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Kommentare - - Seite 27

Ihre Beiträge sind uns willkommen! Schreiben Sie uns Ihre Fragen und Anregungen, Ihre Kritik oder Zustimmung. Wir veröffentlichen hier laufend Ihre aktuellen Zuschriften.
  • Placeboeffekt - na und?

    08.09.2017, Peter
    Eine leider etwas überzogene und eindimensionale Argumentation. Um ein differenziertes Bild zu erhalten, wäre es erforderlich folgende Punkte zusätzlich zu berücksichtigen:
    - Prävalenz iatrogener Schäden, v.a. Nebenwirkungen (evtl. mit Todesfolge) durch Homöopathie vs. klassische (pharmaindustrielle) Heilmethoden
    - finanzielle und sonstige Interessen der beteiligten Akteure auf beiden Seiten, die auch zum Einsatz hochgradig gefährlicher oder bestenfalls unwirksamer Wirkstoffe führen
    - die Stärke und positive Kraft des Placeboeffekts, bzw. eines Heilungsrituals mit Suggestionscharakter. Dieser Effekt wird hier recht abfällig mit Homöopathie in Verbindung gebracht, dabei ist es der älteste, nachweislich stärkste und heilsamste Effekt in der Medizingeschichte. Es wäre eher empfehlenswert, die Forschung dazu massiv auszubauen, so gibt es z.B. für jede erdenkliche Tumorerkrankung vielfach belegte aber sträflich unerforschte Spontanremissionen. Dieses Feld wird leider aufgrund von pharmazeutischen Scheuklappen bislang gezielt vernachlässigt.
    u.v.a.m.

  • Wissenschaftliche Kritik? - Nein, leider nur Scheinargumente

    08.09.2017, Walter Eucken
    Schade, die als wissenschaftlich angepriesene Auseinandersetzung mit der Homöopathie entpuppt sich bei näherem Hinsehen als eben nicht wissenschaftlich. Mit wirklich wissenschaftlicher Herangehensweise hat das leider nichts zu tun.

    Zitat:
    „Die Homöopathie hat zwei Hauptprobleme: So zeigen methodisch hochwertige, unabhängige Studien ebenso wie die Gesamtbetrachtung des Forschungsstands, dass ihre Mittel nicht arzneilich wirken. Zudem ist ihr Ansatz aus naturwissenschaftlicher Sicht höchst unplausibel: Die betreffenden Arzneimittel enthalten oft nicht einmal Wirkstoffe.“

    Nein, sowohl das statistische, als auch das theoretische Argument sind aus wissenschaftlicher Sicht nicht stichhaltig.

    a) Das statistische Argument:
    Die meisten Studien setzen parametrische Verfahren ein, die eine Annahme einer Normalverteilung bei der Wirksamkeit voraussetzen. Oft ist das eine sinnvolle Approximation. Doch manchmal eben auch nicht.

    Schon wenn es (z.B. wegen unbekannter genetischer Dispositionen) zwei Gruppen gibt, so dass bei der Gruppe A die Homöopathie wirkt, und bei der Gruppe B nicht, ist das der Fall. Hier führt die Annahme der Normalverteilung zu grundsätzlich falschen Ergebnissen. Wenn Gruppe A gegenüber Gruppe B hinreichend klein ist, erscheint der positive Gesamteffekt als nicht signifikant, denn die Wirksamkeit bei Gruppe A wird dann fälschlicherweise als zufällig aufgefasst, obwohl sie eine (noch unbekannte) systematische Ursache hat. Und wenn noch Gruppe C hinzukommt, bei der Homöopathie schadet, wird’s ganz kompliziert.

    Fazit I:
    Die oben geschilderte Studienlage wiederlegt eben nicht die These, dass es Gruppen (mit noch unbekannten Merkmalen) gibt, bei denen Homöopathie hoch wirksam ist. Die persönlichen positiven Erfahrungen von Patienten aus so einer Gruppe sind dann weder zufällig noch dem Plazebo-Effekt zuzuschreiben.

    b) Das theoretische Argument:
    Analogie: Unser gesamtes Weltbild basiert auf der Vorstellung von aus Elementarteilchen bestehenden Atomen. Atome könnten jedoch ohne den sogenannten Tunneleffekt nicht entstehen (https://de.wikipedia.org/wiki/Tunneleffekt) Und dieser Effekt ist zumindest genauso unplausibel, wie der Ansatz der Homöopathie. Heißt das nun, dass unser auf der Vorstellung von Atomen basierendes Weltbild falsch ist? – natürlich nicht.

    Fazit II:
    Auch heute gibt es Phänomene, die wir nicht plausibel erklären können. Daher sollte man nicht aus Unplausibilität auf Nichtexistenz schleißen, wie es bei der Wirkung von Homöopathie fälschlicherweise getan wird.


    Gesamt-Fazit:
    Die „wissenschaftliche“ Kritik der Homöopathie ist, um die sprachlichen Bilder des Artikels aufzugreifen, „durchsetzt von Scheinargumenten, die auf Denkfehlern fußen“ und ist somit auf „Sand gebaut“ ;-)

    Das schleißt natürlich nicht aus, dass die meisten Argumente der Befürworter der Homöopathie die gleiche Qualität aufweisen. ;-)
  • @35

    08.09.2017, tobmat2
    "Es kann und muss durch die derzeitige Wissenschaft nicht jedes Mysterium erklärt werden, das muss sie anerkennen."

    Ein Mysterium das nicht existiert muss die Wissenschaft nicht anerkennen. Aber könnte man seine Existenz nachweisen, wäre es ja kein Mysterium mehr. ;)
  • @34

    08.09.2017, tobmat2
    "Warum, meine Güte warum greift dieser Effekt nicht bei der sogenannten Schulmedizin?"

    Der Placeboeffekt greift genauso bei der Schulmedizin und wurde dort schon in tausenden Studien nachgewiesen.

    "Placebo und damit gesund? Ich sags mal gradraus: "Ich bin lieber eingebildet gesund als tatsächlich krank". "
    Können sie doch gerne sein. Aber warum soll die Allgemeinheit mit ihren Krankenkassenbeiträgen das bezahlen?
  • Wirksamkeitsnachweis

    08.09.2017, Dr.-Ing. Gottfried Mende
    Unter "Was wirkt denn da?" erläutert der Autor

    2 Die Wirksamkeit einer Behandlungsmethode lässt sich nur mit wissenschaftlichen Studien bestimmen.

    Dies ist, streng genommen, eine Hypothese.
    Auch darüber, was "wissenschadtliche Studien" sind, könnte man trefflich streiten. Geht es um Studien zur Zulassung von Medikamenten, so wurden diese im Laufe der Entwicklung der medizinischen Erkenntnisse dem aktuellen Erkenntnisstand angepasst.

    Ich zitiere aus dem Artikel:

    5. Die Beweislast lässt sich nicht auf die Skeptiker abwälzen.
    Einige Anhänger meinen, die Beweislast liege bei den Kritikern der Homöopathie. Der Journalist Jens Jessen schrieb etwa vor einigen Jahren in der "Zeit": "Aus dem Umstand, dass sich etwas nicht erklären oder mit gegenwärtigen Methoden nicht nachweisen lässt, folgt keineswegs, dass es nicht existiert....."

    So ist es! Ein Beispiel:
    Einstein war sich sicher, dass die von ihm vorhergesagten Gravitationswellen nie nachgewiesen werden können. Heute sind sie nachgewiesen!
  • @33 eigene Erfahrung

    08.09.2017, tobmat
    "Aber wie lässt sich meine anhaltende Beschwerdefreiheit erklären? Placeboeffekt, nein, dafür bin ich viel zu skeptisch."

    Lesen sie im Artikel Punkt 3. Der Placeboeffekt wirkt auch dann, wenn sie wissen das sie ein Placebo schlucken. Dazu noch Punkt 1. Persönliche Erfahrungen reichen als Wirksamkeitsbeleg nicht aus.
  • Hand aufs Herz

    08.09.2017, Edith Reichenberger
    Das Anzweifeln der Wirksamkeit der homöopathischen Mittel ist so alt wie die Heilkunst selbst. Viele Heilwirkungen kann man nicht erklären. Es soll Menschen geben, die allein durch Handauflegen andere von schweren Süchten und Krankheiten geheilt haben. Es kann und muss durch die derzeitige Wissenschaft nicht jedes Mysterium erklärt werden, das muss sie anerkennen. Die durch Homöopathie und Handauflegen Geheilten sind froh, dass das so ist und vor allem, soll das auch so bleiben. Das ist ein Stück Freiheit des Menschen, das erhalten bleiben muss, das sollte die Wissenschaft auch so akzeptieren.
  • Durch Placebo gesund?

    08.09.2017, Eva
    Immer wieder die gleiche Leier, daß Homöopathie so gut wie nur durch den Placeboeffekt wirkt und sogar heilt.
    Warum, meine Güte warum greift dieser Effekt nicht bei der sogenannten Schulmedizin? Nimmt nicht ein Großteil der Patienten diese Tablettchen, Kapselchen, Pülverchen und Tröpfchen nicht auch in dem guten 'Glauben', das es hilft, zumindest sein Leid/en bessert? Näää? Warum denn nicht? Sehr viele Arzneien werden doch rezeptiert mit den Worten 'das wird ihnen helfen'.

    Ich habe selten einen so irrationalen Vergleich wie diesen gehört: "Ein Flugzeugabsturz spricht nicht für die Existenz fliegender Teppiche, und die Sünden der Pharmaindustrie sprechen nicht für die Wirksamkeit der Homöopathie."

    Homöopathie ist genau wie ihre 'große' Pharmaschwester vorhanden, tausendfach vorhanden, ihre Existenz muß wohl nicht bewiesen werden. Fliegende Teppiche verweist man nach wie vor in das Märchenreich von 1001 Nacht, und was nicht bewiesen ist, ist lediglich ihre Nichtexistenz.

    Placebo und damit gesund? Ich sags mal gradraus: "Ich bin lieber eingebildet gesund als tatsächlich krank".

    Hat von den Argumentlern mal die Jahresumsätze weltweit von Big Pharma mit denen der Homöopathie verglichen? Hauten die Homöopathen drauf und dagegen mit sehr teuren Medikamenten gegen Krankheiten und Leiden, nur um nochmal 'nachschlagen' zu können wegen der Arzneimittelkrankheiten?

    Es gibt noch tausend Argumente und Vergleiche in Sachen Pharma und Homöo, leider reicht mir dazu hier weder Zeit noch Platz.




  • eigene Erfahrung

    08.09.2017, Martin Hansen
    Guter Artikel und "Nein", ich "glaube" wirklich nicht an Homöopathie. Ich möchte trotzdem an dieser Stelle von meiner Erfahrung berichten. Seit meinem 7. Lebensjahr litt ich unter regelmäßig auftretenden, teils heftigsten Migräneanfällen.

    In den folgenden vier (!) Jahrzehnten war ich immer wieder in ärztlicher Behandlung, leider ohne langfristigen Erfolg. Die Migräne kehrte leider immer wieder zurück.

    Vor etwa 10 Jahren suchte ich durchaus verzweifelt nach alternativen Heilmethoden. Schließlich behandelte mich eine Heilpraktikerin mit "hochpotenzierten Globolis" (mit anderen Worten: da ist also wirklich kein medizinisch wirkender Bestandteil mehr vorhanden). Im Vorfeld wurde Art und Potenz der Globulis durch ein längeres Gespräch ermittelt. Ich war sehr skeptisch.

    Die Wirkung setzte langsam, über viele Wochen hinweg, ein. Ich konnte es kaum glauben. Etwa ein Jahr lang nahm ich sie zu mir. Mittlerweile bin ich seit 10 Jahren beschwerdefrei. Ich habe nie wieder Kopfschmerzen gehabt. Anmerkung: meine Lebensführung, fordernder Beruf (Stress), familiäres Umfeld usw. hat sich nicht geändert.

    Meiner Meinung nach ist Skepsis ist gegenüber der Homöopathie dennoch angebracht. Wie kann "nichts" wirken? Aber wie lässt sich meine anhaltende Beschwerdefreiheit erklären? Placeboeffekt, nein, dafür bin ich viel zu skeptisch.
  • Ein weiterer Artikel zu Homöopathie ohne wirkliche Sachkenntnis

    08.09.2017, Sonja D.
    Liebe Redaktion,

    "Natalie Grams ist Ärztin"
    Dass die Autorin Ärztin ist soll wohl ihre ganz besondere Kompetenz in der Thematik hervorheben.
    Dabei ist oft das Gegenteil der Fall. Viele Ärzte schaffen es nicht, aus ihrer schulmedizinischen Blase herauszukommen, sondern verordnen homöopathische Mittel wie allopathische. Das funktioniert so nicht.
    Jeder klassisch ausgebildete Homöopath kann dem Text sofort entnehmen, dass die Autorin keine vertiefte Kenntnis der Materie besitzt.

    Es gibt natürlich auch Ärzte, die auch (sehr) gute Homöopathen sind. Von denen macht dann aber keiner seine Praxis zu, weil die Heilerfolge zu überzeugend sind.
    Stellungnahme der Redaktion

    Liebe Sonja D.,

    Natalie Grams war jahrelang praktizierende Homöopathin - so viel zu Ihrer Anmerkung, sie hätte keine vertiefte Kenntnis ;-).

    Mit freundlichen Grüßen
    Die Redaktion

  • Wirkung des Placeboeffekts

    08.09.2017, Gregor
    Der Placeboeffekt tritt auch ein, wenn auch schwächer, wenn den Probanden bekannt ist, dass es sich um eine Placebo handelt. Das steht auch im Artikel.

    Einen Mangel an Sachlichkeit kann man dem Artikel nicht vorwerfen. Es gibt ganz einfach keine Argumente für Homöopathie, wenn man von eine relativ ungefährliche Möglichkeit ein Placebo zu verabreichen absieht.

    Es gibt übrigens einen Pharmakologischen Grundsatz: "Ein Arzneimittel, von dem behauptet wird, daß es keine Nebenwirkungen habe, steht im dringenden Verdacht, auch keine Hauptwirkung zu besitzen. (Gustav Kuschinsky)"
  • Homöopathie

    08.09.2017, Max Josef Probst
    Als ich diesen Artikel gelesen hab, wurde mir klar, wer hinter diesen Aussagen steckt. Der Chemie laufen die Kunden weg, dagegen muss was getan werden. So hätte die Überschrift auch lauten können. Durch meine Vorträge komm ich immer wieder mal mit Vertretern dieser Branche zusammen. Meine Frage lautet dann meistens: haben sie noch nie homöopathische Mittelchen genommen? Meist kommt die zögerlich Antwort mit Ja, aber... Auf die Frage "was macht Ihre Frau", kommt, "ja, die und meinen Kinder nehmen das regelmäßig".
    Sie würden keine homöopathische Mittel nehmen, wenn sie nicht helfen würden. Es zählt immer noch der Erfolg, besonders wenn es keine Nebenwirkungen dazu gibt.
    Mein Vater lag auf der Intensivstation. Ich fragte den leitenden Arzt, ob ich meinen Vater mit homöopathischen Mitteln zusätzlich unterstützen dürfte. Der Arzt erlaubte mit das und sagte, dass sein Frau und seine Kinder das schon Immer tun, also diese Kügelchen bei Beschwerden nehmen - und die würden helfen, glauben sie mir das.
  • Und sie winden sich und winden sich ...

    08.09.2017, Hans-Joachim Schneider
    Je eifriger die Wissenschaft sich bemüht, die Wirkungslosigkeit zu belegen, umso mehr Anhänger wird die Homöopathie finden. Es wurde schon darauf hingewiesen: Es gibt auch kaum ein allopathisches Medikament, das nicht gefährlich ist, je nach Dosis. Und wer sich mit wissenschaftlichen Studien beschäftigt, wird wissen, dass den meisten auch nicht zu trauen ist. Es gibt viele Ansatzstellen für Kritik, die wichtigste ist immer, wer bezahlt die Studie und in welchem Interesse wird sie erstellt. Das haben wir oft genug erlebt in den letzten Jahren. Vor allem der Skandal mit Studien aus Indien dürfte noch in Erinnerung sein. Also: Man macht evidenzbasierte Medizin nicht besser, indem man die Alternativmedizin ständig schlecht macht. Im Gegenteil, das Bestreben weckt den Verdacht, man wolle von den eigenen Schwächen ablenken.
  • @Klaus Eben nicht

    08.09.2017, Lars Behrense
    man muss überzeugt sein, dass das Medikament helfen wird, erst dann erzielt man den Effekt. nicht unbedingt, s. unter Punkt 3 des Artikels "Der Placeboeffekt scheint nicht einmal vorauszusetzen, dass Patienten eine Besserung erwarten....."
  • 23. Mattes: " man muss überzeugt sein, dass das Medikament helfen wird, erst dann erzielt man den Effekt."

    08.09.2017, Heinz Gutschner
    Na, dann legen Sie sich mal ins OP und lassen sich vom Narkosearzt die Mittelchen geben.
    Ihre Überzeugung ist hier völlig gleichgültig; Sie werden Ihr Bewusstsein verlieren.

    Die Liste kann ich schier endlos fortsetzen.
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