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News: Ansteckende Begeisterung für den Weltraum

Der Streß bei einem Weltraumflug schwächt das Immunsystem der Astronauten und erhöht das Risiko einer gegenseitigen Ansteckung. Das haben Wissenschaftler der NASA anhand von Speichelproben der Astronauten vor, während und nach ihren Weltraummissionen festgestellt. Diese Erkenntnis schwächt die Aussichten für eine bemannte Mission zu anderen Planeten, wie etwa den Mars - zumindest solange, wie noch kein Weg gefunden wurde, das Immunsystem der Astronauten nachhaltig zu stärken.
Satish Mehta und seine Kollegen vom Johnson Space Center in Houston maßen für ihre Untersuchungen die Konzentrationen des Epstein-Barr-Virus (EBV) im Speichel von zehn Astronauten vor, während und nach einer Reihe von Space Shuttle-Missionen. Viele von uns tragen dieses Virus im Körper. Meist verbleibt es jedoch unwirksam in den weißen Blutzellen und wird nur aktiviert, wenn Menschen unter starkem Streß stehen.

Mehta entdeckte EBV in dreizehn Prozent der Proben, und konnte nachweisen, daß die Zahl der Viren dramatisch zunahm, wenn sich die Astronauten im Weltraum befanden. Proben der EBV-positiven Astronauten enthielten über vierzigmal mehr Viren während des Fluges als davor oder danach.

Obwohl EBV normalerweise harmlos ist, kann es Drüsenfieber verursachen und wird mit dem Burkitt-Lymphom in Verbindung gebracht, einer Krebsvariante, die in Afrika verbreitet ist. Mehta fürchtet, daß weitere, wesentlich gefährlichere Viren bei gestreßten Astronauten leichter übertragen werden können. In vorläufigen Analysen ließen sich ebenfalls erhöhte Konzentrationen des Cytomegalovirus (CMV) in den Speichelproben nachweisen, die an Bord des Space Shuttles genommen wurden. Dieser Virus kann bei immungeschwächten Menschen bis zur Erblindung führen.

"Wenn diese Astronauten da oben sind, stehen sie unter riesigem Streß, der größte besteht in der Angst, nicht wieder zurückzukehren", sagt Mehta. "Es ist überfüllt, beengt und ermüdend, und wenn Mitglieder der Crew einen Virus ausatmen, hängt er in der Schwerelosigkeit herum und kann leicht wieder eingeatmet werden." Eine Lösung für dieses Dilemma könnte in der Einnahme von antiviralen Medikamenten vor und während den Weltraummissionen bestehen oder in der Entnahme von Speichelproben während des Fluges, so daß die gestreßten Besatzungsmitglieder festgestellt werden und eine Pause machen können.

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