News: Klontechnik am Menschen erprobt
Vertreter des Roslin-Instituts teilten dagegen auf Anfrage mit, daß sie keine menschlichen Zellen klonen, da dies britischem Recht zuwider laufe. "Es ist unwahrscheinlich, daß in Südkorea tatsächlich ein Klon entstanden sei", so Harry Griffin vom Roslin-Institut. Vielmehr teile sich eine Eizelle bis zum Achtzellstadium auch ohne den Einfluß des Zellkerns automatisch. Um einen Klonmenschen zu schaffen, sei jedoch die Mitwirkung eines aktiven Kerns unabdingbar. Dies könne aber im südkoreanischen Experiment nicht mit Sicherheit belegt werden. Allerdings seien in jedem Fall menschliche Zellen kopiert und vervielfältigt worden.
"Man muß unterscheiden zwischen Klonen, aus denen tatsächlich Menschen erwachsen, und jenen, bei denen menschliche Zellen zur therapeutischen Gewebeerzeugung vervielfältigt würden", erklärt Professor Dietmar Miet , Sprecher des Zentrums für Ethik in den Wissenschaften an der Universität Tübingen. Der umstrittene Punkt liege mit dem Reproduzieren von menschlichen Embryos auf der Grenze dazwischen. Bislang schließen Verpflichtungserklärungen auf UN-Ebene das Erzeugen von Embryonen aus Gewebestammzellen, mit denen zukünftig eventuell Reserveorgane hergestellt werden könnten, nicht aus – im Gegensatz zu der generellen Ablehnung des Klonens von Menschen. Überdies sei das sogenannte Splitten von Klonembryonen im Labor, mit dem identische Geschwisterembryonen gezeugt werden können, bislang nicht reguliert. "In Deutschland erlaubt das Embryonenschutzgesetz keinen der diskutierten Eingriffe", unterstreicht Professor Miet.
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