News: Uraltes Wasser
Obwohl die beiden Himmelskörper noch nicht vollständig analysiert sind, steht fest, daß sie sich in ihrer Zusammensetzung sehr ähneln. Vor allem haben beide millimetergroße violette Salzkristalle mit kleinen Einschlüssen von salzigem Wasser. Die Kristalle enthalten Natriumchlorid, also ganz normales Tafelsalz, und Kaliumchlorid, sogenanntes Sylvin. Die radioaktive Altersbestimmung hat ergeben, daß die Kristalle über 4,5 Milliarden Jahre sind – das Wasser muß in ihnen also etwa zu der Zeit eingeschlossen worden sein, als das Sonnensystem sich zu bilden begann (Science vom 27. August 1999).
Unklar ist allerdings, ob das Wasser in den Meteoriten wirklich originär vom Elternasteroiden stammt oder ob es erst durch einen Kometeneinschlag dort eingeschleppt wurde. Leider reichen die herkömmlichen Instrumente nicht aus, um in den winzigen Wassertröpfchen die Isotopen-Zusammensetzung der gelösten Salze zu bestimmen. Doch Zolensky ist zuversichtlich, daß ein sehr empfindliches Massenspektrometer, das gerade in Großbritannien an der Cambridge University entwickelt wird, nächstes Jahr auch diese Aufgabe meistern wird.
Doch dies ist nicht das einzige Rätsel, daß die kleinen Tropfen der Wissenschaft aufgeben. Immerhin handelt es sich bei den untersuchten Meteoriten um herkömmliche Chondriten – die häufigste Art von Meteoriten. Die dazugehörigen Asteroiden gelten aber als relativ trocken. Und selbst wenn in einem Asteroiden Wasser vorkommen würde, dann höchstens im Inneren, wo es vor Verdunstung, Erosion und kosmischer Strahlung geschützt ist. Wie die Verunreinigung mit Atomen des Sonnenwindes aber zeigt, stammen die Meteoriten Monahans und Zag eindeutig von der Oberfläche des Asteroiden. Das größte Rätsel aber ist die Frage, warum das Wasser beim Verdunsten so große Salzkristalle zurückgelassen hat. "Man braucht sehr viel verdunstendes Wasser, um diese Mengen von Salz zu produzieren", sagt Zolensky.
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