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News: Supernova im Pazifik

Ein nicht geringer Teil der Astronomen durchsucht das Weltall nach Supernovae. So fahndet auch das Weltraumteleskop Hubble nach Indizien für solche Sternenexplosionen. Doch um fündig zu werden, reicht vielleicht auch ein Blick auf den Meeresboden: Physiker sehen in Proben aus dem Pazifik deutliche Hinweise für eine Supernova in nächster Nähe zur Erde.
Bei den Untersuchungen drehte sich alles um ein radioaktives Isotop des Eisens. Fe-60 hat eine Halbwertszeit von zwei Millionen Jahren. Das klingt zwar nicht besonders kurzlebig – wenn man jedoch annimmt, daß seit der Bildung der Erde vor 4,5 Milliarden Jahren kein neues hinzugekommen ist, dürfte jetzt nicht mehr viel des schweren Eisens zu finden sein. Physiker der Technischen Universität München sind jedoch bei Tahiti auf ungewohnt große Vorkommnisse von Fe-60 gestoßen. Dazu lösten die Wissenschaftler Eisenatome chemisch aus dem Meeresboden und analysierten sie danach massenspektroskopisch. Der Anteil von Fe-60 am Gesamteisen war mit 10-13 Prozent alles andere als gewaltig, trotzdem lag er einhundert Mal höher als zunächst vermutet. Eine Erklärung könnte darin bestehen, daß in nächster Nähe – gerade einmal 100 Lichtjahre entfernt – eine Supernova stattgefunden haben könnte.

Denn Astronomen gehen davon aus, daß Supernovae schwere Elemente wie Eisen ins Weltall schleudern. Eine solche gewaltige Explosion bildet das Lebensende eines Sternes, und bei diesem letzten Aufschrei entledigt sich der Himmelskörper eines großen Teils seiner Masse. Aus der abgestoßenen Materie können sich an anderen Stellen des Universums dann wieder neue Sonnen bilden – oder eben Planeten wie die Erde. Und so gehen die Münchener Forscher davon aus, daß eine Druckwelle Eisen-60 durch das Weltall sandte, und die Atome auf diesem Weg auf den Meeresgrund gelangten.

Um wirklich sicher zu sein, werden wir doch wieder unsere Köpfe gen Himmel richten müssen – oder dazu die ESA-Sonde Integral benutzen. Wenn sich diese im Jahr 2001 ins Weltall begibt, wird sie ermitteln, wieviel Eisen-60 nun wirklich da draußen im Weltall ist und ständig an der Erde vorbeifliegt.

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