch das wäre bloße Folge von Hirnaktivitäten.

    "Die Nicht-Existenz von Evidenz ist keine Evidenz für die Existenz von etwas." Richtig. Die Macher des Filmes haben Evidenzen dafür aufgezeigt, dass Person / Geist nicht auf Materielles rückführbar ist. Der Rezensent hätte ruhig etwas länger über diese Evidenzen nachdenken können.
  • Fragestelliung verfehlt!

    27.12.2017, Henrik Ullrich
    Der Rezensent Ayan versucht mit billigen Tricks ( wie: die Autoren hätten das erkenntnisphilosophische Einmaleins nicht richtig durchdacht und die methodische Anlehnung des Films entspricht den vom Privatfernsehen produzierten Mystery-Formaten) den eigentlichen Herausforderungen des sehr gut gestalteten Films zu entkommen. Die Filmautoren gehen zwei zentralen Frage nach: 1. Reicht der naturwissenschaftlich-methodische Zugang aus, um alle Bereiche des Existierenden zu beschreiben und zu erklären? 2. Ist es berechtigt zu behaupten, dass nur das existieren kann, was dem naturwissenschaftlich Beschreibbaren und Erklärbaren zugänglich ist? Die Hirnforschung hat bislang nicht die großspurigen Versprechen einiger naturalistischer Zeitgenossen erfüllen können, die o.g. Fragestellungen drängen sich mit jeder neuen Erkenntnis über den Aufbau des Gehirns und seine Funktion immer mehr auf. Der Verweis auf ein "Mehr", das nicht mit den naturwissenschaftlichen Instrumentarium kausal erfasst werden kann aber dennoch existiert, erlebbar und beschreibbar ist (z.B. Qualia, Bewusstsein, Wille), ist keine Flucht in einen Mythos sondern eine Konsequenz, aus dem was wir wissen.
  • Zwei Seiten der Medaille - Rolle von IOED in cognitiver Arbeitsteilung

    16.12.2017, Ben Jochay Fishman
    Ein Einwand: wir "leiden" nicht unter IOED. Ganz im Gegenteil, wir profitieren davon. Ohne diesen Effekt wäre der Mensch nämlich nicht zu intellektueller Spezialisierung und cognitiver Arbeitsteilung im Stande.

    Rund um's dritte Lebensjahr entwickeln wir die Fähigkeit anderen Menschen stereotypes Wissen zuzuschreiben - was uns dann z.B. erlaubt zu Verstehen dass ein Arzt sich mit Medizin auskennt, ein Bauer mit Tieren oder ein Mechaniker mit Autos. Später entwickelt sich das zur Fähigkeit in anderen Menschen Wissen über fundamentale Prinzipien zu erkennen, was es uns erlaubt uns Fragen zu stellen wie "Wer könnte mir erklären warum Pflanzen Sonnenlicht brauchen?" oder "Wer kann mir mit dieser schweren Malrechenaufgabe helfen?".

    Für diese cognitive Funktion braucht unser Hirn natürlich eine symbolische Darstellung von dem Wissen, um das es geht - logischerweise kann ich nicht verarbeiten dass sich David Fishman mit Hundeschulung auskennt wenn ich kein Konzept davon besitze was Hundeschulung ist. Hier kommt die "Illusion of Explanatory Depth" in's Spiel.

    Klar könnte ich mir eine interne Kartei anlegen in der ich alle Fakten zu einem Thema sammle und dann eine Liste mit allen Leuten die mehr Wissen zu dem Thema besitzen, aber sich ständig darüber bewusst zu sein wer sich womit auskennt wäre eine gewaltige cognitive Arbeitslast, und sowas versucht das Hirn möglichst zu vermeiden, weil es mit limitierten Ressourcen arbeitet. Schlimmer noch, wenn ich das machen würde dann wäre ich mir zwangsweise darüber bewusst was ich alles nicht weiß, und das würde massiven systematischen Stress verursachen.

    Was macht das Hirn also stattdessen? Es spart sich einen Haufen Arbeit und benutzt einfach den Fakt, dass sich jemand anderes zu dem Thema auskennt, als Darstellung von Wissen. Meine interne Representation von "Hundeschulung" ist kein Notizbuch voller Fakten und Daten, sondern ein Bild von David Fishman in seiner Hundeschule. Meine Representation von Meteorologie besteht nicht aus Fachwissen, sondern daraus dass ich weiß dass ich jeden Morgen den Wetterbericht angucken kann. Man könnte sagen dass unsere Cognition oft kein Wissen an sich speichert, sondern die Adresse von demjenigen der das Wissen besitzt. Den Link, nicht den Wikipediaartikel.

    Man könnte meinen das wäre schlecht - führt ja dazu dass wir denken wir könnten mehr erklären als wir tatsächlich können. Mein Hirn fühlt sich Sicher im Bezug auf Hundeschulung weil es weiß dass David Fishman sich auskennt, aber sobald ich ein komplexes Verhalten eines Hundes erklären soll steh ich auf dem Schlauch.

    Wozu also das ganze? Spart uns Hirnarbeit, lässt uns effizienter denken - Heuristik ist schneller als Cognition - und vor allem bildet das die soziale Basis von intellektueller Zusammenarbeit. Die Alternative wäre es, nicht dazu in der Lage zu sein dem Wissen anderer zu vertrauen.

    Mehr zu lesen zum Thema IOED:
    www[punkt]one-tab[punkt]com/page/gTPDWIkCRiiD3AnHnYy-KA
  • gut so

    16.12.2017, Luca P.
    @Maria P.
    die können sich noch genug auslassen, das ist wohl wirklich nicht das Problem. Und die Ausgangssperre ist auch nur für jüngere Kids. Ein präventives Freizeitangebot wäre wohl wirklich gut, genauso wie ein Werbeverbot von Alkohol und Tabak und ein anheben der Altersuntergrenze für z.b. Bier auf mal mehr als die derzeit 14(!) Jahre bzw. 16 in der Öffentlichkeit. Klar, ein paar gewisse Maßnahmen wären vielleicht ein bisschen zu viel in Deutschland, aber die paar Regelungen tun doch wirklich keinem weh.
    Bin selbst Student im besten Alter und finde es teilweise erschreckend mit welcher Selbstverständlichkeit sich einige regelmäßigst abschießen.
  • Tiefe des Wissens

    16.12.2017, David M.
    Wenn vorher nicht genau angegeben wurde, wie genau man es verstanden haben muss, um Ja sagen zu können, könnte sich die Einschätzung zwischendrin verändert haben. Ich denke, wenn man nur so gefragt wird, ist man geneigt, schon oberflächliches Wissen als ausreichend anzusehen. Wenn man es aber erklären muss, muss man das Thema besser durchdrungen haben.
  • Danke Spektrum!

    15.12.2017, Ungläubiger
    Vielen Dank für diesen Artikel und die Möglichkeit diesen zu kommentieren.

    Es ist mal wieder haarsträubend zu sehen, mit welcher Vehemenz Homöopathie-Befürworter Ihren Standpunkt verteidigen und dabei genau die Fehler (und noch ein paar mehr) machen, die im Artikel erwähnt werden.

    Es zeigt sich - wie auch bei anderen pseudowissenschaftlichen Standpunkten - dass es viele Menschen gibt, welche wissenschaftliche Methodik nicht verstanden haben oder nicht verstehen wollen, weil es mit dein eigenen Logik-Fehlern nicht harmoniert.

    Mich würde nur mal interessieren, woher dieser Antrieb kommt die Homöopathie öffentlich so verteidigen zu wollen - es steht ja nirgends, dass dies verboten werden soll.
    Ich würde auch nie auf die Idee kommen Aspirin oder Paracetamol so vehement zu verteidigen, wenn sich herausstellen würde, dass diese Medikamente nicht wirken würden und daher nicht mehr von den Krankenkassen bezahlt werden würden.

    Aber wahrscheinlich fehlt mir einfach nur die gewisse Erleuchtung ;-)
  • dank an die beiden autoren...

    15.12.2017, hans
    ...für dieses wunderbar aufklärerische, stringente und polemikfreie stück vernunft. oder, um die science-busters zu zitieren: wer nichts weiß, muss alles glauben.

    weiter so! noch sind dummheit, intoleranz, ignoranz, aberglaube und korruption nicht besiegt!
  • Mitgefühl bei High Sensitive People und Empathie bei Narzissten, zwei paar Schuhe

    13.12.2017, Kenan Killiad
    Alles schön und gut gemeinte Artikel, dennoch zeigen sie alle eines ganz deutlich.

    Psychologische Aussagen beruhen auf diskussionen von Menschen die gerne philosophieren.

    Empathie unterscheidet sich von Empathisch ebenso wie von der HSP/HSS Einstellung (ein von Elaine Aron konstruiertes Persönlichkeitsmerkmal) das Menschen mit einem emotionalem Temperament beschreibt, bei denen eine Extra und Introversion vorliegt.

    Die wenigsten der Menschen die sich als Empatisch oder High Sensitiv beschreiben sind es, in Wahrheit sind sie nur Emotional veranlagt.

    Ersteres ist eine Eigenschaft, welche die gleichzeitige Verarbeitung mehrerer Sinne umfasst (Achtsamkeit = Reaktionsweise), zweiteres und letzteres eine Eigenschaft die weder auf den Sinnen noch auf genetischer Basis liegt. Letzteres sind Handlungsweisen von Menschen denen ersteres (Achtsamkeit) völlig fehlt.

    Was diese auszeichnet ist eine erhöhte Emotionalität, die sie dazu verannlasst sich in Dinge hineizusteigern.



  • Eine Lebensperspektive haben....

    12.12.2017, E. Schmid
    Wenn ich rückblickend (67) mein Leben revuepassieren lasse,
    erkenne ich bei mir und den Menschen, die mir begegnet sind, daß wir ein Ziel hatten.
    Natürlich haben wir auch über die Stränge geschlagen, aber nie so weit, daß unser Weg - eben zum Ziel - gefährdet gewesen wäre.
    Und da sehe ich den großen Wandel:
    Interesselos und perspektivlos gibt sich die Jugend die Kante.
    Wenn überhaupt, dann mit Praktikantenjobs und befristeten Verträgen hangeln sie sich so durch.
    Mich wundert es nicht, daß so viele bei den Drogen landen.
  • Beschwipsst Fremdsprachen besser beherrschen

    08.12.2017, Emmy Peine
    Dieses Phänomen habe ich schon vor vielen Jahren bei amerikanischen Bekannten beobachtet, die sich nüchtern kaum trauten deutsch zu sprechen. Nach ein, zwei Bierchen klappte es wie am Schnürchen, meist auch fehlerlos. Meine Vermutung ist, dass in diesem "Zustand" der Umweg über das "Übersetzungsmodul" im Kopf ausgeschaltet wird und die Vokabeln direkt aus dem Gedächtnis abgerufen werden - so, wie wir es mit unserer Muttersprache auch tun, oder wenn wir eine Fremdsprache so gut beherrschen, dass wir in ihr denken oder sogar träumen. Dazu kommt sicherlich, dass wir in leicht alkoholisiertem Zustand mutiger sind und weniger Angst davor haben, uns durch falsche Vokabeln o.ä. vor anderen zu blamieren. Natürlich muss man die Sprache trotzdem vorher gelernt haben - und das möglichst in nüchternem Zustand ...
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