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Kommentare - - Seite 25

Ihre Beiträge sind uns willkommen! Schreiben Sie uns Ihre Fragen und Anregungen, Ihre Kritik oder Zustimmung. Wir veröffentlichen hier laufend Ihre aktuellen Zuschriften.
  • Stanford - nicht "Standford" ;-) nfm

    11.09.2017, Josef König
    Nur ein häufig bei Ihnen gesehener Tippfehler - es heißt "Stanford" - nicht "Standford" ;-)

    Mit freundlichem Gruß
    Josef König
    Stellungnahme der Redaktion

    Vielen Dank für den Hinweis – ist korrigiert.

    Mit freundlichen Grüßen, d. Red.

  • Backfire-Effekt

    11.09.2017, Ralf
    Man muss bei dem Thema Wissenschaft, Weltanschauung und gesellschaftliche Praxis auseinander halten.
    Bei der Medizin ist etwas schwieriger als bei der Chemie und der Physik klare Aussagen zu treffen. Über die Wirkung- bzw Nichtwirkung von Homöopathie gibt es diverse Studien.
    Es gibt Weltanschauungen, die auf einem physikalischen Reduktionismus basieren und es gibt esoterische Vorstellungen und was noch alles.
    Kann jeder im allgemeinen halten wie er will.
    Dann gibt es noch die gesellschaftliche Praxis und einen Bedarf an homöopathischen Mitteln. Wo Bedarf besteht, gibt es auch einen Angebot.
    Die Form dieses Angebots kann man regulieren und das ist gut oder man kann gegen den Bedarf ankämpfen. Letzteres führt dazu, das der Bedarf in eine nicht kontrollierte Grauzone verlagert wird.
    Aus praktischer Sicht ist Ersteres besser, aus ideologischer Sicht vielleicht das Letzterer.
    Sowohl für Kommentare als auch für Artikel hilft ein Hinweis auf den Backfire-Effekt.

  • Das Potenzierungsdilemma

    11.09.2017, Dr. Theodor Much
    Ein Hauptdogma der Homöopathie lautet: "je höher potenziert = verdünnt und zum Erdmittelpunkt hin geschüttelt), desto stärker Wirkungen und mögliche Nebenwirkungen". Wäre dem so, dann gäbe es tausende Todesfälle durch Homöopathika. Denn in jedem Homöopathikum befinden sich hunderte, dem Homöopathen stets unbekannte, Verunreinigungen. Sie stammen aus dem Wasser, Alkohol, Zucker oder der "Wirksubstanz" selbst. All diese Stoffe (z. B. Schwermetalle, Phosphor etc) müssten demnach beim Potenzieren ebenfalls Wirkungen und Nebenwirkungen entfalten (je höher potenziert, desto mehr). Nur: genau das passiert nicht. Alle öffentlichen Demonstrationen von Skeptikern zeigen, dass nichts passiert, selbst wenn sie den Inhalt einer ganzen Flasche von potenziertem Arsen oder Quecksilber schlucken (und das selbst täglich über mehrere Tage). Es passiert nichts, weil der Satz von Paracelsus immer noch Gültigkeit hat: "Die Dosis macht das Gift" (egal ob geschüttelt oder gerührt). Doch genau das Gegenteil behaupten Homöopathen. Homöopathie ist Scheinmedizin, ein Konglomerat aus irrationalen Vorstellungen, esoterischen Ideen, magischen Ritualen und religiösen Glaubenssätzen, die mit Wissenschaft oder Logik nichts zu tun haben.
  • Wissenschaftlich?

    11.09.2017, Tim
    Ein wirklich amüsantes Buch, das aber zwei entscheidende Schwachstelle aufweist: Alle Fallbeispiele bleiben Fallbeispiele. Es wird kein einziges Mal nachgewiesen, dass der beobachtete Effekte nicht nur in diesem konkreten Fall auftritt, sondern auch allgemein wirkt. Geschickterweise wurde zudem kein einziger Fall genannt, in dem die postulierte "Pre-Suasion" eben nicht funktioniert.

    Lustiger Hokuspokus, mehr aber auch nicht.
  • Tödlich verdünnt!

    11.09.2017, Renar
    Hallo,
    ganz klar das Globulies wirken in denen Stoffe so verdünnt werden das sie schon nicht mehr nachweißbar sind!
    Genauso kann man blanke Milchzuckerkügelchen futtern!
    Wahrscheinlich schaufeln die Apotheker die Dinger aus ein und derselben Tüte, verteilen sie in verschiedene Substanz und Sortenfläschchen (nachweisbar ists ja eh nichtmehr wirklich) und verkaufen die dann für viel Geld an Leute die gerne selber Onkel Doktor spielen wollen!
    Jeder nimmt täglich soviel verdünnte Stoffe auf, sei es Autoabgase oder das schnuppern am Katzenklo!
    Wenn umso verdünnter umso heftiger müssten wir alle ja schon grüne Haut haben und zwei Antennen auf dem Kopf! Und vor lauter Micro-Partikel von sämtlichen Zeug das wir jeden Tag durch die Haut, den Mund, die Nase aufnehmen müsste es ja zu Wechselwirkungen kommen das einen noch die Haare zu Berge stehen!
    Wenn jemand gerne Geld für so etwas verschwenden möchte um sich selbst mit dem Plazebo effekt zu kurieren ist das eine Sache. Wenn man anderen so etwas gibt dann verarscht man die Leute, den jeden sollte gesagt werden das es ein Plazebo ist damit er für sich selbst entscheiden kann ob er sich dessen aussetzen will!
    Ansonsten verlängert man dessen Leiden anstelle man gleich etwas wirklich wirksames verabreicht!!!!!!!
    Es gibt übrigens genug natürliche Arznei und pflanzliche Naturprodukte die wirklich helfen, ohne Verdünnung ohne Kügelchen und ohne Quacksalberei!
    Viele Grüße
  • Was denn 'DENKEN' sein könnte,

    10.09.2017, Walter Weiss
    kommt nach der Rezension auch zum Bedauern der Rezensentin leider erst gegen Ende des Buches und fast nur beiläufig zur Sprache. Dabei hätte eine entsprechende Definition gerade bei diesen Themen natürlich an den Anfang gehört. So aber setzt sich der Autor dem Verdacht aus, er habe gewissermaßen 'ohne nachzudenken' ein solches Buch geschrieben.

    Legt man die Evolution des Menschen und seines Gehirns zugrunde, dann ist beim Vorgang 'Denken' eine ganz maßgebliche Basis eine abstrahierte und vereinfachte Speicherung der Umgebung aus der Zeit vor mindestens einigen 100.000 Jahren, verbunden mit einer ebenso abstrahierten und vereinfachten Speicherung der interaktiven typischen Vorgänge (etwa im Sinn der Klassischen Physik), und zwar genetisch angelegt. Das 'Denken' funktioniert dann so, dass von den Sinnen hereingebrachte Eindrücke blitzschnell mit diesen gespeicherten Grundlagen verglichen werden und daraus dann Schlüsse gezogen werden. Alles ist auf die Reichweite der körperlichen Sinne beschränkt.

    Ein so definiertes 'Denken' dürfte dem Menschen die bestmögliche Fähigkeit verschafft haben (und weiterhin verschaffen), mit ständig wechselnden Umwelteindrücken fertig zu werden.

    Hätte der Verfasser diese hier skizzierte Auffassung des Denkens (die ich vor einigen Jahren in meinem Text 'EXZERPT' niedergelegt habe) an den Anfang seines Buches gesetzt, dann hätte er ständig darauf Bezug nehmen können, alles wäre sicher übersichtlicher und einfacher geworden.
  • Zu 13. auf den Hund gekommen

    09.09.2017, Monika
    Es ist schön das Sie die Wirksamkeit der Homöopathie erfahren konnten.
    Ich würde Ihnen gerne etwas erklären dürfen:
    In der gekauften Salbe befinden sich mehrere pflanzliche und auch 2 metallische Stoffe. Diese erzeugen eine Reaktion im Körper welche im besten Fall zur Linderung der Beschwerden führt. In ihrem persönlichen Fall, bei Arthritis wirken diese Arzneistoffe auch, aber die Beschwerden kommen wieder.
    Mit einer gezielten miasmatischen homöopathischen Behandlung würde man aber versuchen das Voranschreiten der Arthrose/ Arthritis aufzuhalten.
    Die Homöopathie kann palliativ eingestzt werden, aber sie kann durchaus mehr.
    Man muss nach der Ursache suchen, woher die Arthritis kommt und dann daraufhin behandeln. Ich möchte Ihnen Literatur von Gerhard Risch empfehlen:
    Homöopathik, die Lehrmethode Hahnemann`s,
    ist verständlich und läßt sich auch von einem Laien gut lesen
    gute Besserung
  • Sie Widersprechen sich

    09.09.2017, Monika Jansen
    Behaupten Sie nicht Homöopathie sei unwirksam?
    Zitat aus ihrem Beitrag: "In den USA starben kürzlich mehrere Kleinkinder nach der Einnahme eines unsachgemäß, nämlich unzureichend verdünnten homöopathischen Mittels." unzureichend, heißt aber wohl dennoch verdünnt? oder?
    Wir wissen zwar nicht wie Homöopathie wirkt, aber dass sie wirkt steht außer Frage.
    Man muss es nur so machen wie Hahnemann und seine Nachfolger es lehrten.
    Hahnemann: " macht`s nach, aber macht`genau nach"
    Wer Homöopathie verstehen möchte, dem kann ich nur folgende Literatur empfehlen: Gerhard Risch, Homöopathik, die Lehrmethode Hahnemanns
    Das hätte Frau Grams auch lesen sollen
    freundliche Grüße
    Stellungnahme der Redaktion

    Frau Grams hat jahrelang als Homöopathin gearbeitet.

    Mit freundlichen Grüßen
    Die Redaktion

  • Verkennung des Placeboeffektes

    09.09.2017, Dr. Reinhard-Holger Casselmann
    Die Körper von Mensch und Tier (und Pflanze) sind nach wie vor noch geheimnisvoller als eine Summe aus biochemischen Reaktionen. Der Placeboeffekt bedeutet ja Verbesserung des Zustandes ohne Gabe von Wirkstoffen - das passt nicht in die Untersuchungen und wird als "unerwünschte Nebenreaktion" abgetan. Aber gerade das sollte genauer studiert werden - wie heilt der Körper von innen heraus? Nachgewiesene Spontanheilungen von Totgesagten lässt die Medizinwissenschaft ratlos zurück.

    Das Problem bei der Homöopathie ist der Versuch, wissenschaftliche Deutungen im Nachhinein als Erklärungen zum Wirkungsprinzip abzugeben, welches nicht verstanden ist. Ein solches Vorgehen ist von Anfang an zum Scheitern verurteilt. So müssen sich die Homöopathen nicht wundern, wenn sie in ein volles Kreuzfeuer der Schulmedizin geraten.

    Einzelerfahrungen mögen nicht der wissenschaftlichen Vorgehensweise entsprechen, aber sie geben interessante Hinweise. Bei uns zu Hause ärgerten wir uns über 15 Jahre mit Schildläusen an einem Zitronenbäumchen herum. Mit Insektiziden wollten wir nicht arbeiten und biologische Bekämpfungsmethoden inkl. Einsprühen mit Seifen, Mineralölen, Alkohol sowie Abbrausen mit Wasser blieben ohne Erfolg. Durch Zufall erfuhren wir von Homöopathie bei Pflanzen. Nach einmaligem Gießen und Überbrausen mit fünf Globuli Petroleum C30 gelöst in 5 Liter Wasser sind die Schildläuse nach zwei Wochen zu Hunderten wie trockenes Laub abgefallen und bis heute nicht wieder bis auf wenige, einzelne erschienen. In einer solchen Verdünnung bzw. "Potenzierung" war nun mal wirklich kein Molekül "Petroleum" vorhanden. Wir haben es also laut Wissenschaft mit einem Placeboeffekt am Zitronenbaum zu tun. Besteht daran Interesse, wie das funktioniert hat? Ja, bestimmt!

  • Welch anmaßende Arroganz der Schulmedizin!

    09.09.2017, Klaus
    Werte Autoren,

    Studien sind Nachweise von Modellen und keine Wahrheiten. Und die Schulmedizin beschreibt ein Modell, und das noch nicht mal überall evidenced based.

    Die gleichen Argumente, die Sie aufgeführt haben, um die Lehre der Homöopathie zu widerlegen, lassen sich nutzen um für Sie zu sprechen.

    Und doch, wer heilt hat recht. Wohl wahr, dass letztendlich keiner genau weiß, warum die Heilung zu stande kam. Wir verzichten doch auch nicht auf das Gift der Chemotherapie, nur weil der Großteil der Patienten trotz ihres Einsatzes verstorben ist. Hier gab es keine Heilung.

    Ich will aber gar nicht für oder gegen die Homöopathie sprechen, sondern dafür, dass alle Menschen gut daran tun würden, wieder Demut zu zeigen und sich der sokratischen Weisheit annähern, daß wir wissen, dass wir nichts wissen. Dies gilt trotz aller "Wissensvermeherung" heute vielleicht sogar noch mehr als damals.

    Wir wissen spätestens ab dem 3. Medikament nicht mehr, welche Interaktionen entstehen und dann lehnen wir uns weit heraus, altes Wissen zu verteufeln.

    Und wenn-dann Beziehungen sind in der Natur so gut wie nicht existent. Somit sind nicht einmal einfache Wirkungszusammenhänge zu beschreiben.

    Ein wenig zum Nachdenken für alle, die in ihren extremen Positonen der Befürwortung oder Ablehnung argumentieren, ihr habt beide nur Modelle und Annahmen, bewiesen ist nichts, außer das was die Erfahrung uns in der Mehrheit lehrt, und auch das ist nicht sicher.

    Also, ein wenig mehr Selbstreflexion, warum ich etwas ablehne, die meisten tun es aus Nichtwissen, Angst vor Machtverlust und ideologischer Verbrämtheit.

    Einen schönen Tag noch.
  • Regression zur Mitte

    09.09.2017, Petra Nonninger
    Es gibt noch einen anderen Grund, warum viele Menschen glauben, Homöopathie (oder andere Interventionen) hülfen, nämlich die "Regression zur Mitte". Das ist ein simples, mathematisch-statistisches Gesetz das in allen möglichen Bereichen vorkommt. Lesen Sie den zugehörigen Wikipedia-Artikel.

    Heisst eigentlich: Der Patient wird meistens wieder von alleine gesund. Jede Grippe, Erkältung, Bindehautentzündung, Migräne etc. geht wieder weg, nach einer Woche geht es wieder gut. Egal ob mit oder ohne Intervention, welcher Art auch immer (Homoeop., Aspirin, Antibiotika, Kräutertee, Wadenwickel, etc.), die Beschwerden lassen nach. Dann bestimmt lediglich die persönliche Einstellung diesen Mitteln gegenüber, welchem die Wirkung attribuiert (zugeordnet) wird. Das erzeugt dann die vielen Anekdoten "Bei mir wirkt-s", "Bei meinem Hund hat es gewirkt", "Bei meiner Tante hat es gewirkt", etc.

    Aber: Der Plural von "Anekdote" ist nicht "belastbares Datenmaterial"!
  • Die Methode bestimmt das Ergebnis!

    09.09.2017, Marc
    Nachtrag:
    Das Erklärungsmodell hinkt derart, dass ich mich auf eine inhaltliche Debatte gar nicht einlassen kann. Hier wird versucht mit schulmedizinischen Argumenten und formal naturwissenschatllichen Methoden aus einem überhholten mechanistischen Weltbild des frühen 20. Jahrhundert (die Physik hat da die Medizin im erkenntnistheoretischem Bereich weit hinter sich gelassen) die Homöopathie als Scharlatanerie zu verteufeln ohne sich auf eine inhaltliche Debatte theoretischer Grundlagen einzulassen. Die Beweisführung die hier zelebriert wird, bewegt sich auf einem Niveau, als versuche man mit naturwissenschaftlichen Messmethoden die inhaltliche und literarische Qualität eines Werkes wie Goethes Faust zu verstehen.

    2 Anmerkungen:

    1. Die Schulmedizin als empirische Wissenschaft mit ihrer Vorstellung von Organismus und Krankheit und den Methoden der Bekämpfung von Symptomen ist im Ansatz auch noch den Beweis schuldig, das es sich nicht um eine Art regula duarum falsarum positionum handelt.

    2. Für einen realistischen Vergleich beider Ansätze müsste man sich mal vorstellen, auf welchem Stand die Homöopathie wäre, wenn in den letzten beiden Jahrhunderten die gleichen Ressourcen für Forschung und Entwicklung zur Verfügung gestanden hätten.

    Wie in den meisten Fällen, in denen Ansätze unvereinbar und diametral zueinander stehen, wird die Wahrheit weit außerhalb von dem liegen, was wir als Menschheit derzeit intelektuell in der Lage sind zu erfassen und zu verarbeiten und daraus fundamentale Kausalitäten abzuleiten. Dafür wissen wir viel zu wenig von dem, was die Welt im Innersten zusammenhält.
  • An den Haaren herbeigezogen

    09.09.2017, U.S. Kanne
    Dieser Artikel scheint mit allen Mitteln nach Argumenten zu suchen.
    Warum soll die Solidargemeinschaft nicht bezahlen, was Menschen hilft? Man darf die Ursachen für die hilfreichen Effekt ja nennen, wie man will.
    Offenbar sind manche Wissenschaftler nicht bereit in Betracht zu ziehen, dass das heutige wissenschaftliche Modell der Welt und des menschlichen "Organismus" offensichtlich unvollständig ist.
    Schon allein die ständige sehr klare Trennung von psychologischen Effekten und der biologischen Wirkung von Medikamenten, inklusive dem abschätzigen identifizieren von Placebo-Effekten zeigt, dass die Autoren nicht in der Lage sind, ganzheitlich zu denken und sich von alt hergebrachten Modellen zu lösen.
  • Nur Wertvolles wird angegriffen

    09.09.2017, Markus
    Mich selber möchte ich nicht als Anhänger der Homöopathie bezeichnen, ich halte es aber für möglich, das es sich dabei um ein Verfahren handelt, das bei richtiger Anwendung durch geeignete Personen Hilfe bringen kann. Den Hauptbeweis dafür liefert jedoch immer wieder die gesamte Schar der Menschen durch ihre eigentlich grundlosen, andauernden Anfeindungen. Denn wenn etwas im wirklich wertlos ist, wird es nicht angegriffen sondern vernachlässigt.
    Das Argument das nur Stoff wirken kann, widerlegt jeder der im Internet ließt und schreibt. Oder wo wäre der wirkende Stoff für diese Buchstaben zu finden, die sie gerade lesen???
  • Ich bin überrascht, ...

    09.09.2017, Frank Svoboda
    ... welche Resonanz dieser Artikel unter den Spektrum-Lesern hat, insbesondere auch solche pro Homöpathie. Hätte ich unter »wissenschaftlich denkenden« Menschen – von denen auch ich einer bin – nicht gedacht. Aber auch ich bin, wie wahrscheinlich manche andere hier, gespalten, denn oft habe ich die positive Wirkung der Homöopathie selbst, in der Familie oder bei Freunden erlebt. Natürlich ist das sicherlich auch der Patienten-orientierten, ganzheitlichen Haltung der Homöopathen und dem beidseitigen Glauben an die Heilung zuzuschreiben.

    Letzteres betrifft allerdings auch die Schulmedizin, denn es gibt auch dort zahlreiche Pharmaka mit geringer Wirkung, weil sie z.B. nur bei einem bestimmten, geringen Personenkreis unter den Patienten tatsächlich wirken. Wenn der Erfolg ausbleibt, wird dann auch hier zu einem anderen Mittel geriffen.

    Wichtig ist es, zwischen Homöopathie und Phytotherapie (Heilpflanzenkunde) zu unterscheiden. Die Homöopathie will das Immunsystem unterstützen, eine Krankheit selbst zu heilen, indem sie ihm Substanzen, die ä_h_n_l_i_c_h_e Symptome auslösen, in hoch verdünnter Form zuführt. Solche Ansätze gibt es übrigens auch in der Pharmakologie. Die Substanzen sind dabei auch nicht unbedingt pflanzlichen Ursprungs.

    Die Phytotherapie bekämpft eine Krankheit mit hauptsächlich pflanzlichen Substanzen, die g_e_g_e_n die Symptome und Krankheitsauslöser wirken – so wie auch die meisten schulmedizinischen Medikamente. Die Wirkung der Phytotherapie ist umfassend bewiesen. Nicht zuletzt basieren zahlreiche Medikamente auf Substanzen, die in Pflanzen gefunden wurden. In der Phytotherapie werden nur geringere D- oder C-Verdünnungen eingesetzt, z.B. D6 = 1:1000000. Diese enthalten durchaus noch eine Menge Wirkstoff.

    Beim in Leserbrief 13 angesprochenen Medikament »Traumeel« handelt es sich also eigentlich um ein phytotherapeutisches Medikament und nicht um Homöopathie – obwohl es sogar im Beipackzettel als »homöopathisch« bezeichnet wird. Beim näheren Hinsehen entpuppt sich so manche scheinbar homöopatische Behandlung als Phytotherapie. (»Homöopatisch« lässt sich vielleicht besser verkaufen als »phytotherapeutisch«.)

    In der Homöopathie kommen dagegen viel, viel höhere Verdünnungen zur Anwendung – nach Hahnemann, einem der Gründer, insbesondere bei chronischen Krankheiten. Dort sind LM-Verdünnungen üblich, das heißt 1:50000. Ein LM6-Präparat ist also sechsmal 1:50000 verdünnt worden. Das ergibt 1:15625000000000000000000000000. Jetzt aber anzunehmen, im Medikament sei keinerlei Wirkstoff mehr vorhanden, ist aber auch nicht zutreffend, denn schließlich war der Wirkstoff ja mal da. Er lässt sich nur nicht gleichmäßig so hoch verdünnen. Wenn man das Mittel also lang genug einnimmt, erwischt man also doch mit etwas Glück hin und wieder ein paar Moleküle davon. Ob das dann tatsächlich wirkt, ist eine andere Frage. Ich glaube nicht daran und auch nicht an irgendwelche »Energien« und dass sich diese durch Verdünnung potenzieren. Das widerspricht meinem Denken doch zu sehr.

    Zu Leserbrief 10 ist noch zu sagen, dass sich in Deutschland eben nicht jeder »Heilpraktiker« nennen darf. Dazu ist hierzulande eine Prüfung notwendig, in der nicht nur Physiologie und Pathologie abgefragt werden, sondern auch, bei welchen Krankheiten der Heilpraktiker verpflichtet ist, an einen Schulmediziner zu verweisen. Ich möchte auch noch darauf hinweisen, das zwar ein Homöopath Heilpraktiker ist, aber nicht zwangsläufig jeder Heilpraktiker Homöopath. Er gibt viele bewiesene oder zumindest inzwischen anerkannte heilpraktische Methoden, wie z.B. Physiotherapie oder Akupunktur.

    Übrigens: Verdient wird mit Beidem in Deutschland sehr gut, sowohl mit homöopatischen als auch schulmedizinischen Medikamenten – und eine homöopatische Anamnese ist auch nicht gerade billig.
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