Lexikon der Biochemie: Fibroin
Fibroin, ein wasserunlösliches Faserprotein (Scleroprotein; Mr 200 kDa) mit einem hohen Gehalt an Glycin (44%), Alanin (26%) und Serin (13%). Zusammen mit Sericin, das die F.-Fasern miteinander verklebt, bildet F. einen Hauptbestandteil der Naturseide. Ein Aminosäure-Hexamer (-Gly-Ser-Gly-Ala-Gly-Ala)n kommt besonders häufig vor und sorgt für die Ausbildung von β-Faltblattstrukturen, wobei sich Gly-Reste zu einer Seite und die Ser- sowie Ala-Seitenketten zur anderen Seite hin orientieren. Durch diese schichtförmige mikrokristalline Anordnung der β-Faltblätter sind Seidenfasern fest, jedoch nur wenig dehnbar. Die von Insekten und Arachniden (Spinnentieren) produzierte Seide dient der Herstellung von Kokons, Nestern, Netzen und Eistielen. In der produzierenden Drüse wird die Seide in flüssiger Form gespeichert und erst während des Spinnens bildet sich die wasserunlösliche Form.
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