Ihre Beiträge sind uns willkommen! Schreiben Sie uns Ihre Fragen und Anregungen, Ihre Kritik oder Zustimmung. Wir veröffentlichen hier laufend Ihre aktuellen Zuschriften.
Als aufmerksame Leserin des XING-Newsletters fällt mir auf, dass hier ausschließlich Negativdarstellungen zum Thema Homöopathie veröffentlicht werden. Wem nützt die einseitige Berichterstattung? Die Homöopathie hat keine Nebenwirkungen - sie heilt, wo die Schulmedizin oft nicht weiter kommt. Heilung anzuzweifeln, nur weil man die Wirkungsweise nicht mit den bislang herkömmlichen, wissenschaftlichen Untersuchungsmethoden nachweisen kann, ist als würde man weiter daran glauben, dass die Erde eine Scheibe ist, weil man nur bis zum Horizont blicken kann. Warum nicht zusammenfügen, was getrennt ist - Stichwort Komplementärmedizin?
Wenn man seit Jahren die immer gleichen vermeintlichen Argumente gegen die Homöopathie liest, dann bleibt ein Eindruck übrig: diese Kritiker haben die Homöopathie nicht verstanden, selbst, wenn sie versucht haben, diese Therapiemethode selbst zu praktizieren. Verständlich, das sie diese Therapiemethode dann nicht gut finden können, man sich aber fragen muss, warum sie sie so ununterbrochen bekriegen müssen. Dazu gesellen sich dann Nichtmediziner, die versuchen ihre Denkweise auf Medizinisches zu übertragen, was nicht gelingen kann. Gleichzeitig versuchen sie, die Medizin mit Evidenzbasierung einfach erklärbar zu machen, lässt sich doch dann scheinbar alles ganz einfach mittels Studien "beweisen". Das kann man dann einmal oder vielleicht auch zweimal sagen. Wenn man das öfter tut, dann ist es doch nur langweilig und das was in diesen Artikeln gesagt wird, lässt sich leicht vorhersagen. Was nicht beachtet wird dabei, ist der individuelle Mensch. Was nicht gefragt wird bei evidenzbasierter Einordnung, ob der jeweilige Mensch oder das jeweilige Tier diesen Weg auch wirklich gehen kann oder möchte. Was nicht dabei beachtet wird, ist, dass es auf der Welt, solange sie existiert immer schon Unerklärliches gegeben hat. Was wohl wahr ist: es den Menschen gelungen, ihre Welt immer besser und besser zu verstehen. Dabei wurden Erklärungen gefunden und ein paar Jahre später auch wieder verworfen. Dies heißt aber auch, das es auch heute noch vieles in der Welt gibt, was erforscht werden darf. Also arbeiten wir doch - anstatt andere immer wieder zu kritisieren - daran, das wir unsere Welt noch besser verstehen. Arbeiten wir daran das wir liebevoll und mit viel Mitgefühl unseren Mitmenschen helfen, damit es ihnen besser geht, v.a., wenn sie krank sind und das geht effektiv nur, indem wir die Menschen fragen, wie sie denn behandelt werden möchten und was ihnen wirklich gut tut und womit es ihnen wirklich besser geht. Lassen wir diese Menschen doch ihren individuellen Weg gehen. Es handelt sich da in der Regel um erwachsene Menschen, die nicht bevormundet werden möchten und genau wissen, was sie tun. Leider geht das überhaupt nicht mit Propaganda. Das schreckt nur ab.
Die Überschrift "Persönliche Erfahrungen reichen als Wirksamkeitsbeleg nicht aus." ist genial - besser lässt sich der kapitalste Denkfehler der Groupies des "Goldstandards" nicht zusammenfassen.
Menschen gründen nahezu alles auf persönliche Erfahrungen. Das ist ein Prozess der Vertrauensbildung und simpelste Psychologie. Am Ende zählt das Ergebnis. Ob meine starken Kopfschmerzen nun durch eine Ibu, ein Glas Wasser, ein Zuckerkügelchen, einen Spaziergang oder durch Handauflegen verschwinden ist beispielsweise mir persönlich fast egal.
Wenn ich dann nach einer Sitzung "Heilende Berührung" wieder klar denken kann, frage ich mich, was wohl mit der Selbstwahrnehmung von Leuten los ist, die in punkto Wirksamkeit ausschließlich und ausgerechnet den Verlautbarungen einer durch und durch profitorientierten und korrupten Pharmaindustrie vertrauen wollen. Das kann man in diesem vielerorts unkritisch gezeigten Ausmaß nur dann guten Gewissens als daseinsberechtigt stehenlassen, wenn man sich vergegenwärtigt, dass offenbar genau dieser Wirksamkeitsnachweis aus dem Labor ein wesentliches Element der Heilwirkung eines Mittels bei dieser Bevölkerungsgruppe darstellt. Doch nun wollen diejenigen Jünger der evidenzbasierten Medizin, welche zu gern Kinder mit ihren Bädern ausschütten, gleich noch jedem mündigen Patienten und Bürger vorschreiben, was er/sie für ein Heilmittel wählt? Das verletzt ein grundlegendes Prinzip der klinischen Ethik, das sich Autonomie nennt.
So, wie Krankheit ein zutiefst individueller Prozess ist, ist dies auch die Heilung. Dazu kann in Abhängigkeit von Patient und Erkrankung ein laborgeprüftes Medikament selbstverständlich ebenso beitragen, wie eine heilsame Berührung, die Schamanentrommel oder eben ein homöopathisches Mittel.
Wir sollten deshalb unser Verständnis von "Wirksamkeit" nicht einer Goldstandarddiktatur unterwerfen und sie uns auch nicht von ihren rigoros auftretenden Fürsprechern aufdrücken lassen. Über die Wirksamkeit von was auch immer lässt sich nur systemisch und kontextbezogen angemessen nachdenken. Heilung findet auf einer weitaus umfassenderen Realitätsebene statt, die in keinem klinischen Setting dieser Welt angemessen erschöpfend nachgebildet werden kann.
Kein einziges Argument sachlicher Natur...nur das Übliche....übrigens: wer bewusst auf Placebo vertraut, kann den Effekt naturgemäß nicht erzielen. Voraussetzung ist das Gegenteil: man muss überzeugt sein, dass das Medikament helfen wird, erst dann erzielt man den Effekt.
Das Hauptargument hat Ralf schon genannt: Und wenn die Linderung / Heilung durch den Placebo-Effekt erfolgt - umso besser. Jedenfalls kann dies kein Argument dagegen sein ... Ebenso wichtig ist dann natürlich der zweite Absatz.
Ich lese im ganzen Artikel "kann gefährlich sein" und ähnliches. Mindestens diese Beurteilung gilt für die Schulmedizin und Ihre Produkte - hier hilft ein Blick in die Beipackzettel. - Was kann denn nicht gefährlich sein?
Unsachgemäß verwendete oder gar erstellte Produkte als Argument gegen homöopathische Mittel heranzuziehen (hier "hochgiftige Tollkirsche") ist ebenso ein Argument gegen die schulmedizinischen Produkte, deren Ursubstanzen in den meisten Fällen ebenfalls hoch toxisch sind (Impfstoffe z.B. enthalten regelmäßig Aluminium und /oder Formaldehyd - und da gibt es noch ganz anderes) und die wohl auch sachgemäß herzustellen und zu verwenden sind - jedenfalls würde im unsachgemäßen Fall wohl nicht dem Mittel an sich die Schuld / Gefährdung zugeschrieben.
Deshalb frage ich mich, weshalb es diesen Artikel überhaupt gibt? Wer Medikamente mit unerwünschten Arzneimittelwirkungen (UAW) verkaufen will, bedient sich ja offensichtlich des gleichen Tricks. Alles Gesagte trifft genauso für die Mittelchen der klassischen Medizin zu! Und JEDER Erkrankte darf doch bitteschön selbst entscheiden, ob er auf Placebo vertrauen oder UAW´s in Kauf nehmen möchte! Und wer solche Diskussionen führen muss, ist selbst nicht stark und hat es deswegen nötig, Andere schwach zu machen. Das ist fast schon schmutzig.
"Daher braucht es zertifizierte Homöopathen, die zum einen den Nutzen der Mittel glaubhaft vermitteln können" Das halte ich aber für ethisch problematisch, da diese den Patienten gezielt anlügen würden. Langfristig ist dann auch nicht sicher, dass sie das nächste mal sich wieder an einen zertifizierten Homöopathen wenden, wenn sie krank sind. Wie sollte man dafür auch werben. "Ich weiß wann Ihnen der Placebo hilft und ich Ihnen eine Nicht-Behandlung zukommen lassen kann."
"Es gibt auch eine ideologische Verblendung auf Seiten der Kritiker der Homöopathie." Die mag es geben, allerdings kann ich diese im Artikel nicht erkennen oder haben sie ein Beispiel.
Beim Lesen habe ich mir immer folgende Gedanken gemacht: "und die Schulmedizin?" " Wenn ich genau in diesem Satz die Kritik über Homöopathie durch Schulmedizin ersetze, was sagt das dann aus" Hier ein Beispiel aus dem ersten Kritikpunkt: "Wer ein Mittel einnimmt und dann feststellt, dass sich sein Befinden bessert, kann nicht wissen, was passiert wäre, wenn er gar nichts getan oder eine Pille ohne Wirkstoff eingenommen hätte" Diese Aussage ist unabhängig davon ob es eine homöopathische Pille oder eine schulmedizinische Pille ist.
Was ist denn das wichtigste überhaupt, egal was zu sich genommen wird? Am Ende das gesundheitliche Ergebnis! Und jeder darf sich die Frage stellen was besser für ihn selbst ist! Das Symptom losgeworden zu sein oder die Krankheit als solches? Und dann natürlich auch die Frage, welche Heilmethode dieses gewünschte Ergebnis seiner Meinung nach eher erfüllt! Am Ende zählt immer das tatsächliche Ergebnis. Denn der beste Freund der Wahrheit ist die Zeit.
Ein Bekannter, Dr. der Neurowissenschaften und Arzt indischen Ursprungs, zur Zeit in der Forschung hier, hatte große Probleme und Schmerzen mit den Augen. Niemand hier konnte ihm helfen. Flog nach Indien, wo die Homöopathie weit verbreitet ist, und wurde mit dieser Methode in kürzester Zeit wieder in Ordnung gebracht. Er selber ist Naturwissenschaftler durch und durch. Glaubt aber an die Homöopathie weil sie wirkt. Wenn der Therapeut wirklich Ahnung hat.
Die zertifizierten Homöopathen können wir ja dann in den gleichen Institutionen wie die zertifizierten Astrologen, Tarotkartenleger, Kaffeesatzleser und Regentänzer ausbilden.
Falls das nicht durchgedrungen ist: Ich fände eine solche Zertifizierung nicht gut. Diese würde den Anschein erwecken, dass die Wirkung öffentlich akzeptiert ist und damit vermutlich die Anhängerschaft vergrößern oder zumindest erschweren, über die Nichtwirksamkeit (über den Placeboeffekt hinaus, versteht sich) aufzuklären. Ich würde hingegen lieber in einer Gesellschaft leben, in der die Menschen ein gewisses naturwissenschaftliches Grundwissen haben und Dinge kritisch hinterfragen. Mit beidem zusammen hätte die Homöopathie wohl einen schweren Stand.
Bin fachlich beim Artikel. Ich frage mich nur, was die Konsequenz daraus sein sollte: Homöopathie verbieten? Gibt es eine Alternative zu ihr? Ist ihr Schaden tatsächlich größer als ihr Nutzen?
(...jemandem - das nur am Rande..) Ihr Beitrag zieht sich auf das ungültige "Wer-heilt-hat-Recht"-Argument zurück. Ich kann mich auch einfach ins Bett legen und warten, dass es mir besser geht. Und hinterher behaupten, meine neue "Geh-ins-Bett"-Therapie wäre hochgradig wirksam.
"Ideologische Verblendung" bei Homöopathie-Kritikern? Möchten sie das erklären? Ideologie? Haben sie den Begriff verstanden (begriffen)?
Zum Artikel: vielen Dank für die Zusammenstellung von Argumenten. Im Artikel wird der Begriff "Alternativmedizin" benutzt - das halte ich für ungut. Medizin ist immer wirksam - dazu gibt es keine Alternative. Gibt es eine klinische Wirkung, ist es Medizin. Alternativlos. Es gibt keine "alternative" Medizin!
Mir fehlen Hinweise auf die (w)irren Anwendungskriterien die Hahnemann erstellt hat - man darf Globuli nicht einfach einwerfen und auf Besserung hoffen! Da gibt es ganz klare Regeln ... die scheinbar verloren gegangen sind! Wer Globuli nutzt - sollte das mindestens "regelkonform" tun! Wer zB. Globuli lutscht und dennoch Kaffee trinkt - betreibt "cherry-picking"! Spätestens dann sollten die Kügelchen nicht mehr wirken!
Es fehlt dem Artikel auch der Hinweis auf die sektische Qualität der Homöopathie. Da man an Globuli glauben muss, hat sich Homöopathie zu einer Religion entwickelt, im klassischen Sinne. Ihre Befürworter/ Nutzer kann man (leider) auch durch einen fundierten Artikel nicht erreichen oder von der Sinnlosigkeit ebensolcher überzeugen.
Man könnte auch noch erwähnen, dass Homöopathie rein gar nichts mit dem Bild der "sanften Naturheilkunde" überhaupt irgendetwas zu tun hat! "Sanft" - klar ... ist ja nur Zucker. "Natur" - so gar nicht. "Heilkunde" - nein, weil eben nur Placebo... also keine "Kunde". Warum Homöopathie sich einen solchen Status erschleichen konnte ist mir völlig rätselhaft. Dahinter steht eine geldschwere Industrie wie hinter allen anderen Arzneimitteln. Und "Natur" ist da mal sowas von überhaupt nicht enthalten!
Man könnte auch erwähnt haben, wie die "Wirksamkeit" von homöopathischen Mitteln "ermittelt" wird: man sucht sich eine (kleine) Gruppe von Probanden, gibt ihnen die Kügelchen mit dem "neu" entwickelten "Mittel" - und diese müssen über einen gewissen Zeitraum ihre Träume und Gefühle auflisten - die dann vom Homöopathen ausgewertet werden!
Würde die Pharmaindustrie so arbeiten - wir wären alle schon tot! Mir unbegreiflich, wie in einer aufgeklärten Welt eine komplette Branche damit durchkommt! (Wie groß ist die Lobby unseres Bundestages??)
Dennoch Dank für den Artikel - immerhin ein Baustein mehr im Kampf gegen homöopathische Windmühlen!
Ich bin was alternative Heilmethoden betrifft äußerst kritisch, wenn auch immer zum Testen offen. Und während ich Phytomedizin sehr schätze, so war ich der Homöopathie mit ihren in "magischem" Wasser getränkten Zuckerkügelchen sehr kritisch gegenüber und habe Familienmitglieder und Bekannte die sie gelegentlich nutzen, meist belächelt. Denn mir war klar, wenn dann ist es der "Glaube" der hier Berge versetzt.
Das war bis Anfang diesen Jahres, als ich mir meinen ersten Hund ins Haus holte. Unsere kleine Lotta hatte sich am Wochenende an der Pfote verletzt und humpelte / schnappte stark beim Laufen. Der Tierarzt in der Tierklinik empfahl mir von Traumel Gel bzw. die Tierversion der Traumel Tabletten zu kaufen. Also ab in die Not-Apotheke und gekauft. Zu Hause war ich dann erst etwas sauer, als ich sah, dass ich für einen Batzen Geld homöopathischen Quatsch gekauft habe.
Ich habe dann auch gleich das Netz nach einer anderen "richtigen" Salbe für den Hund durchforstet und die direkt bei Amazon bestellt, für den Fall dass das Traumel - wie erwartet - nicht helfen sollte.
Doch siehe da, bei Lotta schlugen die Tabletten schnell an. Das Humpeln wurde schnell besser, drucken am Bein führte nicht mehr zu leidvollen Jaulen und bald drauf war es gut. Ich war überrascht. Wobei, vielleicht war das Bein doch nicht so doll verletzt.
Ein paar Wochen drauf, habe ich den Medizinschrank nach Ibus durchsucht, gegen die Gelenkschmerzen (Arthrose) und da vielen mit die Traumel in die Hand. Also mal selbst getestet und siehe da, auch meine Schmerzen wurden besser.
Irgendwas muss wohl dran sein, vielleicht auch mehr als "Glaube", denn ich glaube nicht, dass mein Hund sich beim Schlucken gedacht hat: Wo geil... gleich wirds besser.
Witzig finde ich, dass die Mittel von Heel, die Traumel herstellen auch bei einigen der Homöo-Leuten verpönt scheinen, denn es sei keine echte Homöopathie, da sich in den Kombi-Präparaten Potenzen gegenseitig aufheben würde, oder so... keine Ahnung.
Mir ist es egal... getreu dem Motto: Wer heilt hat recht! :)
Stellungnahme der Redaktion
Wir freuen uns, dass es Ihrem Hund wieder besser geht. An dieser Stelle nur noch einmal der vorsichtige Hinweis, dass der Placeboeffekt auch bei Tieren auftreten kann (siehe 3.). Herzliche Grüße die Redaktion
Wenn der Placeboeffekt als Argument anerkannt wird, dann scheint er ja wohl auch zu existieren. Wenn er aber existiert, warum will man ihn dann verleugnen? Warum arbeitet man nicht mit ihm als Fakt der Wissenschaft?
Immer wieder Kritik an der Homoöpathie auf XING
08.09.2017, Anke WagnerHomöopathie verstanden?
08.09.2017, HomproDas ist ja drollig: Persönliche Erfahrungen reichen als Wirksamkeitsbeleg nicht aus.
08.09.2017, CarlosMenschen gründen nahezu alles auf persönliche Erfahrungen. Das ist ein Prozess der Vertrauensbildung und simpelste Psychologie. Am Ende zählt das Ergebnis. Ob meine starken Kopfschmerzen nun durch eine Ibu, ein Glas Wasser, ein Zuckerkügelchen, einen Spaziergang oder durch Handauflegen verschwinden ist beispielsweise mir persönlich fast egal.
Wenn ich dann nach einer Sitzung "Heilende Berührung" wieder klar denken kann, frage ich mich, was wohl mit der Selbstwahrnehmung von Leuten los ist, die in punkto Wirksamkeit ausschließlich und ausgerechnet den Verlautbarungen einer durch und durch profitorientierten und korrupten Pharmaindustrie vertrauen wollen. Das kann man in diesem vielerorts unkritisch gezeigten Ausmaß nur dann guten Gewissens als daseinsberechtigt stehenlassen, wenn man sich vergegenwärtigt, dass offenbar genau dieser Wirksamkeitsnachweis aus dem Labor ein wesentliches Element der Heilwirkung eines Mittels bei dieser Bevölkerungsgruppe darstellt. Doch nun wollen diejenigen Jünger der evidenzbasierten Medizin, welche zu gern Kinder mit ihren Bädern ausschütten, gleich noch jedem mündigen Patienten und Bürger vorschreiben, was er/sie für ein Heilmittel wählt? Das verletzt ein grundlegendes Prinzip der klinischen Ethik, das sich Autonomie nennt.
So, wie Krankheit ein zutiefst individueller Prozess ist, ist dies auch die Heilung. Dazu kann in Abhängigkeit von Patient und Erkrankung ein laborgeprüftes Medikament selbstverständlich ebenso beitragen, wie eine heilsame Berührung, die Schamanentrommel oder eben ein homöopathisches Mittel.
Wir sollten deshalb unser Verständnis von "Wirksamkeit" nicht einer Goldstandarddiktatur unterwerfen und sie uns auch nicht von ihren rigoros auftretenden Fürsprechern aufdrücken lassen. Über die Wirksamkeit von was auch immer lässt sich nur systemisch und kontextbezogen angemessen nachdenken. Heilung findet auf einer weitaus umfassenderen Realitätsebene statt, die in keinem klinischen Setting dieser Welt angemessen erschöpfend nachgebildet werden kann.
Klaus: und was spricht nun für die Homoöpathie?
08.09.2017, MattesGesunder Menschenverstand?
08.09.2017, ChristophIch lese im ganzen Artikel "kann gefährlich sein" und ähnliches. Mindestens diese Beurteilung gilt für die Schulmedizin und Ihre Produkte - hier hilft ein Blick in die Beipackzettel. - Was kann denn nicht gefährlich sein?
Unsachgemäß verwendete oder gar erstellte Produkte als Argument gegen homöopathische Mittel heranzuziehen (hier "hochgiftige Tollkirsche") ist ebenso ein Argument gegen die schulmedizinischen Produkte, deren Ursubstanzen in den meisten Fällen ebenfalls hoch toxisch sind (Impfstoffe z.B. enthalten regelmäßig Aluminium und /oder Formaldehyd - und da gibt es noch ganz anderes) und die wohl auch sachgemäß herzustellen und zu verwenden sind - jedenfalls würde im unsachgemäßen Fall wohl nicht dem Mittel an sich die Schuld / Gefährdung zugeschrieben.
7. Rhetorische Tricks tun nichts zur Sache
08.09.2017, Klaus@ Ralf: Problem des Placebo-Effektes
08.09.2017, libertadorDas halte ich aber für ethisch problematisch, da diese den Patienten gezielt anlügen würden. Langfristig ist dann auch nicht sicher, dass sie das nächste mal sich wieder an einen zertifizierten Homöopathen wenden, wenn sie krank sind. Wie sollte man dafür auch werben. "Ich weiß wann Ihnen der Placebo hilft und ich Ihnen eine Nicht-Behandlung zukommen lassen kann."
"Es gibt auch eine ideologische Verblendung auf Seiten der Kritiker der Homöopathie."
Die mag es geben, allerdings kann ich diese im Artikel nicht erkennen oder haben sie ein Beispiel.
Der Artikel hinkt schon im Ansatz.
08.09.2017, Stefan"und die Schulmedizin?" " Wenn ich genau in diesem Satz die Kritik über Homöopathie durch Schulmedizin ersetze, was sagt das dann aus"
Hier ein Beispiel aus dem ersten Kritikpunkt:
"Wer ein Mittel einnimmt und dann feststellt, dass sich sein Befinden bessert, kann nicht wissen, was passiert wäre, wenn er gar nichts getan oder eine Pille ohne Wirkstoff eingenommen hätte"
Diese Aussage ist unabhängig davon ob es eine homöopathische Pille oder eine schulmedizinische Pille ist.
Was ist denn das wichtigste überhaupt, egal was zu sich genommen wird?
Am Ende das gesundheitliche Ergebnis!
Und jeder darf sich die Frage stellen was besser für ihn selbst ist!
Das Symptom losgeworden zu sein oder die Krankheit als solches?
Und dann natürlich auch die Frage, welche Heilmethode dieses gewünschte Ergebnis seiner Meinung nach eher erfüllt!
Am Ende zählt immer das tatsächliche Ergebnis.
Denn der beste Freund der Wahrheit ist die Zeit.
Da macht sich Angst breit..
08.09.2017, HeikeWenns wirkt
08.09.2017, Johannes SchewitzNiemand hier konnte ihm helfen. Flog nach Indien, wo die Homöopathie weit verbreitet ist, und wurde mit dieser Methode in kürzester Zeit wieder in Ordnung gebracht.
Er selber ist Naturwissenschaftler durch und durch. Glaubt aber an die Homöopathie weil sie wirkt. Wenn der Therapeut wirklich Ahnung hat.
@Ralf
08.09.2017, MarcGyverFalls das nicht durchgedrungen ist: Ich fände eine solche Zertifizierung nicht gut. Diese würde den Anschein erwecken, dass die Wirkung öffentlich akzeptiert ist und damit vermutlich die Anhängerschaft vergrößern oder zumindest erschweren, über die Nichtwirksamkeit (über den Placeboeffekt hinaus, versteht sich) aufzuklären. Ich würde hingegen lieber in einer Gesellschaft leben, in der die Menschen ein gewisses naturwissenschaftliches Grundwissen haben und Dinge kritisch hinterfragen. Mit beidem zusammen hätte die Homöopathie wohl einen schweren Stand.
Abwägung Nutzen/Schaden
08.09.2017, Konstantin Köhlerzu 1: Äh. Nein!
08.09.2017, brunoIhr Beitrag zieht sich auf das ungültige "Wer-heilt-hat-Recht"-Argument zurück. Ich kann mich auch einfach ins Bett legen und warten, dass es mir besser geht. Und hinterher behaupten, meine neue "Geh-ins-Bett"-Therapie wäre hochgradig wirksam.
"Ideologische Verblendung" bei Homöopathie-Kritikern? Möchten sie das erklären? Ideologie? Haben sie den Begriff verstanden (begriffen)?
Zum Artikel: vielen Dank für die Zusammenstellung von Argumenten.
Im Artikel wird der Begriff "Alternativmedizin" benutzt - das halte ich für ungut. Medizin ist immer wirksam - dazu gibt es keine Alternative. Gibt es eine klinische Wirkung, ist es Medizin. Alternativlos. Es gibt keine "alternative" Medizin!
Mir fehlen Hinweise auf die (w)irren Anwendungskriterien die Hahnemann erstellt hat - man darf Globuli nicht einfach einwerfen und auf Besserung hoffen! Da gibt es ganz klare Regeln ... die scheinbar verloren gegangen sind! Wer Globuli nutzt - sollte das mindestens "regelkonform" tun! Wer zB. Globuli lutscht und dennoch Kaffee trinkt - betreibt "cherry-picking"! Spätestens dann sollten die Kügelchen nicht mehr wirken!
Es fehlt dem Artikel auch der Hinweis auf die sektische Qualität der Homöopathie. Da man an Globuli glauben muss, hat sich Homöopathie zu einer Religion entwickelt, im klassischen Sinne. Ihre Befürworter/ Nutzer kann man (leider) auch durch einen fundierten Artikel nicht erreichen oder von der Sinnlosigkeit ebensolcher überzeugen.
Man könnte auch noch erwähnen, dass Homöopathie rein gar nichts mit dem Bild der "sanften Naturheilkunde" überhaupt irgendetwas zu tun hat! "Sanft" - klar ... ist ja nur Zucker. "Natur" - so gar nicht. "Heilkunde" - nein, weil eben nur Placebo... also keine "Kunde".
Warum Homöopathie sich einen solchen Status erschleichen konnte ist mir völlig rätselhaft. Dahinter steht eine geldschwere Industrie wie hinter allen anderen Arzneimitteln. Und "Natur" ist da mal sowas von überhaupt nicht enthalten!
Man könnte auch erwähnt haben, wie die "Wirksamkeit" von homöopathischen Mitteln "ermittelt" wird: man sucht sich eine (kleine) Gruppe von Probanden, gibt ihnen die Kügelchen mit dem "neu" entwickelten "Mittel" - und diese müssen über einen gewissen Zeitraum ihre Träume und Gefühle auflisten - die dann vom Homöopathen ausgewertet werden!
Würde die Pharmaindustrie so arbeiten - wir wären alle schon tot!
Mir unbegreiflich, wie in einer aufgeklärten Welt eine komplette Branche damit durchkommt! (Wie groß ist die Lobby unseres Bundestages??)
Dennoch Dank für den Artikel - immerhin ein Baustein mehr im Kampf gegen homöopathische Windmühlen!
Auf den Hund gekommen
07.09.2017, Mag. Phil. M. WinterDas war bis Anfang diesen Jahres, als ich mir meinen ersten Hund ins Haus holte. Unsere kleine Lotta hatte sich am Wochenende an der Pfote verletzt und humpelte / schnappte stark beim Laufen. Der Tierarzt in der Tierklinik empfahl mir von Traumel Gel bzw. die Tierversion der Traumel Tabletten zu kaufen. Also ab in die Not-Apotheke und gekauft. Zu Hause war ich dann erst etwas sauer, als ich sah, dass ich für einen Batzen Geld homöopathischen Quatsch gekauft habe.
Ich habe dann auch gleich das Netz nach einer anderen "richtigen" Salbe für den Hund durchforstet und die direkt bei Amazon bestellt, für den Fall dass das Traumel - wie erwartet - nicht helfen sollte.
Doch siehe da, bei Lotta schlugen die Tabletten schnell an. Das Humpeln wurde schnell besser, drucken am Bein führte nicht mehr zu leidvollen Jaulen und bald drauf war es gut. Ich war überrascht. Wobei, vielleicht war das Bein doch nicht so doll verletzt.
Ein paar Wochen drauf, habe ich den Medizinschrank nach Ibus durchsucht, gegen die Gelenkschmerzen (Arthrose) und da vielen mit die Traumel in die Hand. Also mal selbst getestet und siehe da, auch meine Schmerzen wurden besser.
Irgendwas muss wohl dran sein, vielleicht auch mehr als "Glaube", denn ich glaube nicht, dass mein Hund sich beim Schlucken gedacht hat: Wo geil... gleich wirds besser.
Witzig finde ich, dass die Mittel von Heel, die Traumel herstellen auch bei einigen der Homöo-Leuten verpönt scheinen, denn es sei keine echte Homöopathie, da sich in den Kombi-Präparaten Potenzen gegenseitig aufheben würde, oder so... keine Ahnung.
Mir ist es egal... getreu dem Motto: Wer heilt hat recht! :)
Wir freuen uns, dass es Ihrem Hund wieder besser geht. An dieser Stelle nur noch einmal der vorsichtige Hinweis, dass der Placeboeffekt auch bei Tieren auftreten kann (siehe 3.).
Herzliche Grüße
die Redaktion
Placeboeffekt - warum nicht?
07.09.2017, M.Martin