News: Druck und Spannung im Nanomaßstab
Die genaue Form des Bogens, so erklärte Wagner, hängen von der Druckfestigkeit der Röhre ab. Unter Verwendung eines Transmissionselektronenmikroskops fotografierte das Team einzelne Röhren und vermaß die Knicke. Dadurch konnten die Wissenschaftler errechnen, daß die Röhren einer Druckspannung von 100 Milliarden Pascal standhalten können, ohne sich zu verbiegen. Der Wert entspricht in etwa den theoretischen Vorhersagen, aber "die Zahl ist so gigantisch, daß man fast Angst hat, sie zu veröffentlichen", sagt Wagner.
"Das zeigt, daß die Röhren in der Tat stärker als alles andere sind", meint Jerzy Bernholc, Physiker der North Carolina State University in Raleigh. Es demonstriert ferner, daß die Röhren fest an den Kunststoff binden, denn andernfalls könnte das Plastik sie nicht verbiegen, erläutert der Wissenschaftler. "Das Ergebnis ist ein äußerst verstärkter Polymer". Wenn jemand herausfindet, wie man Röhren tonnenweise billig herstellen kann, so Bernholc, dann könnte eine Kombination mit Polymeren unglaublich widerstandsfähige Materialien ergeben.
Siehe auch
- Spektrum Ticker vom 17.6.1998
"Nanoröhren bleiben cool"
(nur für Ticker-Abonnenten zugänglich) - Spektrum Ticker vom 12.5.1998
"Nanoröhren-Transistoren – Sie kommen"
(nur für Ticker-Abonnenten zugänglich) - Spektrum Ticker vom 17.12.1997
"Ein Hauch von Nanocomputer"
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