News: Elektrisch leitfähige Kunststoffe
"Das Problem liegt bei den Metallfasern", beschreibt Axel Kauffmann aus dem ICT. "Bisher verteilen sich die Fasern zufällig und ungeordnet. Damit sich nun durchgängige Ketten bilden, die den Kunststoff leitfähig machen, ist deshalb eine relativ große Menge dieser Füllstoffe notwendig". Aber je mehr Füllstoff, desto schwieriger die Verarbeitung des Materials. Zudem erhöht sich das Gewicht des Bauteils. Der Trick der ICT-Forscher: Sie lenken die Metallfasern mit Magnetfeldern: "Wir haben Metallfasern mit einem Gießharz gemischt und in ein Magnetfeld gebracht", berichtet Axel Kauffmann. "Die Fasern richten sich schnell in Richtung der Magnetfeldlinien aus, und obwohl wir nur eine geringe Anzahl verwendeten, haben sich Leitpfade gebildet." Derartige Dauermagneten lassen sich direkt in die Spritzgußwerkzeuge für die Herstellung von Gehäusen integrieren. Damit werden zusätzliche Arbeitsschritte für die EMV-Abschirmung überflüssig.
Eine andere Möglichkeit Kunststoffe leitfähig zu machen, sind "Immiscible Blends" – physikalisch unmischbare Kunststoffe. Bei einem aus zwei Polymeren bestehendem Immiscible Blend bildet ein Polymer die Matrix, in der sich die zweite Komponente abscheidet – wie bei Öl in Wasser. In diesem Verbund kann ein leitfähiger Füllstoff in Form von Ruß- oder Metallpartikeln konzentriert werden. Effekt: verbesserte elektrische Eigenschaften bei wesentlich geringerem Füllstoffanteil.
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.